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FC Schalke 04

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Schlacke 04
Schlackeemblem.JPG
Vereinsdaten
Vereinsname FC Schalke 04
Gründung 1924
Arena Arena auf Veltins
Plätze 62.000 +/- ein paar
Trainer di Matteo Breitenreiter Weinzierl Irgendein junger Italiener
Liga Bundesliga

Der FC Schalke 04, auch bekannt als „Meister der Herzen“, FC Meineid oder Schalke 05, ist ein königsblauer deutscher Fußballclub, der es bereits seit über einem halben Jahrhundert erfolgreich vermeidet, Deutscher Meister zu werden. Stattdessen beruft sich der Club lieber auf seine Erfolge in Urgroßvaters Zeiten, - das dafür aber konsequent. Der FC Schalke gilt in Teilen des Ruhrgebietes als eine Art Heiligtum und wurde deswegen zeitweise als „Unchristliches Götzendingens“ vom Vatikan verurteilt.


Geschichte

Gründungsmythos und der Anfang allen Übels (1924-33)

Die Schalker Zeitrechnung beginnt mit dem ersten gemeinsamen Auftritt von Ernst Kuzorra und Fritz Szepan im Jahre 1924. Vorher war angeblich nie etwas gewesen. Versprengte Quellen, vermutlich aus Essen oder Dortmund, sehen dies jedoch anders: Sie vermuten, dass der FC Schalke 04 nicht im Jahre 1924, sondern angeblich schon etwas früher gegründet worden ist, obwohl es vor 1924 tatsächlich keinerlei Aufzeichnungen über einen Verein namens FC Schalke 04 gegeben hat. Ähnlichkeiten mit dem 1904 von einem Haufen Zehnjähriger auf den Straßen eines Gelsenkirchener Armenviertels gegründeten Verein Westfalia Schalke sind natürlich nur rein spekulativ. Dass die Schalker dies zwar bestreiten, dennoch aber das Jahr 1904 als ihr tatsächliches Gründungsjahr angeben, ist eine andere Geschichte und wird im weiteren Verlauf dieses Abschnitts erklärt-

Der offizielle Schalker Gründermythos klingt jedenfalls mal so:

„Ers’ schuf Gott dat Ernst Kuzorra und gleich dannach dem Ernst sein Schwager, dat Fritz Szepan. Dann so’n paar andere Polacken und zusammen war dat dann Schalke. Glück auf!“- Erstes Buch Ährwin, Vers 1

Der Gründungsmythos gilt als einer der schärfsten Beweise für den Status Ernst Kuzorras als Schalkes Messias. Viele Schalker verwenden daher den Geburtstag Kuzorras (den 16.Oktober 1905) als Beginn ihrer Zeitrechnung. Auch der Vereinsname Schalke 04 leitet sich aus dieser Zeitrechnung ab. Denn obwohl die Schalker den offiziellen Quellen nach erst 1924 gegründet wurden, feiern viele (genaugenommen alle) Schalker Fans bis heute das Jahr 1904 als Gründungsjahr ihres Vereins und berufen sich damit auf den Zeitpunkt der Zeugung Kuzorras, auch wenn viele Experten angesichts der Fakten anmerken, dass man dann trotzdem auf das Jahr 1905 als Beginn der Schalker Zeitrechnung kommen würde. Glücklicherweise liefert der Schalker Gründermythos auch hier eine einfache Erklärung.

„Dat mittem Ernst war keine normale Schwangerschaft. Er hatte zwar Vadder und Mutta, aber die musste ihn 11 Monate austragen. Denn 11 Monate, dat sind 9 + Verlängerung und Elferschießen – Und außerdem is der Ernst ne Fußballer, der hat imma nur anne 11 gedacht!“ -Erstes Buch Ährwin, Vers 3-5“

Laut DFB-Chronik jedenfalls tauchte eine Schalker Mannschaft Mitte der 20er Jahre im Fußballbetrieb auf und arbeitete sich relativ schnell nach oben. Hauptverantwortlich dafür: Ernst Kuzorra und Fritz Szepan. Und zumindest da sind sich mal alle einig.

Die großen Schalker Jahre (1933-45)

Schematische Darstellung des Schalker Kreisels; weiß = Schalke, schwarz = Gegner. Die Pfeile symbolisieren den Weg des Balles.

Anfang der 1930er Jahre hatte sich Schalke zu einem der Vorzeigevereine Deutschlands entwickelt und sorgte für Angst und Schrecken in den Gesichtern der Gegner. Spätestens 1933 gehörte man zur Deutschen Sportelite. Bis dahin hatte man aber schon den ersten großen Skandal der Vereingeschichte hinnehmen müssen –Die Schalker Spieler wollten GELD! Zum FUSSBALLSPIELEN! Angeblich hatten die Schalker Stars auf eine Prämie von 5 Mark (pro Spiel!) bestanden. Ungeheuerlich in den Augen des damaligen DFB, der sofort eine Lebenslange Sperre für die Schalker durchsetzte, die erst wieder zurückgenommen wurde, nachdem das Fliegende Suizidkommando der Galiläischen Volksfront eingriff und die Gelsenkirchener Beerdigungsinstitute akute Überarbeitung meldeten.

Nun war der Weg frei für die Schalker Elf – 1933 erstmals im Meisterschaftsfinale holten die Schalker von da an bis 1942 insgesamt 6 ihrer 7 Meistertitel.

Grund dafür war die eigenwillige Art der Schalker, Fußball zu spielen. Anstatt wie damals üblich den Ball sinnlos nach vorn zu bolzen und zu hoffen, dass irgendeiner der Stunzdummen Mittelstürmer den Ball irgendwie unterbringen könnte spielten die Schalker mit ihren Gegnern das noch heute bei Grundschülern äußerst beliebte Schweinchenspiel – Die Schalker Feldspieler bildeten einen Kreis um ihren Gegner und spielten sich dabei den Ball einander zu, während die Gegner dem Ball so lange Sinn – und Hoffnungslos hinterherliefen, bis sie schließlich kollabierten und die Schalker den Ball nur noch ins leere Tor schieben mussten. Auf Schalke wurde dieses geniale Taktische Konzept sehr bald zum „magischen Schalker Kreiselspiel“ und ist als solches bis heute in den Fußballannalen präsent.

„Wir spielten uns die Pille solange zu, bis es keine andere Möglichkeit mehr gab als sie im Tor zu versenken. Das war eigentlich immer die langweiligste Variante und wir taten das auch nur im äußersten Notfall. Wir standen ja nicht auf dem Platz um zu gewinnen, es ging nur darum den Gegner zu verarschen...“ -Hermann Nattkämper – Mitglied der Schalker Kreiselgesellschaft

Dass ausgerechnet die Zeit von 1933-45 die Glanzzeit der Schalker darstellt ist eine historische Stilblüte, denn um den Zusammenhang des Schalker Erfolges und des zeitgleichen „Erfolges“ einer anderen, leider weniger lustigen Gesellschaft wird heute noch diskutiert. Fakt ist: Der Aufstieg der Schalker Arbeitermannschaft machte einem gewissen Schnurrbartträger aus Österreich große Freude und spielte diesem sehr in die Karten, weshalb die Schalker lange Zeit zum sportpolitischen Aushängeschild (auch gegen den Willen der Spieler) Deutschlands wurden – Ein leider recht lustiges Eigentor der deutschen Führung, denn man konnte die Schalker Spieler mit den Bezeichnenden Namen wie Szepan, Kuzzora, Tibulski usw nicht unbedingt der Arischen Vorstellung zurechnen. Tja, dumm wenn man störende Details außer acht lässt im Zuge der eigenen Selbstherrlichkeit. Aber darin waren die Nazis ja ohnehin großartig...

Alterschwächen und ein Bernie (1945-58)

Kuzorra und Szepan unmittelbar vor ihrem Abschiedsspiel

Mit Ende des zweiten Weltkrieges endete so manche Schreckensherrschaft und auch die Herrschaft der Schalker über Fußballdeutschland muss man irgendwie dazu zählen. In all den Jahren hatte es die Schalker Vereinsführung nicht geschafft, einen gewissen Generationsumbruch zu erzielen. Was im Endeffekt dafür sorgte, dass die Mannschaften von 1928 und 1945 in ihrer Besetzung absolut identisch waren. Die Mannschaft hatte bereits zu Kriegsende den Altersschnitt von 41 Jahren überschritten und einzelne Spieler mussten bereits von extra abbestellten Trümmerfrauen aufs Spielfeld geführt werden. Jahre später erinnerte man sich an die Probleme der damaligen Schalker Mannschaft und erfand den Zivildienst. Doch dies ist eine andere Geschichte.

Das Kreiselspiel funktionierte noch immer erschreckend gut, doch das dies nicht lange gut gehen konnte war außer den Schalkern selbst jedem klar.

„Wir gewannen damit ja immer noch unsere Spiele. Dat der Ötte Tibulski die Abwehr aussem Rollstuhl raus organisierte und der Gichthusten von Fritz Szepan die Tröten unserer Schlachtenbummler übertönte war für uns nur gängiges Beiwerk. Dat war sowat von normal für uns...“ -Häbbärt Burdenski, Schalker Spieler in der Nachkriegszeit

1947 verloren die Schalker den Titel um die Westdeutsche Meisterschaft an Borussia Dortmund, weil die im Schnitt gut 20 Jahre jüngeren Dortmunder den altersschwachen Schalkern trotz Kreiselspiel konditionell überlegen waren. Doch noch immer wurden die Zeiten der Zeit nicht erkannt.

Erst 1950, als Schalke die wenige Jahre zuvor gegründete Oberliga West auf dem letzten Platz beendete kam man zu einem Einsehen. Der Abstieg konnte nach Betteleien beim DFB vermieden werden, nachdem man schwor, mit mittlerweile im Schnitt 46 Jahre alte Mannschaft zu verjüngen und das für Gegner und Zuschauer inzwischen bereits nervige Kreiselspiel durch „normalen“ Fußball zu ersetzen. So bestritten die Alten Herren ein gemeinsames Abschiedspiel, wurden gefeiert bis zum Abwinken und schließlich ins Heim abgeschoben (Kuzorra ausgenommen, denn der war ja heilig). Und so endete die Geschichte vom Schalker Kreisel.

Eine neue Mannschaft, angeführt von einem Mann namens Bernie Klodt entstand, spielte halbwegs annehmbaren Fußball und gewann dann 1958 die Meisterschaft. Und wenn das nicht zufällig die letzte Meisterschaft der Schalker bis heute gewesen wäre würde da inzwischen keine Sau mehr drüber reden, so Langweilig und Unscheinbar war dieses Team.

Zwischen Abstiegssumpf und Transferchaos (1958-68)

Nostradamus rettete Schalke 1963 vor dem Punktabzug

Nach dem überraschenden Titelgewinn interessierte sich keiner mehr für die Schalker Mannschaft und diese tat auch nicht wirklich etwas dafür um an dieser Tatsache etwas zu ändern. Mit Bundesligagründung 1963 aber kamen die Schalker urplötzlich wieder in die Schlagzeilen – Allerdings NICHT auf Grund von Sportlichen Erfolgen, sondern weil die Schalker offenbar sehr plump versuchten den DFB und dessen Transfergesetze zu umgehen.

Damals durfte eine Mannschaft allerhöchstens 50.000 Mark (Liebe Kinder: das entspricht ungefähr 25.000 Euro, heißt also, dafür bekommt man heute 5 Liter Super Plus, Vier I-Pods oder einen Asthmakranken Kreisligaspieler) für einen Spieler ausgeben. Prompt schlugen die Schalker zu und kauften dem Karlsruher SC den damaligen Nationalspieler Günther Herrmann und den einbeinigen Torpfosten Hans-Georg Lambert ab – für zusammen 100.000 Mark. Rechtlich in Ordnung sah der DFB trotzdem den Beschiss in der Aktion und verurteilte beide Clubs vorzeitig zu 4 Punkten Abzug und einem Jahr Sepp-Herberger-Betreuung auf Bewährung.

Letztendlich trat keine der Strafen jemals in Kraft, nachdem ein von Schalke in Auftrag gestellter Gutachter anhand der Bücher von Nostradamus beweisen konnte, dass in naher Zukunft beide Spieler gleich unbekannt sein werden und sich im Nachhinein an beide keine Sau erinnern würde. Der DFB folgte dieser schlüssigen Argumentation und nahm die Urteile zurück.

Gestraft waren die Schalker, wie auch die Karlsruher scheinbar trotzdem – zumindest spielten sie nun so. Im Sommer 1965 stiegen beide aus der ersten Bundesliga ab, was vor allem die stolzen, mit zahlreichen Ersatzspielern der Nationalmannschaft bestückten Schalker hart traf. Sofort begann der Ausverkauf der Truppe. Die Mannschaft verstreute sich in alle Himmelsrichtungen und fand sich nahezu komplett in Hamburg, Bremen und sogar Dortmund wieder ein. Was übrig blieb waren ein paar Jugendspieler und diejenigen, die zu dumm waren um die Bundesligatabelle in der Zeitung richtig zu deuten.

Kaum waren alle Spitzenspieler aus Schalke geflüchtet erreichte ein Anruf des DFBs Gelsenkirchen. Hertha BSC wollte freiwillig absteigen weil sie dass Elend in der Bundesliga nicht mehr ertragen konnten (nachdem sie mitbekamen, dass die Bayern soben den Aufstieg geschafft hatten), weshalb Herthas Platz für Schalke (obwohl Tabellenletzter) freigemacht werden sollte. Nachdem man dies in Karlsruhe aber unfair fand entschied sich der DFB schließlich dazu, die Liga auf 18 Vereine aufzustocken, Karlsruhe und Schalke in der Liga zu lassen und einen möglichst schlechten Verein zwangsaufsteigen zu lassen, damit bloß nicht Schalke oder Karlsruhe im nächsten Jahr letzter wird. So kam Tasmania Berlin zu Bundesligaehren und alle waren glücklich - tasmania ausgenommen, denn die blamierten sich...

Schlote, Stanchen und Skandale (1968-78)

Lustige Zeiten auf Schalke - Calli und Stan trainieren einträchtig den Übersteiger

1968 kam wieder Feuer in die Abstiegskampferprobten Schalker – Stan Libuda, der 1965 versehentlich nach Dortmund verscherbelt wurde wechselte zurück nach Schalke. Das war auch bitter nötig, denn der etwas eigenwillige Rechtsaußen – durch und durch Schalker – war trotz einiger guter Auftritte für die Borussen bei diesen in Ungnade gefallen, da er bei jeder sich ihm bietender Gelegenheit das schwarz-gelbe Trikot zerriss, anzündete und als Kompost an einen Lünener Bauer verscherbelte. Als die Trikotkosten des BVB schließlich die Millionenmarke überstieg wurde Libuda auf die Tribüne verfrachtet und durfte zurück nach Schalke.

Dort wartete mit Rudi Gutendorf auch ein neuer Trainer. Gutendorf hatte zuvor in allen möglichen und unmöglichen Ländern der Welt als Trainer gearbeitet und anschließend behauptet, Trainer einer Sudanesischen Frauenmannschaft zu sein sei auch nicht komplizierter als diesen Job auf Schalke zu machen.

Kompliziert wurde es nun für die Spieler. Gutendorf ordnete neue Trainingsmethoden an und forderte die faulen Spieler dazu auf, sich auf die Wurzeln des Vereins zurückzubesinnen – Was im Endeffekt hieß, dass die Spieler morgens um Sechs mit dem Training beginnen und halbtags auf einer Zeche arbeiteten mussten. Da die Mannschaft dadurch Samstags bei den Spielen wie ein Haufen nasser Säcke auftrat, weil körperliche Arbeit auch für die damalige Generation von Fußballern bereits eine gewisse Überforderung darstellte, endete die Amtszeit Gutendorf bereits nach gut zwei Jahren. Interessierte ihn selbst weniger – Er setzte sich ins Ausland ab und übernahm in den folgenden 30 Jahren einen unliebsamen Trainerjob nach dem anderen in jedem Entwicklungsland dieser schönen Erde.

„Ich war als Trainer im Irak, auf den Fidschi-Inseln, im Sudan, auf Grönland und Ich habe eine Auswahl Prostituierter auf den Straßen von St.Pauli trainiert – Gegen ihren Willen Und dies alles war nicht halb so schwierig und frustrierend wie die Zeit in Gelsenkirchen“ - Rudi Gutendorf

Für Wiederkehrer Libuda lief es unterdessen besser. Unterstützt von seinem Manager Rainer Callmund schwang sich Libuda zu Höchstleistungen auf und tanzte sich durch die linken Abwehrreihen der Bundesliga. Um ihn herum entstand eine junge Mannschaft, die 1972 auf dem Weg zur Meisterschaft diese erst am letzten Spieltag vergab, dafür aber den DFB-Pokal holte.

Das letzte Spiel war dies für Stan Libuda. Der wurde wenige Tage nach dem Pokalfinale 1972 von einem rachsüchtigen bulgarischen Trainer erschossen. Um die Euphoriewelle der Fans nach der guten Saison nicht zu bremsen meldete Schalke-Präsident Oscar Siebert am 2.7.1972 den plötzlichen sofortigen Wechsel Libudas nach Frankreich. Eben dort arbeiteten französische Wissenschaftler beauftragt durch Siebert (der den gesamten Schalker Jahresetat der Jahre 1972-75 dafür verpulverte) fieberhaft an einem Libuda-Klon, der die entstandene Lücke gleichwertig füllen sollte.

Nach einem Jahr harter Arbeit war es soweit – Der Libuda-Klon war einsatzbereit und wurde nach Gelsenkirchen ausgeliefert. Siebert meldete hocherfreut die „triumphale Rückkehr des verlorenen Sohns heim nach Gelsenkirchen nach glänzenden Auftritten in Frankreich“ – und wurde bitter enttäuscht. Der Klon spielte erbarmungsvoll schlechten Fußball und wurde bald vom erst 17-jährigen Rüdiger Abramczik ersetzt.

Gleichzeitig rumpelte es hinter den Kulissen. Rainer Calmund erkannte, dass es sich bei Stan nicht um das Original handeln konnte und drohte Siebert dies öffentlich zu machen. Doch Siebert brachte Calmund gegen eine große kulinarische Entschädigung zum Schweigen und schenkte ihm zusätzlich einen kleinen Provinzclub unweit des Bayer-Werkes, aus dem Callmund in den nächsten 30 Jahren einen Vorzeigeclub formte.

Dem Stan-Klon war das Glück aber nicht so hold. Er versauerte in der Unterschicht der Gesellschaft und wurde am 25.8.1996 aus dem Verkehr gezogen. An diesem Tag wurde der Tod des Fußballidols Stan Libuda endlich offiziell gemacht

Dies war jedoch nicht der Anfang vom Ende gewesen. Bereits ein Jahr zuvor hatten die Schalker Geld von Arminia Bielefeld genommen, um diese durch geschickt eingefädelte Niederlagen von den Wirren des Fahrstuhlmagnetismus zu bewahren – Was durchaus als gutgemeinter Verstoß gegen die Regeln der Sportphysik gelten kann, wurde vom DFB als Beschiss bezeichnet. Tatsächlich besiegte Bielefeld Schalke im April 1971 mit 1:0 – Die niedrige Höhe der Niederlage lag an einem Missgeschick der Schalker; Sie hatten vergessen, ihren Keeper einzuweihen, der daraufhin versehentlich gut hielt.

Vor Gericht sagten die Schalker anschließend aus, nie nie nieeeeemals Geld genommen zu haben. Die Taktik ging auf, bis der bereits erwähnte Keeper der Schalker sich in allen Gazetten darüber beschwerte, nicht eingeweiht gewesen zu sein und völlig umsonst gut gehalten zu haben. So kam der ganze Schwindel heraus und die Schalker wurden wegen Meineids verurteilt. Eine Tatsache, die in Dortmund noch heute für Gelächter sorgt.

Auf und Nieder immer wieder (1978-89)

Rudi Assauer - Schuld am Abstieg, am Weltkrieg und an allem anderen wohl auch wurde in den 80ern für IMMER aus der Stadt gejagt. Dachte man...

Nun war die Zeit des Chaos ausgebrochen. Obwohl.... Gab es jemals eine Zeit, in der auf Schalke NICHT das Chaos herrschte?

Jedenfalls ging es nach erneuten Meineidsprozessen im Jahre 1977 – Schalke war erneut Vizemeister geworden, also MUSSTE es wieder vor Gericht enden, selbst wenn genau derselbe Blödsinn fünf Jahre zuvor bereits verhandelt worden war... Am Ende wurden dieselben Spieler unverstänlicherweise noch einmal gesperrt – Allerdings nur für die Zeit der Winterpause 1977/78, was dann gleich noch unverständlicher war.

Irgendwie passte das aber in ein Schalke, in dem schon mal Spieler per demokratischer Wahl gekauft werden sollten, die Stimmzettel jedoch vor dem Auszählen auf der Müllkippe landeten um anschließend todtraurig die Meldung zu veröffentlichen, die Verpflichtung von Spieler xy sei „leider knapp abgelehnt worden“

Der wirkliche Grund für diese Entscheidung wurde natürlich verschleiert auch wenn er nur zu deutlich war – Die ewigen Gerichtskosten und die Baukosten des fehlgeschlagenen Libuda-Klon hatten die Geldreserven Schalkes aufgebraucht. Die Logische Konsequenz: Man verkaufte alles, was halbwegs den Ball traf, holte billige Importe aus dem Ostblock, verkaufte sie den Fans als „absolute Granaten“ und machte dann lange Gesichter, als man 1981 schließlich abstieg und die Selbstmordrate unter Schalker Fans auf ein neues Nachkriegshoch stieg.

Hauptverantwortlich für die arg strapazierten Seelenleben der blau-weißen Anhänger war das Gefühlchaos, dass die unbeständigen Leistungen des Vereins in den Folgenden Jahren hinterließen. Auf den Wiederaufstieg 1982 folgte der Abstieg 1983, auf diesen der Aufstieg 1984, der dann 1988 wieder im Abstieg endete.

Olaf Thon auf der Schalker Weihnachtsfeier 1985 -Irgendwie hätte man etwas ahnen können...

Und wem das noch nicht reichte, der konnte sich über die Schalker Führung amüsieren. Die holte 1980 einen gewissen Rudi Assauer als Manager, der sich innerhalb eines Jahres eigenmächtig auf allen Positionen der sportlichen Leitung versuchte und schließlich als Manager, Co-Trainer, Trainer, Putzeimer der Putzfrau, Trikotwäscher, Torwarttrainer und Ballnetz in Personalunion den ersten Abstieg verantwortete. Als ein paar Jahre später auch noch offenbart wurde, dass Assauer zusätzlich den Transferetat der Mannschaft für Zigarren ausgab bekam Assauer auf Schalke Hausverbot, wurde von den Fans aus der Stadt getrieben und sollte sich gefälligst NIE wieder auf Schalke blicken lassen...

Seine Nachfolger auf dem Managerposten sowie alle 5 Vereinspräsidenten zwischen 1981 und 88 wurden für die folgenden Abstiege verantwortlich gemacht und von den Fans gelyncht. Ein Antrag des Schalker Fanclubs bei der Stadtverwaltung Gelsenkirchen, die Hexenverbrennungen für die Schalker Verantwortlichen wieder einzuführen wurden erst nach reiflichen Überlegungen und ausschließlich auf Grund der Feuerschutzverordnung von 1985 abgelehnt.

Einziger Lichtblick für Schalkes Fans war Mitte der 80er Jahre ein Wonneproppen aus der eigenen Jugend, der Schalke mit seinen vielen Toren nahezu allein am Leben erhielt – Olaf Thon. Dummerweise offenbarte dieser anlässlich einer Rede zur Grundsteinlegung des Olaf-Thon-Denkmals auf dem Gelsenkirchener Bahnhofsplatz 1989, eigentlich ja mit seinem Bayern-Schlüppern in Bayern-Bettwäsche zu schlafen und eigentlich gern zu seinem Lieblingsverein wechseln zu wollen... Ein Phänomen, dass auf Schalke natürlich NIE wieder vorkommen sollte....

Die Ära Eichberg (1989-93)

Günter Eichberg in typischer Aufmachung

Mit der Wahl Günter Eichbergs zum Schalker Präsidenten 1989 begann nun eins der Unterhaltsamsten Kapitel der Schalker Vereinsgeschichte. Eichberg hatte offenbar einen kleineren Dachschaden, hielt sich dadurch für Ludwig XIV und rief direkt nach seiner Wahl den Absolutismus auf Schalke aus. Soweit war das nichts neues für die Schalker – Den Absolutismus gab es bereits Jahrzehntelang unter Oskar Siebert – doch dieser Kerl sprengte nun alle Grenzen. Nicht nur dass er in Seltsamen Gewändern und lustigen Perücken rumlief und sich partout weigerte zu baden – Nein, Eichberg regelte nun die gesamten Geschicke Schalkes nach seinem eigenen Willen und ausschließlich zur Profilierung der eigenen Person.

Als zweite Amtshandlung ließ Eichberg den Autogrammkartendruck für die aktuelle Saison stoppen. Grund: Seine eigenen fehlte. Der komplette Autogrammkartensatz wurde vernichtet, Eichberg gestaltete sich einen eigenen und sämtliche Spieler mussten erneut für ein Foto posieren, auf dem sie vor einem Bild Eichbergs knien und beten.

Dies war der Beginn einer Reihe von merkwürdigen Entscheidungen des selbsternannten Sonnenkönigs von Gelsenkirchen. In der Folge holte auch Eichberg diverse zweitklassige Spieler aus dem Ostblock, doch im Unterschied zu seinen Vorgängern zahlte Eichberg ihnen das Gehalt von erstklassigen Vollprofis, was nicht zuletzt daran lag, dass Eichberg bei Vertragsverhandlungen den Spielern bereits unterschriebene Verträge vorlegte, sie bat eine Ziffer unter dem Punkt „Gehaltsvorstellungen“ einzusetzen und währenddessen den Raum verließ.

Absoluter Höhepunkt des Eichberg-Wahnsinns waren aber die Trainer-Verpflichtungen. So wurde der beliebte Peter Neururer trotz Tabellenführung (in Liga zwei, aber immerhin..) entlassen und gegen Seidenhalstuchträger Alex Ristic ersetzt, weil „Neururer nicht weltmännisch genug auftritt und daher meiner nicht würdig ist.“

Mit Ristic konnte der Aufstieg dennoch (wenn auch knapp) nicht vermieden werden und weil anschließend auch der Klassenerhalt klappte war es Eichberg dann genug mit der Weltmännischkeit auf Schalke. Stattdessen holte Eichberg einen alten, weisen Mann, setzte ihm eine lustige Müller-Milch Mütze auf und parkte ihn auf einem Klappstuhl neben der Trainerbank. Das ganze wurde die „Ära Udo Lattek“ genannt und hielt ganze 9 Monate - Aber Schwangerschaften gehen ja auch nicht länger und trotzdem kommt am Ende was zählbares bei raus...

Nun, hier gab es kein Happy-End – Nur die Erkenntnis, das Lattek auf Schalke nahezu umsonst arbeitete – Wenn man 20.000 DM Punktprämie, eine Million Erfolgsprämie bei Platz 5. 1,5 Millionen DM Prämie bei einer Position vor Borussia Dortmund als umsonst bezeichnen kann. Man kann. Es wurde ja nichts von alledem erreicht und viele Punkte gab es nicht. Lattek selbst störte das wenig – Er musste in der Zeit seiner Tätigkeit auf Schalke weder seine Wohnung, noch sein Telefon, noch sein Auto, noch sein Essen und auch sonst nichts bezahlen.

Aber wie bei egozentrischen Diktatoren oft der Fall, so folgte auch für Eichberg irgendwann der selbige. Nachdem er auf der Jahreshauptversammlung 1994 eine Kritzelzeichnung präsentierte, die sein neues Privatschloss zeigen sollte – Ein Butterschüsselartiger Bau mit ausfahrbarer Terrasse, aufklappbaren Dach aus Nicht-Schneefesten Plastikplanen und einem 360-Grad Fernseher der von der Decke hing – wurde er mit sofortiger Wirkung entmündigt und zwangseingewiesen.

Eichbergs Erbe waren eine chaotische Mannschaft, ein Haufen Schulden und jede Menge verlorener Nerven. Schalkes putziges Maskottchen jener Tage bringt es auf den Punkt.

„Als Eichberg kam war Schalke so pleite, dass wir uns das Waschmittel für die Trikots nicht mehr leisten konnten. Als er ging hatten wir keine Trikots mehr. Wir mussten den Spielern blau-weiße Topflappen mit Blitzmuster anziehen...“ - Charly Neumann

Seinen Platz als Diktator von Schalke nahm nun ein Mann ein, der in Schalke mit allerhöchster Freude angenommen wurde und von nun an als Allheilbringender Messias gefeiert wurde – Rudi Assauer. Nein, die Wege der Schalker Launen ist nicht unergründlich. Niemals....

Die stehende Null und Vier Minuten Ruhm (1994-2002)

Ja da isser ja DOCH wieder! Rudi Assauer - Nun in seiner Rolle als einzig wahrer Gott von Gelsenkirchen! Da qualmt es vor Freude! So ist Schalke...

Nun war er also wieder da. Rudi Assauer war aus seinen Zigarrenqualmwolken herabgestiegen und wurde als neuer Messias gefeiert. Und sofort wurde alles besser. Schalke erreichte seit Jahren nicht bekannte Höhen, eilte von einem Titel zum anderen und..... dann schaltete man den Super Nintendo aus und ging schlafen. Viel passieren tat nicht, außer das auf Schalke plötzlich die Aschenbecher dauernd voll waren.

Dennoch: Es waren neue Zeiten angebrochen. Man hatte gemerkt, dass die DDR aufgehört hatte zu existieren und holte einen lustigen Ossi als Trainer. Und mit dessen (eigentlich völlig unberechtigten) Entlassung im Herbst 1996 begann dann plötzlich DOCH eine halbwegs erfolgreiche Ära.

Die Trainersuche endete mit der einfachsten Lösung. Man zeigte sich sozial und holte einen Mann, der dank einer Niederlage gegen Schalke arbeitslos geworden war. Was heute als Sternstunde des Sozialen Arbeitsmarkt gefeiert werden würde stieß damals bei Schalkes Fans auf völliges Unverständnis. Dieses Unverständnis wurde noch größer, als der neue Trainer, ein Holländer namens Huub Stevens (was dann gleich noch mehr Unverständnis erzeugte, denn „Huub“ kannte man in Gelsenkirchen bisher nur von Türkischen Hochzeiten auf der Hauptstraße) , ein neues System einführte, welches den Spielern die Offensivarbeit verbot. Der Schalker Kreisel war wiedergeboren, wenn auch in anderer Form (siehe Bild)

Das neue Defensivsystem trug den Arbeitstitel „Die Null muss stehen“ –Und siehe da, sie stand – auf beiden Seiten. Drei Jahre lang endete jedes Spiel des S04 mit 0:0 und man erreichte stets mit 34 Punkten und 0:0 Toren den souveränen 13. Rang in der Bundesliga-Tabelle. Mehr war mit dieser Truppe auch nicht möglich, denn keiner der Schalker Spieler hatte annähernd so etwas wie eine Balltechnik und hatte seine größten Talente eher im Schlachten von Rindvieh als im Dribbeln von Fußbällen.

Schematische Darstellung des Schalker Kreisels nach Stevens-Art; weiß = Schalke, schwarz = Gegner. Die Pfeile symbolisieren den Weg des Balles und der Spieler.

Dennoch fiel genau in diese Fußballerisch eher dürftige Zeit der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Schalke gewann 1997 den UEFA-Cup. Das auch dieser Erfolg mit grottenschlechtem Fußball nur dank guter Ergebnisse im Elfmeterschießen und reichlich Glück möglich war ist bis heute vergessen. Die ewigen Grätschen der Schalker sorgten für Angst und Schrecken beim Gegner und Begeisterung beim Schalker Publikum – Endlich landete in jedem Spiel wieder der Rettungshubschrauber auf dem Spielfeld, was zumindest für ein wenig Unterhaltung sorgte. Und so gingen die fußballerischen Ausnahmetalente um Yves Eigenrauch, Mike Büskens, Jiri Nemec und Johan de Kock als Eurofighter in die Schalker Geschichte ein. Die Betonung liegt übrigens auf "Fighter", denn den euro gab es damals noch nicht, liebe Kinder.

Nachdem die erste Euphoriewelle um den Europapokaltriumph nach etwa drei Jahren annähernd verebbt war erkannte man dann tatsächlich die Zeichen der Zeit und befand: Schalke spielte völlig furchtbaren Fußball. Die Erkenntnis war nicht neu. Wenn man es ganz genau nahm galt sie seit inzwischen 25 Jahren.

Die Entscheidung die nun folgte war neu: Stevens sollte bleiben, aber bitte seine Taktik überdenken und nebenbei holte man gute Stürmer. Und so holte man einen Dänischen Leutturmwärter namens Flut Wasser und einen Belgischen Nachtschwärmer namens Emile Mpenza. Stevens lies die beiden ihren Job erledigen und es lief.

Wasser und Mpenza bildeten nun Schalkes gnadenloses Sturmduo – Zumindest wenn Mpenza mal anwesend war, denn er verirrte sich auf seinen nächtlichen Spritztouren nach Belgien ständig, da er meist ohne Licht fuhr und konnte so nur an jedem zweiten Spiel teilnehmen.

Ohne die nächtlichen Aktivitäten Mpenzas wäre Schalke 2001 wahrscheinlich auch deutscher Meister geworden – So blieb nur die umstrittene 4-Minuten Meisterschaft übrig, in der die Schalker den Bayern den schon sicher geglaubten Titel letztendlich doch übergeben mussten. Flut Wasser selber wurde mit 21 erzielten Toren Torschützenkönig. Mpenza erzielte 12 Tore - Zwei mehr und der Titel wäre wohl drin gewesen. Allerdings ist es den Schalkern scheinbar nicht vergönnt, in diesem Jahrtausend noch einmal was zu gewinnen. Mpenza verirrte sich Ende 2003 übrigens endgültig und tauchte nie wieder auf Schalke auf. Flut Wasser blieb bis 2006 bevor er sich wieder in den heimischen Leuchtturm verzog.

Aber nicht nur ein oft fehlender Mpenza kostete Schalke den Titel. Nein, wieder war es die absolute Willen Schalkes, sich konsequent selber ein Bein stellen zu müssen der eigentliche Grund für den Titelverlust. Vor der Saison 2000/01 hatte man Ersatzkeeper Michael Schober nach Hamburg verliehen – Und ein Torwartfehler von eben jenem Schober sorgte für das entscheidende Tor, dass den FC Bayern mal wieder zum Deutschen Meister machte –während man auf Schalke seit vier Minuten die Deutsche Meisterschaft feierte, weil insgesamt 70.000 Zuschauer nicht in der Lage waren zu erkennen, dass das vermeindlich beendete Spiel der Bayern auf der Anzeigetafel noch Live übertragen wurde. Dumm gelaufen.

Auf Grund der furchtbaren, umschlagenen Emotionen bei der Erkenntnis, tragisch um den Titel betrogen worden zu sein, berichtete die Bild-Zeitung nun tagelang über die dramatischen Weinattacken der Schalkefans und erklärte den Club zum „Meister der Herzen“ – Was der Club nun bis heute ist.

Experten streiten sich heute heftig über die Frage, ob die Vizemeisterschaft 2001 und die dadurch gewonnene Sympathie vielleicht gewollt eingefädelt war um darüber hinwegzutäuschen, dass der Verein einfach nicht in der Lage ist tatsächlich mal wieder was zu gewinnen. Fakt jedenfalls ist, dass Keeper Schober wenige Jahre später nach Schalke zurückkehren durfte und dort bis heute die Bank hütet – Ohne das auch nur ein Schalker ihm „Hamburg 2001“ ankreidet. Mysteriös....

Ein Jahr später endete die Ära Stevens und man kehrte zurück zum gewohnten Chaos.

Ein Neuer und viele Missverständnisse (2002 - Heute)

Magath, Neuer, Metzelder, Raul... Ein gutes Stück Schalker Wahnsinn der Neuzeit in einem Bild.

Es begannen nun die Jahre der Missverständnisse, die in der Folge einmal kurz zusammengefasst werden:

  • Missverständnis 1:Man wollte einen würdigen Nachfolger für Stevens und holte einen schüchternen Norddeutschen, der noch nie zuvor eine Schalker Profimannschaft, also einen verzogenen Haufen chronisch erfolgloser Millionäre, gecoacht hat – Experiment endet nach 9 Monaten.
  • Missverständnis 2: Man wollte einen würdigen Nachfolger für Stevens und holte einen belgischen Politiker, der in den wenigen Monaten seiner Amtszeit als Trainer eindrucksvoll bewies, wieso Belgien heute schon seit Jahren ohne Regierung auskommen muss.
  • Missverständnis 3: Man wollte noch immer einen würdigen Nachfolger für Stevens und holte einen Möchtegernprofessor, lies ihn erfolgreich arbeiten und warf ihn kurz nach der verpassten Meisterschaft raus, weil er beliebter war als Rudi Assauer.
  • Missverständnis 4: Man wollte einen würdigen Nachfolger für den Professor, der aber nicht beliebter sein durfte als Assauer – Und schmiss nachdem man keinen fand Assauer raus.
  • Missverständnis 5: Man wollte nach Assauers Rauswurf den Professor zurückholen und nahm dann seinen Assistenten.
  • Missverständnis 6: Nachdem der Assistent erfolgreich war warf man ihn nach der erneut verpassten Meisterschaft raus, weil er kein würdiger Nachfolger für Stevens war.
  • Missverständnis 7 : Man wollte einen würdigen Nachfolger für Stevens und dachte sich, es würde reichen, den aktuellen Trainer desselben Vereins, von dem man damals Stevens hatte zu holen, um dessen würdige Nachfolge nun sichern zu können. Stattdessen kamen Fred Rutten und Orlando Engelaar....
  • Missverständnis 8: Man wollte einen Mann mit Eigeninitiative und holte Felix Magath. Der riss daraufhin die gesamte Mannschaft auseinander, kaufte 200 neue Spieler und ließ letztendlich doch die falschen Spielen.
  • Missverständnis 9 : Man wollte noch immer einen würdigen Nachfolger für Stevens und holte dann den Professor zurück. Der war aber mittlerweile verrückt geworden und lies sich kurze Zeit später einweisen.
  • Missverständnis 11: Man hatte nach 10 Jahren Sehnsucht Huub Stevens wieder - und entließ ihn direkt wieder.
  • Missverständnis 12: Man wollte jetzt wieder einen würdigen Nachfolger für Stevens, holte einen depressiven Schwaben, der alle Saisonziele irgendwie erreicht - will ihn aber nahezu täglich entlassen, ohne es am Ende zu tun.
  • Missverständnis 13: Nach einem Derbysieg entließ man ihn dann doch und holte als Ersatz einen Mann, der in London aus den Gründen rausgeworfen wurde, aus denen Schalke nun seinen Trainer entlassen hatte

Bei allen Missverständnissen hatte man aber zwischenzeitlich den besten Torhüter der Welt in der eigenen Jugend gefunden, der in den darauffolgenden Jahren die Schalker fast alleine in der Spitzengruppe der Bundesliga hielt. Als „echter Schalker“ wurde er von den Fans verehrt und schwor, auf ewig beim FC Schalke zu bleiben. Heute spielt er beim FC Bayern, was ja irgendwie auch wieder ein Missverständnis ist...

Schalker Spieler - Eine Spezies für sich

Ein echter Schalker: Mike Büskens - Auf der Aschebahn geboren lebte er den Traum von der perfekten Seitfallgrätsche

Den typischen Schalker Spieler kann man nicht kaufen. Typische Schalker werden geboren oder von den Fans postnatal zu gebürtigen Schalkern gemacht. WER oder WAS ein echter Schalker ist liegt eigentlich sogar einzig und allein im Ermessen des fanatischen Haufens in der Nordkurve. Diese exklusive Entscheidungsgewalt nutzen die schreienden Massen dabei zu gern aus, weswegen zumeist die halbe Mannschaft beschimpft und ausgepfiffen wird, während die andere Hälfte stürmisch gefeiert wird (Alle Angaben ohne Gewähr, weil abhängig von Spielweise, Trainer und Tabellenstand des Teams)

Der typische Schalker, welcher den Ultras auf ewig bei jedem Gedanken eine feuchte Hose zaubert ist zumeist gebürtiger Gelsenkirchener, seit Ewigkeiten Fan, am besten selbst vor der Karriere ständig in der Fankurve gestanden, gelernter Bergmann und gibt auf dem Platz von der ersten bis zur letzten Minute Vollgas. Sonstige Fußballerische Eigenschaften sind irrelevant. Was zählt ist der Wille.

Effektiv existiert dieser Spieler in der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr. Letzte Vertreter dieser Spielergeneration starben zur Jahrtausendwende aus. Doch die Hoffnung auf Besserung wird nicht aufgegeben. Seit dem Abtritt der letzten Eurofighter (Einer Generation von Spielern, die keinerlei Technik besaßen, aber regelmäßig Platz und Gegner wurzeltief umgruben und dadurch ohne jeden Anflug von spielerischer Klasse den UEFA-Cup gewannen) wird ausnahmslos JEDER junge Spieler, der sich bei einer schief angesetzten Grätsche nicht beide Beine bricht als Potentieller Nachfolger dieser großen Helden gefeiert. Bei Spielern, die so etwas wie Spielerische Klasse besitzen und gebürtig aus dem näheren Umfeld (so etwa 300km) von Gelsenkirchen stammen gehen die Vergleiche gar bis hin zu Szepan und Kuzorra.

Meist hat es sich aber nach kurzer Zeit wieder erledigt. Der Typus des echten Schalkers gibt es nicht mehr. Bewährte Schalker gehen nach kurzer Zeit wahlweise nach München oder in die Versenkung. Was bleibt ist die Hoffnung auf den nächsten Möchtegernstar aus Knappenhause.

Echte und adoptierte Schalker

Leute, die irgendwann auch mal ein königsblaues Trikot spazieren trugen

Schalker Trainer - Kopfüber in die Hölle und zurück

Der ideale Schalker Trainer: Volksnah, glaubwürdig und nicht ganz richtig im Kopf. Entlassen wird er aber trotzdem...

Wenn es eine Art von Mensch gibt, der sich freiwillig in einen Moloch der Sinnlosigkeit begibt, seine Seele einem schreienden Haufen von niemals zufriedenen Besserwissern mit übersteigerten Einschätzungen der Gesamtsituation verkauft und kein Problem damit hat, auch nach perfekter Arbeit aus den unerfindlichsten Gründen mit einem Fußtritt vom Hof gejagt zu werden – Er wird garantiert Trainer der Königblauen Chaostruppe. Länger als der ehemals heilige, die Null zum Stehen bringende Holländer Huub Stevens (nämlich 7 Jahre) hat es tatsächlich noch niemand auf Schalke ausgehalten - und selbst Stevens endete letztendlich auf dem Arbeitsamt. Ausnahmslos alle wurden irgendwann gefeuert, von den Fans gelyncht oder wiesen aus aus Erschöpfung selber in die Klapse ein. ÜBERHAUPT eine Chance haben nur solche, die wahlweise aus dem Umfeld der Schalker Familie stammen (Ehemaliger Spieler, gebürtiger Gelsenkirchener, Ex-Fan oder einfach nur die Tochter des Platzwarts gevögelt), die am besten die gesamten 90 Minuten des Spiels permanent wie ein geistesgestörter Pavian mit einem Elektroschocker am Hintern die Coaching-Zone entlang springen, nach dem Spiel stundenlang Autogramme schreiben und stets glaubhaft die nächste Meisterschaft versprechen Ach ja, und nebenbei sollte die Mannschaft auch noch gewinnen.

Aufgetaucht ist dieser Messias bislang nicht. Oder wurde fragwürdigerweise vorzeitig entlassen. Das Ende ist immer dasselbe.

„Eine Saison lang Trainer auf Schalke sein ist wie Vier Jahre Einzelhaft ohne Licht. Erst leugnest du die Aussichtslosigkeit, dann beginnst du in Panik zu geraten, dann werden die Stimmen in deinem Kopf immer lauter und du hörst das Gras von der Tribüne aus wachsen und irgendwann kommt der Tag, da wünscht du dir, doch lieber als Unberührbarer in einem Slum in Mumbai geboren worden zu sein.“

Dies sagte jüngst erst Ralf Rangnick, zweimaliger Ex-Trainer auf Schalke. Er muss es wissen, denn der Job auf Schalke kostete den ehemaligen „Oberprofessor der Bundesliga“ auch noch den letzten Rest an Verstand.

Was böse klingt ist jedoch Tatsache – Als Trainer bist du auf Schalke die ärmste Sau. 100.000 Bekloppte, die allesamt mitreden wollen wissen permanent alles besser und sehen den nächsten Titelgewinn, der natürlich immer kurz bevorsteht, bereits nach dem ersten Sieg gekommen. Nach der nächsten Niederlage ist man aber wiederum im Abstiegskampf. Ein Gefühlschaos, das auf Schalke vollkommen normal zu sein scheint, überall sonst aber als manisch-depressives Verhalten therapiert wird. Darauf klarkommen tut im Endeffekt niemand. Schon gar nicht die bedauernswerten Übungsleiter.

Am treffensten formuliert hat die Gesamtsituation der abgekochte Trainerguru Felix Magath:

„Mit Schalke ist es ganz einfach. Entweder du schaffst diesen Verein, oder der Verein schafft dich.“

Bisher ist ersteres aber keinem gelungen. Magath selbst war nach seiner „2000-Spieler-sinnlos-Kauf-aber-am-Ende-doch-nichts-vorzuweisen-Amtszeit“ noch am nähesten dran, den Verein vollkommen zu ruinieren. Letztendlich bleibt aber doch alles wie immer: Erst fliegen die Erwartungen, anschließend die Kinnladen und am Ende die Trainer.

Huub und giscol.JPG


Trainer des FC Schalke waren bereits:

Die Stadien - Als das Dach das Fallen lernte

Die Rechnung ist immer dieselbe – Eine Fußballmannschaft hat 11 Spieler, dieselbe Anzahl an unzufriedenen Ersatzleuten einen Trainer, einen überteuerten und sinnfreien Stab an Assistenztrainern, einen Haufen Schulden und ein Stadion. So auch der FC Schalke.

In seiner langen und wechselhaften Geschichte hat der FC Schalke bereits drei verschiedene Heimstätten mit ihrer Anwesenheit beschmutzt beglückt.

Glück-Auf-Kampfbahn

Glück-Auf-Kampfbahn. Wie erhaben...

Hier war der Name (nicht) Programm. Gekämpft wurde auf der Kampfbahn zunächst kaum, denn sie war die Heimstätte des FC Schalke zu Zeiten, als der Verein mit seinem Kreiselspiel die Massen verzückte und die Gegner verstörte (und nicht anders herum, so wie heute meist der Fall). Im Endeffekt handelte es sich bei der Glückauf-Kampfbahn um ein kleines Stück Rasen mit einer schmucken, bröckeligen Laufbahn drum herum, an dessen hinterer Längsseite jemand eine nette Ziegelmauer mit eingebauter Sitztribüne hingezimmert hatte. Diese war für die klamme Stadt Gelsenkirchen derart teuer geraten, dass die anderen drei Seiten des Platzes überhaupt nicht bebaut wurden, sondern stattdessen ein einfacher Stehwall aufgetürmt wurde. So einfach waren die Zeiten.

Da Schalke damals aber noch Publikum anzog war die komische, zugige Schüssel dennoch immer gerappelt voll, weshalb es meist pures Glück war, einen Platz AUF der Tribüne zu bekommen. Daher erhielt das Stadion seinen Namen und nicht etwa auf Grund des bekannten Bergmannsgruß „Glück auf“. Wieder was gelernt, nicht wahr?

Heute steht das Stadion unter Denkmalschutz, da KEINER mehr damit rechnet, dass Schalke in einem anderen Stadion jemals Meister werden wird.

Parkstadion

Anfang der 1970er Jahre hatte sich einiges getan. Schalke holte zwar keine Titel mehr und die Stadt Gelsenkirchen hatte immer noch kein Geld - aber immerhin stand die WM 1974 vor der Tür, weswegen der spendable DFB, der angesichts der WM im eigenen Land etwas Geld übrig hatte (Damals gingen bei WM-Bewerbungen noch nicht sämtliche Gelder für Bestechungsgelder für die halbtoten FIFA-Funktionäre drauf wie in Katar bekanntermaßen der Fall, daher konnte der DFB sich dies in den traumhaften 1970ern noch leisten) und dieses Geld netterweise diversen Vereinen zum Bau eines neuen Stadions überließ. Da griffen die Schalker, bei der sich die (mittlerweile bereits leicht frustrierten) Massen noch immer in der kleinen Kampfbahn tümmelten natürlich zu.

Gebaut wurde nun eine fast exakte Kopie der Glück-auf-Kampfbahn. Eine große, zugige Schüssel mit nur einer überdachten Tribüne und jeder Menger freier Stehplätze, wo bei Regen stets vollkommen durchnässte Zuschauer bei guter Sicht eventuell über die gigantische Laufbahn hinweg die Spieler erkennen konnten. Dies allerdings war abhängig vom Wolkenstand, der Jahreszeit und der Intensität der damals noch erlaubten Bengalos.

Man hatte nun ein Stadion, das doppelt so groß war wie das alte. Gemocht wurde die Schüssel dennoch nie und sie fristete daher ein eher trauriges Dasein als Stadion am Furunkel des Arsches des Bodensatzes der Gesellschaft, also als eine Art Oliver Pocher ohne schlechte Witze.

Arena auf Schalke (/ Veltins / Beliebiger Sponsorenname)

Die Arena - Ausnahmsweise mal mit heilem Dach und ohne fanatische Schreihälse

Da das Parkstadion von Anfang an in etwa so beliebt war wie Nelson Mandela auf einem KKK-Treffen entschied am Ende des vergangenen Jahrhunderts der damalige Schalker Großinquisitor Rudi Assauer als Zeichen seiner Großzügigkeit:

„Ein neues Stadion muss her. Und zwar eines, das dermaßen abgefahren ist, dass die Fans vor Erstaunen das grottenschlechte Gekicke der Mannschaft übersehen. Eines, dat so geil is wie ein Veltins und ne Zigarre zur selben Zeit.“

Und so baute Assauer höchstpersönlich und im Schweiße seines Zigarrenqualms die Arena auf Schalke. Den Bauplan schaute Assauer sich dabei von seinem gottgleichen Vorgänger Günter Eichberg ab: – Ein Butterschüsselartiger Bau mit ausfahrbarer Terrasse, aufklappbaren Dach aus Nicht-Schneefesten Plastikplanen und einem 360-Grad Fernseher der von der Decke hängt.

Seit 2001 spielt Schalke nun in dieser schmucken Butterschüssel, vom großen Fußballphilosophen Heiko Herrlich anlässlich ihrer Einweihung als „schönste Großraumsauna Europas“ betitelt.

Auf dem Weg zur nächsten Meisterschaft hat die epische, weißblaue Turnhalle noch nicht viel genützt, jedoch hat sie ihren Hauptzweck erfüllt. Bei jedem Spiel stehen (bzw sitzen) 62.000 sturzbetrunkene Gelsenkirchener unter einem netten Dach und werden nur noch vom Gegner, aber nicht mehr vom Regen nassgemacht. Heureka.

Rudi Assauer selber brachte die Arena wenig Glück. Im Zeitraum von Mai 2001 bis Mai 2006 mussten tausende Zuschauer nach Spielen unter geschlossenem Dach mit einer akuten Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Eine Ermittlung des Galileo-Mystery-Teams kam zu dem Schluss, dass NUR die Illuminaten für diese Vorfälle verantwortlich sein konnten. Das CSI Wanne-Eickel wusste es allerdings besser und konnte Rudi Assauer, der auch unter geschlossenem Dach stets munter weiterqualmte, als Täter ermitteln. Assauer entging der Zahlung von 126 Millionen Euro Schadenersatz gekonnt durch seinen Rücktritt und eine taktisch Kluge Absetzung nach Kuba. Seitdem sitzt der Verein auf den Schulden, weshalb im Zuge eines dringenden Zwangs, Geld zum abbezahlen der Schulden zusammenzuhäufen die Benutzungsrechte der Arena an Stefan Raab verkauft wurden, der seitdem dort diverse Sportveranstaltungen stattfinden lässt. Vermutlich ab 2014 auch die Heimspiele des 1. FC Köln.

Für besondere Heiterkeit sorgte die Arena in den Wintern 2010 und 2011, also jeweils beim ersten etwas heftigeren Neuschnee das gesamte aus polnischen Weltkriegsbeständen recycelte Dach zusammenbrach und von BVB-Anhängern freundlicherweise für den nächsten Winter zurechtgeschustert wurde. Diesmal hält es bestimmt.

„Man kann ja nicht damit rechnen, dass es im Winter schneit“, jammert Schalkes Manager Horst Heldt. Die deutsche Bahn, die vor ähnlichen Problemen stets eindruckvoll kapituliert, stimmt dem zu.

Schalker Liedgut - Ohrenkrebs auf Raten

Jedem Fußballverein seine Vereinslieder. Nicht erst in Zeiten, dank denen Milliarden von Menschen dem Internet sei Dank sekündlich jedes noch so bescheuerte Lied aus den tiefsten Untiefen der Gesellschaft und von den hinterletzten Rändern des guten Geschmacks heraus sich zu Gemüte fügen können galt dieser Grundsatz. So auch beim FC Schalke 04, wo seit jahrzehnten ein Glanzstück Audiovisueller Klangkörperkunst der nächsten folgt.

Gesanglich meist auf dem Niveau von Papis Stammtisch nach dem vierten Fass Hefeweizen schunkelt sich das Schalker Liedgut von einem Stimmungsmacher zum nächsten. Vor jedem Spiel wird auf Schalke aus dem unergründlichen Fundus an kultigen Melodien geschöpft. Das Thema ist dabei stets dasselbe: Es geht stets um die Liebe zum Verein, meist erklärt an einem Ich-Erzähler oder anhand einer Vorbildperson, wie beispielsweise der Alte „Oppa Pritschikowski“, der schon seit 1904 (also seit 20 Jahre vor Vereinsgründung) zu jedem Heimspiel der Schalker geht. Ganz bestimmt. Verbunden werden diese Lieder meist mit der Aussage, dass Schalke ganz bestimmt bald wieder Meister wird (oder bereits ist – je nachdem wie alt das Lied und wie schlecht der Realitätssinn der Sänger) und gaaanz bestimmt nie untergehen wird. Es ist herzergreifend.

Die meisten Lieder der Fankurve kommen meist allerdings auf nicht mehr als drei gesungene Zeilen und werden meist auf die Melodie eines bekannten Gassenhauers (meist das beste aus den 60er, 70er, 80er und 90er Jahren, selten der Mist von heute...) gegrölt, natürlich immer mit einen an den Haaren herbeigezogenen Schalke-Bezug.

Eine Sonderstellung bildet dabei das offizielle Vereinslied der Schalker – „Blau und weiß, wie lieb Ich dich“, welches das Volkslied „Grün ist Wald und Flur“ komplett wiedergibt Als einziger Unterschied wurde die Farbe „grün“ durch „blauweiß“ ersetzt, was den Sinn des Liedes zu einer Fragwürdigen Prozedur werden lässt.

Näheres zum Thema hier.

Fankultur - Zwischen Dauerfrust und Ultrawahn

Die Schalker Nordkurve - Ein Stimmungsvolles, blauweißes Fahnenmeer - Sofern die Knappen führen...

Wenige Vereine in Deutschland haben solch auffällige Fans wie der FC Schalke 04. Der königsblaue Verein steht und fällt mit den Launen seiner Anhänger. Und da diese ganz besonders launisch sind steht und fällt man auf Schalke quasi durchgehend.

Der typische Fan des FC Schalke rekrutierte sich früher aus der Arbeiterklasse, besonders derer der Bergleute. Schalke war bekannt als Proleten- und Arbeiterverein, also galt dies auch für die Fans. Diese waren meist letzteres und benahmen sich wie ersteres. Diese Zeiten haben sich aber natürlich geändert. Die Hohe Arbeitslosigkeit im Mittleren Ruhrgebiet, dem Kernbereich des FC Schalke hat mittlerweile dafür gesorgt, dass sich ein nicht unerheblicher Teil der Königsblauen Anhängerschaft (zumindest der bekennenden) aus beruflichen Hartz-4-Empfängern rekrutiert, die mittlerweile nicht mehr SO TUN müssen, als wären sie die hinterletzten Assis aus den Slums von Buer und Ückendorf – Sie SIND es.

Es trifft natürlich nicht auf alle Anhänger des FC Schalke zu. Der Rest, der sich mittlerweile auch aus gebildeten Kreisen rekrutiert bemüht sich jedoch stets nach Kräften, den Klischees und Vorbildern nachzueifern, zumindest an und um Spieltagen.

Typische Schalker stehen an Spieltagen um Neun in der früh im Trikot und dem dritten Bier in der Hand vor der Trinkhalle und fachsimpeln über die Aufstellung des Trainer, der, heißt er grad nicht zufällig Huub Stevens, natürlich durchgängig alles falsch macht. Ohnehin sind Schalker generell nie zufrieden mit der Mannschaft. Auch bei 10:0 – Erfolgen (außer natürlich wenn sie gegen den BVB erfolgt wären) findet sich immer ein Haar in der Suppe, weil einer der Ersatzspieler eine Grätsche im Mittelkreis nicht korrekt angesetzt hat und möglicherweise seinem Gegenspieler nicht bis aufs Klo gefolgt ist.

Generell herrscht aber das konsequente Gefühlschaos. Entweder man gewinnt und wird daraufhin sofort Meister, oder man verliert und steigt sofort ab. Beim Unentschieden schimpft man auf den Schiri oder aufs eigene Team, je nachdem. Einen Grund zum Meckern hat man ja immer.

Eine besondere Spezies sind die Ultras. Diese Vereinigung von meist halbstarken Fans bildet eine (nach eigener Ansicht) schlagfertige bzw schlagkräftige Allianz gegen die Modernisierung des Fußballs, womit vor allem Wechsel von Schalker Spielern nach München gemeint sind. Die Ultras sind sehr deutlich zu erkennen am verschwitzten äußeren, den Fahnen, auf denen kleine Schalker grundlos auf das Emblem von Borussia Dortmund einschlagen und den lauten Schmähgesängen gegen alles, was grad kein Blau-weißes (oder neuerdings lilanes) Trikot trägt. Die Ultras treffen sich meist vor Spielen noch in der Nähe der Glück-auf-Kampfbahn, um rituell Trikots des Gegners zu verbrennen, sich selber einmal zu feiern (was nach dem Durchzählen etwas tragisch wird, da anschließend die Hälfte wieder von Mutti abgeholt wird) und dann gemeinsam ins Stadion zu ziehen. Dort angekommen wird die Keimzelle des Blauweißen Glaubens, die Nordkurve der Arena konsequent belagert und die Gegner rituell niedergemacht.

Während des Spiels wird jedoch oft deutlich, dass auch die Ultras eine merkwürdige Auffassung von Fußball besitzen. Es werden generell nur Spieler bejubelt, die wahlweise aus Gelsenkirchen stammen oder mindestens ein schönes Tor für Schalke erzielt haben, ohne sich vorher jemals irgendwie danebenbenommen zu haben. Das Wort „Dortmund“, „Hoeneß“, „Vertragsverhandlung“ oder „Bildung", neuerdings auch "Neuer" in den Mund zu nehmen gilt dabei bereits als Danebenbenehmen.

Doch bei aller Emotion muss man den Ultras eins lassen: Sie stehen bedingungslos hinter ihrer Mannschaft – wenn diese gewinnt. Liegt der S04 fünf Minuten vor Schluss mit 0:2 hinten verlassen die Ultras geschlossen die Kurve und sehen sich das Spiel nicht bis zum Schluss an. Stattdessen warten sie vor dem Stadion, um die Gästefans, die auf Schalke ohnehin zu jedem Spiel in einen engen Käfig gesteckt werden, bei deren Jubelfeier zu verprügeln. So funktioniert Fanfreundschaft auf Schalke. Einzige Ausnahme bilden dabei die Fans des 1. FC Nürnberg. Allein warum weiß niemand.

Schalke und Dortmund - Eine Liebe fürs Leben

Die falschen Farben in der falschen Stadt können bisweilen problematisch werden

Schon der weise Franz Beckenbauer sang einst so schön: „Gute Freunde kann niemand trennen“. Eine bayrische Lebensweisheit, die auch im Ruhgebiet nicht auf taube Ohren stößt.

Denn der Pott ist zweigeteilt in zwei große Parteien, die mit Politik nichts zu tun haben: In Schalkern und Dortmundern.

Zwischen den beiden größten und erfolgreichsten Vereinen der Region herrscht seit mittlerweile gut 65 Jahren eine Abneigung, wie sie inniger nicht sein kann. Seit die schwarzgelben Emporkömmlinge aus Dortmund am 18.5.1947 die ewige Regentschaft des FC Schalke 04 im Westen Fußballdeutschalnds beendeten. Die Schalker, die mangels Konkurrenz seit 1928 mit derselben Aufstellung gespielt hatten und deren Spieler teilweise bereits von Zivis aufs Spielfeld geführt werden mussten, verloren gegen die im Schnitt 20 Jahre jüngeren Dortmund mit 3:2. Daraufhin begann man auf Schalke, den BVB als Erzrivalen anzusehen, was allerdings auch auf Gegenseitigkeit beruht.

Die Rivalität zwischen den beiden Clubs ist inzwischen fest in den Köpfen der gesamten Ruhrdeutschen Bevölkerung verankert und wird ab dem Kindergarten gelehrt. Doch was sich in den meisten Teilen der Bevölkerung über nette Frotzeleien, markige Sprüche und kleinere Gesten entlädt, erreicht vor allem um Gelsenkirchen und Dortmund selbst herum oft ein absurd tiefes Niveau.

Gerade in den letzten Jahren nahm der Hass, vor allem auf Seiten der ewig frustrierten Schalker gewaltig zu, da die Dortmunder stets die Titel holten, die ja eigentlich den Schalkern zustanden. Deshalb wird in Gelsenkirchen seit etwa 20 Jahren das Wort „Dortmund“ konsequent nicht in den Mund genommen und gegen „Lüdenscheid-Nord“ ersetzt, was auf Dortmunder Seite den Gegenbegriff „Herne-West“ für "Gelsenkirchen" als Konsequenz nach sich zog.

„Mit die Zecken (Dortmunder) is dat so ne Sache. Die hassen wir. Wennich ein Gewehr mit nur einer Kugel drin hätte und ich hätte die Wahl, ob ich Hitler erschieße oder nen Dortmunder, ich würde den Dortmunder nehmen. Dat is ganz einfach. Machen die ne Choreo, machen wir ne größere Choreo, haben die ne große Flagge, brechen wir ein und klauen sie. Werden sie Meister, brennen wir ihr Stadion nieder. Wat anderet haben die nich verdient. Warum genau kannich nich sagen, dat is einfach so, schon seit 1904 oder so.“ - Schalker Ultra.

So einfach ist die Schalker Welt in Gut (Schalke) und Böse (Dortmund) geteilt. Auf anderer Seite ist es natürlich nicht groß anders. Dennoch sind es vor allem die Schalker, deren Hass gern merkwürdig erscheint. So ertönen die „Scheiße BVB“, oder „BVB-Hurensöhne“-Gesänge unabhängig vom Gegner bei jedem Heimspiel, ohne das die tatsächliche gegnerische Mannschaft namentlich besungen wird. Erst wenn Schalke gegen wen auch immer hinten liegt, ertönt aus den verbliebenden Resten der Ultras ein zaghaftes „Ihr seid Scheiße, wie....“ na wer wohl..?

So ist es wohl einfach. Ändern wird es sich so schnell auch nicht und trotz aller schlechten Geschehnisse rund um das Revierderby hat der allergrößte Teil des Ruhrgebietes ja immer Spaß an der gemeinsamen, oft gespielten Antipathie. Denn im Endeffekt ist man in Dortmund und Schalke ein und derselbe geradlinige Menschenschlag des Ruhrgebiets. Und sind wir mal ganz ehrlich, liebe Dortmunder und Schalker – Wir können nicht miteinander, aber ohneeinander noch viel weniger.

Stilblüte

Aus dem Poesiealbum eines Schalkers...

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