Diverses:Was Platon in Politeia zu erwähnen vergaß

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"Liebe: eine schwere Geisteskrankheit." Platon. Er war das perfekte Opfer vom Zerstörer der Liebe namens Sokrates, der dringend jemanden brauchte, um seine Lehre zu verbreiten und ergriff somit drastische Maßnahmen, um seinen Traum zu verwirklichen.

Das Liebesgleichnis. Beschreibung der Lage des Liebenden

Nächstdem, sprach ich, wie erkenne ich, dass ich sie wirklich liebe und ihr Glück für mich die größte Bedeutung habe? Zuneigung empfinde ich, dies ist gewiss. Jedoch vermag ich nicht zu unterscheiden zwischen Liebe und sexueller Begierde. Dies ist der Grund, weshalb ich zu dir komme, Sokrates. Denn du bist für deine Weisheit bekannt. – Allerdings, sprach er. Nun betrachte ihr Lachen, sobald sie dich umgibt und versuche die Gefühle zu beschreiben, die deine Seele in ihrer Nähe hegt. Sieh nämlich ihr Lachen wie Licht in einer dunklen Höhle, das dir den Weg beleuchtet und den Staub vor deinen Füßen wischt, um dich heil an die Oberfläche zu führen. Glück und Hoffnung also, meine ich, wirst du verspüren, wenn du sie tatsächlich ins Herz schlossest. Und wenn dich ihr Lachen nicht befriedigt und ihre Worte dein Leben nicht erfüllen können, glaubst du, würdest du mit ihr zum wiederholten Male deine kostbare Zeit am Fluss während des Sonnenuntergangs verbringen? - Ganz unmöglich, sagte ich. - Nun betrachte auch, sprach er, dein Leben während des heißen Sommers sowie des eiskalten Winters, wie es damit natürlich stehen würde, ohne ihre Anwesenheit und ohne ihre lieblichen Worte. Wenn deine Seele in tiefster Trauer versinkt und dein Körper von Antriebslosigkeit gezeichnet wird, glaubst du, würdest du auf sie in solch einer aussichtslosen Situation verzichten wollen? – Nein, beim Zeus, rief ich. – Und meinst du nicht, fuhr er fort, dass nach all deinen Erfolgen letztendlich doch diese sinnlose Leere in dir stecken bliebe, wenn du sie ohne ihre Liebe erreichen würdest? – Ganz gewiss, sprach ich. Wie kann ich mich nur bei dir bedanken, lieber Sokrates? Nun weiß ich, dass ich sie wirklich lie – Bedenke noch, unterbrach er mich. Wenn es bloß einen Menschen auf dieser Erdkugel gäbe, dem du deine Missgeschicke beichten könntest, sodass du dich für deine Taten nicht schämen müsstest, da dieser Mensch immer Verständnis für deine Handlungen zeigen würde, dann wäre es nicht deine Angebetete, der du all das erzählt hättest? – Notwendig, sprach ich. Vielen Dank, Sokrates. Ich weiß nun, dass ich sie l – Auch das bedenke noch, unterbrach er mich ein weiteres Mal. Mich interessiert leidenschaftlich, was Liebe ist. Mein lieber Junge, sag mir, kann man von Liebe sprechen, wenn nur einer liebt und der andere nur geliebt wird? – Ich glaube, beide müssen einander lieben, um von Liebe sprechen zu können. Mein lieber Sokrates, ich danke dir für deine Hilfe. Du musst nichts mehr… - Hm, ich muss einen anderen Weg einschlagen, sagte er leise und unterbrach mich schon wieder. Überlege nun Folgendes. Stell dir ein Wesen mit Stierkopf und Menschenkörper vor, einen sogenannten Minotaurus. An dessen linkes Bein sei dein linker Hoden mit der widerstandsfähigsten Schnur festgebunden, an dessen rechtes Bein dein rechter Hoden, sodass du niemals von seiner Seite weichen kannst und ständig seinem Schatten nachgehen müsstest, durch Wüsten und Städte, mal langsam, mal schneller. Die Geschwindigkeit deiner Schritte müsstest du an seine anpassen, denn einen qualvollen Schmerz müsstest du ertragen, wenn du in Versuchung gerätst, die Geschwindigkeit selbst bestimmen zu wollen. - Ein gar wunderliches Bild, sprach ich, stellst du dar und wunderliches Geschöpf. – Die entscheidende Frage ist jetzt, mein lieber Platon, würdest du all diesen unvorstellbaren Schmerz ertragen, damit deine Angebetete bis an ihr Lebensende glücklich ist? – Auf gar keinen Fall, rief ich – Dann ist es nicht die Liebe, was du für sie empfindest. Vergiss sie und verbreite stattdessen meine Lehre, mein lieber Platon, schreib sie nieder und werd mein Schüler. – Allerdings, sprach ich.


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