Créme de la Créme

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Créme de la Créme ist eine deutsche Redewendung, die sich aus einer sehr ähnlichen französischen ableitet.

Entstehung

1737 machte der französische Monarch Louis XV. genannt "le Bien-Aimé" einer jungen Adligen, zu der sein Herz stürmisch entbrannt war, heftige Avancen. Und die Frauen machten schon damals, was sie noch heute immer bei unpassendster Gelegenheit machen.

Sie zickten rum.

"Wer sind Siiiie?" gab sie sich ahnungslos. "Mais je suis le roi!" entgegnete der König, der stutzte und den Verdacht hegte, dass sie das schon längst wisse. Sie blieb unbewegt: "Aber Majestät machän allä Frauen ici aaan." Seine Majestät mimte den Empörten, wurde dann aber säuselnd-romantisch: "Sie sind nischt wie andärrä. Sie sind Sahnä, allerärstä Sahnä, crème de la crème!" Die Dame schmollte zwar noch immer, sah von ihm weg und verschränkte die Arme, war aber schon milder gestimmt: "Beweisän Sie es miiir."

Nun, der König ließ anspannen und eine sechsspännige Prachtkutsche fuhr mit den innig Liebenden an die normannische Küste zum schönen Städtchen Deauville. Dort turtelten die beiden den Strand entlang und feierten ein Fête Galante, wie man es von Watteau-Gemäden kennt.

Zu diesem kamen klammheimlich noch 534 andere Damen, denen er allen vorgelogen hatte, dass sie und keine anderen crème de la crème seien, der "Hefner des Rokoko" ließ nichts anbrännään.

Wie dem auch sei, ein tosender Atlantiksturm zog auf und vernichtete den Lustpavillon, das Gestüt, die Blumenbeete und mehrere Armensiedlungen (was aber nicht zählt, über das Leid des kleinen Manns geht die Geschichte hinweg), vor allem aber versehrte er die Akzente der Anwesenden so stark, dass der Accent grave zum Accent aigu wurde, sie waren créme de la créme. Une Catastrophe, so konnten sie ja nicht mehr unter die Leute. Dem anwesenden preußischen Gesandten wurde dann schnell weisgemacht, dass das eigentlich so soll (!). Er war neu im Land und mit den Gepflogenheiten noch nicht so vertraut, schluckte den Gogolores und wurde bis zu seiner Abreise in dem Glauben gelassen.

Die Herrschaft Louis' stand unter keinem guten Stern.

Er verlor Ländereien auf dem indischen Subkontinent und weite Teile Nordamerikas an England, von Friedrich dem Großen wurde er untergebuttert, die Wirtschaft des Ancien Régime stagnierte, Reformen stockten.

Aber in diesem Punkt ging es um das Ansehen der Dynastie und er ließ nicht locker. 384 Hofschmiede mussten mit feinem Hämmern in wochenlanger Kleinarbeit den Akzent wieder in Form zu bringen und siehe da: es glückte (Anmerkung: Wenn man ganz nah an den Akzent rangeht, kann man noch heute kleine Unebenheiten erkennen, aber im Sinn der deutsch-französischen Freundschaft sehen wir mal drüber hinweg).

In Preußen jedoch, wo man von französischer Lebensart fasziniert war, hielt man jetzt die versehrte Schreibform für die "richtige", was natürlich Humbug ist. Aber aus historischen Gründen wurde an dieser Arabeske der Etymologie festgehalten.


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