Diverses:Der Mann vom Notdienst - eine tragische Geschichte
Dies ist meine Geschichte.
Ich repariere Tankstellen. Ob Elektrik, ob Bleche, ob Keller, ob Dach - was kaputt ist, ist meine Aufgabe. Ich mache es gerne und ich weiß, dass verhältnismäßig nicht viele Menschen dasselbe tun. Und so fahre ich quer durch mein Gebiet. Tagein, tagaus. Ich liebe meinen Beruf. Deshalb habe ich selbstverständlich „ja“ gesagt, als mein Chef mich gebeten hat, dieses Wochenende den Notdienst zu übernehmen. Denn einer muss es machen – und dieser eine bin ich.
Inhaltsverzeichnis
Herne, Freitag, 14:00 Uhr
Vor einer guten Stunde hat mein Notdienst begonnen. Ich habe das Telefon neben meine Arbeitsplatte gelegt und hoffe, dass es gnädig mit mir umgehen wird. Alle Anrufe an meine Firma werden ab jetzt automatisch an mich weitergeleitet. Ob und was nun kommen wird ist reine Glücks-, bzw Pechsache. Ich bin zuversichtlich.
Bereits nach kurzer Zeit klingelt es. Eine Tankstelle in Herne, also meiner Heimatstadt, meldet, an einer Säule sei eine Zapfpistole undicht. Eigentlich eine Lappalie – kann auch bis Montag warten. Theoretisch. Aber man ist ja ein netter Mensch und es ist ja gleich um die Ecke. Ich fahre hin.
Eine barsche Kassiererin, ihrer Ausstrahlung nach eine fehlgeleitete Kreuzung aus Bulldogge und scheintoter Kaulquappe, begrüßt mich pauschal, aber plötzlich mit den Worten „Ich habe ihnen keinen Auftrag erteilt.“, noch bevor ich überhaupt sagen kann, weswegen ich gekommen bin.
„Also mir wurde gemeldet, dass ihr nicht alle ganz dicht seid“, versuchte ich die Stimmung etwas aufzulockern. Ein schwerer Fehler.
„Was maßen sie sich an?“, fauchte die Bullquappe (Oder war sie doch eher eine Kauldogge?) „Kümmern sie sich lieber um Säule 4. Da stimmt was nicht. Auf dem Boden ist eine Pfütze und es wird angezeigt, dass ein paar Cent getankt wurden. Den Auftrag gebe ich ihnen jetzt!“. Mit einer Handbewegung komplimentierte sie mich vor die Tür.
Ich ging zur Säule. Ich schaute zu Boden. Ich schaute nach oben. Ich sah auf den Preis, der da auf der Säule stand. Ich ging wieder rein. Fall erledigt.
„Haben sie nicht verstanden? Sie sollen die Säule reparieren!“ , schrie die Kauldogge mich an.
„Die Pfütze auf dem Boden würde ich als Regenwasser bezeichnen. Über der Säule ist die Regenrinne undicht.“
„Ahja? Und wie erklären sie den Preis auf der Säule?“
„Das ist V-Power-Racing. Das Zeug tankt doch keine Sau. Da hat einer versehentlich den Zapfhahn gezogen und geschockt über den absurd hohen Preis wieder eingehängt. Und weil es der erste seit drei Wochen war, der das Dreckszeug angerührt hat, hat die Säule aus Schock, plötzlich mal arbeiten zu müssen, mal spontan einen kleinen Schluckauf bekommen und ein paar Cent Luft gespuckt. Buchen sie eine Fehlschaltung und das Problem ist in fünf Sekunden erledigt.“
„Kann ich nicht“
„Ist einfach. Ich zeige es ihnen“
„Darf ich nicht. Zahlen sie den Betrag und gut ist.“
„Nein. Wieso soll ich zahlen??“
„Ja wie soll es denn sonst gehen?“
„Fehlschaltung buchen“
„Kann ich nicht, darf ich nicht, kann ich nicht, darf ich nicht.“ Sie hatte sich in Rage gebrüllt. Offensichtlich bestand sie tödlich genau auf die 16 Cent Luftbetrag.
„Tja, dann kann ich auch nicht helfen. Auf Wiedersehen.“
„Sie können das Problem also nicht lösen? Das tut mir aber Leid für sie, dass sie so einen kleinen Kompetenzbereich haben.“, sagte sie mir allen Ernstes ins Gesicht. Sie, die ihre eigene Kasse wahlweise nicht beherrschte, oder nicht beherrschen wollte.
„Tja, scheint so.“ Ich zog ein 10 Cent-Stück aus der Tasche und warf es ihr hinter die Kasse. „Und die restlichen 6 Cent?“ schrie sie hinter mir her. „Für die habe ich keinen Auftrag.“ antwortete ich, ohne mich umzudrehen. Ich fand meine Reaktion der Situation angemessen. Mehr Freundlichkeit konnte man höchstens vom Dalai Lama verlangen. Ich setzte mich wieder in den Wagen.
So ist halt der Job, dachte ich. Einer muss ihn machen – und dieser eine bin ich. Und beim nächsten Auftrag wird alles viel schöner. Ganz bestimmt!
Finnentrop, Freitag, 20:00 Uhr
Der Anruf aus Finnentrop klang erst einmal interessant. „Der Preisturm spinnt. Er tut, was er will.“
Das war gut möglich. Ich hatte zwar daheim gerade versucht, unter die Dusche zu kommen und gleichzeitig mit meiner Frau den Beischlaf zu vollziehen, aber nun ja… Wenn halt ein Problem besteht…
Finnentrop war ein kleiner Ort am hintersten Furunkel des äußersten Pickels des letzten Arsches dieser oder irgendeiner mysteriösen Parallelwelt. Es dauerte etwa 3 Stunden, sich durch mehrere Staus, einige mittelmäßig befestige Bergstraßen und einigen Pfaden, die gerade breit genug für mein Auto waren, durchzuschlagen. Endlich angekommen begutachtete ich den Preisturm. Alles schien normal. Ich ging rein. Eine aufgeregte Azubine küsste mir ob meines Erscheinens fast die Füße, bot mir den halben Hausstand der Tankstelle inklusive sich selbst zum Vernaschen an und seufzte laut auf „Ich habe wirklich keine Ahnung, was los war. Urplötzlich änderten sich die Preise auf dem Turm. Ohne dass ich was gemacht habe. Dabei hat sie Cheffin mir erst letzte Woche das Steuergerät gezeigt, wo man den umstellt.“
Ich hatte genug gehört. Soeben war mir die Sinnlosigkeit meines Da- beziehungsweise Hierseins klar geworden. „Ähm…“ Ich versuchte möglichst ruhig zu bleiben. „Die Preise werden automatisch geschickt und der Turm setzt sie selber. Das ist völlig normal. Das Handsteuergerät ist nur zur Gegenkorrektur, falls er mal hängt.“ „Ach so??“ Sie sah mich an wie ein Dackel, nachdem man seinen Kauknochen versteckt hat. Dann huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Der Groschen war wohl gefallen. „Oh. Dann ist ja alles gut. Wunderbar. Dann sind sie ja umsonst hier. Wollen sie einen Kaffee?“ Ich bejahte freundlich und versuchte das Zucken meines Augenlids zu unterdrücken. Dann machte ich mich auf den dreistündigen Weg nach Haus.
So ist der Job halt, dachte ich. Einer muss ihn machen – und dieser eine bin ich. Und beim nächsten Auftrag wird alles viel schöner. Ganz bestimmt
Köln, Samstag, 10:00 Uhr
Als ich gegen Mitternacht daheim war, war meine Frau bereits nackt unter der Dusche eingeschlafen. So verschrumpelt, wie sie jetzt war, wollte ich sie nicht anrühren.
Um kurz nach 6 wurde ich aus dem Bett geklingelt. In Köln wurde Benzingeruch gemeldet. Benzingeruch auf einer Tankstelle war ja an sich etwas vollkommen Ungewöhnliches, also Grund genug für den Notdienst, dort möglichst zeitnah aufzutauchen. Nun ja, man ist ja ein freundlicher Mensch. Ich fuhr hin.
Das Schöne an Köln ist ja, dass es vollkommen egal ist, von wo und wann du dort ankommst – du stehst so oder so scheinbar endlos im Stau. Viele Leute verlieren dabei völlig den Verstand und werden schnell unnötig aggressiv. „Du natürlich nicht, du bist die Ruhe selbst“ sagte ich zu mir, während ich meinen vollen Becher heißen Rastplatzkaffee auf das grimassenschneidende Pissblag im Cabrio neben mir schüttete. Das hatte es sich verdient. Und mit einer so feuerroten, aufgequollenen Fresse wie jetzt konnten es die Eltern später im Phantasialand bestimmt viel besser in der Menschenmenge verfolgen. Mich über meine gute Tat freuend beobachtete ich noch kurz die beiden Typen in den dicken Bonzenkarossen, die sich nach einer gegenseitigen Vorfahrtnahme auf dem Seitenstreifen trafen, um sich gegenseitig die Fresse zu polieren. „So viel schnöde Gewalt an allen Ecken“ seufzte ich, beschimpfte den Rentner im rostfarbenen Opel Kadett vor mir als „ehrenamtlichen Stauführer seit Warschau `39“ und war dann auch bald relaxed und tiefenentspannt vor Ort.
Mich erwartete ein Bild des Grauens, denn es handelte sich um eine Shell. Bei dieser Gesellschaft trifft man stets die volle Wahrheit, wenn man in der Weltsprache denkend den ersten Buchstaben fallen lässt. Der Pächter war ein Mann weniger Worte, was vor allem daran lag, dass er nur wenige Worte in der hier üblichen Sprache kannte. „Draußen stinkt wie Hulle. Ich nix gewesen. Musse nachgucke.“ Im Wissen, jeder Einwand würde eh nicht verstanden werden, ging ich raus und machte eine ausgiebige Riechprobe. Tatsächlich kam der Geruch aus einem der Schächte. Aber aus welchem der sieben Kandidaten? Ich machte mich also an die grundsätzlich hochdankbare Aufgabe, die ausgelutschten Schrauben der Stahldeckel aufzuschrauben. Eine Arbeit, die angesichts der Tatsache, dass diese Schächte offensichtlich nicht mehr geöffnet worden waren, seitdem sich im März 1945 die SS-Scharfschützen dort vor den Alliierten versteckt hatten, undankbarer waren als der Job als Rechtsanwalt von Ben Tewag. Und siehe da, im allerletzten Schacht und zweieinhalb Stunden Schraubquälerei wurde ich fündig - eine kaputte Dichtung. Ganz unten. Zwei Meter unter der Fahrbahn.
Ich zog mein modisches Ganzkörperkondom an und machte mich an die Aufgabe, ein in zwei Metern Tiefe befindliches Rohr mit beiden Händen zu erreichen – in einem 1x1m engen Schacht, der mit Rohren durchzogen war und ist.
Ich vollführte nun einige Bewegungen und Positionen, die ich im Kamasutra gelernt hatte. Eine Lektüre, die man halt kennen muss, wenn man an schwer erreichbare Rohre will. Ich hatte es fast geschafft, die Leitung mitsamt neuer Dichtung wieder in die richtige Position zu bringen, ohne jämmerlich an den Benzingasen zu verrecken, da hörte ich ein Geräusch über mir. Da rappelte etwas an meiner Absperrung. Mich irgendwie einmal um die eigene Achse drehend blickte ich nach oben – und sah in das Gesicht eines asiatischen Mitbürgers, der gerade im Begriff war, seine brennende Zigarette in den gasenden Schacht zu werfen, in welchem ich kopfüber hing.
Nie zuvor und nie danach in meinem Leben habe ich mich so schnell um 180 Grad gedreht und aus einem Schacht gesprungen. Ich stand kurz vor der Explosion und das im doppelten Sinne. Mit einer Fluchtirade und Handbewegungen, auf die jeder speedsüchtige Fluglotse auf der Mayday stolz gewesen wäre, gab ich dem Mann zu verstehen, dass eine sofortige Entmaterialisierung von diesem Ort seiner Gesundheit mehr als zuträglich sei. Er lächelte höflich und ging. Verstanden hatte er offenbar nichts, denn er war wenige Minuten später, als ich mich zwei Meter tiefer gerade wieder in Position gebracht hatte, mit der nächsten Zigarette wieder da. Offensichtlich hatte ihn meine Show so fasziniert, dass er sie noch einmal erleben wollte. Ich erfüllte seinen Wunsch und sprang vor seiner Nase herum wie ein durchgeknalltes HB-Männchen mit einer Überdosis LSD. Im selben Moment hörte ich unten einen leisen Knall. Das Rohr hatte sich wieder gelöst. Ich packte den Mann mit beiden Händen und schleuderte ihn mit einem Judowurf von der Anlage runter. Hoffentlich hatte er die Botschaft nun endlich verstanden.
Die Benzindämpfe hatten mich inzwischen ein wenig schläfrig gemacht. Wie ein angeschlagener Boxer taumelte ich über die Anlage und stieg erst mal in zwei der anderen Schächte, sowie das Führerhaus eines Englischen LKWs. Dort blieb ich wohl zwei Stunden, um mit dem Fahrer, einem zwei Meter großen, stark tätowierten Schnurrbartträger namens Dave, angeregt über seine Snow Patrol-Platten zu diskutieren. Wieso genau weiß ich heute nicht mehr, aber so ist es halt, wenn man unter Drogen steht. Egal, ob Heroin, Crystal Meth oder eben Super Bleifrei.
Irgendwann hatte ich den richtigen Schacht wieder gefunden. Ich machte mich daran, endlich das Rohr zu befestigen und hatte es letztendlich auch geschafft. Triumph. Als ich wieder mit dem Kopf aus dem Schacht lugte, erblickte ich erneut meinen asiatischen „Freund“. Er stand wieder am Rande meiner Absperrung – diesmal mitsamt eines Kollegen, der „Noch nicht gesehen Supershow“, wie der Asiate mir lächelnd zu verstehen gab. Beide zündeten sich in diesem Moment eine Zigarette an. Ich warf den 40 Kilo schweren Schachtdeckel wütend an seinen angestammten Platz und vermöbelte die beiden mit meiner Absperrung, selbstverständlich unter Einhaltung sämtlicher Sicherheitsregeln und Schutzkleidungsverordnungen meiner Berufszunft. Das nächste Mal wenn sie eine Zigarette rauchen wollen, wird der Pfleger sie anstecken müssen. Mir war es egal. Ich war überzeugt, die beiden über die Vorteile des Nichtrauchens aufgeklärt zu haben und hatte außerdem meinen Auftrag endlich erledigt. Dafür hatte ich gerade einmal vier Stunden lang Spritdämpfe inhalieren und zwei Stunden Snow Patrol hören müssen (ohne zu wissen, was von beiden schlimmer war). Entkräftet und völlig benebelt stieg ich in den Wagen und schlief ein, noch bevor ich den Motor angelassen hatte.
So ist der Job halt, dachte ich. Einer muss ihn machen – und dieser eine bin ich. Und beim nächsten Auftrag wird alles viel schöner. Ganz be…. Zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz
Bielefeld, Sonntag, 2:00 Uhr
Gegen 22 Uhr wachte ich auf. Ich hatte den Abdruck des Lenkrads im Gesicht und kämpfte mit den Nachwirkungen der Überdosis an Spritdämpfen. Irgendwie konnte ich ein paar Finger nicht mehr spüren, was aber kein Problem war. Zum Ausgleich spürte ich jede Synapse in meinem Kopf bei jeder falschen Bewegung. Und es war erstaunlich, welche Bewegungen alle so falsch sein konnten…
Mittlerweile hatte ich 78 Anrufe in Abwesenheit. Zwei stammten von meiner Frau, die sich nach meinem Verbleib erkundigte und die 76 anderen von einem Herrn Rotten aus Bielefeld, dessen Säulen „merkwürdige Geräusche machen würden“. Jetzt also auch noch nach Bielefeld. Gibt’s ja gar nicht…
Angekommen lernte ich Herrn Rotten kennen. Der Mann sah aus, wie er hieß und war ungefähr so alt, dass er den Urknall wegen Ruhestörung hätte anzeigen können. Wie ein Geier starrte er mich von seinem Platz hinter der Kasse an. Ich versuchte krampfhaft, nicht wie Aas zu wirken, obwohl ich nach den letzten eineinhalb Tagen zweifelsohne den Eindruck erwecken musste. Immerhin das hatten ich und Herr Rotten gemeinsam.
„Die Acht macht Geräusche“ krächzte Herr Rotten.
„Wann?“ fragte ich ihn.
„Immer wenn jemand eine Pistole rausnimmt!“ verkündete Herr Rotten. „Jedes Mal!“
Wie der Zufall es so wollte, tankte gerade ein Kunde an der Acht. Ich ging hinaus und spitzte die Ohren. Es war nichts Unnormales zu hören.
„Genau DAS meine ich!“ rief Herr Rotten, der urplötzlich hinter mir stand. Wie hatte der DAS denn geschafft? Das Fossil konnte noch laufen??
„Genau dieses Geräusch. Das klingt wie ein Motor!
Es WAR der Motor. Der, der nun einmal ansprang und die Pumpe zum Laufen brachte, sobald jemand eine Zapfpistole zog. So war es an jeder Zapfsäule. Nur war das nicht bei Herrn Rotten angekommen, der wohl noch in der Zeit der Handpumpen lebte.
„Herr Rotten, hier ist alles in bester Ordnung“, sagte ich zu dem alten Mann und tätschelte seine Schwingen - pardon - seine Schulter.
„Aber ich HÖRE dieses Geräusch! Und es beunruhigt mich! Glauben sie mir, ich HÖRE ES!“
„Wir hören alle unsere Geräusche.“, sagte ich, die Stimmen in meinem Kopf, die ein gewaltsames Ableben des Mannes forderten großzügig, weil nur mühsam ignorierend. Man war ja ein netter Mensch.
„Wenn die Geräusche schlimmer werden, melden sie sich einfach wieder. In Ordnung?“
Herr Rotten nickte. Ich hätte in diesem Moment wissen müssen, dass ich einen Fehler gemacht habe.
Ich stieg wieder in den Wagen. So ist der Job halt, dachte ich. Einer muss ihn machen – und dieser eine bin ich. Und beim nächsten Auftrag wird alles viel schöner. Ganz bestimmt. Hoffentlich.
Melle, Sonntag , 4:30 Uhr
Kurz nachdem mein zusehend wirrer werdender Kopf erneut mit einem lauten Knall auf das Lenkrad fallen konnte, klingelte zur Abwechslung das Telefon. Ich begann, das Ding zu hassen. In Melle (Nähe Osnabrück) wurde angeblich eine Säule von einem Kunden touchiert. Ich solle mal vorbeikommen und mir den Schaden ansehen.
Der Besuch bei Herrn Rotten hatte Spuren hinterlassen; Das nervöse Zucken im Augenlid war mittlerweile auf beide Augen übergesprungen. Das Gefühl war in ein paar Finger zurückgekehrt, mein Kopf jedoch fühlte sich noch immer an, als wäre ein ICE darüber gerollt.
Bei Osnabrück fuhr ich von der Autobahn ab. Links und rechts verschwand die Zivilisation mehr und mehr, bis irgendwann nur noch ein paar verstreute Bauernhöfe im Nirgendwo zu sehen waren. Hier sollte eine Tankstelle sein? Dazu noch eine einer namhaften Gesellschaft? Die Adresse konnte doch nicht stimmen!?! Nachdem ich einige Minuten durch die (wenigen) verschlammten Landwirtschaftswege gebrettert war (die Autowäsche zahlt definitiv der Pächter, da kann er Rattengift drauf nehmen!) fiel mein Blick auf eine einzelne Zapfsäule inmitten eines Hofes, der offensichtlich zu einem Bauernhaus gehörte. Das war ja wohl ein schlechter Scherz!?!
War es nicht…
„Ja, das ist ja toll, dass sie gekommen sind. Hätte nicht gedacht, dass das hier tatsächlich wer findet!“ – Der Bauer umarmte mich herzlich und drückte mir dabei fast die Lungenflügel aus dem Hals heraus.
„Ich habe da ein kleineres Problem“. Er führte mich zu der einsam auf dem Hof stehenden Säule. Erst jetzt sah ich, dass ein Spanngurt einmal komplett um sie herum geschlungen war. Ich öffnete ihn – und die gesamte Säule zerfiel in alle Richtungen. In welchem Film war ich denn nun schon wieder gelandet?
„Jo…“ der Bauer verzog keine Miene. „Genau DAS ist das Problem. Da ist mein Nachbar mit dem Mähdrescher drübergefahren und jetzt sieht sie halt so aus…“
Er sagte dies, als wäre es das Normalste der Welt. „Tja. Und nun? Kann man das kurz reparieren?“ Benutzte er wirklich das Wort „kurz“? Eigentlich war jeder einzelne Bestandteil komplett über den Jordan gegangen.
„Was denken sie wohl?“ Ich stellte ihm die Frage in der Annahme, sie wäre eindeutig rhetorisch. Das sah der Bauer jedoch anders.
„Nun, wenn wir den Spanngurt wieder rumpacken, kann ich doch weiter verkaufen. Hab ich bisher auch gemacht. Mein Nachbar ist da nämlich schon Donnerstag reingefahren….“
„WAS???“ Das durfte doch nicht sein…
„Klar, ich dachte, es ist kein Problem… Aber ich brauch den Gurt jetzt für was anderes, von daher frage ich…“
Für mich war der Moment gekommen, mir meine Gedanken zu machen… Passierte dies alles wirklich? Wenn ja: Warum mir? Wenn nicht: Wieso quält mich mein Unterbewusstsein dann so? Ich beschloss, Montag eine Therapie zu beginnen. Egal, ob dies hier real war oder nicht.
„Ach wissen sie was“, sagte ich zu dem Bauern. „Ich muss da ein paar Ersatzteile neu bestellen.“ Genau genommen war es die ganze Säule, aber nun ja… „und so lange können sie ruhig den Gurt wieder rumpacken und weiter machen, was immer sie hier auch machen. Ich frag auch nicht wofür sie den Gurt sonst noch brauchen. Und tun sie mir den Gefallen – verkaufen sie erst wieder, wenn ich weit weit weeeiiiiiiiiit weg bin, in Ordnung?“
„Jo. Das klingt fair. Schlag ein.“
Das tat ich dann auch. Es war mir dermaßen egal geworden. Ich wollte nur noch weg. Egal ob von hier, von dort oder von wo immer ich auch war. So genau wusste ich das jetzt seit Stunden nicht mehr.
„Na dann bis zum nächsten Mal.“ sagte der Bauer. „Jetzt muss ich mir nur was anderes suchen, um den gebrochenen Dachpfeiler zu stützen. Aber ich denke, ich hab irgendwo noch eine Tube Alleskleber….“
Ich war schneller vom Hof verschwunden als er gucken konnte. Auf der Mailbox waren 12 Anrufe von Herrn Rotten, der erneut Geräusche gehört hatte.. Warum hatte der Mähdrescher die Säule überfahren und nicht mich? Hatte ich nicht ein wenig Fairness verdient? Aber es half nichts. Nur noch der Rest von heute… So ist der Job halt, dachte ich. Einer muss ihn machen – und dieser eine bin ich. Und beim nächsten Auftrag wird alles viel schöner. Ganz bestimmt. Ich hatte es im Urin. Vielleicht.
Göttingen,Sonntag, 9:30 Uhr
Auf dem Weg nach Göttingen hatte ich mir ein paar Pillen besorgt. Ich hatte keine Ahnung, was für welche es waren und wofür eigentlich, aber hey – sie knallten voll rein und das war ja auch die Hauptsache. Als ich in Göttingen die Säule öffnete, um nach der Gasrückführung zu schauen, hatte ich jedenfalls das grenzdebile Grinsen eines mastubierenden Eichhörnchens im Gesicht. Die Welt war wieder bunt, die drehenden Farben vor meinem Gesicht stimmten mich fröhlich und erregten mich sogar ein wenig… Und so hielt ich es kurzzeitig für eine Halluzination, als mich aus der Säule heraus ein paar Fühlerpaare anschauten. Ein paar Sekunden später hatte das Rudel Grashüpfer, welches das Säuleninnere übernommen hatte, mich als Bedrohung für ihren neu gewonnenen Lebensraum eingeordnet und war geschlossen zum Angriff übergegangen. Sie waren überall. Ausnahmslos überall. Ich trat den geordneten Rückzug an - kontrolliert schreiend, mit den Armen fuchtelnd und Flüche ausstoßend.
Wäre ich zuhause gewesen, wäre klar gewesen, was ich als nächstes tue: Mit zwei Pullen Bremsenreiniger und einem Feuerzeug einen oberaffengeilen Flammenwerfer basteln und diese gottverdammten Mistviecher ins Nirvana schicken. Aber ein offenes Feuer auf einer Tankstelle war nun einmal nicht empfehlenswert und dies war ja allgemein bekannt – außer in Teilen Asiens, wie gestern gelernt – also half nur eines: Kaputttreten.
Wenig später hatten die Mistviecher meine Schuhe zerfressen. Ich habe keine Ahnung wie sie das geschafft haben. Die müssen durch den Kontakt mit dem Sprit zu einer Art Mutantenrasse geworden sein. Ich hätte schwören können, eine von ihnen war gerade dabei, eine Ente zu verspeisen. Sie verfolgten mich bis fast ins Auto. Ich fuhr in einem Affenzahn von der Anlage.
Noch heute sehe ich diese mich verfolgenden Fühler, wenn ich die Augen schließe. Und ich könnte schwören, einer dieser Grashüpfer aus Göttingen nennt sich heute Jan Delay und macht absichtlich grottenschlechte Musik, um die Menschheit zu vernichten. Aber das ist nur so eine Theorie.
Während ich auf die Autobahn abbog, schmiss ich weitere Pillen ein. So ist der Job halt, dachte ich. Einer muss ihn machen – und dieser eine bin ich. Und beim nächsten Auftrag wird alles viel schöner. Ganz bestimmt. Wer es glaubt…. Hach, ist die Windschutzscheibe schön bunt....
Düsseldorf, Sonntag, 15:00 Uhr
Bereits bevor ich in Düsseldorf angekommen war, war meine Laune vom absoluten Nullpunkt (Celsius) auf den absoluten Nullpunkt (Kelvin) gesunken. Rotten hatte mehrfach angerufen, weil die Geräusche nun auch an der Zehn zu hören wären. An einer Raststätte bei Paderborn hatte ich eine Vierjährige in eine Klärgrube geworfen, weil sie ein T-Shirt trug, auf dem Flip, der Grashüpfer aus der Biene Maja abgebildet war und ich musste jedes Mal unkontrolliert weinen, wenn Snow Patrol im Radio lief. „Shut your eyes“ war aber auch so ein aufwühlender Song.
In Düsseldorf, einer Stadt, die auch so schon wie der Vorhof zur Hölle wirkt (Die Hölle selbst ist Wuppertal), erwartete mich neben dem gequält guckenden Tankstellenpächter (also bitte, was hatte DER schon für Probleme im Gegensatz zu mir?) auch der Rentner mit dem rostfarbenen Opel Kadett, den ich gestern auf der Autobahn bereits kennenlernen durfte (Okay, DAS war WIRKLICH ein Problem).
Der Rentner war ein kleiner, buckeliger Vertreter der Gattung „Terroropa“ und in Aussehen, Geruch und Konsistenz von einem verwesenden Stück Dörrfleisch nur durch seine Widerworte zu unterscheiden. Der Pächter war bereits kurz davor, sich einen Strick zu kaufen, denn er hatte mit dem Opa bereits eine Stunde über dessen Problem diskutieren müssen.
Das Problem war folgendes: Der Mann war an seine Stammsäule gefahren und es kam nichts raus. Konnte es auch nicht, denn sie stand aufgebockt auf einem LKW, weil sie gerade durch eine Neue ersetzt worden war. Nun wollte der Mann sich bei den Verantwortlichen darüber beschweren, denn er würde jetzt nicht mehr tanken können. Auf den Vorschlag, einfach die Neue zu nehmen, reagierte er mit einem trotzig-drohenden „Ich tanke seit 60 Jahren an genau dieser Zapfsäule und verlange als freier Bürger der Bundesrepublik Deutschland, dies auch weiter tun zu können.“
Als ich DAS hörte, wünschte ich mir spontan ein Bad in einem Kühlwassertank in Fukushima, auf das mir möglichst viele Arme wachsen würden, um sie mir alle vor die Stirn klatschen zu können. Wie hatte der Führer nur glauben können, dass SOLCHE Leute den Endsieg holen? Also bitte…
„Okay…“, begann ich ein Gespräch, dessen Sinnlosigkeit selbst das Nachmittagsprogramm von RTL um Welten unterbieten konnte. „noch einmal für depressive, viel zu wenig betrunkene Monteure – der sprechende Lederlappen hier will nicht mehr tanken, weil es nicht dieselbe Säule ist, wie zuvor?“
„SEIT 60 JAHREN…“
„Popps, die Säule war von 1995. Vor 60 Jahren stand hier nicht einmal eine Tankstelle, sondern eine kriegsgeschädigte Scheune, deren Lampen per Hakenkreuzschaltung geschaltet waren.“
„SEIT 60 JAHREN…“
„SEIT 60.... häh... WAS?“
Darauf war er nicht vorbereitet. Ich auch nicht. Betretendes Schweigen trat ein. Ich wandte mich an den Pächter.
„Sag mal… Was genau soll ICH jetzt hier?“
„Ach, ich wollte einfach, dass er einen anderen vollquatscht.“
„WAAAS???“
„Ja. Und ich dachte, ihre Firma wäre genau richtig dafür. Dafür seid ihr doch da, oder?“
Irgendetwas in mir setzte aus. Im nächsten Moment hatte ich den Kerl mit einer Rolle Panzerband gefesselt, in meinen Wagen geworfen und ihn ins nächste Altenheim gefahren, damit die demenzkranken Damen und Herren jemanden haben konnten, den sie vollquatschen konnten. Den Terroropa hatte ich auch gleich mitgenommen, damit ihn in seiner Mahnwache vor seiner heißgeliebten Zapfsäule nicht der Tankwagen überfährt. Man ist ja ein gottverdammter guter Mensch und muss ein verficktes Herz für ältere Leute haben… Und wofür ist meine Firma denn schließlich da? Nein, ganz ehrlich: Wenn ich die letzten Tage so Revue passieren lasse, wusste ich wirklich nicht mehr, wofür ich eigentlich da war.
Jedenfalls machte ich jetzt mit absolut reinem Gewissen eine Mittagspause. Sie bestand aus einer halben Packung Antidepressiva und einem halben Brötchen mit einer Bockwurst drauf, die ich auf dem Boden des Tankstellenshops gefunden hatte. Bock hatte ich trotzdem keinen mehr. Aber was solls…? So ist der Job halt, dachte ich. Einer muss ihn machen – und dieser eine bin ich. Und beim nächsten Auftrag wird alles viel schöner. Ganz bestimmt. Nicht.
Remscheid, Sonntag, 19:00 Uhr
Der Tag war fast vorbei. Ich schoss Stoßgebete in die Höhe an alle Götter, die mir in irgendeiner Form geläufig waren. Und doch hörten sie mich wieder nicht. Dabei hatte ich in den letzten 48 Stunden nicht einmal alle verfügbaren Gebote übertreten (allein für Ehebruch hätte ich niemals Zeit gefunden), hatte also durchaus ein Recht auf göttlichen Beistand.
Im Remscheid empfing mich ein hektischer Pächter, der mit einem Paket herumfuchtelte. In diesem Paket sollte eigentlich sein neues Gegensprechmikro für den Nachtschalter sein, aber er war nicht in der Lage, mit dem mitgelieferten Kabelsalat etwas anzufangen.
Ich verdrehte die zuckenden Augen und ballte die hektisch zitternden Fäuste. In den letzten 20 Minuten hatte ich etwas bekommen, was ich als Vorstufe zur Parkinson-Krankheit identifiziert hatte. Außerdem glaubte ich, schwanger zu sein. Waren wohl die Nebenwirkungen der Pillen. „So ein Depp!“, dachte ich. „Zu dumm, zwei Stecker aufeinander zu pappen.“ Um mehr ging es bei dieser Installation nämlich nicht. Jeder hirngeschädigte Schimpanse, ja selbst Lothar Matthäus hätte das hinbekommen. Wenn nicht…
…Ja, wenn im Paket nicht die falschen Stecker geliefert worden wären. Das passte nicht. Hier war guter Rat teuer. Aber eine hochbezahlte Niedriglohn-Vollzeitfachkraft wie ich kennt selbstverständlich die ultimative Lösung für dieses Problem: Man gibt dem grenzdebilen Hersteller die Schuld und beschwert sich an dessen Hotline! Gesagt, getan!
Am Telefon meldete sich etwas, was ich für einen 17-jährigen Dampfplauderpraktikanten hielt. Mit einer Stimme wie aus einem schlechten Schwulenporno säuselte er mir ein „Firma PCI, Daniel Tobelhuber am Apparat, was kann ich für sie tuuuuhn?“ ins Ohr. „Nichts, wovon DU träumst“ dachte ich mir, sprach es aber nicht aus.
„Ja… Hochland, Firma Elektro Piepmaz. Ich habe ein Problem mit ihrer Gegensprechanlage, Typ A38/2. Sie haben die falschen Steckverbindungen nach Remscheid geliefert.“
„Ach also Biiitte. Das habe ich doch alles mit dem Herrn Gaahl besprochen. Das ist alles richtig so.“
„Richtig so?? 8-poliger Stecker auf 6-polige Kupplung? Wie soll denn das gehen??“
„Nein, der Herr Gaahl sagt, es ist richtig so.“
Wollte der mich verarschen? Ich hatte diese Scheiß-Steckverbindung doch selber in der Hand. Die passte NIEMALS! Und dieser kleine Softpornodarsteller wollte mir erzählen, es sei alles in Ordnung?!
„Jetzt hören sie mir noch einmal zu. Ganz ruhig. Also: Ich habe hier einen 8-poligen Stecker. Acht. Doppelkringelchen. Schon mal gesehen? Wie Unendlich, nur um 90 Grad verdreht. Ist bekannt oder? Und die Buchse, wo der Stecker drauf soll, hat nur 6 Löcherchen. Sechs. Kringel mit Schniedel nach oben. Bekannt aus Funk und Zeugnis. Bestimmt oft gehabt. Komm, du schaffst das…“
„Ja aber der Herr Gaaaaaaaaaahl…“
„Nein, nix mit „Herr Gaahl“!“ 8 Noppen in 6 Löcher geht nicht. Nicht in diesem Leben. Kapierst du? Oder keine Erfahrung mit Einlochen? Klingst jedenfalls so.“
„JA ABER DAS IST ALLES MIT DEM HERRN GAAHL SO ABGESPROCHEN! DER HERR GAAHL HAT GESAGT…..“
„BAAAAAAH! JETZT HÖR MIR GUT ZU, DU POSTNATALER ABTREIBUNGSKANDIDAT! ES IST MIR SCHEISSEGAL, WAS DEIN VERKACKTER HERR GAAHL GESAGT HAT! ICH KENNE KEINEN HERRN GAAHL UND ES IST MIR AUCH VÖLLIG SCHNUPPE, WER DIESER HEINI IST! UND WENN DAS DER PAPST VON MALLORCA PERSÖNLICH IST, DIESER PISSSTECKER P-A-S-S-T N-I-C-H-T! NICHT MAL WENN DU IHN DREIMAL RUMDREHST UND IHM GUT ZUREDEST! IHR SCHICKT MIR EINEN VERDAMMTEN ANDEREN STECKER HIER HIN ODER ICH KOMM ZU DIR HIN UND VERPASS DIR SECHS LÖCHER MIT ACHT NOPPEN, DAMIT DU ES NACHVOLLZIEHEN KANNST! HAST DU ES VERSTAAAAAAANDEN????????!!!!!???“
„Ja, aber der Herr Gaaaaaaaaaaaaaahl…“
„ICH KENNE KEINEN HERRN GAAAHL!!!!!!!!!!“
"Wie sie kennen den Herrn Gaahl nicht? Arbeitet der nicht bei ihnen? Ach Gottchen dann ist das ja eine ganz andere Firma. Dann ist das ja der falsche Stecker. Warum sagen sie das nicht?"
„WAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!“
Ich hielt kurz ein. Es klingelte auf der anderen Leitung.
„Rotten hier. Kommen sie sofort her. Die Geräusche sind überall. Ich glaube, sie wollen mich holen.“
An diesem Punkt setzt meine Erinnerung aus.
Epilog
Seit einigen Monaten bin ich nun in der geschlossenen Abteilung. Man hatte mich an diesem Abend aufgegriffen, als ich unter der Begründung, dies seit 60 Jahren bereits zu tun, versuchte, einen Baum mit einem Spanngurt zu erdrosseln. Außerdem wollte ich einem gewissen Herrn Gaahl, den aber niemand kannte, eine abgerichtete Horde von Killer-Grashüpfern und Bullquappen auf den Hals hetzen. Außerdem hörte ich seltsame Geräusche und hatte panische Angst vor Asiaten. Die Polizei wies mich sofort ein.
Mittlerweile geht es mir schon viel besser. Ich bekomme jeden Tag Elektroschocks, jede Art von Pillen, die ich mir vorstellen kann und werde rund um die Uhr in meiner Gummizelle überwacht, weil ich angeblich noch immer eine Gefahr für mich und meine Umwelt bin. Die Ärzte finden keine Erklärung, wie so etwas passieren konnte. Wenn ich es ihnen erkläre, würden sie es mir eh nicht glauben.
Ich persönlich halte mich nicht für dauerhaft geschädigt und auch nicht für gefährlich. Ich denke, ich brauche nur ein wenig Ruhe. Mein Chef hat mir für den Fall, dass ich hier jemals wieder rauskomme, eine Weiterbeschäftigung in Aussicht gestellt. Inklusive Notdienst. Ich freue mich bereits darauf.
So ist der Job halt, denke ich mir. Einer muss ihn machen – und dieser eine bin ich.
Und beim nächsten Auftrag bringe ich sie alle um!
Ganz bestimmt!
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1. Platz beim 29. Stupid Contest
Der Mann vom Notdienst - eine tragische Geschichte ist ein Gewinner des 29. Stupid Contests.
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Gezeichnet, die Jury
für Diverses:Der Mann vom Notdienst - eine tragische Geschichte Diesem Artikel wurde die unfassbare Ehre zuteil, zunächst von einer Mehrheit der ehrenwerten Leser zum absoluten Hammer gewählt und anschließend von der Mehrheit der Diktatoren zum Goldpokalartikel erklärt zu werden. Somit gehört dieser Artikel zur absoluten Elite und ist daher Staatseigentum! |