Diverses Diskussion:Zu viele Gedanken

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  • Zu aller erst stellt sich mir die Frage, ob die Nudeln gut waren. Waren die Nudeln gut? Mittlerweile gibt es Nudelstände an jeder Ecke, aber nicht jeder bietet gutes Essen, wobei die Käsekrainer wohl immer unerreicht bleiben wird, aber ich schweife ab. Wenn die Nudeln gut sind, dann vergisst man rasch die Umgebung, denn man ist ja damit beschäftig sich selbst immer wieder zu versichern, dass die Nudeln doch besser waren als erwartet und wenn man in diesen Momenten, in denen man mit sich selbst beschäftigt ist, schwelgt, hat man keine Zeit sich zu fragen, ob man irgendwie auffällt. Da der Protagonist dafür Zeit hatte, schließe ich einmal, dass die Nudeln nicht so gut waren, aber wer macht sich auch einen Termin beim Friseur. Es ist viel unauffälliger, wenn man einfach hingeht und sich auf's Sofa setzt, bis man endlich wahrgenommen wird. Und für den Fall, dass man doch etwas Zeit tot schlagen muss, habe ich immer eine Aktentasche bei mir, sodass ich aussehe wie ein unauffälliger Geschäftsmann und wenn ich gut gelaunt bin, stelle ich mir sogar vor, dass ich ein Geheimagent auf Mission wäre, der einen russischen Friseursalon infiltrieren muss. Diese Phantasie lenkt mich wiederum so sehr ab, dass ich keine Gelegenheit habe mich zu fragen, ob ich den anderen auffalle, denn es ist schon lästig dieses "Auffallen". Die Leute schauen einen dann so eigenartig an, als ob einem der Schleim aus der Nase tropfen würde, dabei perlt nur der Schweiß auf der Stirn und der Rücken fängt zu jucken an. Da bleibt einem ja nichts anderes übrig, als sich zu unauffällig zu kratzen - man möchte selbstverständlich nicht noch mehr auffallen -, und so zu tun, als würden die Blicke der Person hinter einem gelten, obwohl man weiß, dass man selbst zum Ausstellungsobjekt mutiert ist. Ganz besonders ärgerlich ist es, wenn man so tut, als wäre man ein Geheimagent, denn genau in diesen Situationen sollte man nach Möglichkeit nicht auffallen. Ich bremse an dieser Stelle meinen Schreibfluss, bevor der Text noch länger wird als die eigentliche Geschichte. Es gefällt mir sehr gut, wie du anhand dieses unauffälligern, wahrlich unscheinbaren und trivialen Erreignisses präzise herausarbeitest, wie man im Alltag doch bemüht ist, nicht ungut aufzufallen. Was aber nicht beim Nicht-nur-in-Unterhosen-in-der-U-Bahn-sitzen aufhört, sondern gelegentlich sogar abstruse Formen annimmt, wenn man im Restaurant einfach hinnimmt, dass die Panier vom Schnitzel wie die alten Semmeln vom Ententeich geschmeckt hat, um ja nicht aufzufalen. Die Sprache ist wie gewohnt gut, wobei es in diesem kurzen Text wohl nicht die Gelegenheit gab, sprachliche Schmankerl einzubauren. Lustig ist der Text auch, wenngleich der große Brüller fehlt. — Mixtli Zoanacochtzin 23:04, 27. Jan. 2014 (CET)

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