|
Dies ist die interaktive Geschichte eines jungen Paares und seiner Ferien im schönen Italien. Mehrmals erhältst du, liebe IP, die Möglichkeit, aus zwei Optionen auszuwählen. Du entscheidest also, wie die Story weitergehen soll. Natürlich kannst du auch alle Storylines durchlesen, die Geschichte nochmal von vorne anfangen und andere Antworten anklicken, aber das bleibt dir überlassen. Schreibe dein Ergebnis doch auf die Diskussionsseite und nun viel Spaß mit meinem diesem Text. Falls du die Erzählung schon einmal gelesen hast und die anderen Möglichkeiten ausprobieren willst (keine Spoilerfreiheits-Garantie), kannst du die Navigation aufrufen.
|
|
Anfangen
Navigation
Die Sicht aus dem Fenster, wunderschön, nicht?
Es war ein schöner Sommer, als Ramon, ein schmächtiger junger Mann, am Morgen aufwachte. Seine Freundin neben ihm schien nämlich ebenfalls gerade aufgewacht zu sein. Aneinandergepresst, wie sie in dem knapp einen Meter breiten Bett lagen, spürte er, wie etwas neben ihm rumorte. Ramon schaute auf die Uhr neben dem Bett. 7:37 a.m. Valerie, Ramons Freundin, war von Natur aus Frühaufsteherin, aber die frühe Morgenstunde war nicht verwunderlich, gingen sie doch letzten Abend schon um 23 Uhr schlafen. Nachdem Valerie im Nebenzimmer verschwunden war, entstieg auch Ramon langsam dem Bett und streckte sich ausgiebig. Es war ein schönes Gefühl, frühmorgens mit seiner Liebsten aufzuwachen, entschied er und startete gut gelaunt in den Tag hinein. Fröhlich stieg er in seine schwarzen Hosen und zog das grüne T-Shirt an, das mit dem Motiv, welches er sich selbst designet und aufdrucken hat lassen. Draußen vor der Tür sah er das Meer, im Hintergrund ein malerisches Städtchen. Was für eine schöne Ferienwohnung hatte er für sich und Valerie doch ausgesucht, dachte Ramon. Er schaute aus dem Fenster wo es sich seine, inzwischen auch angezogene, Freundin auf dem Stuhl vor dem verschnörkelten Tischchen schon gemütlich gemacht hatte. Als sie ihn mit den Worten „Na, auch schon wach, Schlafmütze?“ empfing, fühlte er sich erneut großartig. Sie nannte ihn oft scherzhaft "Schlafmütze", das lag auch daran, dass sie es oft war, die ihn morgens wecken musste. Die Sonne schien in ihr braun gebranntes, feines und doch wunderschönes Gesicht. Wie sie so da saß, die dunklen Augen tiefsinnig, aber keineswegs traurig auf die ferne Landschaft gerichtet, erinnerte sie ihn daran, wie verliebt er doch früher in sie war, wie er früher in solchen Momenten hinter sie getreten war, ihr pechschwarzes Haar gegriffen und gestreichelt hatte, bis der seelenvolle Blick ihn traf. Dieser teure Moment echter Zuneigung wurde zerstört, als Valerie ihren Gatten bemerkte und verwirrt fragte „Was machst du denn da, Schlafmütz, ist da ein Käfer auf mir?“. Sie erhob sich, deckte das Frühstück auf dem kleinen Tischchen auf und genoß gemeinsam mit Ramon den Blick auf das blaue Meer. Heute trug sie eine kurze Hose und ein, ebenfalls online bedrucktes, T-Shirt mit dem Titel 'Born to fly'. „Danke Süße“ sagte er und küsste ihr zärtlich die Stirn. Alles war friedlich, während sie so dasaßen und ihr Frühstück genossen. Im Hintergrund trällerte das Radio munter vor sich hin. Plötzlich wurde das Programm abrupt unterbrochen und eine krächzende Stimme meldete sich zu Wort. „Der ist wohl auch gerade erst aus dem Bett hervorgekrochen“ raunte Ramon zu seiner Freundin, die aber nur „Pssst, das will ich hören“ erwiderte und das Radio lauter stellte. Der Moderator kam schnell zum Punkt, der gemeingefährliche Vergewaltigter und Frauenmörder „Braunkittel“ sei aus dem Gefängnis entkommen. Scheinbar haben es seine Komplizen fertiggestellt, ihm mit einer kleinen Drohne und Lichtzeichen Hinweise zu geben, wordurch er auf bisher ungeklärte Art und Weise verschwinden konnte. Ramon übersetzte dies seiner Freundin, die des Italienischen nicht mächtig war. Als es gerade aus dem kleinen Transistorradio klang„...wie auf Überwachungskameras zu sehen ist, hat er sich vor Kurzem noch auf dem Markt herum getrieben", fuhr Valerie schockartig hoch. „Da wollten wir doch heute noch hin und das ist unser letzter Ferientag. Das wollte ich eigentlich nicht verpassen!“ sagte sie mit hoher Stimme und griff nach Ramons Hand. Dieser war selbst unschlüssig, wie sie jetzt reagieren sollten und dachte erst einmal scharf nach.
- „Ach komm schon, als ob wir dem begegnen würden. Von diesem Freak lasse ich mir meine schönen Ferien nicht versauen!“
- „Nicht ausgerechnet heute, ich habe echt keine Lust, am Letzen Tag noch Probleme zu bekommen. Der Markt kann mich mal!“
- zurück
„Ach, am
Markt sind so viele Leute, da kann der uns nichts anhaben. Und selbst wenn er dich als die hübscheste von allen aussuchen sollte, ich bin immer an deiner Seite! Der belästigt doch bestimmt keine
Frauen, wenn tausende andere ihn sehen können!“, beschwichtigte Ramon seine Freundin und Valerie beruhigte sich langsam wieder. „Stimmt, du hast recht“ meinte sie und küsste ihn auf die
Lippen.
Nach ungefähr einer Stunde machten sie sich bereit, nahmen einen geflochtenen Korb und zwei Sonnenhüte mit und liefen in der warmen Sonne runter zum Dorf. Recht schnell kamen sie am Markt an, der trotz der Meldung dicht bevölkert war. „Die meisten haben das vermutlich gar nicht mitbekommen“, grinste Ramon, „denn wer hört heutzutage noch Radio?“ Gemütlich und mit dem Korb im Arm schlenderten sie über den Platz und kauften viel zu viele Souvenirs und Früchte ein. „Wie sollen wir die denn alle essen? Morgen fliegen wir doch schon wieder zurück!“, meldete sich Ramon zu Wort, aber seine Freundin schenkte ihm keine Beachtung und meinte nur „den Rest können wir doch mit nach Hause nehmen. Es ist ja schön kühl im Gepäckraum des Flugzeuges“. Nach dieser Machtdemonstration hatte sie das Gespräch schnell wieder vergessen.
Ein paar Stunden später kamen die beiden an den Rand des Marktes. Hier gab es eher kleinere Stände, die bei Weitem nicht so herausgeputzt waren wie die im Zentrum. Plötzlich wurde Ramon in seinen Gedanken gestört, als ein ausgesprochen finster aussehender Mann sie fragte, ob sie Interesse an einigen echten Vulkansteinen des Vesuvs hätten, wo sich Edelsteine abgelagert haben. Der Mann trug ein dreckiges Hemd mit einem Totenkopf darauf. Seinen Kopf zierte eine uralte Käppi irgendeiner Motorradgang aus den Achtzigern, die Hosen waren alt und zerrissen und seine Zähne hatten wohl jahrelang keine Zahnbürste auch nur von Weiten zu sehen bekommen. Ramons Einwand, er wisse nicht, ob man dieser Person trauen könne, wurde von eben dieser gekonnt ignoriert und mit einem stechenden Blick seiner Freundin quittiert. Er solle gefälligst nicht so fies sein, er kenne den Typen ja nicht mal. Mit weiblicher Tücke hatte Valerie Ramons Totschlagargument im Munde herumgedreht. So folgten sie dem Finsterling zu einem offenen Tor in einer versteckt liegenden Seitengasse. Valerie rief aus: „Wow, die sind ja schön!“ und fragte nach, wie viel diese Steine denn kosten. Der Typ antwortete „100 Euro für Sie, Madam“ und Valerie blickte bettelnd zu Ramon, der das Portemonnaie bei sich trug. „Ok, weil du es bist, Liebes“, meinte dieser und zahlte dem Standbesitzer den Betrag, woraufhin jener Valerie den Stein aushändigte. Gerade als der Händler die beiden wieder zurück zum Markt bringen wollte und Ramon klar wurde, dass dafür sein letztes Geld draufgegangen war, wurde es auf einen Schlag dunkel und das Tor schloss sich mit einem gewaltigen Rumms. Valerie quietschte vor Schreck, fing sich aber wieder und tastete zügig nach einem Lichtschalter. Sie fand und betätigte ihn, so dass die Halle in schummriges Licht gehüllt wurde. Der Verkäufer war nirgendwo mehr zu sehen und ein Ausweg nicht in Sicht. Verzweifelt überlegte sich Ramon, was sie jetzt tun sollten.
- „Am besten teilen wir uns auf, dann finden wir den Ausgang schneller“
- „Nein, ich kann sie jetzt nicht einfach alleine lassen, suchen wir zusammen, nicht das ihr was passiert!“
- zurück
„Am besten teilen wir uns auf“, meinte Ramon zögerlich. Valerie wollte erst wiedersprechen, meinte dann aber: „Hast recht, ich will hier so schnell wie möglich raus“. Besonders wohl war ihr bei der Sache aber offensichtlich nicht. Nach einem kurzen Nicken ging Ramon nach
rechts und Valerie bog links ab. Die
Halle war leer und die Waren Gänge lang und verzweigt. Ramon irrte bereits fünf
Minuten durch die Räume, als er plötzlich seine Freundin laut aufschreien hörte. Sofort rannte er zu dem
Ort, von wo aus das Kreischen zu hören war, konnte seine Freundin aber nirgends entdecken. Resigniert setzte er sich auf den klaren Boden, rang nach Luft und starrte in den leeren Korridor. Nach weiteren fünf Minuten Pause machte er sich auf die Suche, checkte jede einzelne
Tür, bis er auf eine einzelne, Angelehnte stieß.
sollte Ramon jetzt da einfach rein?
Hinter der Tür hörte er Stimmen, von welchen Ramon eine als den Unhold von Gerade ausmachen konnte. Dieser röchelte mit seiner asthmatisch-rauchigen Stimme: "Ich hoffe, dein junger Freund taucht bald auf, dann kann er gleich zusehen“ und begann hämisch zu lachen. Innerlich verwünschte sich Ramon dafür, seine Freundin alleine gelassen zu haben. „Wenn man eines aus Horrorfilmen und Spielen lernt, ausser dass der Schwarze zuerst stirbt, dann ist es doch wohl, dass man sich in heiklen Situationen NICHT aufteilt! Und trotzdem habe ich es zugelassen, dass wir uns trennen" verfluchte sich Ramon und überlegte, was er tun sollte.
- „Ich kann ihn überraschen, hier liegen genügend harte Gegenstände am Boden herum!“
- „Keine voreiligen Schlüsse, solange er mich noch nicht sieht, rufe ich die Polizei. Offensichtlich sucht er mich nicht“
- zurück
Dort hineinzu stürmen, überwältigt zu werden nur um dann mit ansehen zu müssen, was dieser
Geier mit seiner Freundin anstellt, stand nicht allzu weit Oben auf Ramons Prioritätenliste. Die
Tür immer im Blickwinkel behaltend entfernte er sich wieder einige Schritte von dem Geschehen, um dann schnell ein
Handy hervor zu nehmen,
nur um danach enttäuscht festzustellen, dass er hier in dem Gebäude keinen Empfang hatte. „Mist! Hätte ich mir ja auch denken können.“, entfuhr es Ramon leise und er schlich wieder zur Tür zurück, um zu hören, was da inzwischen vor sich ging.
„Ach, das dauert mir jetzt wirklich zu lange“, hörte er den Unhold murmeln. "Hast du Lust, dieses schöne Messer hier mal aus der Nähe zu betrachten?“ Als Antwort kam ein undefinierbares „mmmh, mmmh“. Er hatte seinem Opfer wohl den Mund geknebelt.
So, du kleiner
Wideling, jetzt geht es dir an den Kragen“, dachte sich Ramon. Er griff sich ein abgebrochenes
Rohr, welches aus der kaputten Wand ragte und machte sich bereit, den
Raum zu stürmen. Er brüllte: „Du wirst gar nichts mit ihr machen!“, als er die Tür heldenhaft mit einem kräftigen
Tritt aufbrach. Was Ramon jedoch nicht wissen konnte: der Typ stand schon mit einer Eisenstange hinter der Tür und bevor Ramon reagieren konnte, ertönte ein lautes ‘Knack’, woraufhin er ganz und gar nicht
heldenhaft auf die Knie sackte, während die Dunkelheit endgültig den Raum einnahm. Als er wieder aufwachte, war er an ein schäbiges
Bett gefesselt, das in der Ecke des Raumes stand und sah, wie der Typ gefährlich unkontrolliert mit seinem
Messer herumfuchtelte. Valerie schrie unter ihrem Knebel steinerweichend, als er begann, mit dem Messer ihre Kleidung aufzuritzen und das Messer dabei die Haut ihres Arm einschnitt. Aber das war ihm noch nicht genug und er riss ihr das Oberteil komplett vom Leib, während er hämisch grinsend das Messer zum Träger des
BHs führte. Ramon, der sich das jetzt nicht mehr anschauen konnte, schrie „Stop, es reicht, bitte lassen sie sie in Ruhe! Was wollen sie überhaupt von uns?“. Dieser erwiderte nur: „Das ist für euch nicht relevant. Ihr könntet mit der Information nichts anfangen." winkte er ab. „Denn wenn ich mit erst mit euch fertig bin... Nun, lasst es mich so formulieren: sie werden euch schon finden. Zumindest das, was von euch dann noch übrig ist. Ich hatte, zu meinem Leidwesen, viel zu wenig Gelegenheit, Gewalt im
Gefängnis an wehrlosen Opfern auszulassen. Es fehlt dir einfach, deinen Bedürfnissen freien Lauf lassen zu können, weißt du? Doch damit ist jetzt Schluss! Genauso wie mit unserem Geplänkel.“ - Nach dieser Ansprache widmete er sich erneut Valerie. Erst jetzt erkannte Ramon, dass sie es mit eben jenem Mörder zu tun hatten, der dem Gefängnis entkommen war. „Braunkittel“ entfuhr es ihm und dieser bestätigte: „Du hast es erfasst Junge, und jetzt hör gefälligst auf, mich abzulenken. Ich arbeite nicht gerne unsauber. Also, schweig, sonst nehme ich mich dir zuerst vor!" Ramon hatte nichts mehr zu verlieren. Er ertrug es nicht mit anzusehen, wie dieser abgerissene Möchtegern-Gentleman seine Freundin misshandelte. „Mach doch!“, schrie er und sah, irrationalerweise erfreut, wie der Typ sich abwandte und tatsächlich auf ihn zu kam. "Weißt du, Männer sind nicht so spannend. Mit Frauen macht das Ganze viel mehr Spaß“, tönte es Braunkittel herüber, während er eine
Pistole hervorzog.
Das letzte, was Ramon zu sehen bekam, war, wie Braunkittel die Waffe an seine Stirn hielt und Valerie sich verzweifelt in ihre Fesseln war. Ihm wurde schwarz vor Augen, während in seinen Ohren ein furchtbar endgültiger Nachhall eines lauten Schusses verebbte. In diesem letzten Moment fragte sich der Rest seines Bewusstseins noch, was nun wohl mit Valerie passieren würde...
weiter
|
ENDE!
Hättet ihr euch nur nicht aufgeteilt...
- Nochmals von Vorn
- Navigation (Achtung Spoiler)
- zurück
|
|
„Lass uns am besten zusammen den Ausgang suchen“, meinte Ramon und Valerie war sichtlich erleichtert, nicht alleine gelassen zu werden. „Wollen wir links oder rechts lang gehen?“ fragte Ramon und, nachdem Valerie nach links gezeigte hatte, machten sie sich auf den
Weg. „Natürlich muss ausgerechnet uns so etwas geschehen“, meinte Ramon grimmig. Valerie hingegen meinte gut gelaunt: „Ach,
think positive,
das Glas ist so gut wie voll und einen schönen Stein haben wir auch noch bekommen“.
Das alles sagte sie mit einer derartigen Leichtigkeit, dass man glatt denken könnte, sie würde über eine Frühlingswiese spazieren, denn in der Kanalisation einer Kleinstadt festzustecken.
Ramon war erstaunt, wie wenig seine mit ihm eingesperrte Freundin aus der Fassung gebracht worden ist. Während sich seine Gedanken paranoid im Kreise drehten, hüpfte sie ausgelassen durch die Gänge und packte das Ganze wie eine Art Abenteuer an. „Bewundernswert, dieser Optimismus" dachte Ramon bei sich.
das Lagerhaus scheint schon alt zu sein
Nach zehn Minuten Herumirrens in schier endlos vielen Gängen, beleuchtet allein durch das unzuverlässig flackernde Licht an der Decke, kamen sie zu einer angelehnten Tür. Aus dieser strömte viel helleres Licht hervor, als in allen stockfinsteren Korridoren zusammen. Bevor Ramon seine Bedenken äußern konnte, öffnete Valerie schon vorsichtig die Tür etwas weiter und schaute sich neugierig im Raum um. Jener Raum war ausgesprochen groß und ausgesprochen vollgepackt mit Presslufthammer, Stromgeneratoren und Schubkarren voller Erde. Eindeutig Gegenstände des täglichen Gebrauches, obgleich das Gewerbe etwas fraglich ist. In einer Ecke stand ein morsches altes Bett, das aussah, als wäre es diese Nacht noch benutzt worden. (Der Begriff „Bett" war wohl die freundlichste Definition, die jener Holzrahmen mit Matratze wohl jemals zu hören bekommen hatte.)
Ramon jagte ein Schauer über den Rücken. "Was, wenn der Typ zurück käme und sie hier drin vorfände?" Valerie ließ sich davon nichts anmerken und musterte mit akademischen Interesse die Regale an der Wand, die voller alter Bücher und Pläne und wohl noch älteren Konservendosen und Wasserflaschen starrten. „Ganz klar, hier lebt jemand“, meinte Ramon. „Los, lass uns verschwinden, bevor er zurückkommt!“. Valerie war die Ruhe selbst und meinte nur „Iwo. Das ist sicher nur ein armer Obdachloser, der sich hier Unterschlupf gebastelt hat. Die Halle steht immerhin schon seit Ewigkeiten leer“. Unbeirrt sah sich Valerie noch weiter im Raum um, während Ramon unentschlossen am Rande verweilte, und nahm alles noch ein Stück genauer unter die Lupe. Als Ramon sich dazu durchgerungen hatte, in einem der Bücher zu stöbern, vernahm er plötzlich ein kurzes Rascheln, ehe ein dumpfer Gegenstand mit der schreienden Stimme seiner Freundin auf Erde aufschlug. Das ganze klang wie ein Großmütterchen, das mitsamt Rollator eine Treppe herunterrasselte. Er wirbelte schlagartig herum. „Alles gut“, kam von seiner Freundin, die plötzlich von der Bildfläche verschwunden war. „Hier unten. Unter der Plane ist ein Loch!“, tönte es aus der Mitte des Raumes. Ramon bemerkte, dass da, wo zuvor noch eine Plane ausgebreitet war, plötzlich ein Loch im
Boden klaffte, in dem Valerie stand und versuchte, wieder hoch zu klettern. „Nimm doch die Leiter hinter dir“, meinte Ramon spöttisch und erst jetzt schien Valerie die alte Stahlleiter hinter ihr wahrzunehmen. „Komm doch mal runter, ich will wissen wie es hier hinten weitergeht“, drängelte Valerie und Ramon, zögerlich wie zuvor, überlegte, ob sie da wirklich reingehen sollten,.
Immerhin hieß das Sprichwort auch: >>Neugier ist der Katze Tod.<<
- „Nein, hier drin ist es mir zu unheimlich. Was ist, wenn der Typ plötzlich zurückkommt?“
- „Ich bin einfach zu paranoid. Lass uns die Höhle halt mal erkunden. Sie wird schon nicht so groß sein.“
- zurück
„Besser, du kommst hier langsam wieder raus. Wer auch immer hier wohnt, könnte jede Sekunde zurückkommen. Er wird wenig erfreut sein, wenn er uns in seinem
Schlafzimmer begegnet!“ meinte Ramon bestimmt. Valerie ließ sich überreden. „Ok, wo du Recht hast, hast du Recht. Auch wenn er die Höhle hoffentlich nicht als sein Schlafzimmer bezeichnet.“, meinte sie und zuckte mit den Achseln.
Um Ramons finstere Vorrausdeutung etwas aufzulockern, neckte sie ihn. „Wir können ja auch zur Abwechslung mal machen, was du vorschlägst.“ entschied sie und grinste ihn frech an. „Ich kann dir halt einfach keinen Wunsch abschlagen“ säuselte er, besonders schlecht gespielt und die beiden begannen zu lachen. Ihr Lachen wurde aber abrupt unterbrochen, als sie plötzlich Schritte durch die Gänge hallten hörten. „Verdammt, ich glaube, er hat uns gehört“, flüsterte Ramon. „Ach nee?" meine Valerie und sie schaute sich hastig nach einem Versteck um.
- Ab in die Höhle!
- Unters Bett!
- zurück
Da er gerade kein brauchbares Versteck fand, rannte Ramon fluchtartig zum inzwischen ausgesprochen einladend wirkenden Loch zurück. Gerade noch rechtzeitig kamen die beiden am Boden an. So leise, wie es der mit
Kies bedeckte Boden zuließ, schlichen sie Schritt um Schritt in die Höhle. Plötzlich tauchte eine
Maus von hinten auf und huschte zwischen ihren Beinen durch. Valerie entfuhr ein leises quietschen, sie stampfte ohne typische
weibliche Eleganz auf Ramons Fuß, dem ein weitaus lauterer "
Quietscher" entfuhr. Sofort stand der Finsterling vor der runtergeklappten Plane und starrte ihnen bösartig in die Augen. Ramon blickte seine Freundin grimmig an, packte sie und rannte mit ihr tiefer in die Höhle. Während sie rannten fiel ihm wieder die Abzweigung ein und fasste einen Plan. Sobald sie zu der
Abzweigung kamen, würde er Valerie weiterrennen lassen, vorher aber selbst um die Kurve biegen um sich zu verstecken. Da der Gang so dunkel und eng war, würde
Stalkerer die ganze Zeit nur Valerie sehen]] und nicht wissen, dass er sich im Seitengang versteckt hatte. Sobald er Valerie in den Wellblech-Raum gelockt hatte, würde er sich einen schweren
Stein schnappen und den Typen damit niederschlagen.
Doch würde das wirklich funktionieren?
- „Ich muss es probieren, besser als in einer Sackgasse zu landen...“
- „Damit er meine Freundin kriegt und ich sie alleine lassen muss? Nein Danke, wenn das schief geht, sind wir am Arsch!“
- zurück
Wieder in die Höhle runter wollte Ramon nicht. Er wusste nicht, wo die hinführt und im schlimmsten Fall war es eine Sackgasse.
Unter dem Bett. Das wohl beste von allen Verstecken
Stattdessen packte er seine Freundin am Arm und zeigte zum Bett. Sie nickte als Zeichen, ihn verstanden zu haben und hechtete zum Bett, immer drauf achtend, keine Geräusche zu machen. Sie kamen keine Sekunde zu spät in ihrem Versteck an, denn schon kam der Typ vom Marktstand rein und schaute sich misstrauisch um. „Könnte schwören, ich hätt' was gehört“ knurrte er. Er wand sich dem Loch zu und sprang in den Gang hinein, während er: „Hmpf. Brauche jetzt frische Luft“ murmelte und im Gewölbe verschwand. Valerie und Ramon warteten einige Minuten ab und begannen dann, leise zu flüstern. „Sollen wir ihm hinterher? Das ist immerhin der einzige Weg hinraus." fragte Valerie. Sollten sie jetzt da rein und sich in Gefahr begeben, oder lieber abwarten, bis der Kerl wieder zurück ist? Die Entscheidung wurde Ramon von Valerie abgenommen, die ihn zur Höhle zerrte. „Willst du raus, oder willst du es nicht?“ fragte sie ihn forsch und Ramon blieb keine andere Wahl, als zu antworten: „Logisch will ich raus, aber...“. Zum Nachdenken blieb ihm keine Zeit, denn schon stieg Valerie das Loch runter und gab ihm Zeichen, nachzukommen. „Na, wenn das mal keine gute Idee ist“ murmelte Ramon und folgte ihr in den immer dunkler werdenenden Gang. Valerie hatte wieder ihre Handytaschenlampe gezückt und er tat es ihr gleich, während die beiden, Valerie voran, durch den Korridor streiften. Valerie schien äußerst begierig, ans Tageslicht zu gelangen. Nach wenigen Minuten kamen sie zu einer Abzweigung, den Spuren zufolge war der Ganove rechts abgebogen. Ramon hielt an und überlegte.
- Nicht verfolgen
- Den Spuren nach
- zurück
Auch diesmal wurde er von Valerie unterbrochen, deren Optimismus etwas gebröckelt war. „Du stehst jetzt nicht wieder zwei
Minuten lang in der Gegend rum und überlegst, ob du einem Typen hinterherlaufen willst, der dich jede
Sekunde umbringen könnte! Wir gehen den anderen Weg lang und suchen nach einem Ausgang." Gesagt, getan. Sie traten einige Schritte in den anderen Gang hinein und warteten. Nach ca. 15 Minuten, die die beiden schweigend verbrachten, hörten sie sein unverwechselbares Schlurfen und schlichen weiter in den Seitengang hinein. Der
Schurke lief einfach an ihnen vorbei, ohne sie zu wahrzunehmen und nach kurzen Verweilen schlich Ramon in die Abzweigung, die der Ganove gerade verlassen hatte. „Diese frische
Luft könnten wir jetzt echt gebrauchen“, meinte Valerie. „Hier drin stinkt’s fürchterlich“. „Du könntest ja die Luft anhalten, dann kannst du auch nicht mehr meckern“ witzelte Ramon und Valerie konterte „Natürlich. Damit ich auf halben Weg umkippe und die ganze Sache umsonst gewesen ist." Ihre Witzeleien wurden jäh unterbrochen, als Ramon mit seiner
Lampe plötzlich an einer Felswand anstieß. Valerie, die direkt hinter ihm gelaufen war, wunderte sich. „Warte, ich habe genau geschaut, wir haben keine Abzweigung verpasst!“. Erst als er in Valeries Richtung leuchtete, bemerkten sie den kleinen Lichtspalt, der sich genau dort befand, wo vorher Ramons Lichtkegel hingeschienen hatte. Er war zwar dünn, aber es zog ein tatsächlich etwas frische Luft hindurch und dahinter sahen sie echtes Sonnenlicht. Der Versuch, das
Hindernis auf irgendeine Weise wegzuschieben oder anderswertig zu entsorgen, scheiterte genauso wie das
wütenden Dagegenkicken. Bei letzterem schmerzte Ramon nur der Fuß. Als sie darüber sinnierten, ob sich irgendwie ein Hebel bauen ließ, um mit verstärkter Kraft den massiven Stein ins Rollen zu bringen, kam aus dem dunklen Gang hinter ihnen plötzlich wieder der schwache Lichtkreis einer hellen Taschenlampe. „Verdammt, er kommt wieder“ zischelte Valerie und tatsächlich stand Augenblicke später der stämmige
Mann vor ihnen. Dieser war äußerst erzürnt über die ungefragte Anwesenheit der beiden und fragte mit gefährlichem Unterton: „Nun, was macht ihr denn hier unten? Wie kommt ihr dazu, hier einfach
rumzuschnüffeln?“.
Ramon wollte gerade alles erklären, als der "Hausherr" seine Waffe auf die Beiden richtete. „Spar dir deine Erklärungen und kommt gefälligst mit, aber ein bisschen plötzlich.“. Ramons gewinnendes Lächeln verzog sich, denn der Kerl fuchtelte wild, um nicht zu sagen, epileptisch mit seiner Waffe herum. Ramon fragte sich, warum ausgerechnet ein Obdachloser, der sich in einer alten Lagerhalle eingenistet hat, verlangen sollte, dass sie sich hier nicht umsehen sollen. Und natürlich, warum jener sich im Besitz einer gepflegt wirkenden Schusswaffe befand. Sein Selbserhaltungstrieb empfahl ihm aber, diese Gedanken lieber für sich zu behalten. Der Hirte führte seine (unwilligen) Schafe wieder zurück in sein spartanisch eingerichtetes Lager, verdeckte das Loch gekonnt mit der Plane und band die Beiden an sein Bett. Als sie neben dem Bett sitzen mussten, bemerkten sie erst, wie muffig dieses roch. Mit zugebundenen Händen ließ sich die Nase leider recht schwer zu halten. „Wenn der jetzt probieren würde, mich mit seinem Kissen zu ersticken, würde ich schon am Gestank sterben, bevor mir überhaupt die Luft ausgeht“, witzelte Valerie und drückte damit erneut ihre Abneigung gegenüber üblen Gerüchen aus. Sie versuchte, etwas weiter vom Bett wegzurücken. Dieser massige Klotz von einem Bett bewegte sich dabei einige Zentimeter und plötzlich ging Ramon ein Licht auf. „Hey, wenn wir das Bett rüber zu dem Loch schieben, könnte ich die Fesseln unter dem Fuß des Bettes wegziehen“. Er machte seiner Freundin den Plan klar und schon zerrten beide an dem Bett ,wie einst die Ägypter die Kalksteinblöcke zur Pyramide. Sie kamen dem Loch im Boden kontinuierlich näher. Vor lauter Anstrengung bemerkte Ramon erst nicht, dass der Typ den Raum gar nicht verlassen hatte. Stattdessen lümmelte er in einer Ecke herum und hatte wohl schon seit längerer Zeit das Treiben amüsiert beobachtete. Zum ersten Mal konnte Ramon ihren Entführer genauer betrachten. Der Mann war hochgewachsen, von stämmiger Natur, mit einem gefährlichen Funkeln in den stahlblauen Augen. Er trug einen alten, verschliessenen Zweiteiler. Seinen Kopf bedeckte ein altmodischer Spitzhut, der auf bräunlichen Haar thronte, soweit Ramon das in der recht schlechten Beleuchtung feststellen konnte. In jenem Licht ließ sich auch keine Schätzung über das Alter anstellen, obgleich zweifellos feststeht, dass dieser Mensch ausgesprochen hatte Züge aufweist. In der einen Hand hielt er einen braun-schwarzen Wendemantel, unter welchem der Verkäufer in der Seitengasse gesteckt haben könnte. In der anderen ließ er mit beachtlichen Können eine glatt polierte Klinge kreisen. Als der Schurke merkte, dass Ramon ihn anblickte, setze er sich gemütlich in Bewegung und hüpfte mit einem Satz aufs Bett, so dass sich dieses keinen Millimeter mehr weiterbewegen ließ. „Ach, ihr beiden wolltet doch nicht so aufmerksam sein, und mir mein Bett etwas verrücken?" säuselte er mit gestellter Stimme und drückte Ramon die Pistole direkt ins Gesicht. „Ihr müsst wissen, ich kenne Leute, die nicht meine Engelsgeduld aufweisen. Und die beiden hätten euch bei ungefragten Möbelverstellens als Belohnung an einen ganz anderen, schönen Ort im Himmel verfrachtet. Sofern ihr denn an so einen Schwachsinn glaubt.“ säuselte er weiter, während er die Feder des Revolvers, wie Ramon soeben erkannt hatte, spannte und gefährlich mit dem Auslöser spielte. Überzeugt davon, dass der Killer sie beide erschießen würde, wehrte Ramon sich nicht, als er sie gewaltsam zurück an die Wand stieß und blieb dort sitzen, als der Typ runter in die Katakomben ging. Sie mussten eine andere Variante versuchen, um zu entkommen.
Eine die erfolgreicher war, als eine Stunde Bett zurrens. Doch Ramon fiel nichts ein. Nach kurzer Zeit kam der Gauner wieder zurück, in der Hand diverse Werkzeuge wie Spitzhacken, Messer. „Viel zu lange hatte ich keine Möglichkeit für etwas Spaß. Im Gefängnis zu sitzen ist keine leichte Sache, wisst ihr. Doch jetzt ist es Zeit, für etwas... wie sagt man auf Deutsch noch gleich... Achja. Zeitvertreib. Amüsement. Unterhaltung. Ja, doch, das trifft es ganz gut, findest du nicht?" - er blickte fragend zu Valeries Freund, der eingeschüchtert nickte. „Blendend! Übrigens, ich wollte dir kurz mitteilen: du kommst zuerst dran!“, zischte er, während er seine Spitzhacke auf Ramon richtete. Jetzt erst bestätigte sich, was Ramon schon die ganze Zeit geahnt, aber nie auszusprechen gewagt hatte. Sie waren ausgerechnet auf den Ausbrecher gestoßen, nach dem die Polizei so intensiv gefahndet hatte. Dieser legte gerade all seine Werkzeuge säuberlich nebeneinander auf und betrachtete jedes interessiert, bevor er sich dann doch für die Spitzhacke entschied. „So, mein Freund. Du brennst sicher darauf zu wissen, wie viele Schläge man so benötigt, bis ein menschlicher Schädel zerspringt, oder?“ fragte er, während er auf Ramon zuging. Der völlig überforderte Mann hatte keine Ahnung, wie er jetzt reagieren sollte und entschied sich, zuerst keinerlei Widerstand zu leisten. Vielleicht sind die Schmerzen dann besser zu ertragen. Der Verbrecher war da anderer Meinung. Er holte weit aus und die Spitzhacke kam mit erschreckender Geschwindigkeit auf Ramon zu geflogen, der sich verzweifelt zu duckten versuchte. Die Hacke glitt knapp über seinen Kopf weg und der Schurke schien sichtlich Spaß an der Sache zu haben. Er holte gleich erneut aus, streifte diesmal ein Ohr, woraufhin Ramon sein warmes Blut den Hals runterrinnen spürte. Völlig erschrocken darüber bemerkte er die, nun mit der Spitze voran, rasende Spitzhacke nicht rechtzeitig und wurde mit voller Wucht getroffen. Valerie schrie auf! Ramon sank leblos zu Boden. Tränen stiegen ihr in die Augen. Doch der Mörder hatte das Interesse an seinem Opfer verloren und wendete sich nun ihr zu. Mit blitzenden Augen zog die Spitzhacke aus dem leblosen Ramon und legte sie zurück zu den anderen Utensilien. „Bemerkenswert... Man benötigt nur einen Schlag. Und jetzt zu dir...“ war das Letzte was sie von ihm vernahm, ehe sie in Ohnmacht fiel.
weiter
|
Ende!
Wärst du bloß mutig gewesen, anstatt dich zu verstecken...
- Nochmals von Vorn
- Navigation
- zurück
|
|
In einem Anflug von Mut und Stolz, in Kombination mit der Angst, auf ewig in den Lagerräumen zu verrotten, entschloss Ramon sich, dem Typen an die ‘frische Luft’ zu folgen. „Gehen wir ihm hinterher, bevor er zurück kommt und uns noch erwischt!“, sagte er energisch und Valerie klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. Sie meinte: „Keine
Angst" und bog rechts ab. „Nein, ich will nicht! Bitte, geh nicht ins Licht am
Ende des Tunnels“ scherzte er, um das seltsame Gefühl, an Schizophrenie zu leiden, loswerden zu können. Als sie draußen ankamen, wurden sie beinahe von dem grellen Licht und der heißen
Luft erschlagen und tasteten sich die ersten paar Sekunden lang blind an der Wand entlang. Es dauerte, bis ihre Augen sich an das Licht gewöhnen konnten. Sie standen in einer Art "Einhöhlung" im Fels, direkt vor ihnen das offene Meer und vom Ganoven keine Spur. Die
Wellen waren hier unerwartet laut, dabei kamen sie nicht einmal bis ans Ende ihrer Einmündung heran, was Ramon und Valerie zunächst verwunderte. Als er näher ans
Wasser herantrat, schreckte er sofort wieder zurück und presste an die schützende Wand. Da unten im Wasser war der Gauner. Er paddelte fröhlich mit einem
Holzbötchen Richtung offenes Meer. Das war es, was vorher diese Geräusche gemacht hatte. Heimlich beobachteten sie, wie das
Boot zur Bucht rausschwamm, schlussendlich abbog und aus ihrem Blickfeld verschwand. Das offensichtliche Problem: sie hatten kein eigenes Boot und wussten nicht, wie weit sie vom
Ufer entfernt waren. Resigniert setzen sie sich auf den kühlen Stein und Valerie stöhnte. „Schon wieder eine Sackgasse? Ich weiß nicht, wie du das siehst, Ramon, aber sehr langsam schwarz.“. Ramon fasste sich ein Herz und zog sich bis auf die
Unterhose aus. „Ist dir heiß, Schlafmütze?“, fragte Valerie, die das ganze amüsiert beobachtete. Ramon antwortete „Nein, du
Scherzkeks, ich schwimme raus und hole
Hilfe. Bleib du da und passe auf dich auf. Ach ja, und falls er zurückkommt, verstecke dich hinter den Felsen!“. Nach dieser heroischen Ansage sprang er mit einem Satz ins Wasser. „Ok, das Wasser ist tief genug, habe mir nichts angeschlagen“, grinste er hoch zu Valerie, während er innerlich zählte, wie viele
Zähne wohl noch übrig geblieben waren. Er schwamm zum Ausgang der Bucht, wo die Nussschale mit dem Mörder vorhin verschwunden war. Zu seinem Erfreuen kam er direkt unterhalb des
Marktes raus. Weniger erfreut war er, als er realisierte, wo die Bürger ihre Abfälle entsorgten. Ramon konnte an der rauen Felswand entlangschwimmen, bis er zu einem öffentlichen Strand kam. Relativ schnell war eine
Polizeistation ausgemacht. Obwohl er nicht wusste, ob die Polizisten
Zeit für ihre Einschließ-Story hätten, musste er seinen Erzählbedarf decken. Nach fünf-minütigem Anstehens und einer Vielzahl von Blicken, die auf den nur mit naßen Unterhosen bekleideten jungen Ausländer geworfen wurden, die jedoch gekonnt ignoriert wurden, kam er schließlich an die Reihe. Ramon, voller Tatendrag, fasste sich und beschrieb sein Problem dem Polizeiposten. Die Beamten waren hellauf begeistert von seiner Story, denn wie Ramon schockiert feststellte, war die Person, die ihnen die ganze Zeit auf den Fersen gewesen war, der ausgebrochene
Mörder! Zusammen mit der Polizei fuhren sie in einem Polizei-
Motorboot zurück zur Höhle, wo seine Freundin schon auf ihn wartete. „Er ist wieder drin“, verkündete sie und ein letztes Mal betraten sie, nachdem Ramon dankbar seine Kleider wieder (die Polizei hatte ihm Ersatzklamotten
verweigert) angezogen hatte, den Höhlenschlund. Offenbar wusste die Polizei nichts von dem Gang, der dem
Mörder als Versteck gedient hatte. Dieser beherbergte den Flüchtigen aber nicht mehr, sodass sie weiter in das Lagerhaus eindrangen. Der
Hauptkommissar gestikulierte wild und nach beeindruckend vielen Handzeichen rafften sich die vier Polizisten auf, sich aufzuteilen. Die Einsatzkräfte verschwanden in verschiedene Richtungen. Ramon und Valerie wurden zurückgehalten und setzen sich auf das Bett, unter dem sie sich
vorher versteckt hatten. Zehn Minuten später kamen die vier Polizisten mit dem Ganoven im Schlepptau zurück. Sie hatten ihn überwältigt und er leistete, bedingt durch
Handschellen, keinerlei Wiederstand.
Am nächsten Morgen wurde Ramon von seiner Freundin erneut geweckt. Da sie die Prämie für die Ergreifung Braunkittels bekommen hatten, entschieden sie sich kurzfristig dazu, ihre
Ferien zu verlängern. Doch all die erlebte Action hinderte Valerie nicht daran, erneut enorm Früh aufzustehen. „Los Schlafmütze, die
Sonne scheint schon“, sagte sie gut gelaunt und bereitete das
Frühstück vor. Nach dem gestrigem Tag wollte Ramon eine Woche nicht lang nicht aufstehen, doch als ihn seine Freundin dann am Arm aus dem Bett zog und ihm einen
Kuss auf die Stirn gab, erhob er sich doch noch. Nach einer kurzen Rasur und Katzenwäsche, im himmelblauen Bad, verließ er die
Wohnung und setze sich draußen auf einen der Sonnenstühle. Er schnappte sich eine reifere Banane um sie genüßlich verspeisen, während er dem Radio lauschte. Dieses trällerte wieder fröhlich vor sich hin und erzählte von zwei heldenhaften jungen
Touristen, die die Polizei geholfen hatten, den gesuchten Mörder zu fassen. Ramon hörte nicht richtig zu, sondern beobachtete gut gelaunt seine Freundin, die sich, leise vor sich hin murmenlnd, voller Freude ausmalte, was sie in den restlichen Ferien wohl noch so alles anstellen könnten.
weiter
|
Geschafft!
Bravo, du hast das Abendteuer lebendig überstanden und hast das gute Ende (Eines von Drei) erreicht! Und jetzt geniesse deine Ferien
- Nochmals von Vorn
- Navigation
- zurück
|
|
Dennoch folgte er ihr in den engen Gang, der sich als sehr viel länger entpuppte. Nach einigen Minuten kamen sie zu einer Weggabelung. Sie gingen stur geradeaus weiter, bis sie mal wieder zu einem Raum kamen, der offensichtlich in den
Fels gehauen worden war. Die Wände waren mit Wellblech verkleidet und in den wenigen altersschwachen Regalen lagen einige Werkzeuge, obgleich viel weniger, als im vorherigen großen Raum.
Da sie sonst nichts hilfreiches fanden, kehrten sie wieder zu besagtem großen Raum zurück. Als sie sich anschickten, doch die Leiter hochzuklettern, vernahmen sie dumpfe Schritte und zuckten zusammen. „Verdammt, wusste ich's doch, der kommt zurück“ zischte Ramon seiner Freundin zu. Diese ließ sich nicht beirren und antwortete nur: „Psst, schnell, stell' besser die Leiter zurück. Ansonsten bemerkt er uns noch“. "Gute Idee“, meinte Ramon, dem es schwer fiel, einen so kühlen Kopf zu bewahren, wie seine Freundin. Er stellte die Leiter so leise wie möglich am Boden ab. Das Loch wieder mit der Plane bedecken konnten sie nicht mehr, denn plötzlich hörten die beiden, wie der Typ vom Stand zurückkam und gut hörbar „...Licht wieder angelassen...“ murmelte. So leise, wie es der mit Kies bedeckte Boden zuließ, schlichen sie Schritt um Schritt zurück in die Höhle. Plötzlich rieselten eine Hand voll Steine von der Decke runter und bedeckten Valerie mit Staub. Dieser entfuhr ein leises Quietschen und schon stand der Typ vor der runtergeklappten Plane und starrte ihnen bösartig in die Augen. Ramon blickte seine Freundin grimmig an, packte sie und rannte mit ihr tiefer in die Höhle. Während sie rannten, fiel Ramon wieder die Abzweigung ein und ein Plan begann sich zu formen. Sobald sie zu der Abzweigung kamen, würde er Valerie weiterrennen lassen, vorher aber selbst um die Kurve biegen um sich zu verstecken. Da der Gang so dunkel und eng war, würde er die ganze Zeit nur Valerie sehen und nicht wissen, dass er, Ramon, sich im Seitengang versteckt hielt. Sobald er Valerie in den Wellblech-Raum gelockt hatte, würde er sich einen schweren Stein schnappen und den Typen damit niederschlagen.
Doch würde das wirklich funktionieren?
- „Ich muss es probieren, besser als in einer Sackgasse zu landen...“
- „Damit er meine Freundin kriegt und ich sie alleine lassen muss? Nein Danke, wenn das schief geht, sind wir am Arsch!“
- zurück
Als sie zur Abzweigung kamen, bog er rechts ab und machte seiner
Freundin mit Handzeichen klar, weiterzurennen. Die Verwirrung stand ihr ins Gesicht geschrieben, trotzdem beschleunigte sie und rannte geradeaus weiter. Keine
Sekunde zu spät, denn schon kam ihr Verfolger um die Kurve gerannt und rief ihr keuchend: "Hau nicht ab, du
Schlampe“ hinterher. Ramons Plan war perfekt aufgegangen. Er griff sich schnell dem massivsten Stein, den er finden konnte, und schickte sich zur Verfolgung des Verfolgers an. Als er beim
Raum ankam, sah er schon, wie seine Freundin am Boden lag und mit einer Pistole bedroht wurde, während der Pistolero sie behutsam an ein
Regal fesselte. Als der Ganove fertig war, schnauzte er Valerie an: "Also, wo ist jetzt dein junger Freund? Hat er sich aus dem
Staub gemacht? Ernsthaft? Der Kleine wird mir nicht entkommen, das schwöre ich dir!“. Er drehte sich um. Jetzt war Ramons Moment gekommen! Ramon warf den Stein so fest er konnte und traf den Schurken perfekt am Kopf. Der schrie auf: „Ahh! was soll das, du kleines
Balg!“ und fasste sich an den blutenden Kopf. Jetzt stand Ramon vor einem Dilemma. Er hatte eigentlich beabsichtigt, dass der Typ ausgeknockt wird, aber Holzkopf schlägt schweren Stein. Dieser stand immer noch, mehr oder weniger aufrecht, und richtete seine Pistole auf Ramon. „So
Bürschchen, das ist aber nett, dass du wieder zurück gekommen bist! Jetzt muss ich dich nicht suchen und jetzt husch, husch, ans Regal!“. Ramon gehorchte, er zweifelte nicht daran, dass der Typ schießen würde. Er setzte sich neben seine Freundin. Kaum nachdem er Platz genommen hatte, drohte der Schurke schon „Oh nein, nicht hier, geh da hinten hin! Da könnt ihr euch nicht sehen und erst recht nicht befreien.“, während er immer noch mit dem Revolver, wie Ramon jetzt erkannte, auf ihn zielte. Resigniert ging er zu dem anderen Regal und liess sich von dem Typen fesseln.
Hier dran und nicht wieder weg!
Die Fesseln waren so hart, dass sie ihm das Blut abschnitten und bald spürte er seine Hände nicht mehr. „Und jetzt?“, fragte er seine Freundin, als der Verbrecher wieder gegangen war. „Ich weiß nicht“ meinte Valerie und sie saßen, in Schweigen vertieft, eine oder mehr Stunden am Boden rum. Der Typ kam nicht mehr zurück. Vermutlich waren hier schon andere Gefangene verhungert, während sie auf den Gauner warteten, dachte sich Ramon, schüttelte dann aber seinen Kopf, um sich von solch negativen Gedanken zu befreien. Irgendwann wurde es Abend im Dunkeln und trotz der ungemütlichen Umstände schafften es Ramon und Valerie, ein wenig Schlaf zu finden. Am nächsten Morgen kam der Typ wieder in den Raum und brachte einige Flaschen dreckiges Wasser mit. „Ihr müsst euch keine Hoffnung machen, da draußen vermisst euch niemand. Ihr seid vollkommen in meiner Gefangenschaft“ - war seine Begrüßung und er warf ihnen die Flaschen zu. Nachdem dem
Unhold aufgegangen war, dass es sich mit Fesseln schlecht trinken ließ, durften beide unter strenger Bewachung nacheinander vom Wasser trinken. So verlief das mehrere Tage. Irgendwann, keiner der beiden hatte noch Zeitgefühl, wurden sie als vermisst gemeldet, da sie länger nicht mehr zu Hause gesehen worden sind. Aber niemand entdeckte den Gang. So vergingen viele Tage, die meiste Zeit verbrachten sie damit, gegenseitig über die unnötigsten Dinge zu diskutieren. Jeden Abend wünschten sie sich eine gute Nacht und jeden Abend meinte Valerie „auf den Gute-Nacht-Kuss musst du jetzt halt verzichten“. Nach mehreren Wochen kam der Typ nicht mehr, hatte sich wohl abgesetzt und der Mut von Ramon und Valerie sank Tag um Tag. Am fünften Tag meinte Valerie abends, als sie gerade über Physik und Wurmlöcher sprachen „wenn ich irgendwann hier rauskomme, ich sags dir, ich trink den ganzen Dorfbrunnen leer, da ist ein schwarzer Loch nichts dagegen“. Ramon lachte und sah das Thema somit als beendet. „Gute Nacht, Val“ verabschiedete er sich, „gute Nacht Ramon, auch heute kein Gute-Nacht-Kuss“ meldete sie sich zurück und schwieg dann auch. Am nächsten Morgen wurde Ramon durch Getrampel geweckt, urplötzlich stürmte eine Gruppe Polizisten in den Gang. Ramon dachte, er Träume im Fieberwahn. Undenkbar, dass da tatsächlich sechs bewaffnete Spezialeinheiten der Polizei vor ihnen standen. Das nächste, was Ramon sah, war Schwärze, ehe ihm Wasser eingeflößt worden ist. Überglücklich, endlich befreit zu werden wollte er vor Freude von seiner Bahre aufstehen und seine Freundin umarmen, doch diese bewegte sich nicht. Sie war vollkommen leblos und seltsam starr. Dabei hatten sie am vorherigen Abend noch gesprochen. Ramon verlor erneut das Bewusstsein, ehe er sich wieder gefasst hatte, vergingen einige Stunden. Es kamen zwei Ambulanz-Männer mit traurigen Gesichtsausdruck her und und transportierten Valerie ab. Die anderen Sanitäter brachten auch den halbwegs stabilen Ramon wieder nach oben. Wirklich froh, endlich wieder Tageslicht zu sehen, konnte Ramon nicht sein, solange er nicht wusste, was mit seiner Freundin war. Trotzdem gestattete er, dass er zur Polizeistation gebracht wurde um dort vernommen zu werden. Später führten sie ihn zum Flughafen ließen und nach Hause ließen. Inzwischen hatte er erfahren, dass seine Freundin in derselben Nacht wohl der Dehydrierung zum Opfer gefallen sei. Es grenzt an ein Wunder, dass er am Leben geblieben ist, trotz der Nähe zum Meer und der recht hohen Luftfeuchtigkeit. Mit einem Herz, gefüllt voll Trauer, schaute er den gesamten Flug über bewegungslos aus dem Fenster. Am liebsten wäre er nie mehr gelandet, lieber im Flugzeug geblieben, wo er ewig an sie denken kann. Wo ihn die Realität nicht einholen konnte. Wo er sich niemals den Tod seiner geliebten Valerie eingestehen musste...
weiter
|
Ende!
Es stimmt. Neugier ist der Katze Tod...
- Nochmals von Vorn
- Navigation
- zurück
|
|
Bevor er sich überhaupt richtig entscheiden konnte, war die Abzweigung schon vorüber und an Umkehren war nicht mehr zu denken. Schnell kamen sie zu dem Raum aus
Wellblech und somit in eine Sackgasse. Bevor sie sich verstecken konnten, war auch schon der Verfolger angekommen und bedrohte sie mit seiner Waffe. „So, hab ich euch!“ sagte er langsam und genüsslich, während er seine Waffe mal auf Ramon und mal auf Valerie richtete. Ramon entschied sich, nachzuholen, was er vorher verpeilt hatte und warf ihm einen
Schraubenschlüssel entgegen, der vor ihm am Boden rumlag. Es war ein starker, präziser Wurf. Der Schraubenzieher flog mit einem leisen Sirren durch die Luft und bohrte sich mit voller Wucht in die Wand. Der Finsterling war dem Wurf ausgewichen. Jener Finsterling drehte sich um, betrachtete den in der
Wand steckenden Schraubenzieher eine Weile, ehe er sich wieder seinem Gefangenen zu wandte. "Echt jetzt? Ich stand drei Meter vor dir." Er legte seinen ubgläubigen Blick ab, schüttelte den Kopf und gab mit seiner Waffe einen
Warnschuss ab. Ramon schrie vor Schmerz auf, als die Kugel, als Querschläger, seine Schulter traf. "So macht man das, Kleiner." gab der Schurke von sich, ehe er seine Waffe auf die zu Ramon eilende Valerie richtete. Valerie verharrte in der Bewegung und trat, mit Tränen in den Augen, einen Schritt zurück. Sie weigerte sich, sich weiter von Ramon zu entfernen. Der Mörder nahm davon keine Notiz und betrachtete Ramon. „Selber schuld. Ich hab euch doch klargemacht, dass ihr euch mir nicht wiedersetzen sollt“, meinte der Typ bestimmt. Ramon gab nur ein schmerzerfülltes Wimmern zur Antwort. „Ich zähle das mal als
Ja“, antwortete der Mörder gelassen, ehe er wieder ernst wurde. „So und jetzt fesselst du deinen Freund ans Regal“ meinte er zu Valerie, während er ihr ein
Seil zuwarf, das in einem der Regale lag. Valerie, die versuchte, sich ihre Angst vor dem Mörder und um Ramon sich nicht anmerken zu lassen, nahm das Seil und fesselte Ramon sanft an das Regal. „Fester anziehen!“, schnauzte der Verbrecher sie an, schubste sie zur Seite und zog selber mit aller Macht an den Seilen. Valerie, die plötzlich unbewacht war, erkannte die Situation und blickte zu Ramon. Ramon, voller Schmerzen, versuchte ihr mit Blicken klar zu machen: "Lauf! LAUF!". Valerie verstand und rannte sofort in die Dunkelheit. Einen Herzschlag später schoss der Mörder mit seiner Schusswaffe hinterher, aber Ramon konnte keine
Schreie, oder den Aufprall eines
Körpers wahrnehmen. Jetzt, da der Mörder ihm gerade einige Sekunden lang keine Aufmerksamkeit schenkte, trat ihn Ramon mit all seiner verbleibenden Kraft, sodass dieser das
Gleichgewicht verlor und der Länge nach auf den Boden stürzte. Die Waffe flog ihm aus der Hand und verschwand unter einem Regal. Ramon hechtete mit der Kraft der Verzweiflung nach der Waffe und mühte sich, sie mit seinem noch heilen Arm hervor zu
angeln. Der Schurke hatte sich allerdings schon wieder aufgerichtet und revanchierte de kassierten Tritt, genau auf Ramons Arm, sodass ihm die Waffe wieder entglitt. Ramons Arm fühlte sich nicht sonderlich gesund an, vom zweiten, angeschossenen, ganz zu schweigen, und er wurde von einer Schmerzwelle nach der anderen gepeinigt. Der Mörder erlangte seine zurück und richtete sie auf Ramon. Diesmal fackelte er nicht lange, band ihm die Hände hinter dem Rücken zusammen und band diese wiederum an das Regal-Bein. „So, das machst du jetzt nicht nochmal“, schnauzte er ihn an und verließ mit seiner Waffe den Raum. Etwa eine Stunde später kam er zurück, in seinem
Gesicht die pure Verzweiflung. „Irgendwie hat es deine Schlampe von Freundin hingekriegt, die Polizei zu rufen. Die kommen jetzt angerannt und wollen mich festnehmen“ keuchte er hektisch und wirbelte seine Waffe durch die Luft. „Ich werde aber nicht mehr ins Gefängnis gehen, das kann ich dir flüstern!“ flüsterte er bestimmt und schnitt Ramons Fesseln durch. Die Hände lies er aber immer noch zusammengebunden und zeigte ihm mit einer
Bewegung, er solle davonlaufen. „Wenn die mich wollen, müssen sie mich erst mal dazu bringen, dich nicht zu erschießen...“ murmelte er zu Ramon. Ramon, der sich inzwischen wieder etwas
erhohlt hatte, verstand, dass er eine Geisel war. Er hatte Angst, im entscheidenden Moment einfach erschossen zu werden. Dennoch folgte er aber gehorsam den Weg nach oben in die Lagerhalle, während seine Schulter noch mehr schmerzte als zuvor. Oben angekommen kehrte sich der Gauner kurz um, um die Tür hinter sich zu schließen und ließ Ramon unbewacht. Das war die
Chance, dachte er sich und setzte zum Sprint an.
- Lauf!
- Besser nicht
- zurück
Schnell wie der Blitz startete er und kam zu einer
Kurve. Könnte er um diese flüchten, wäre er in Sicherheit, dachte er sich und raste auf die Ecke zu. Als er sie fast erreicht hatte, hörte er den Entführer überrascht „Hey!“ rufen, ehe sein Körper in Schmerzen zu explodieren schien. Im selben Augenblick hörte er noch, wie sich ein einzelner Schuss gelöst hatte... Ramon schlug hart auf dem Boden auf, Unfähig, etwas anderes als Schmerz zu führen. Er sah noch, wie der Mörder die Waffe erneut auf ihn richtete. Vom Eintritt der zweiten Kugel spürte er fast nichts mehr, denn einen Wimpernschlag später lag er endgültig leblos am Boden, während sich dieser langsam in einem dunklen
Rotton färbte. Immerhin hat der Mörder jetzt keine Geisel mehr...
weiter
|
Ende!
Was hast du gedacht, wer du bist? The Flash? Oder Sonic? Niemand rennt schneller als eine Kugel...
- Nochmals von Vorn
- Navigation
- zurück
|
|
Als er gerade losstürzen wollte, drehte sich ihm der Mörder wieder zu und vereitelte die Absicht. Ramon tat so, als würde er an alles, außer an Weglaufen denken. „Schwein gehabt, hätte nicht gedacht, dass der so schnell ist. Zum
Glück bin ich nicht gerannt.“ dachte er sich und ließ sich wieder durch die Gänge schubsen. Nach wenigen Minuten kamen sie auch schon aus dem
Tor raus, das inzwischen geöffnet war und wurden tatsächlich von bewaffneten
Polizisten erwartet, die alle zu schießen bereit waren.
Nicht schiessen, oder die Geisel geht drauf
Bevor der Mörder aber raus ins Sonnenlicht trat, schrie er „Nicht schießen. Ich habe eine Geisel!“ und hielt Ramon seine geladene Waffe an den Kopf. Die Polizisten bewegten sich keinen Schritt, bis eine laute Stimme aus dem Megaphon schrie: „Lassen sie die Geisel frei, oder wir erschießen Sie!“
Der Mörder schnaubte nur verächtlich, ehe er den Revolver, wie Ramon erkannte, spannte. Die beiden Parteien schrien sich immerzu gegenseitig an und mit jeder Minute, die verging, wurde die Laune des Entführers schlechter und seine Kommentare wurde immer gehässiger. Keine der Seiten war für einen Kompromiss bereit und der Geiselnehmer vergaß seine Geisel, immer mehr, die sich inzwischen einen Plan ausgedacht hatte. Als der Halunke gerade wieder am zurückpöbeln war „Ihr könnt mich mal, ihr [Variierende, beeindruckend Kreative Beleidigungen, die zum Schutze der Allgemeinheit zensiert wurden.] Bullen“, Rammte Ramon ihm seinen Kopf direkt ans Kinn. Beiden entfuhr ein leises „Autsch!“, aber Ramon machte sich sofort davon und bevor überhaupt die Gelegenheit hatte, auf ihn zu schiessen, stürmten schon die Spezialeinheiten auf ihn zu und rissen ihn zu Boden. Ramon war unfassbar froh, endlich keine Geisel mehr sein zu müssen und setze sich auf die Motorhaube eines Polizeiautos, wo inzwischen auch seine Freundin saß. „Das hast du super gemacht“ strahlte er sie an und küsste sie auf die Stirn. Diese wiederum war überfroh, ihn zu sehen und konnte es kaum erwarten, ihm alles zu erzählen, sobald sie wieder zurück zu ihrer Ferienwohnung fuhren. Nachdem sie alle Fragen der Polizei beantwortet haben und ihre Personalien hinterlegt hatten, bekamen sie sogar noch eine Art "Finderlohn" ausbezahlt und wurden mit dem Polizeiauto zu ihrer Wohnung kutschiert. Überglücklich, das ganze überlebt zu haben, aber auch ein bisschen traurig, schon wieder heimgehen zu müssen, packten sie ihre Sieben Sachen und genossen den schönen Abend. Nachdem sie in einer schönen, altmodischen Pizzeria zu Abend aßen, gingen die beiden erleichtert zu Bett, wo beide sofort vor Erschöpfung einschliefen und nur dank Valerie, die wieder viel zu früh aus dem Bett stieg, konnten sie das Flugzeug noch rechtzeitig erreichen. Während ihres Heimflugs sprachen sie erneut über ihr kleines Abenteuer. Diese Ferien würden sie wohl nie vergessen.
weiter
|
Geschafft!
Bravo, du hast das Abendteuer lebendig überstanden und hast das gute Ende (Eines von Drei) erreicht! So einfach lässt du dich nicht als Geisel nehmen!
- Nochmals von Vorn
- Navigation
- zurück
|
|
„Ist doch egal, wir können ja wieder einmal hier herkommen“, beruhigte Ramon seine Freundin und küsste ihr auf die Stirn. „Stattdessen können wir uns ja eine schöne Bootstour rund um die
Halbinsel gönnen, das ist doch auch was, was meinst du?“, setzte er nach, was die Stimmung seiner Freundin deutlich anhob. „Gute Idee“, antwortete sie erfreut und rannte schon ins Zimmer, um sich ihre
Badekleidung anzuziehen. „Schau weg, ich ziehe mich um“, lachte sie und schloss die Tür und das Fenster hinter . „Nichts, was ich nicht sowieso schon
gesehen hätte“, lächelte Ramon und stellte lachend das Radio leiser.
Zwei Stunden später hatten die beiden ein kleines Motorboot gemietet und tuckerten um die Insel herum. In vier Stunden müssten sie das Boot wieder zurückgeben, hatte der Vermieter zu ihnen gesagt. Eine Stunde war nun schon vorüber und Valerie schwamm immer noch ausdauernd im Wasser umher. „Jetzt komm schon und spring ins Wasser, du Angsthase“, rief sie ihm zu und schwamm schnell vom Boot fort, damit er sie fangen muss. Das Wetter war warm, es war keine Wolke weit und breit zu sehen und die Wellen schaukelten das Boot gleichmäßig sanft hin und her. Es war sicherlich um die 35 Grad warm, und Ramon wurde es langsam heiß. Schließlich ließ er sich überreden und sprang sogleich mit einer gewaltigen Arschbombe ins kühle Nass. Valerie ließ sich von der Fontäne nicht beirren, lachte und begann dann, ihm Wasser zurückzuspritzen. Eine Stunde später lagen beide völlig erschöpft auf ihrem Boot. Nachdem sowohl Ramon als auch Valerie sich mit Sonnencreme eingeschmiert un eine Virtelstunde lang Pause in der warmen Sonne gemacht hatten, fuhren sie langsam wieder Richtung Halbinsel zurück. Als sie sich der Insel von der anderen Seite näherten, konnte man den Markt schon gut sehen. Trotz der Warnung des Radios war er dicht befüllt, wie aus der Ferne zu erkennen war. Plötzlich zeigte Valerie auf eine kleine Lücke in der Felswand und verkündete lautstark: „Schau mal, da kann man mit dem Boot reinfahren. Das ist ja cool! Hm, Ramon, hast du Lust auf ein kleines Abenteur? Dann lass mich mal and Steuer.“ Als sie ihre Aussage verstand, fügte sie noch schnell: "Damit ich in die Höhle steuern kann." hinzu. Ramon gehorchte und sie näherten sich langsam und vorsichtig dem Eingang. Ramon konnte nicht aus seiner Haut heraus und begann sich Sorgen zu machen. Ein im Wasser unsichtbarer Stein könnte weit genug nach oben ragen, dass er der geringe Tiefgang des Boots nicht ausreicht, um schadlos darüber zu fahren. Der Boden schien aber recht tief und Valerie lenkte es ohne weitere Probleme in die Höhle. Besonders lang war diese allerdings nicht, recht schnell war das Wasser zu Ende und die beiden setzen sich auf den kühlen Stein am Wasserrand und aßen den Proviant, den sie mitgebracht hatten. Ramon hatte den kleinen, in den Fels gehauenen Gang hinter sich, der halb von einer Felsplatte versteckt wurde, erst gar nicht bemerkt als Valerie plötzlich „Schau, da geht's ja noch weiter. Komm schon, wir wollen doch mal etwas erleben“ rief und schnell zu dem kleinen Durchgang stürmte. Ramon, brav wie eh und jeh, packte noch den Abfall zusammen, und folgte ihr in den Gang hinein.
besonders geräumig ist's ja nicht...
Im Felsen war es so dunkel, wie es zu erwarten war. Sobald sie den Gang betreten hatte, war Valerie plötzlich nirgendwo mehr auszumachen. Ramon beschlich Sorge, als ihm plötzlich etwas auf die Schulter schlug und dabei laut: "HAH!“ rief. Ramon zuckte zusammen und wirbelte schlagartig herum. Hinter ihm stand seine Freundin, die ihn breit von oben herab angrinste. Als sie Ramons finsteres Gesicht sah, erwiderte sie: "Schau nicht so böse.", ehe sie den Blitz ihres Handys als Taschenlampe verwendete, was den Gang in ein schwaches Licht hüllte. „Ha ha ha. Sehr erwachsen“, meinte Ramon frostig und zog auch sein Handy hervor. Zum Glück lagen die Handys immer schön im Trockenen und funktionierten einwandfrei. Ramon war froh darüber und gestattete sich das Wortspiel "wenigstens ein Licht im Dunkeln", ehe er seiner Freundin tiefer in die Klippen folgte. Der Weg führte ein ganzes Stück weit hinein und sah so aus, als wäre er erst vor kurzer Zeit dort reingeschlagen worden. Irgendwann kamen sie zu einer Abzweigung, ein Weg führte nach links, der andere nach rechts. Gedanken,- und sorglos bog Valerie nach rechts ab. "Das wäre DIE Gelegenheit", dachte sich Ramon. Würde er jetzt links gehen und sich verstecken, könnte er sich revanchieren, sobald die ihn suchen würde.
- „Auge um Auge... Sie hat es verdient.“
- „Ach was. Das ist unter meinem Niveau.“
- zurück
„Ach komm, das hat sie sich verdient“, dachte sich Ramon und versteckte sich im linken Gang. Er wartete eine ganze Weile, aber das einzige, was er bemerkt hatte, war eine Maus oder ähnliches
Getier, das in den rechten Gang huschte. Als Valerie sich immer noch nicht blicken ließ, wurde es ihm zu langweilig und er eilte den rechten Gang entlang, während er sich überlegte, was er antworten solle, falls sie ihn fragen würde, wo er gewesen war. Er entschied sich, einfach zu sagen, er habe sich verlaufen und lief vor lauter Gedanken fast in eine sehr unauffällig platzierte
Tür im Fels, unter der Licht hindurchschien. Nachdem er beinahe mit seinem Kopf angeklopft hatte, konnte er die Stimme eines Mannes vernehmen. Jetzt wurde ihm schlagartig klar, dass die Maus die vorher in den rechten Gang abgebogen war, gar keine Maus war sondern ein
Mensch und da es vorher keine weiteren Abzweigungen gab, musste Valerie auch da drin sein. Ramon wollte die Tür öffnen, zögerte aber. Was wäre, wenn der Mann eine Waffe hat, dachte sich Ramon und ließ den Türknauf wieder los. Er entschied sich, erst mal zu lauschen und hielt sein
Ohr an die Tür, bemüht, seine Füsse weg vom Türspalt zu bekommen, damit der Mann ihn nicht unter der Tür durch sehen konnte. Die Stimme wurde deutlicher, als sich Ramon angestrengt an die Tür drückte. „Warum lügst du mich an, du keines Gör? So wie du dich aufführst, hast du sicher keinen
Freund, der bei dir ist, also brauchst du gar nicht mehr weiter zu behaupten, dein kleiner
Held sei da draußen.“. Ramon sog scharf Luft ein, hielt sich aber sofort die Hand vor den Mund. Jetzt plötzlich auf einen fremden Mann zu treffen, der eventuell gefährlich war, musste er unbedingt vermeiden, also hörte er erst mal weiter zu. Er vernahm seine Freundin protestieren: „Nein, Sie abgerissener Bettler, er wird uns schon finden und dann bin ich es, die lacht. Wenn ich Sie wäre, würde ich jetzt ganz schnell abhauen, bevor die Polizei hier reinstürmt“. Plötzlich hörte er ein
Klatschen und Valerie schrie auf. Ihr stöhnen wurde aber schnell von der fremden Stimme unterbrochen. „Das hast du nun davon, du Biest. Und jetzt bleibst du hier, wenn du es so unbedingt willst, suche ich deinen kleinen Freund. Dann kann er gleich zuschauen, wenn ich es bin, der über... Nun, das ist jetzt auch egal. Doch wenn der nicht da ist, dann setzt's was. Bei Zeitverschwendung kenne ich keine Gnade“, hörte Ramon ihn sagen und bevor er überhaupt reagieren konnte, wurde schon die Tür geöffnet. Sie öffnete sich nach innen und er fiel auf den staubigen Boden des kleinen Raumes. „Na sieh mal einer an“, grinste der Ganove. Er drehte sich zur fassungslosen Valerie um und meinte "Gefunden.". Danach hob er drohend seine Pistole an. „Nur zu schade, dass du mir die Suche vermasselt hast. Ich liebe Ostern und hätte mich darüber gefreut. Aber ich will nicht kleinlich sein, dein Preis ist, dass du zusehen musst, wie ich mir deine vorlaute
Gesellin vorknöpfe.“, fuhr er fort und griff mit seiner Hand Richtung seiner Hose. Jetzt fiel es Ramon siedend heiß wieder ein
"stupratore" war. Ein Vergewaltiger. Das war es doch, was sie am Morgen im Radio gehört hatten. Die Beschreibung traf genau auf ihn zu. Valerie schrie, als er ihr viel zu stark an ihrem Oberteil riss, sodass plötzlich ihr zerrissener Bikini auf der Seite runterhing und sich ihr linker Busen offenbarte. Ramon kochte vor Zorn, als der Typ auch noch begann, an ihrem Unterteil rumzuzerren. „Das reicht!" schrie er und warf sich gegen den grausam grinsenden Verbrecher, der überrascht schrie: „Was zur?! Warst du nicht gefesselt?“ erst dann bemerkte, dass er wohl anderes im Sinn gehabt hatte. Leider fasste er sich schnell wieder und Ramon fing sich einen harten
Schlag mit der metallenen Waffe ein und taumelte rückwärts. Während der Verbrecher ihn immer noch mit der Waffe bedrohte, fesselte er Ramon, diesmal wirklich, an ein Regal. Doch als er sich wieder Valerie widmen wollte, schrie er plötzlich: „So, Hätten wir das gekl ... Was? Hiergeblieben!“ und setzte der flüchtenden Valerie nach. „Selber schuld“ schrie Ramon hinterher, bereute diese Aussage aber schnell wieder, als der Typ mit vor Zorn funkelnden Augen zurückkehrte und ihn anblaffte: „Du, mein kleiner
Pantoffelheld, provozierst mich nicht weiter.“, während er seine
Hand zornentbrannt zur Faust ballte. Zu spät bemerkte er, dass die Waffe in der sich zur Faust ballenden Hand immer noch auf Ramon wies. Schon löste sich ein Schuss, der Ramon direkt in den Oberkörper traf. „Gah! Na, auch egal. Du bist ja wohl selber schuld. Hier unten findet dich keiner. Du wirst also niemanden stören.“, lachte er. Er beugte sich zu dem Blut spuckenden Ramon herunter. „Ich suche derweil das blöde Gör, besonders weit weg kommt sie nicht“. Worauf der Mörder wieder weg war, und Ramon alleine zurück ließ. Ramon stöhnte vor Schmerz und sah unscharf, wie sich eine rote Lache langsam auf dem
Boden ausbreitete und immer größer wurde. Während ihn seine Kraft verließ, starrte er gelähmt auf das abgerissene Oberteil und hoffte, wenigstens seine Freundin könnte heil und sicher nach draußen entkommen. Doch diese Information würde er nie erfahren, denn als seine Freundin mit den Polizisten zurückkam, überglücklich, ihm zur Unterstützung kommen zu können, war Ramons Lebenslicht schon lange erloschen...
weiter
|
Ende!
Warum musstet ihr euch auch trennen...
- Nochmals von Vorn
- Navigation
- zurück
|
|
„Ach nein, sowas kann ich ihr nicht antun. Ich bin schon seit einigen Jahren erwachsen.“, dachte sich Ramon und beschleunigte seine Schritte, um wieder aufzuholen. „Ah, da bist du ja. Ich machte mir schon Sorgen“, begrüßte ihn Valerie und Ramon erwiderte verdutzt: „Tut mir leid. Ich wollte nur schauen, was links ist.“ und grinste verlegen. Die Antwort schien Valerie zufriedenzustellen und die beiden liefen weiter den Gang entlang, bis sie nach kurzer Zeit zu einer offenen Tür kamen. „Sieht aus wie eine Art Lagerraum“, meinte Valerie und drückte auf den Lichtschalter an der Wand, woraufhin ein
Generator leise zu surren begann und das Licht zu ihrer Verwunderung sofort ansprang. „Schau mal, sogar Strom haben die hier unten. Was das wohl sein mag?“, wunderte sich Ramon und sah sich in dem erleuchteten Raum um.
Wahrscheinlich sah der Plan ungefähr so aus, nur weniger kompliziert.
Die Wände waren mit größtenteils mit Wellblech verkleidet, nur vereinzelt blitze der nackte Stein hervor. Überall standen unzählige Regale herum, allesamt vollgepackt mit Spitzhacken, Bohrern und weiteren Werkzeugen. Direkt neben der Tür war eine Art Schreibtisch mit einem ausgebreiteten Papierplan aufgebaut. Ramon musterte ihn ausführlich. „Sieht aus, als führe der andere Gang zu einem Gebäude in der Stadt“, verkündete er laut und blickte zu Valerie hinüber, die kein Wort mehr von sich gab. Er wollte gerade nachfragen, was sie beunruhige, als er aus einem Impuls heraus zur Tür blickte. Im Türrahmen stand ein schäbig gekleideter, aber muskulöser Fremder. Er trug dunkle Kleidung, seine Weste ließ eine durchtrainierte Statur hervorscheinen. Lässig an die Wand gelegt, versperrte er ihnen den Weg. „Wer sind Sie?“ fragte Ramon, als er seine Stimme wieder gefunden hatte. „Dasselbe könnte ich dich auch fragen“, meinte der Typ abschätzig. „Immerhin bist du es, der gerade meinen Unterschlupf durchwühlt hat und in meinen Gängen rumstreift“. Ramon wunderte sich, ob das wohl der ausgebrochene Mörder vom Morgen im Radio war. "Die Beschreibung würde gut passen..." dachte Ramon, eher überlegte. "War da überhaupt eine Beschreibung gewesen? Auf jeden Fall sieht er absolut wie ein Mörder aus. Und das heißt, wir wären geradewegs in sein Versteck spaziert". Der Fremde unterbrach seinen Gedankengang. „Ich wollte nur kurz raus, um mich zu erleichtern, als ich euch plötzlich ankommen sah und mich verstecken musste. Danach bin ich euch heimlich gefolgt, als ihr in mein offen stehendes Versteck reingeschlichen seid. Aber zuerst danke ich euch für dieses tolle Boot, oh, bevor ich es vergesse, ich habe noch etwas vor...“, sagte er und grinste dabei gefährlich, als seine Hand Richtung Gürtel ging. „Oh Schei*e, der will doch nicht..." dachte Ramon und versuchte, ihn abzuhalten, wurde aber nur mit einer schnellen Bewegung zur Seite gestoßen und landete mitten im Regal, während der Gauner seiner Freundin immer näher kam. „Schrei nicht so, es geht ganz schnell“, grinste dieser wiederum und machte einen weiteren Schritt auf Ramons Freundin zu. „Schnell jetzt“ dachte sich Ramon und schaute sich gehetzt im Raum um.
- Regal umstoßen
- Hammer werfen
- zurück
„Ich hab's!“ dachte sich Ramon und versetze dem schon schräg stehenden Regal einen starken
Tritt. Mit lautem Getöse flog es auf den Lump und riss ihn zu Boden. In Windeseile nahm sich Ramon Valeries Hand und rannte aus dem Raum, dicht gefolgt von dem Schurken, der sich erstaunlich behände von dem Regal lösen konnte und sie verfolgte. „Stop, lauft nicht davon, Flucht ist sinnlos!“ tönte es von hinten. Flugs kamen sie zu der vorherigen Abzweigung, aber was nun? links oder geradeaus?
Dead End, der Gang ist zu, verdammt
Spontan entschied sich Ramon, links abzubiegen, wo sie herkamen. Evtl. kämen sie mit dem Boot schnell genug davon, dachte er. Ramon hastete dem Weg zum Boot entlang, dicht gefolgt von seiner Freundin und immer noch verfolgt von dem Typen. Plötzlich endete der Gang abrupt und von hinten drang ein hämisches
Lachen zu ihnen, „Hahaha, jetzt hab ich euch, ihr miesen
Jungspunde. Den Gang habe ich hinter mir natürlich wieder verschlossen.
Ich bin doch nicht blöd“. Er kam langsam auf die beiden zu. Ramon hätte sich am liebsten selbst dafür geschlagen, dass ihm diese Idee nicht gekommen war und gab die Hoffnung langsam auf, jemals wieder lebendig aus dieser Höhle zu kommen. Kaum hatte der Schurke sie erreicht, legte er beiden Fesseln an. Er meinte: „So. Nun rennt ihr mir nicht mehr davon“. Er zwang die beiden, wieder mit ihm mit zu kommen. Der Weg führte zurück in dem Wellblech-Raum und er fesselte sie an ein Regal. Valerie ließ er erst mal in Ruhe, worüber Ramon unendlich erleichtert war. Doch dann ging plötzlich das Licht aus und der Typ verschwand aus dem Raum. Ramon blickte Valerie an, oder zumindest dort, wo er in der
Dunkelheit ihr Gesicht vermutete, aber sie hatte genauso wenig Ahnung, was sie jetzt machen sollten und sagte nichts. Vermutlich hatte sie gar nicht gemerkt, dass er sie angeschaut hatte, also fragte er: „Kommst du eventuell an dein Handy ran?“. Valerie antwortete mit einem lauten „Okay
Google“, merkte aber, dass sie wohl vergessen hatte, SmartLock an ihrem Handy zu aktivieren und sagte resigniert „Nein, mein Handy will offenbar nicht.“. Eine halbe Stunde später kam der Typ zurück. Er hatte sich offensichtlich etwas zu Essen besorgt, denn jetzt hatte er ein
Sandwich im Mund, während er Valeries Fesseln löste. Unfreundlich blaffte er Valerie an: “Du kommst jetzt erst mal mit, wir gehen hoch zu meinem Bett. Es ist doch viel gemütlicher, dort angebunden zu sein.” und grinste hämisch. Valerie wusste genau, ihr blühte. Er wollte sich das nehmen, was vorher nicht gegangen war und dieses Mal würde er garantiert keine
Rücksicht nehmen. Ramon vermochte gar nicht daran zu denken und zog wie wild an seinen Fesseln, aber das half nichts und ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, verschwand der Typ mlt Valerie, während diese mit seiner Waffe bedrohte. Ramon schlug wild um sich vor
Wut und bemerkte erst dann, dass Valerie heimlich ihr
Smartphone auf den Boden gelegt hatte. Mit seinem Fuss schaffte er es, das Handy nach hinten zu seinen Fesseln zu bringen. Dort hatte er zumindest seine Finger frei, um das Handy blindlings bedienen zu können.
Glücklicherweise kannte Ramon ihr Passwort und tippte hektisch “RuV4e” ein, “Ramon und Valerie for evar”. (Ramon war in Italienisch besser befangen als in Englisch). Ein bisschen kitschig war es, sicher, aber für solche unpassenden Gedanken hatte er jetzt keine Zeit. Mit Entsetzen musste er feststellen, dass er hier keinen Empfang hatte. Ramon saß also gefesselt und ganz alleine in dem düsteren Raum. Ramon und begann innerlich zu brodeln, als er an den Schurken und seine hilflose Freundin dachte. Nach gefühlten fünf Minuten kam der Typ wieder, mit Valerie im Schlepptau. Valerie weinte. Es war das erste Mal, dass Ramon Valerie weinen sah. Ihre Hose hatte sie aber noch an. Scheinbar hatte er wenigstens das nicht getan. Trotzdem war sie am ganzen Körper übersät mit Kratzern und roten Flecken. „Das Biest hat sich gewehrt, gekratz und gebissen hat sie, wie ein Tier. Allein beim Gedanken daran wird mir übel. Du kannst sie zurück haben.“ meinte dieser und begann, einige Dinge aus den Regalen zu nehmen. Valerie gab keine Antwort und schluchzte nur, ihre Verletzungen sahen teils wirklich schwerwiegend aus. Der Schurke befreite seltsamerweise auch Ramon schließlich von seinen Fesseln. Er drohte ihnen, erst zehn Minuten zu warten und rannte dann weg. Valerie, die die sich inzwischen gefasst hatte, schien durch das unsinnige Verhalten des Verbrechers mindestens so schockiert wie Ramon. Eine gefühlte Ewigkeit später wagte Ramon es, den Gang langsam zu verlassen. Vorsichtig näherten sie sich dem Ausgang. Diesmal hatte der Verbrecher sich gar nicht die Mühe gemacht, ihn korrekt zu verschließen, er stand weit offen. Ihr gemietetes Motorboot war jedoch nicht mehr da. Nur noch ein altes, lotteriges Holzbötchen, das seine beste Tage wohl schon längst hinter sich hatte, befand sich an dessen Stelle. Sprachlos setzen sie sich hinein. Langsam ruderten sie, mit vereinten Kräften, zurück zum Strand. An Land angekommen suchten sie sofort ein Spital auf. Valerie wurde von mehreren Männern und Frauen in weißen Kitteln mitgenommen und Ramon wurde gesagt, er solle am Eingang warten. Eine Virtelstunde bangen Wartens später kamen sie zurück, Valerie hatte einige Verbände abbekommen, sah sonst aber wohlauf aus. „Es war nichts schlimmes, nur paar Schürfungen und Prellungen, aber ich darf mich nicht mehr so viel bewegen." meinte sie. In einem Anflug ihres alten Humors setzte sie nach: „das mit dem Mark wird wohl nichts...“
weiter
|
Ende!
Die Ferien sind jetzt wohl gelaufen und der Mörder ist sogar noch mit eurem Boot entkommen...
- Nochmals von Vorn
- Navigation
- zurück
|
|
Sie entschieden sich, besser nicht abzubiegen, um ihn nicht weiter aufholen zu lassen und rasten weiter geradeaus. Nach kurzer Zeit befanden sie sich aber in einer
Sackgasse, der einzige Weg war nach oben schien eine oberhalb eingestürzte
Decke zu sein. Eilig half Ramon Valerie hoch. Doch bevor sie ihn danach zu ihr hochziehen konnte, zerrte plötzlich ihr Verfolger an seinen
Beinen und Ramon landete besonders unsanft mit dem Gesicht voran in den Trümmerstücken am Boden. Der Verfolger stieß ein Lachen aus und packte Ramon mit einem so
eisernen Griff, dass sich dieser, trotz aller Bemühungen, nicht mehr zu lösen vermochte. „Gib's einfach auf. Du bist niemals stärker als ich“, schnauzte er Ramon an und bedrohte ihn mit seiner Waffe, ein Revolver, wie Ramon erkannte. Während er Ramons Arme und Beine fesselte, murmelte er „Du bleibst jetzt erst mal hier“, zog nochmals
testweise an den Fesseln, die tief in Ramons
Fleisch schnitten und kletterte danach flink zum Loch in der Decke hoch und verschwand, nach einem sarkastischen „Nicht weglaufen." aus Ramons Blickfeld. Während er resigniert wartete, bis der Schurke zurückkam, dachte er darüber nach, wie es jetzt wohl weitergehen sollte. Was würde passieren, wenn er seine Freundin erwische, was würde passieren, sollte sie entkommen? Tausende Jahre später kam der Schurke zurück, an seiner Seite Valerie, die sich sträubte, aber mit einem Seil festgebunden war. „Verirrt hat sie sich, das Gör, so habe ich sie schnell gefunden.“ grinste er und zog ruckartig an dem Seil, sodass sie fast in das Loch im Boden gefallen wäre. Das besserte der Verbrecher nun aus und schmiss Valerie runter. Sie landete schwer wie ein Sack Kartoffeln. Der Halunke kam selbst vorsichtig herunter und zeigte seine sarkastische Seite, indem er die beinahe Ohnmächtige Valerie ermahnte, vorsichtiger zu
klettern. Als er unten ankam, schenkte er ihnen sein strahlendstes Lächeln, wovon Ramon wohl noch Monate später Albträume haben würde. „Nun, was soll ich jetzt mit euch bloß machen. Ihr steht mir einfach im Weg und ich kann euch nicht wieder gehen lassen, jetzt wo ihr mein Versteck kennt”. Langsam zählte er die Optionen an seinen
Fingern ab und sprach jedes Mal beabsichtigt langsam. Er einigte sich auf zwei: „Entweder werfe ich euch einfach mit Steinen an den Beinen ins Wasser und nehme euer Boot, oder aber ich erschieße euch auf der
Stelle. Hey, ich will nicht grausam sein.
Ihr könnt ruhig wählen”.
- „Erschieß uns doch! Dann geht es schneller!“
- „Wie wählen die Variante mit dem Wasser. Klingt angenehmer.“
- zurück
„Dann erschieß uns doch, geht wenigstens schneller” trotzte Ramon und erschrak, als der Mörder wirklich die Waffe auf ihn richtete. „Mit dem größten Vergnügen" sagte dieser, ehe er abdrückte...
weiter
|
Ende!
Nun. Das ging wirklich schnell...
- Nochmals von Vorn
- Navigation
- zurück
|
|
„Äääh, wir wählen die Variante mit dem Wasser”, stotterte Ramon und hoffte, dass das nur ein schlechter Scherz war. Dieser meinte achselzuckend: „Okay, lässt sich arrangieren” und drückte ihm die Waffe ins Gesicht. „Lauf” schnauzte er ihn an und drängte sie zu der Abzweigung. Ramon hoffte, dass er sie nur in den Raum aus Wellblech führen würde, doch er wurde enttäuscht und sie gingen
schnurstracks auf den Ausgang zu. Das Licht blendete, als sie aus der Höhle rauskamen, die
Sonne war bereits am Untergehen und leuchtete direkt in die Einbuchtung. „Oh. Ich glaube, ihr werdet es wohl ein bisschen kalt beim Schwimmen haben“, verkündete der Mörder und befahl ihnen, an
Bord ihres Motorbootes zu springen. Sie gehorchten. Option 1, also eine Kugel, war zwar um einiges schmerzloser, aber sie hofften natürlich, irgendwie noch entkommen zu können. Langsam fuhr der Typ raus ins
blaue Wasser und das Land rückte immer weiter in die Ferne, bis er plötzlich anhielt. „Das mit den Steinen lasse ich. Sonst finde ich mich in einem Rechtsstreit mit meinen Kollegen von der Mafia. Die kennen da keinen Spaß!“, grinste dieser und befahl ihnen, ins Wasser zu springen. Jetzt wo die Sonne langsam unterging, war die
Luft nicht mehr besonders warm und Ramon fror sogar ein wenig, als er in das kühle Wasser sprang. Aber er wollte auf keinen Fall
Bekanntschaft mit einer
Bleikugel machen und Valerie wohl ebensowenig, denn schon sprang auch sie ins Wasser. Kaum waren die beiden im Ozean, fuhr der Mörder auch schon grölend wie der letzte Hooligan von dannen. Ramon fluchte laut “Verdammt”, doch da draußen hörte ihn niemand außer Valerie und ein paar Fischen. Ramon wollte seine
Energie sparen, unterließ also weiteres rufen, denn das viele umher wandern hatte ihn einen beträchtlichen Teil seiner Kraft gekostet. Da sie keine Wahl hatten, schwamm Ramon schließlich einfach drauflos, Valerie ihm hinterher. An dem
Kielwasser konnten sie immerhin erkennen, wo sie hinschwimmen mussten, doch trotzdem irrten sie über eine Stunde, ohne
Land zu sehen. Nach einer weiteren Stunde konnte sich Valerie kaum mehr oben halten, Ramon ging es kaum besser. Immer wieder ging Valerie unter und schnappte panisch nach Luft, als sie auftauchte. Lange würde sie das wohl nicht mehr aushalten. Auch Ramon ging die Puste aus und es brauchte eine Menge
Willenskraft, sich nicht einfach fallen zu lassen und langsam zum Grund zu sinken. Nach weiteren qualvollen Minuten tauchte Valerie plötzlich nicht mehr auf, Ramon reagierte panisch und
tauchte ihr hinterher. Doch sie sank stetig weiter zum Meeresgrund, ohne sich dagegen zu wehren zu können. Ramon hätte sie am liebsten hochgezogen, doch er wusste genau, dass seine Energie nicht reichen würde, sie beide an Land zu ziehen. Dennoch beschleunigte er sein Tempo, während er hinab in die erwartungsvolle, eisige Tiefe schnellte.
Tränen stiegen ihm in die Augen und vermischten sich mit dem Meerwasser. Niemand sollte seinen Partner so verlieren müssen. Gerade als er Valerie erreichte, raubte ihm ihr glasiger Blick die letzte Hoffnung. Mit ungeahnten Kräften stieß er sich ab und zog sich und Valerie nach oben. Seinen brennenden Lungen zum Trotz schleppte er Valerie mit sich. Doch diese herkulische Anstrengung hatte Ramon die letzten Kraft gekostet. Gute zehn Meter vor der
Wasseroberfläche konnte er nicht mehr. Valerie entglitt seinen Fingern. Ramons Überlebenswille hinderte ihn, sie wieder zu packen. Doch es reichte nicht. Während der infernalische Schmerz seiner Lungen immer dumpfer und sanfter wurde, sah er die letzten, kostbaren Luftblasen nach oben steigen. Dahin, wo sie nie wieder wandeln würden. Langsam schlossen sich seine Augen. Wäre da nicht der immer grösser werdende Druck auf den Ohren und das Wasser, das seine verzweifelt nach Luft schreienden Lungen füllte, hätte Ramon die immer dunkler werdende Reise sicherlich genoßen...
weiter
|
Ende!
Immerhin sind Fische eure Gesellschaft, in der dunklen, ewigen und feuchten Einsamkeit...
- Nochmals von Vorn
- Navigation
- zurück
|
|
Voller Panik langte Ramon nach einem Hammer aus dem Regal und warf ihn mit nach dem Fremden, der seiner Freundin schon gefährlich nahe gekommen war. Ein unangenehmes
Knacken war zu vernehmen. Der Fremdling verdrehte die Augen und sackte zu Boden. Am Boden um seinen Kopf bildete sich schnell eine blutrote, dickflüssige
Pfütze und Valerie meinte panisch: „Oh mein Gott! Wir haben ihn getötet! Was sollen wir jetzt tun?“. Ramon hätte nicht gedacht, dass der Typ so einfach umfiel, wenn ihm ein Vorschlaghammer mit fünfzig Sachen an den Kopf flog. Beschämt über seine Naivität schaute den bewegungslosen Körper an. „Woher wissen wir, dass er
tot ist?“ fragte Ramon und griff nach der bewegungslosen
Hand. „Er hat noch
Puls! Er lebt also noch.“, stellte er nach kurzer Zeit fest und Valerie sagte ängstlich „Wir müssen Hilfe holen!“. Ramon wollte ihn aber auch nicht einfach am Boden liegen lassen und fragte Valerie „Du willst ihn einfach so hier liegen lassen? Mit dem Kleidern, die hier rumliegen, können wir die Blutung stoppen.“. Valerie wollte davon nichts hören und meinte nur: „Für das, was er mit uns anstellen wollte, hätte er überhaupt keine Hilfe verdient. Ich bin keine Ärztin und du kein Arzt. Wir holen jetzt medizinische Hilfe und Polizisten.“. Ramon war in einem
Gewissenskonflikt, sollte er wirklich einfach
Fahrerflucht begehen, oder sich seiner Freundin widersetzen und dem Typen helfen?
- „Eigentlich hat sie ja Recht“
- „Ich lass' den jetzt nicht so hier liegen“
- zurück
Ramon dachte sich: „Eigentlich möchte ich auch von ihm weg, soll sich die Ambulanz drum kümmern“, nahm seine Freundin in den Arm und verschwand aus dem Raum. Schnell eilten sie wieder zurück, wo sie hergekommen waren, bedacht darauf, möglichst flott raus aus der Höhle und zurück zum Boot zu kommen. Doch als sie an dem Ort ankamen, an dem eigentlich ihr Boot liegeb sollte, stießen sie nur auf blanken Felsen. „Der hat den Gang wieder zu gemacht. Deshalb hat ihn bisher auch niemand gefunden“, rief Ramon aus und mühte sich, den riesigen
Brocken zu bewegen. Aber selbst mit vereinten Kräften gelang es ihnen nicht mal, den Stein auch nur ein kleines bisschen zu bewegen. „Der muss irgendeinen Hebel gehabt haben“, dachte Ramon laut und Valerie fiel ihm ins Wort: „Es gibt sicher einen anderen Ausweg! Wir verschwenden Zeit.“. Ramon musste ihr zustimmen und eilig rannten sie zurück, wo sie hergekommen waren. Diesmal allerdings bogen sie in den Gang ab, bei welchem Ramon vorher überlegt hatte, sich zu verstecken und folgten diesem, bis sie zu einer eingestürzten Decke kamen. Sie kletterten hoch landeten überraschenderweise in einem
Gebäude. Nach einem alternativen Ausgang zu suchen stellte sich als nicht besonders einfach heraus, denn erst nach einer Ewigkeit Herumirrens kamen sie zu einem Loch in der Wand, durch das sie endlich in die
Freiheit konnten. Es war richtig schön, wieder die warme
Sonne auf ihrer Haut spüren zu können doch lange genießen konnten sie es nicht. Ihr Gewissen meldete sich zu Wort. „Komm schon, wir müssen das der Polizei melden, wir haben den berüchtigten Braunkittel überwältigt, vielleicht kommen wir dafür sogar in die Zeitung!“ meine Valerie. Doch kein Gewissen. Ramon teilte ihren Enthusiasmus zwar nicht, entschied sich aber, dass es eine gute Idee war, ihre Geschichte der Polizei zu melden und dementsprechend fragten sie sich durch den Markt, bis sie zu einer Polizeistation kamen. Die Station war nicht besonders groß, aber es war angenehm
kühl im Inneren. Sie warteten, bis sie an der Reihe waren. Vor ihnen beschwerte sich eine ältere Frau über ihren Ehemann „Sind sie sicher, dass es nicht verboten ist, mich zu verlassen? Ich meine, so eine perfekte und bescheidene Frau wie mich darf man doch nicht einfach so verlassen!“. Als die Frau sich endlich abwimmeln ließ, waren sie an der Reihe und erzählten angeregt über ihren
Kampf gegen Braunkittel. „Mit einem
Hammer? Ahja, Ich schicke ihnen einen
Streifenpolizist mit auf den Weg, zeigen sie ihm, wo sie ihn gefunden haben“, meinte die Polizisten und brüllte dann schnell irgendwelche Zahlen und Codes in ihr Funkgerät, “an alle verfügbaren Kräfte, wir haben hier einen
Code 36. Ich wiederhole, Code 36. Sechs-Und-Dreißig. Kommt bitte jemand nach 77, zwei Null-Punkt-Eins warten dort auf euch. Ende!“. Ramon war ab "Ich wiederhole" nicht mehr mitgekommen. Vom Zahlenwirrwar verstand er nur "Code 50,8 @ Italia", soll heißen: ‘Bahnhof’. Kaum konnte er seinen
Gedankengang zu Ende führen, zeigte die Polizistin auch schon Richtung Markt. „Wartet am Anfang des Markts beim Schild an der Ecke der
Rotindastrasse, in einigen Minuten sollte euch jemand dort aufgabeln“. Ramon und Valerie gehorchten und gingen runter. Während sie warteten, malten sie sich schon aus, was wohl jetzt passieren würde, ob sie eine
Belohnung kriegen würden und ob die Zeitung sie wohl wirklich interviewen würde. nach fünf Minuten war der Streifenpolizist auch schon angekommen und winkte ihnen zu, als Zeichen, herzukommen. Folgsam traten sie zum Auto. Der Polizist stellte sich vor: "Grüß Gott. Ich bin der Leiter des kürzlich aufgestellten Spezialstraßenkommandos. Man kennt mich unter dem Codenamen Snake, doch ihr könnt mich Guiseppe nennen. Was ist geschehen?" Die beiden, überrascht über den Du-Ton, erklärten die Sachlage. Dieser meinte daraufhin „Okay, wartet hier, ich stelle da Auto eben kurz vor der Polizeistation ab und komme dann wieder zu euch“. Nach der Rückkehr führte Valerie die Gruppe zu dem Loch in der Wand.
Guiseppe nahm eine Taschenlampe hervor und folgte ihnen in die alte Lagerhalle. „Val, wo war jetzt schon wieder diese Höhle?“ flüsterte Ramon seiner Freundin in Deutsch zu, damit die amtliche Verstärkung ihre Verwirrung nicht bemerkte und Valerie zeigte nach rechts. „Wir sind vorher von Links gekommen, also müssen wir diesmal nach Rechts“ sagte Valerie und lief voran. Nach einigen Minuten kamen sie tatsächlich wieder zu dem Raum, unter dem die Höhle startete und sie kletterten runter. Vorsichtig tasteten sie sich erneut in die Höhle und kamen dann zu dem Raum, wo sie Braunkittel zuletzt gesehen hatten. Ramon hatte schon Angst, einen leeren Raum anzutreffen, aber es wurde noch schlimmer. Der Typ lag immer noch am Boden. Zwei Fliegen umkreisten die schon fast ausgetrockneten Blutlache. Seine Augen waren absolut leblos und er lag noch genauso da, wie sie ihn verlassen hatte. Valerie wurde von Brechreizen übermannt und auch Ramon musste sich zusammenreißen. Der Polizist wiederum blieb ganz ruhig und sprach in sein Funkgerät. „Zentrale. Hier Snake vom Spezialdienst 3. Der Vorfall endet mit einem 23b. Mal wieder.“, merkte aber schnell, dass es hier unten keine Empfang gab. Kurzerhand sagte er zu Ramon und Valerie: „Ihr bleibt hier“ und eilte schnellen Schrittes davon. Valerie konnte nicht in dem Raum warten, also setzten sie sich in den Gang. Ramon tat es ihr gleich. Ein paar Minuten später kamen mehrere Polizisten zurück und zwei Sanitäter nahmen die Leiche Braunkittels und trugen sie davon. Ein neuer Polizist tauchte vor ihnen auf „Alles in Ordnung, kommen Sie mit. Wir müssen in die Polizeistation und Sie umgehend befragen.“ befahl der Streifenpolizist in einem freundlichen, aber bestimmten Ton.
Kurz darauf saßen sie auch schon wieder in einem klimatisierten Befragungsraum der Polizeistation und warteten, bis ihr Befrager den Raum betreten würde. Als sie nach einer gefühlten Ewigkeit endlich fertig mit den Fragen waren, vergewisserte sich Ramon: „Können wir jetzt gehen? Wir müssen noch packen für unseren Abflug morgen“, aber da hatte er sich verrechnet. Der Polizist antwortete mit ernster Miene: „Sie bleiben erst mal hier, Ihre Geschichte weist viele Lücken auf. Nicht zuletzt haben sie diesen Mann ermordet.“. Ramon erwiderte, dass es Notwehr war. „Notwehr kann jeder behaupten, außerdem: der Mörder, den Sie meinen, ist längst über alle Berge. Als er am Markt gesehen wurde, war er gerade dabei, das Dorf zu verlassen. Deshalb [u]wurde er überhaupt[/u] gesehen“. Ramon verschlug es die Sprache, die nächsten halbe Minute brachte er kein Wort heraus. „Heißt das jetzt...“, wollte Ramon fragen, aber schon antwortete der Polizist: „Nein, keine Angst, das wird morgen alles der Richter entscheiden. Rufen Sie besser zu Hause an, dass sie später kommen, sofern Sie Mitbewohner oder Familie haben. Für einen neuen Rückflug sorgen wir. Aber erscheinen Sie auch, der Eilprozess startet morgen um Acht Uhr in der Früh.“. „Wird schon gut werden“, flüsterte Valerie mit ihrem unbremsbaren Optimismus. Sie gingen gemeinsam, Arm im Arm, aus der Station raus. Auf ein Gericht hatte Ramon herzlich wenig Lust, vor allem, da er der Angeklagte war. Trotzdem legte er sich bereits am Abend Sakko und Hemd heraus. Valerie bereitete einen weißen Dress vor. Am nächsten Tag verlief alles wie geschmiert, genau wie der Polizist vorhergesagt hatte. Da die beiden alsbald heimkehren mussten, und solche Situationen, beunruhigenderweise, scheinbar Alltag in dem Städtchen waren, konnte ein spontaner Termin organisiert werden, in einem kleineren Raum zusammen nur mit einer Richterin. Ramons Argumente bezüglich Notwehr kamen ohne Probleme durch, da Vallerie als Zeugin aussagen konnte und die Leiche näher untersucht wurde. So saßen sie bereits am Nachmittag im Flieger, als freie Leute. Aber es war trotzdem alles anders. Ramon war ein Mörder geworden, er hatte einem armen Obdachlosen das Leben genommen und das ließ ihm keine Ruhe.
weiter
|
Ende!
Entkommen oder nicht, du bist und bleibst ein Mörder.
- Nochmals von Vorn
- Navigation
- zurück
|
|
Diesmal ließ sich Ramon nicht von seiner Freundin beeinflussen uns sagte bestimmt „Nein, ich lass ihn jetzt nicht hier liegen“, riss einen Ärmel von einem naheliegenden Hemd ab und drückte den
Stoff auf die
Wunde. Mit dem zweiten Ärmel, den er ausserdem einmal mittig einriss, um ihn zu verlängern, band er den Stoffballen am Kopf fest. „So, das sollte auch schon reichen, mehr kann und will ich nicht machen.“, sagte Ramon bestimmt, als er wieder vom Boden aufstand. Valerie war die Erleichterung anzusehen, endlich von diesem Ort fliehen zu können und zusammen gingen sie zurück in den Gang, möglichst schnell weg von dem Mörder. Vor lauer
Dunkelheit und noch immer geschockt von den Ereignissen übersahen sie völlig die Abzweigung, wo sie hergekommen waren und liefen immer tiefer in den Berg hinein, bis der Pfad plötzlich anstieg und sie unter einem alten
Beton-Raum rauskamen, dessen Boden schon vor Äonen eingestürzt war. Ramon half Valerie hochzuklettern und wurde dann selbst hochgezogen. Sie fanden sich in einem
staubigen, kaum beleuchteten Raum wieder, in dem nichts außer einem alten Bett und paar Werkzeugen war. Zögerlich schauten sie sich im Raum um, nahmen alles genau unter die Lupe, konnten aber nichts Brauchbares finden. Valerie war die erste, die sich traute, die eiserne Tür, die anderen Ende des "Zimmers" lag, zu öffnen und einen
Blick in den Gang zu erhaschen, dicht gefolgt von Ramon. Vorsichtig spähten sie um die Ecke, konnten aber niemanden entdecken und traten in den Gang raus. Der Korridor war noch
düsterer als der Lagerraum mit dem Loch im Boden, in dem wenigstens ein paar
Kerzen rumstanden. Als sie nach fünfzehn Minuten wieder beim selben Raum ankamen, vor dem sie gerade noch gestartet waren, bahmen sie sich vor, ein bisschen geplanter vorzugehen. Ramon ging wieder in das Zimmer zurück und nahm sich eine Kerze. Während er das tat, sagte er zu Valerie: „Komm, schnapp dir auch eine Kerze, mit dem
Wachs können wir markieren, welche Gänge wir schon durchsucht haben“. Valerie war einverstanden, nahm sich eine rote Kerze und wieder liefen sie los, eine kaum sichtbare Spur aus roten und
weißen Wachstropfen hinterlassend. Als sie später noch immer in den Gängen herumirrten, wurde es Valerie zu dumm und sie machte einen Vorschlag: „Ach komm schon, wir finden den Ausgang nie, eher findet uns der Typ wieder wenn wir nicht schneller machen. Jetzt komm, geh du links und ich rechts und wenn wir unseren Gang erkundet haben, treffen wir uns wieder hier!”. Ramon wusste nicht so recht, sollten sie sich wirklich aufteilen? Er überlegte, besonders viel Zeit konnte er sich aber nicht nehmen, denn er wurde scharf von Valerie beobachtet.
Und jetzt? Links oder Rechts?
- „Hmm, gut, teilen wir uns auf, ist effizienter”
- “Aufteilen, damit er sie danach alleine erwischt? Nein Danke”
- zurück
Ramon entschied sich, diesmal effizient zu handeln und dachte: „Ich kann nicht immer den
Feigling spielen, nur weil ich Angst habe, mal alleine zu sein." Er verkündete: „Geh du rechts, ich geh links“ und verschwand bereits im rechten Gang. Valerie, irritiert über den Wechsel ihrer von Ramon vorgegebenen Richtung, nickte und trottete davon. Das Lagerhaus war leer und ausgestorben und Ramon stieß immer wieder auf neue Gänge, bis er schlussendlich zu einer
Treppe kam. Auf die Idee, dass sie evtl. im falschen Stockwerk waren, war Ramon gar nicht gekommen. Bevor er die Treppe hochging, wollte er aber Valerie Bescheid geben und folgte seinen Wachstropfen zurück zu ihrem Treffpunkt. Am Treffpunkt angekommen, traute er seinen Augen kaum, als er sah, wie der Typ, den er vorher den Hammer übergezogen hatte, schon wieder bei seiner Freundin rumlungerte. „Diesmal verschone ich ihn aber nicht“, dachte Ramon bestimmt und nahm ein Stück Beton, das sich aus der kargen Wand gelöst hatte. Langsam schlich er sich an die beiden an, bereit, sich mit dem Stein zu wehren, als Valerie ihn bemerkte und ihm fröhlich entgegenrief: „Ach hier bist du, Ramon, wir wollten dich schon suchen gehen“. Ramon war so verwirrt, dass er den Stein völlig vergaß, den er noch in der Hand hielt. Er wurde aber schmerzhaft wieder daran erinnert, als dieser seinen Fuß traf. „Oje, du Schussel“, lachte Valerie und der Mörder ergänzte „Ich glaube, jetzt ist eine Erklärung fällig, übrigens, sei stolz auf deine Freundin. Sie ist wirklich sehr nett und zuvorkommend, sei froh, dass du sie hast.“. Ramon verstand nur noch Bahnhof, auch wenn der Typ kein Italienisch, sondern Deutsch sprach. Valerie übernahm wieder das Wort, „Jetzt stell dir mal vor, der arme Typ, den wir
K.O. geschlagen haben haben, das war gar nicht der Mörder aus dem Radio. Der arme Kerl hat sein Dach über dem Kopf verloren und lebt nun im Versteck des Mörders, wo er sich als er ausgibt, um Fremde zu vertreiben, die sein letztes Hab und Gut stehlen wollen.“. Jetzt fiel ihr der Braunkittel-Imitator wieder ins Wort: „Ach ja, Sorry für diese Attacke unten in dem kleinen Raum. Ich habe völlig unterschätzt, was ich euch damit wohl für eine Angst eingejagt habe, ihr wolltet ja nicht mal was klauen. Aber diese kleine Verletzung hier hat mir die Augen geöffnet. Eigentlich ja eher geschlossen (Scharfer Blick zu Ramon). Aber dennoch, Danke für deine Hilfe.“. Ramon wunderte sich trotzdem, wie es dazu kommen konnte, dass sich diese zwei sich völlig fremden Menschen so plötzlich miteinander anfreunden konnten. Vor allem, nachdem der Gauner Valerie fast vergewaltigt hatte. Aber er hörte erst mal weiter ihren Erklärungen zu. „Keine Angst, ich wollte ihr nicht wirklich etwas antun. Ich hatte eher darauf gesetzt, dass ihr geistesgegenwärtig das Regal umstoßt oder so. Falls ihr euch nicht gewehrt hättet, hätte ich einfach behauptet, es sei langweilig, wenn sie sich nicht wehrt. Einen
Prozess wegen
Vergewaltigung kann ich mir nicht leisten“, zwinkerte der Streuner. „Sehr einfühlsam...“ sage Ramon mit einem so eisigen Unterton, dass der Obdachlose sofort zusammen zuckte. „Es tut mir wirklich leid, ich wollte nur, dass ihr wisst, dass ich euch nur
Angst einjagen wollte, euch aber nie etwas antun würde.“ kam prompt die Antwort des
Obdachlosen, der seinen Satz gleich weiterführte: „Auf jeden Fall habe ich, nachdem ich wieder zu Bewusstsein gekommen bin, deine Freundin hier ganz alleine umherlaufen sehen. Ich bin offen auf sie zu gegangen, damit sie nicht sofort wegrennt, bevor ich alles erklären kann. Als ich ihr gegenüberstand, rannte sie nicht weg, sondern entschuldigte sich sofort für dich und die Sache mit dem Hammer und bat mich, euch doch einfach gehen zu lassen. Sie würde versprechen, mich nicht zu verraten. Ein wahrer Mörder hätte sie gepackt und. ... Du weißt schon..." Er wand sich. „Aber ich habe ihr meine Situation erklärt und mich entschuldigt. Eine normale
Frau wäre jetzt böse auf mich und würde mich der Polizei melden, aber sie war ausgesprochen nett zu mir und hat versprochen, mir zu helfen. Du hast wirklich eine sehr nette Freundin, das musst du wissen, komm nie auf die Idee, so ein herzensgutes
Wesen zu verlassen.“. Ramon war nach diesem Gefühlsausbruch ihres neuen Freundes etwas schwindelig zu mute. Er war wohl recht lange schon einsam gewesen. „Jetzt hören Sie aber mal auf, ich werde ja noch ganz rot“ meldete Valerie sich zu Wort und führte die Geschichte weiter fort: „Auf jeden Fall kennt er den Ausgang aus dieser Halle hier, der eigentliche Weg wurde wohl zugemauert, aber der Mörder hat sich ein Loch in die Wand geschlagen, als er über den Markt geflüchtet ist.“. „Das ist auch der Grund, warum er überhaupt am Markt gesehen wurde, wie es im Radio hieß. Er musste über den Markt flüchten, da er, im Gegensatz zu euch, kein brauchbares Boot hatte.“, fiel ihr der Obdachlose wieder ins Wort.
„So und jetzt wo wir deinen Freund gefunden haben, lasst mich euch hier raus führen, ihr seid ja nicht hierhergekommen, nur um euch stickige kalte Räume ansehen zu müssen“. Brav folgten sie dem Typen durch die Gänge, bis sie, ganz in der Ecke der Lagerhalle, auf ein lächerlich kleines Loch stießen und raus an die frische Luft traten.
Sofort vernahmen sie wieder den Trubel des Marktes, der noch immer in der Nähe war und blinzelten, bis sich ihre Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten. Ramon wunderte sich noch immer, wie seine Freundin so nett zu dem Typen sein konnte, der sie vor einer halben Stunde noch fast vergewaltigt hatte, war aber froh, dass nichts schief gelaufen war. Der Obdachlose wollte sich schon verabschieden, als Valerie sagte „Halt, Sie können jetzt nicht einfach gehen, ich wollte Sie doch noch auf eine Bootstour einladen!“. Erst jetzt fiel es Ramon siedend heiß wieder ein. Ach ja, sie mussten das Boot ja noch zurückbringen. Das hatte er vor lauter staubiger Höhlen und Lagerhäuser total vergessen. „Ach ja genau, euer Boot, wartet, ich hole es euch kurz. Kommt am besten runter an den Strand, ich fahre es euch dort hin“. Bevor Ramon was einwenden konnte, sagte Valerie schon „Oh ja, das wäre sehr nett, wir sehen uns dort!“. Als der Typ wieder in der Lagerhalle verschwunden war, fragte Ramon Valerie „Du willst dem einfach unser Boot anvertrauen, was wenn er sich damit aus dem Staub macht?“, aber Valerie erwiderte nur „Ach was, ich vertraue ihm. Komm, lass uns an den Strand runtergehen, ich will endlich ins Wasser, den ganzen Staub von meiner Haut waschen.“ und schon zog sie ihn an der Hand runter Richtung Felsen. Die Badegäste wunderten sich ganz schön, als einige Minuten später ein zerlumpter und eingestaupter Mann mit einem Schnellboot angeflitzt kam, aber sie ließen sich ihr Erstaunen nicht anmerken. „Siehst du, ich sagte doch, ihm kann man vertrauen“, meinte Valerie und sprintete schon fröhlich los zum Wasser. Auf dem Boot wurden sie direkt begrüßt, „Sehr geehrte Passagiere, Ich bitte sie, alle einzusteigen. Die Fahrt geht weiter“. Der Typ schien sich in dem kleinen Städtchen gut auszukennen, denn er zeigte ihnen die schönsten Stellen des Dorfes, von denen im Reiseführer kein Sterbenswörtchen stand. Eine Stunde später und mit einer Menge schöner Fotos auf den SD-Karten ihrer Handys gaben sie das Boot fristgerecht zurück. Als Dank schenkten dem Obdachlosen ihren restlichen Proviant samt Rucksack (und darin noch etwas Geld) und begaben sich langsam wieder nach Hause, wo sie sich erschöpft auf die Liegestühle legten. Als er schon fast in der warmen Sonne eingeschlafen war, stand plötzlich Valerie vor ihm, ihrem Oberteil hatte sie sich schon entledigt, und meinte „Der einzige, der so tun darf, als wenn er mich vergewaltigen würde bist du“ und küsste ihm auf die Lippen, bevor sie sich lachend auf ihn stürzte...
weiter
|
Geschafft!
Bravo, du hast nicht nur das Abenteuer überlebt, sondern sogar einen neuen Freund gefunden. Und jetzt geniesse deine Ferien
- Nochmals von Vorn
- Navigation
- zurück
|
|
Ramon entschied sich dagegen und sagte „Ich habe genügend Horror-Filme gesehen. Ich weiß, man sollte sich nie aufteilen wenn man von einem Mörder
verfolgt wird“, Valerie rollte die Augen und meinte darauf nur „Pfff, du hast doch nur Angst, Schlafmütze“, doch sie folgte ihm gehorsam in den rechten Gang. Nach langer Suche hatten sie langsam alle Gänge abgegrast und die Kerzen hatten ihre Hände mit einer beeindruckenden Menge Wachs bedeckt, als sie, mal wieder, da rauskamen, wo sie angefangen haben. Und zwar vor dem Raum mit dem Loch im Boden. Gerade als Valerie sagen wollte „Gut, dann lass uns wieder an den
Punkt gehen und dieses Mal links abbiegen“, hörten sie das Rascheln der Plane. Ramon und Valerie blieben wie angewurzelt stehen, eine schlechte Idee, denn schon sprang der Typ von vorhin aus der Lücke, den blutigen Hammer in der rechten Hand, das Stück T-Shirt, dass er immer wieder an die Wunde presste, in der linken. Als er Ramon sah, wurde sein Kopf noch roter als er durch das Blut sowieso schon war und er stürmte mit voller
Geschwindigkeit auf die beiden zu, die sich endlich aus ihrer
Schockstarre lösen konnten. „Undank ist der Welten Lohn. Schnell jetzt“, dachte sich Ramon und war wieder mal im Zugzwang.
- „Davonrennen hat keinen Sinn, ich muss probieren, ihm ein Bein zu stellen“
- „Ein Bein stellen? Das klappt doch niemals, WEG HIER!“
- zurück
„
Hirnkraft ist besser als Muskelkraft, oder so“, dachte sich Ramon und tat so, als würde er um die
Ecke abbiegen und davon rennen, dabei wartete er nur neben der Tür bis sich der Schurke schweren Schrittes näherte. Kurz bevor dieser ankam, streckte Ramon sein Bein aus und wartete. Lange musste Ramon nicht warten, denn schon sprang der Gauner geschickt über sein Bein und fragte
lauthals „Was sollte das denn jetzt? Denkst du wirklich, ich bin so
dumm und schaue nicht nach unten?“. Ramon wollte die Frage jetzt nicht mit 'Ja' beantworten, also schwieg er. „Ich deute das als Nein.“, grunzte der Typ und zeigte mit dem Hammer auf Ramon. „Kennst du den? Ich glaube, den hast du gerade eben
verloren!“, führte dieser fort, „Aber ich habe ja vorher gelernt, wo man einen Hammer richtig aufbewahrt, nämlich an seinem Hinterkopf“. Schon holte er mit dem Hammer aus und zielte direkt auf Ramons Kopf, dieser hatte Todesangst und schrie „Nein, bitte, tun Sie das nicht! Ich habe Ihnen geholfen! Ich wollte Sie nicht so verletzen“. „Das hättest du dir vorher überlegen müssen“, rief dieser und ließ den Hammer auf Ramons Kopf krachen…
weiter
|
Ende!
Soviel wohl zu Hirnkraft...
- Nochmals von Vorn
- Navigation
- zurück
|
|
„Dem ein Bein stellen, das funktioniert vielleicht im
Trickfilm, aber niemals im echten Leben“, dachte sich Ramon und nahm die Beine in die Hand. Von hinten hörte er, wie der Typ sich schweren Schrittes näherte und schrie „Hey! Keine Angst! Ich gebe dir nur zurück, was du verloren hast“ und warf den Hammer mit voller Wucht auf Ramon. Ramon sparte sich jegliche Erwiderung. Plötzlich verspürte er so ein Ziehen am Hinterkopf... Und seine Beine wurden so schwer... Es gab ein unerträgliches Knacken, als Ramon auf dem Boden aufschlug. „Hast du nun davon.. Fühlt sich nicht so toll an, eh?“, war das letzte was der Mörder zu Ramon sagte. Doch dieser konnte ihn schon nicht mehr hören. Der Hammer hat ihm das Genick gebrochen.
weiter
|
Ende!
Auge um Auge, Hammer um Hammer...
- Nochmals von Vorn
- Navigation
- zurück
|
|
Achtung, Spoiler: Lesen auf eigene Gefahr
Gratulation, du hast das Ende erreicht, lebendig oder nicht...
Falls du mit dem Werdegang nicht zufrieden bist oder einfach Lust hast, die anderen Wege auszuprobieren siehst du hier alle Antwortmöglichkeiten verlinkt, viel Spaß.
- Intro
- Start
- Zum Markt
- Aufteilen
- Zusammen bleiben
- In die Höhle
- Verstecken und überraschen
- Weiterrennen
- Im Lager bleiben
- In der Höhle verstecken
- Unters Bett
- Gerade (Spuren nicht verfolgen)
- Rechts (spuren verfolgen)
- nicht zum Markt
- Erschrecken
- nicht erschrecken
- Regal umstossen
- Links
- Gerade
- Erschiess uns
- Ertränk uns
- Hammer werfen
- Schnell weg
- Nein, ich muss ihm helfen
- Teilen wir uns besser auf
- Nein, wir bleiben zusammen
Obsidian •
weitere Artikel von Obsidian •