Bullenschwein
Bullenschwein | |
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Präsenz zeigen - eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen. | |
Systematik | |
Ordnung: | dafür sorgt es |
Familie: | Gehörnte (Bose) |
Unterfamilie: | Rindviecher |
Verbreitung: | Straßen und Fußgängerzonen |
Nächster Verwandter: | Drogenhund, Platzhirsch |
Ernährung: | Fast Food und Tankstellenbuffets |
Wissenschaftlicher Name | |
taurus porcellus maximus (Otto von Bismarck, 1871) |
Das Bullenschwein (ugs. auch Schweinebulle) ist eine Kreuzung aus Rind und Hausschwein und gehört zur Familie der schweinischen Rindviecher. Ähnlich wie beim Maultier funktioniert die artübergreifende Fortpflanzung nur mit Bullen (also männlichen Rindern) und Säuen (weiblichen Hausschweinen). Ein Eber hat ja schon von seiner Körpergröße her keine Chance, eine Kuh zu begatten. Wie auch die Kreuzung zwischen Pferd und Esel sind die Früchte dieser Beziehung, die Bullenschweine, sogenannte Bastarde und nicht fortpflanzungsfähig.
Aussehen und Verhalten
Bullenschweine sind in der Regel gehörnt, haben meist eine auffällige partiell behaarte Schweineschnauze und große ausdruckslose Augen. Die meisten Tiere sind braun, allerdings gibt es auch einige schwarz-gefleckte. Zwischen den Flecken sind sie rosa. Sie sind groß, stark und dämlich. Sie treten oft im Rudel, mindestens aber paarweise auf, da sie sich alleine fürchten. In der Horde aber sind sie unberechenbar, gewalttätig und gefährlich. Bullenschweine sind zumeist männlich. Die wenigen weiblichen Exemplare müssen sich so maskulin wie möglich verhalten, damit sie vom Rest der Herde akzeptiert werden. Die fruchtlose Paarung geschieht ausschließlich untereinander, da sie von allen anderen gemieden werden. Der männliche Überschuss führt bei denen, die bei der Partnerwahl leer ausgegangen sind, zu extrem erhöhtem Gewaltpotential.
In der Haltung sind sie nicht viel anspruchsvoller als Schweine, mit denen sie auch die Fressgewohnheiten teilen. In ihrer überproportionalen Reizbarkeit und dem deutlichen Intelligenzmangel übertreffen sie sogar noch andalusische Kampfstiere. Bullenschweine verlassen bei schönem Wetter gerne ihre Stallungen, um herumzuwandern oder -zustehen. Der Fachmann nennt dieses Verhalten „Präsenz zeigen“. Die Tiere markieren damit ihr Revier. Sie piesacken und drangsalieren dann gerne andere Bewohner, die sich in diesem Gebiet aufhalten, und stellen ihnen sogar Fallen.
Nutzen
Bullenschweine sind zwar sehr aggressiv und unbeherrscht, haben aber verglichen mit Rind und Schwein auch positive Eigenschaften. So liefern sie fertig gemischtes Gehacktes und fertiges gemischtes Gulaschfleisch. Rinderbeinscheiben als Grundlage für eine Kraftbrühe kann man von ihnen ebenso erwarten wie erstklassige Stücke für eine gehaltvolle Schweinebulljong. Wegen ihrer fleckigen Fleischfarbe eignen sie sich auch besonders gut für die Herstellung von Gesichtsmortadella. Obgleich sie weder Milch noch Wolle spenden (braucht eh keiner), haben sie super weiches Schrumpfhirn, saftiges Wellfleisch und überaus aromatische Plattfüße.
Anfang Mai, wenn die Jungbullen zu ihren ersten Frühjahrswanderungen aufbrechen, beginnt die Jagdsaison. Für die Jagd aufs Bullenschwein haben sich Steinschleudern, Pflastersteine und Molotow-Cocktails bewährt. Wenig später stehen traditionell Gerichte wie Presskopf, Gesichtsgulasch, Hackepeter oder Grillteller mit flambiertem Bullenhintern, sowie Ochsenschwanzsuppe oder Polypenragout auf der Karte.
Dazu empfiehlt der Grillmeister ein handwarmes „Flaschbier to go“.
Aber Vorsicht: Wer mit dem Feuer spielt, muss aufpassen, dass er sich nicht die Finger verbrennt.
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