Diverses:Wort zum Sonntag/KW 9 2017

Aus Stupidedia, der sinnfreien Enzyklopädie!
Wechseln zu: Navigation, Suche
Hat Probleme beim Krawattenbinden: Sean Spicer

Hallo liebe Leserinnen und Leser, hallo Mama, ich begrüße euch ganz herzlich zu einem erneuten Wochenrückblick auf der Stupidedia.
Die neunte Kalenderwoche des Jahres begann mit einem Montag, dicht gefolgt von Dienstag und Mittwoch. Der Trend der vergangenen Wochen schien sich hier zu bestätigen und auch diesmal folgte auf den Mittwoch ein Donnerstag, was recht typisch für 2017 scheint. Starke Ostwinde und teils heftiger Regenfall in den Mittelgebirgen begünstigte dann den Freitag als Folgetag, ehe der Samstag das Wochenende einläutete und somit mal wieder nur den Sonntag als letzten möglichen Wochentag überließ. Scheinbar unbeeindruckt von dieser Entwicklung nahm das Weltgeschehen seinen üblichen Lauf und daher fiel es auch diese Woche wieder schwer Themen auszumachen, die keinerlei Verbindung zu den beiden größten aktuell regierenden Autokraten haben. Doch Erdogan und Trump sind omnipräsent und so kommen wir auch diese Woche nicht um sie herum. Wir werden dabei versuchen einen Blick auf wichtige Inhalte zu werfen, doch wer mittlerweile im Buzzfeed-Zeitalter angekommen ist und lieber in einem Quiz herausfinden möchte, welche Art Knoblauchbrot er ist oder sich eine Bilderstrecke mit 17 alternativen Verwendungsmethoden für Zahnpasta ansehen möchte, der kann hier gerne in unfassbar relevanten Artikeln nachlesen, was:

Die Medien folgen hierbei einem einfachen Plan – sie wollen Trump bekämpfen. Doch sich mit Inhalten auseinanderzusetzen wäre viel zu mühevoll, es interessiert die dummen Leser doch sowieso nicht und die eigenen Journalisten scheinen inzwischen so sehr in einer eigenen Denkwelt und Blase gefangen, dass sie überhaupt nicht mehr bemerken, wie sie mehr und mehr Leser verlieren – auch wenn ihre Agenda in vielen Fällen zu begrüßen ist, weil menschlicher und fortschrittlicher als alles, was von Seiten despotischer Regimes kommt. Doch anstatt konkret zu werden, auf Inhalte einzugehen oder sogar mal alternative Ideen aufzuzeigen, wird Trump anhand seines Golfschwungs kritisiert. Michael S. aus Oregon sagte dazu: „Ich war lange Zeit fanatischer Trump-Anhänger, doch nachdem ich in Zeitungen lesen musste, dass sein Pressesprecher sich nicht richtig die Krawatten binden kann und Trumps rote Mützen erhebliche Designfehler aufweisen, ist er für mich unwählbar geworden. Setzt ihn ab! Setzt ihn ab!“

Türkisch für Anfänger

Monatliches Meeting des türkischen Ablegers von Human Rights Watch.

Doch ich schweife ab, die wirklich großen Themen der Woche waren schließlich ganz andere. Zum Beispiel die deutsch-türkischen Beziehungen, die aktuell in einem Tempo zu eskalieren scheinen, dass man sich im nächsten Schritt an den Haaren zieht oder sich Blätter aus dem Poesiealbum reißt. Freundschaft gekündigt. Während die Türkei weiterhin versucht sämtliche Berufsbilder in denen man nachdenken muss unter Verbot zu stellen und ein Staatssystem aufzubauen, in dem 50% der Bevölkerung Gefängnisinsassen sind und 50% Gefängniswärter, beschließt Deutschland, dass die Türkei keinen Wahlkampf betreiben darf – in Deutschland. Doch Deutschland fordert: Erst #freedeniz. Und so werfen sich beide Seiten beinahe schon routinemäßig Menschenrechtsverletzungen vor, auch wenn die türkische Definition von Menschenrechten etwas hinterherhinkt und damit automatisch lächerlicher erscheint, als die oft legitimen Forderungen deutscher Politiker. Was bei all dem nicht vergessen werden darf: Zwischen Deutschland und der Türkei besteht eine tiefgreifende Freundschaft, die sich vielleicht nicht in der aktuellen türkischen Regierung und derer politischen Marschroute festhält, aber sehr wohl in der großen Anzahl an integrierten Türken in Deutschland, die ein fester, toller Teil unserer Gesellschaft sind. Doch die Störfeuer nerven und es gilt sie zu reduzieren – keine moderne Gesellschaft braucht YouTuber, die dazu aufrufen Schwule zu attackieren, weil sie Homosexuelle hassen (so der deutsch-türkische YouTuber Mert). Bernd Höcke ist stolz auf ihn. Die Begründung diese „Meinung“ sei „in Ordnung“ weil man „Kanacke“ sei, ist ungefähr so wertvoll, wie die Begründung eines Mörders, dass sein Mord okay gewesen sei, weil er dumm wie Scheiße ist. Die 100.000 Likes, die ein solches YouTube-Video dann bekommt zeigen, wie viel für gelungene Integration doch noch getan werden muss. Und das erreicht man nun mal nicht, wenn man der türkischen Regierung erlaubt für ihre menschenverachtende Agenda in Deutschland Stimmung zu betreiben. Doch darf man es der türkischen Regierung verbieten? Langfristig am besten wäre es doch sicherlich, wenn alle Deutschen (Deutschtürken, Deutschrussen, Deutschchilenen, Deutschdeutsche, Deutschperser, etc.) dank Schulbildung und Aufklärung so durch ihr Leben gehen, dass menschenverachtende Scheindemokraten gar keine Chance haben, mit ihren hohlen Parolen auf Gegenliebe zu stoßen. Doch bis dahin wird es nach dem bekannten Schema weitergehen. Türkisch für Anfänger: Verstoße erst gegen so viele Menschenrechte wie möglich und beklage dich dann darüber, dass andere Staaten gegen Menschenrechte verstoßen. Das könnte glatt schon wieder eine Überleitung zu den USA, Trump und seinen Folterplänen sein, doch zunächst biegen wir in Richtung eines anderen Themas ab. Und das mit 160 km/h. In der Innenstadt.

Mordwaffe Auto

Das Ende der Berliner Rasereien

Und ups, wir haben jemanden überfahren. Das kam aber auch unerwartet. Dass ausgerechnet in Innenstädten Menschen umherlaufen hat uns so vorher aber niemand gesagt. Es war abzusehen, und doch kommt es für die Täter überraschend, hatten sie sich doch jahrelang so sicher gefühlt. Jemand anderen mit seinem Auto den Todeskuss der Karosserie zu geben war seit jeher ein Unfall – bis Berlin sich entschied, dass Tote fahrlässig in Kauf genommen werden, wenn man mit Vollgas durch die Innenstadt brettert. Für die Berliner Unfallraser ein Schock – doch das Gerichtsurteil macht Sinn. Und ganz ehrlich – die Raser hätten es ahnen können: Das letzte Mal, dass in Berlin jemand mit seinem Auto jemanden überfahren hatte, endete in einer Jagd durch ganz Europa, ehe der Terrorist vom Berliner Weihnachtsmarkt in Italien erschossen wurde. Insofern: Glimpflich ausgegangen für die Berliner Autoproleten.

#freekevin

Kevin Großkreutz kann seine Karriere also in die Tonne kloppen, weil er innerhalb von 10 Jahren einen Döner geworfen, in eine Hotellobby gepisst und während eines Krankenscheins um 2 Uhr nachts in eine Schlägerei verwickelt worden ist. Nach nem Puffbesuch im Beisein von Azubis. Okay. So sehen bei uns die Usertreffen aus. Und wir haben alle noch unseren Job. Es ist aber auch schwer als Fußballprofi heutzutage. Durchgehend stehen BILD-Reporter vor dem Türspion und der Ernährungsplan gehört konsequent eingehalten. Ein Pfund zu viel auf den Rippen, einen Döner zu viel geworfen und schon ist die Fußballerkarriere beendet. Von all den Eskapaden des Kevin Großkreutz ganz zu schweigen, die nicht ihren Weg in die Printpresse fanden, dafür aber Stupidedia exklusiv vorliegen (ein Cousin meines Schwagers, hat einen Arbeitskollegen der was mit der Kindergärtnerin seines Sohnes hatte, die wiederum einen Bekannten hatte, der mit Kevin und so, sie wissen schon, Pinkelbrüder). Doch ganz ehrlich – ob Kevin jetzt in eine Hotellobby pinkelt oder sich mit 16-Jährigen prügelt, beeinflusst sein Können als Fußballer doch nicht! Und da ist er ein ehrlicher Kämpfer auf dem Fußballplatz, sowas braucht man doch in der zweiten Liga! Da sollte es egal sein, ob die Ruhrpott-Legende Großkreutz mal mit einem Döner geworfen hat, dreimal die vierte Klasse wiederholen musste (Exklusiv-Meldung #1), auf Mallorca gesichtet wurde, wie er Mayonnaise als Sonnencreme auftrug (Exklusiv-Meldung #2), oder bei einer nächtlichen Eskapade in Schwelbach um 2 Uhr nachts aus der örtlichen Kneipe geworfen wurde, weil er eine emotionale Sinnkrise hatte, in Folge derer er minutenlang weinend fragte, warum man kein Bier vor vier trinken dürfe (Exklusiv-Meldung #3). Der Profi von Heute muss also ein Robert Lewandowski sein, mit Muskeln so stramm, dass die effektivsten Kugelwesten vor Neid erblassen, einem Zahnpasta-Lächeln und gehobenen Hobbies – Wein, Golf und Strandresort statt Döner, Dorfdisko und Jugendherberge. Das Unperfekte, was den Fußball so emotional und attraktiv macht – Fehlentscheidungen gehören auf dem Platz genauso dazu, wie im echten Leben! (#freekevin) – geht hier verloren. Nur noch eine Frage der Zeit, bis der Videoschiedsrichterroboter herangezüchtete Fußballer durch ein Spiel ohne Fehlpässe leitet.

Ach ja, wer sich schon immer dafür interessiert hat, was Donald Trumps Essgewohnheiten sind – die New York Times hat einen verschissenen Artikel dazu. Sind bestimmt menschliche Organe und lebende Baby-Kaninchen, wir bedanken uns für solch relevante Zeitvergeudung, über so einen unnötigen Scheiß zu berichten ist bestimmt der Traum eines jeden angehenden Journalismus-Studenten. Bis nächste Woche.


Vorletzte Woche - Letzte Woche - Diese Woche - Nächste Woche - Übernächste Woche

Bundesadler.svg
Worte sind wie Projektile...

...also schießen wir!

Alle Worte zum letzten Tag der WocheWort zur NRW-WahlNach der NRW-WahlDas Wort zur LageRaus, ihr Deppen!Das Wort zur WM/Cape Town CallingDer Letzte, Wulff Deutschlands!Das Wort zum VolksentscheidAdieu les Bleus... Es lebe Paul!Gläserne WeltUrsula - Nicht mit mir!Wort zur NobelpreisvergabeWort zur UnterweltWort zum dritten AdventDas erste Wort 2011Wort zum Montag drei Wochen vor OsternWort zu fast allemEin Zeichen des DFB gegen den Terror


Hast Du Worte?

Bundesadler.svg

Linktipps: Faditiva und 3DPresso