Diverses:Wie man durch Schnäuzen Licht erzeugt
Früher, als es mich noch drei Mal gab, fand ich eher zufällig heraus, wie man durch Schnäuzen Licht erzeugen kann. In dieser Zeit, die ein weitläufig befeindeter Flachschaffner einmal „mundgerecht und perfide“ nannte, weil er etwas mit etwas anderem verwechselt hatte, existierte ich gleichzeitig in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Tagsüber hatte ich meist in abgelegenen Gegenden zu tun, aber nachts schlief ich in einem Dreifachbett, an dem jeweils eine Liegefläche in einer anderen Dimension angelötet war. Auch besaß ich die Fähigkeit, Schäferhunde schon aus weiter Entfernung an ihrer mit Edelsteinen besetzten Bauchklappe zu erkennen.
Der Flachschaffner, - wir wollen ihn aus Gründen der gleichmäßigen Sinndurchtränkung einmal Sall nennen-, gab mir oft von seinem Käsewasser ab. Seine hautfarbenen Mütter, die aber beide gleichmässig angefeuchtet waren, hatten dieses nachts und heimlich in stillgelegten Vogelparks abgekratzt und weichgeklopft. Sall nannte dies gerne 'Schmastern', wofür ich ihn abgrundtief verachtete!
Eines Nachts fand ich heraus, dass, wenn ich mich in der Gegenwart schnäuzte, die Vorahnung davon in der Vergangenheit und die Erinnerung daran in der Zukunft durch die knappe Überlagerung ihrer jeweiligen Zeitsprengsel aneinander rieben und so ein gewisses Quantum Licht entstand! Ich war natürlich über alle Maßen erregt und probierte die neue Erkenntnis sogleich mehrmals hintereinander in meinen Lieblingsstellungen aus:
- Der Totmannschalter
- Die Apokryph-Gelartige
- Der Hasenmann
Es funktionierte vorzüglich! Doch war die Lichttemperatur nicht immer gleich, was mich aber damals noch nicht besonders störte. So konnte ich mir jedenfalls meine Umgebung besser einprägen, denn natürlich changierte mein Bett aufgrund des am Tage genossenen Käsewassers zwischen verschiedenen Erdzeitaltern hin und her. Das regelmässige Schnäuzen führte allerdings mit der Zeit dazu, dass im Ausgleich der durch die Nase ausgestossenen Luftmenge über die Ohren etwas Licht angesaugt wurde. Im Spiegel sah ich einmal, wie mein Kopf von innen heraus leuchtete, besonders an den mit mit Edelholz geschmückten Seitenflächen.
Da aber die Gesamtmenge der im Universum enthaltene Energie stets gleich bleiben muss, was ich von kindlichen Experimenten mit aus Speckseife hergestellten Parallelfischen wusste, wurde es in der Zukunft allmählich immer dunkler. Aber nur aussen, denn das leichte Leuchten meines Kopfes blieb ja!
