Diverses:Wort zum Sonntag/KW 7 2017

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Karl: Oh mein Gott, ich bin zu spät. (Tür schlägt zu, man hört Leute hektisch herumrennen)
Sekretär: Wollen Sie sich noch vorbereiten?
Karl: Nix da, wir gehen direkt auf Sendung.
Sekretär: Aber Sie haben gar nichts vorbereitet, worüber Sie reden können!
Karl: Gib mir einfach die Zeitungen der letzten Woche und ich kommentiere die.
Sekretär: Das ist nicht sehr innovativ...
Karl: Nun gib sie schon her!

Auszeichnung der Woche

Tolle Geheimdienstarbeit in Saudi-Arabien.

Karl: Beginnen wir mit einem Rätsel. Einige Leute von euch mögen Sudoku vielleicht lieber oder achen gerne die Kreuzworträtsel auf der letzten Seite der Printzeitung - vermutlich machen das einige auch am Bildschirm, aber mir jedes Mal einen neuen HD-Monitor zu holen, wäre mir irgendwie zu teuer - aber wir machen hier mal ein klassisches Rätsel. Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist...ein Land. Ein Land mit sehr viel Wüste. Nein, nicht Deutschland, ich meine keine Servicewüste, sondern schon so eine richtige mit Sand und all dem Scheiß. Große Rüstungsimporte. Nicht von Trumps Bann betroffen gewesen. Und das, obwohl die meisten Attentäter des elften Septembers die Nationalität dieses Landes hatten. Bombt Jemen in die Steinzeit. Richtig, Saudi-Arabien.
Saudi-Arabien bekam eine Auszeichnung für exzellente Geheimdienstarbeit gegen den Terrorismus. Die Schwelle, eine solche Auszeichnung zu verleihen, scheint ja an sich schon ziemlich niedrig zu sein bei Trump. Wobei...vermutlich sind sie einfach nur irrational und er hat mit einem Dartpfeil auf eine Weltkarte geworfen. Glücklicherweise war es nicht Nordkorea. Und dabei hat der Republikaner doch so getönt im Wahlkampf, dass Saudi-Arabien für die Terroranschläge vom elften September mal in Regress genommen werden könnte! Denn der Staat auf der arabischen Halbinsel hat die Terroristen ja nicht aufgehalten. Hätten sie ja durchaus mal tun können. Schlechte geheimdienstliche Arbeit sei das gewesen. Das müssen wir mit einer Auszeichnung bedenken.
...
Ach komm, das ist doch alles Müll. Seit wann melden wir so einen irrationalen Mist? (man hört eine Zeitung zerknüllt werden)
Sekretär: Ich weiß es nicht...?
Karl: Gib mir die nächste Meldung.

Zeig mir dein Handy und ich sag dir, wer du bist

Versuch, da mal was auszulesen.

Karl: Niemand hat etwas zu verbergen. Insbesondere hat niemand etwas zu verbergen, wenn man in die USA fliegt oder Flüchtling in Deutschland wird. Es ist das gleiche Spiel: Jemand ruft "Das könnte ein potenzieller Terrorist sein!" und schon hat man einen Freifahrtsschein, alle Menschenrechte im Mariannengraben zu versenken. Der US-Heimatschutzminister John Kelly hat da einen grandiosen Vorschlag: Wer immer auch nur einen Fuß in die USA setzen will, sollte mal sein Mobiltelefon abdrücken. Dann können unsere Geheimdienste damit ein bisschen Snake spielen und nebenbei finden wir dann noch heraus, welche Websites die Person besucht und auf welchen Social-Media-Kanälen sie mit welchem Namen und mit welchem Passwort angemeldet ist. Und wer das nicht weitergibt, für den ist das Land der Freiheit nunmal nichts. Nun kann man natürlich argumentieren, dass Menschen nicht frei handeln, wenn sie schon davon ausgehen, dass sie überwacht werden, aber immerhin geht es gegen Terroristen. Fünfjährige Kinder, die am JFK Airport in New York festgehalten werden, weil sie aus einen der sieben Länder kommen, gegen die Trump ein Einreisestop verhängt hat, sind schließlich auch potenziell gefährlich. Der könnte den ganzen US-amerikanischen Kindern die Sesamstraße weggucken. Da bleibt ja weniger für das eigene Volk! Wie mies.
Das ganze "Terroristen!!1!"-Gerufe funktioniert allerdings auch in Good Ol' Germany: Ein neuer Gesetzesentwurf soll es ermöglichen, Telefone von Flüchtlingen einzukassieren und damit die Identität zu überprüfen. Dieser Amri, der in Berlin mit einem LKW gefahren ist, der hatte ja auch zig Identitäten, das hätte man mit dem Einzug des Handys ja herausfinden können! Statt 25 Identitäten hätte er dann vermutlich 27 gehabt, weil er auf Twitter einen anderen Namen hat als auf Facebook oder Tinder. Und überhaupt, Identitäten sind schnell zu wechseln und manchmal ziemlich unkreativ. Das Bundeskriminalamt sollte kurz nach dem Einzug des Handys 530.000 Asylsuchende in seiner Datenbank haben, die alle "Schatz" genannt werden. Verdächtig!
Sicherlich auch verdächtig wäre es dann zu sehen, natürlich nur zum Zwecke der Identitätsfindung zu recherchieren, was für Seiten die Personen denn so ansurfen. Irgendwann wird es dann sicherlich eine interne Liste an Websites geben, die potenzielle Terroristen ansurfen oder doch eher meiden. Wir freuen uns auf die Veröffentlichung jeder Liste - und sind gespant, an welcher Stelle YouPorn steht.

Von nichts 'ne Ahnung, aber davon viel

Überwachung ist doch viel zu kompliziert. Welches Kabel muss man denn überhaupt anzapfen?!

Karl: Gute Nachrichten! Der NSA-Skandal ist endlich beendet. Gott sei Dank! Nach drei Jahren ist die ganze Chse nun lückenlos aufgeklärt. Lü-cken-los, sag ich euch! Angela Merkel höchstselbst sagte vor dem Untersuchungsausschuss aus, der untersuchen soll, was die Geheimdienste da eigentlich alles abschnüffeln. "Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht", sagte Merkel noch 2013. Bis sie 2015 dann erfährt, dass die eigenen Geheimdienste das Wort "Freunde" irgendwie sehr merkwürdig definieren. Trotzdem, so sagt sie, haben die deutschen Geheimdienste nichts falsch gemacht.
Ronald Pofalla hatte den ganzen Skandal ja schon vor ein paar Jahren eigenhändig beendet, aber jetzt, wo die Bundeskanzlerin persönlich gesprochen hat, sind alle Fragen restlos geklärt, alle Details wurden untersucht und das Ergebnis des Untersuchungsausschusses ist...
Gar nichts. Also wirklich. Dass man darüber überhaupt nachdenkt! Unerhört. Skandalös! Und überhaupt! Orrr. Unglaublich. Jetzt hört doch mal auf.
Ja, das ist so ziemlich die Quintessenz dessen, was herausgefunden wurde. Denn vieles ist streng geheim und darf nicht gesagt werden oder die Leute wissen nicht mehr, was sie zu Mittag gegessen haben. Man könnte glatt glauben, Amnesie ist eine Einstellungsvoraussetzung beim BND.
Was sind die Konsequenzen, die aus dem Untersuchungsausschuss gezogen werden? Was soll erlaubt bleiben? Was nicht? Was ist eine rechtliche Grauzone? Ich glaube, darüber verhandeln wir lieber geheim. Nicht, dass nachher wieder ein Untersuchungsausschuss eingerichtet wird...

Im dunklen Teil der Erde

Kreise Nordkorea ein und gewinne nichts!

Karl: Kim ist tot!
Gemeint ist eigentlich der Halbbruder des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-Un, Kim Jong-Nam. Kaum geht mal die Familie außer Haus, wird es gefährlich: Frauen mit einem großen "LOL" auf dem T-Shirt sind dabei besonders rücksichtslos und besprühen Menschen mit giftigen Chemikalien, an denen sie dann sterben. Die malaysische Polizei hat schon erste Verdächtige, aber die hat Nordkorea sicherlich auch schon zu Hause gefunden. Irgendwer in dem kleinen Land ist sicherlich immer Schuld an irgendwas. Schlechtes Wetter? Da wird einfach wer zum Tode verurteilt. Kim Jong-Uns Spaßrakete fällt nach 500km Flug ins Japanische Meer? Da wird einfach wer zum Tode verurteilt. Kim Jong-Un kann nicht schlafen? Er schaut sich ein Video mit den besten Todesverurteilungen an.
Aber als ob der Mord nicht schon schlimm genug wäre, stellt China auch noch den Import von nordkoreanischer Kohle ein. Nun kann man sich ja natürlich fragen, warum das gemacht wird, denn China und Nordkorea sind sich ja jetzt nicht unbedingt abgeneigt, aber entweder ist die Kohle nach dem Tode des Halbbruders einfach nur noch halb so viel Wert oder aber China will mal auf seinen CO2-Ausstoß achten und deshalb weniger fossile Brennstoffe verbraten.
Statt aber Kohle zu importieren sollte China eigentlich mal ein paar Energieberater aus Nordkorea ins Land holen. Nachts sieht das Land nämlich so aus, als hätte man den Stecker gezogen. CO2-Bilanz: Vorbildlich! Davon kann man sich durchaus mal eine Scheibe abschneiden, oder nicht?

Rest der Zeit

Karl: So, ich hoffe, das war's.
Sekretär: Aber...was war denn mit dem Bundespräsidenten?
Karl: Die war doch letzte Woche. Und sie war ultralangweilig.
Sekretär: Yildirim in Deutschland?
Karl: Wird bald durch Erdogan ersetzt.
Sekretär: Opel?
Karl: Ich hasse Frankreich.
Sekretär: Und was ist mit der Münchener Sicherheitskonferenz?
Karl: War sicher. Ich gehe mir jetzt einen Kaffee holen.


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