Diverses:Wort zum Sonntag/KW 3 2013

Aus Stupidedia, der sinnfreien Enzyklopädie!
Wechseln zu: Navigation, Suche

Liebe Gemeinde,

Na, auch schön im Schnee gespielt? Wer hätte es gedacht, aber auf den zu Weihnachten und Silvester dominierenden Oktober (meteorologisch gesehen) folgend ist nun tatsächlich und für alle unerwartet der Winter eingebrochen. Schnee im Januar! Unfassbar! Damit hätte niemand rechnen können und entsprechend sieht es jetzt mal wieder auf den Straßen aus, wo die Menschen wahlweise im Graben liegen, weil sie den Stau umfahren wollten oder im Stau stehen, um nicht im Graben liegen zu müssen. Aber genug davon.

Neues von der Terrorfront

Gucken wir doch lieber mal rüber über den nicht ganz so großen Teich und schauen, was so in Afrika nettes passiert. Da ist es nämlich angenehm warm und die Raketen fliegen auch völlig staufrei. Das tun sie in Afrika traurigerweise irgendwo immer gerade, aber das interessiert die Medien für gewöhnlich nur dann, wenn entweder ein paar Europäer unfreiwillig in die Schusslinie geraten sind, oder sich freundlicherweise bereit erklären, sich freiwillig hineinzustellen. So geschehen in dieser Woche..

Tatort Mali:
Mali, wir kennen es als das Land, wo Timbuktu liegt. Also sprichwörtlich das Land, wo keiner wissen soll, wo es eigentlich liegen soll, es jedoch irgendwie doch jeder dennoch weiß. Konfus. Wie so ziemlich jedes Land in Afrika liegt Mali entwicklungstechnisch irgendwo zwischen Kreisliga und Kreissäge, je nach aktuellem Stand der Hungertoten. Immerhin, es wird nicht durch einen Größenwahninnigen Diktator, geführt, der sich selber mit Waffen eindeckt um das eh schon siechende Volk noch mehr zu unterjochen, als der Hunger es zu tun vermag - aber manchmal braucht es ja nicht einmal das. Selbst Länder mich wenig Nahrung können viel Scheiße produzieren. Man muss sie nur finden.

Mali - Ein Staat, der viel zu bieten hat

Fündig wird man Mali, wenn man nach Islamisten sucht. Mal wieder. Islamisten gibt es auf der Welt mittlerweile scheinbar wie Sand in der Wüste und passenderweise kommen sie meist auch noch von eben dort. Und da auch Mali so einiges an Wüste zu bieten hat, versteht sich der Rest von selber.
Und so gab es letztes Jahr einen Militärputsch gegen die Demokratische Regierung, von der die ganze Welt nichts mitbekommen hat, da dasselbe Spielchen ja zeitgleich in den viel interessanteren Ländern weiter nördlich stattfand. Antonia Rados kann ja nicht überall sein.
Es wurde jedenfalls gekämpf und gekämpft und im Norden Malis gründete sich die „Islamische Republik Azawad“. Klingt nicht nur verdächtig nach Asservatenkammer, sondern ist mehr ein großes Waffenschränkchen. Denn dieser Staat rekrutiert sich vornehmlich aus Militanten Terroristen, Religiösen Vollidioten und zusätzlich den Touaregs, weil die nicht nur überteuerte Autos aus Wolfsburg, sondern auch ein bekannter Volksstamm aus der Sahara sind, und generell gern einmal dort auftauchen, wo es ein wenig Macht und Geld für den klammen Jutebeutel geben könnte. Also bei den Rebellen.
Dieses fröhliche Gemisch rollt nun immer weiter nach Süden vor. Und an diesem Punkt fühlt sich die ehemalige Kolonialmacht Malis berufen, diesem Spuk ein Ende zu bereiten und dem Land wieder Frieden, Demokratie und vor allem leckere, frittierte Schnecken zu bringen – Frankreich greift also ein und schickt Truppen.

Nun gibt es selbstverständlich keine andere Nation der Welt die sich besser darin auskennt, ohne fremde Hilfe einen Krieg zu gewinnen, wie die Franzosen es tun. Natürlich nicht. Dennoch ereilte bereits nach sehr kurzer Zeit ein lauter Ruf aus Paris die NATO, doch bitteschön ein wenig Hilfe zu schicken.
Und an diesem Punkt stehen wir nun.
Müssen wir uns wieder alle einmischen, weil einer es möchte? Selbstverständlich, denn laut Entwicklungsminister Niebel wird die Freiheit Deutschlands ja auch in Timbuktu verteidigt. Teilweise auch in Somalia, in Bosnien, in Afghanistan, im Irak und, wenn noch wer übrig ist, vielleicht auch im Inland. Ob ein großes, nicht ganz so fadenscheiniges Einmischen in den Konflikt wie momentan geschehend zu irgendwelchen Konsequenzen führen könnte werden wir noch sehen. Wir freuen uns schon auf jahrelange Aufbauarbeiten und eine Berichterstattung, die dann enden wird, sobald irgendwo wieder etwas vermeidlich interessanteres geschieht.

Der Messias kommt

Und dies ist also der Mann, nach dem sich alle die Finger lecken...

Und wo wir schon bei übertriebener Berichterstattung sind, können wir ja gleich zum Sport kommen. Die Bundesliga ist wieder gestartet. Zum Auftakt besiegte Schalke Hannover mal kurz in einem kaum nennenswerten 5:4, Dortmund gewinnt erwartet knapp mit 5:0 in Bremen und die Bayern gewinnen irgendwie auch wieder. Alles uninteressant, denn das Thema der nächsten 6-10 Monate steht es bereits fest: Der Messias kommt!

Der Messias ist in diesem Fall Pep Guardiola. Der Mann ist Anfang 40, hatte bislang keine Gelegenheit zur Wiederauferstehung gehabt, dafür aber ein paar Jahre lang den FC Barcelona (also Lionel Messi und diese anderen da) trainiert. Dabei hat er genügend Titel geholt um ein paar Jahre durchfeiern zu können - und nun kommt er nach Deutschland, oder zumindest nach so etwas ähnlichem, nämlich zum FC Bayern. Dessen Trainer Jupp Heynckes geht im Sommer in Rente, auch wenn er selber das vorher noch überhaupt nicht wusste.
Nun also stehen die Medien Kopf. Guardiola wird aber bereits im Voraus als bester Trainer der Weltgeschichte gefeiert – Viel besser als Udo Lattek, Ernst Happel, Sepp Herberger, Marcello Lippi, Giovanni Trapattoni, Jupp Heynckes, Jose Mourinho und Lothar Matthäus zusammen. Ein Gott von einem Trainer, der aus einer Kreisligamannschaft eine Weltklassetruppe formen, in drei Jahren neun Ligen aufsteigen und im vierten das Tripple holen kann. Das Medienereignis schlechthin, eine nie dagewesene Sensation.

Oder vielleicht nicht?

Sind wir mal ganz ehrlich – Guardiola hat bislang NUR bewiesen, dass er in Barcelona erfolgreich sein kann. Mit einer Mannschaft, mit deren Spielern auch der Busfahrer des FC Augsburg, der Platzwart von Erzgebirge Aue und Peter Neururer Meister werden würden. Einen anderen Club hat Herr Guardiola noch nie trainiert und ist damit jeden endgültigen Beweis seiner tatsächlichen Klasse schuldig geblieben. Und dann ist da noch das spezielle Problem des FC Bayern – nämlich, dass jeder Trainer des Clubs automatisch nach der Pfeife der Herren Hoeneß, Rummenigge und Sammer, vermutlich auch nach derer von Alfons Schuhbeck tanzen muss, um nicht einen Gegenwind in Orkanstärke erhalten und nach dem ersten Unentschieden gegen den Tabellendritten vor der Entlassung zu stehen. Ob Guardiola dies aushält? Sich dies gefallen lässt? Wir wissen es nicht. Genau genommen weiß es noch NIEMAND! Und deshalb ist die aktuelle Verklärung des Fußballtrainers Pep Guardiola nichts als ein großer Haufen plattitüdenhafter Schaumschlägereien. Und alles weitere sehen wir dann im Sommer.

Lance Armstrong und die Beichte

Ein leidiges Thema.. Doch Lance Armstrong findet immer Wege, daraus noch Kapital zu schlagen

Ein anderer Gott des Sports ist in dieser Woche endgültig aus allen Wolken gefallen. Im bekanntesten Beichtstuhl der USA, der Show von Oprah Winfrey, nahm Lance Armstrong, unseres Wissens nach der Mann, der sieben Mal in Folge mit dem Fahrrad von Frankreich zum Mond fuhr und dort Trompete spielte, Platz und berichtete alles: Von tausend Arten, sich Mittelchen einzuwerfen, sich das Blut zu säubern, sich nette Spritzen zu setzen und dafür zu sorgen, dass alle anderen auch mitziehen.
Zugegeben, das wusste vorher jeder, der in den letzten Jahren oder Jahrzehnten sich ein wenig Kritisch mit dem Doping Radsport befasst hatte.

Aber so ist es nun einmal; Im Radport ist es nicht mehr anzunehmen, dass irgendeiner der Fahrer, die sich in der Weltspitze oder auch nur der groben Nähe aufhalten in irgendeiner Form sauber ist. Die Siegeslisten der Touren sagen mittlerweile nichts weiter aus als das dieser oder jener Fahrer ein wenig besser getäuscht hat als die anderen. Dies ist zwar ziemlich armselig, aber es ist die traurige [Realität]. Lance Armstrong ist nur das Aushängeschild dieser durch und durch vergifteten Sportart.

Armstrong selber tut die Beichte im übrigen nicht so sehr weh, wie es auf den ersten Blick scheint.
Seine Karriere ist beendet, sein Ruf ihm scheinbar völlig egal, und sein Geld (ca 60 Millionen Dollar) reicht locker aus, um jede Strafe für seine zahlreichen Dopingvergehen überleben zu können. Strafrechtlich gesehen kann man ihm auch nichts - zwar ist Doping in den USA eine Straftat, doch Armstrong war klug genug um nur die Vergehen in der Zeit VOR seinem Comeback (2009) zuzugeben - und diese sind verjährt.

Lance Armstrong ist vermutlich der größte Betrüger der Sportgeschichte. Ihm selber kann es völlig egal sein. Der Radsport ist dennoch, man verzeihe die Ausdrucksweise, am Arsch. Schon vorher. Noch lange. Und überhaupt.

Was also bringt die Armstrong-Beichte, die doch irgendwie gar keine ist? Eigentlich überhaupt nichts. Sie stellt nur den großen Schatten, der über dem Radsport liegt, noch ein wenig in den Vordergrund. Und daher geht der Titel „Depp der Woche“ dieses Mal stellvertretend an diejenigen, die noch an die Sauberkeit dieses Sports glauben. Herzlichen Glückwunsch an euch zwei.

So, das sollte genügen. Nächste Woche schauen wir dann mal nach Niedersachsen und die Folgen der heutigen Wahl. Und den Rest lassen wir auf uns zukommen. Bis dann.

Schnee von heute? Siehe hier
Schnee von vorgestern? Siehe hier

Bundesadler.svg
Worte sind wie Projektile...

...also schießen wir!

Alle Worte zum letzten Tag der WocheWort zur NRW-WahlNach der NRW-WahlDas Wort zur LageRaus, ihr Deppen!Das Wort zur WM/Cape Town CallingDer Letzte, Wulff Deutschlands!Das Wort zum VolksentscheidAdieu les Bleus... Es lebe Paul!Gläserne WeltUrsula - Nicht mit mir!Wort zur NobelpreisvergabeWort zur UnterweltWort zum dritten AdventDas erste Wort 2011Wort zum Montag drei Wochen vor OsternWort zu fast allemEin Zeichen des DFB gegen den Terror


Hast Du Worte?

Bundesadler.svg

Linktipps: Faditiva und 3DPresso