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Entschuldigung für die Wortwahl

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Sich für die Wortwahl zu entschuldigen zählt neben stumpfem Aussitzen und der Ermordung aller Zeugen zu den elegantesten Formen der Deeskalation. Wer sich für seine Wortwahl entschuldigt, macht damit unmissverständlich klar, dass er in der Sache keinen Millimeter von seinem Standpunkt abrücken wird, zeigt aber gleichzeitig Bedauern darüber, dass dieser Standpunkt überhaupt deutlich geworden ist – schuld daran ist in jedem Fall die Wortwahl, die offensichtlich nicht ausreichend unklar für weitreichende Missverständnisse gewesen ist.

Als Laie könnte man nun auf die Idee verfallen, im Anschluss an die Entschuldigung für die Wortwahl müsste eine entsprechend korrigierte Formulierung artikuliert werden. Dies ist jedoch nicht üblich und wäre auch nicht zielführend, denn nachdem erst einmal die übermäßig klare Äußerung gefallen ist und alle Bescheid wissen, kann man sich hinterher so obskur ausdrücken, wie man will, die Menschen wissen ja weiterhin Bescheid. Also bleibt es bei der Entschuldigung, allenfalls wird die skandalöse Formulierung noch mehrfach wiederholt und jedes Mal angefügt, dass sie niemanden beleidigen sollte.

Beispiele

  • Innenminister: „Die Ausländer fressen uns die ganzen Bananen weg!“
  • [Riesenskandal]
  • Stellvertretende Sprecherin des Innenministeriums: „Der Minister möchte sich bei den Menschen für seine Wortwahl entschuldigen. Er würde seine Äußerung, dass die verdammten Ausländer dem Volksdeutschen die Bananen wegfressen, gern zurücknehmen. Es lag nie in seiner Absicht, die ganzen Kanacken zu beleidigen, auch wenn sie ihm immer die Bananen wegfressen. Außerdem ist ihm inzwischen klar, dass sie auch fast immer Gemüseläden haben und somit selbst für Nachschub sorgen.“


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