Bananiathlon
Bananiathlon ist eine beliebte Wintersportart in tropischen und subtropischen Gebieten. In vielen Bananenrepubliken ist es Volkssport.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungsgeschichte
Entwickelt wurde der Bananiathlon 1984 in Osttimor nach einer Initiative von Tim Buktu.
Olympische Winterspiele 1984
In Österreich und Bayern lernte er 1981 den Biathlon-Sport kennen und war fasziniert von der Kombination zweier völlig verschiedener Sportarten. Zurück in Osttimor stellte er eine Nationalmannschaft zusammen, mit der er dann bei den olympischen Winterspielen in Jugoslawien teilnahm. Allerdings kam die Mannschaft mit der Kälte nicht zurecht, so dass jeder Sportler der Mannschaft keinen einzigen Treffer beim Schießen erzielen konnte und daher jede Strafrunde laufen musste, die es gab.
Die konspirative Inspiration beim Transpirieren
Ohne Medaille kehrten sie in ihre Heimat zurück und überlegten, was man machen könnte. Als sie bei einem Geheimtreffen alle am Strand lagen und schwitzten, hatte ein Schimpanse von dem Schiff Sea Monkey, das unter der Flagge des Karibischen Reiches segelte, mit einer Kokosnuss auf einen Bananenbaum geworfen und somit einige Bananen vom Baum geholt. Dieses Ereignis wurde als Idee aufgegriffen und weiter entwickelt.
Charakter
Bananiathlon besteht, wie auch beim Biathlon, aus zwei unterschiedlichen Sportarten. Das Kokosnusswerfen wurde dabei kombiniert mit dem Wasserskifahren. Im Gegensatz zum Biathlon gibt es hier aber nur eine Disziplin.
Allerdings kommt in der Qualifikationsphase noch ein Dauerlauf hinzu. Rechnet man diesen mit ein, ist es also eher ein Triathlon.
Ein Team besteht immer aus zwei Personen, dem Navigator und dem Werfer. Wichtig dabei ist die ständige Kommunikation und Koordination beider Partner.
Die Qualifikation
Bevor der eigentliche Wettbewerb beginnt, fungiert der Navigator erst mal als Läufer. Auf einer vorgegebenen Strecke (7,87678 km bis zum Strand) laufen alle Navigatoren irgendwo los, müssen den Strand erreichen und sich dann einen Bananenbaum für ihren Werfer aussuchen. Je eher man den Strand erreicht, desto mehr Auswahlmöglichkeiten hat man und kann sich natürlich den besten Baum aussuchen. Dieser wird dann am Baumstamm mit der Startnummer des Teams markiert. Wer zu spät da ist und keinen Baum mehr bekommt, kann sich logischerweise auch nicht für das Turnier qualifizieren.
Der Ablauf
Der Navigator fährt mit einem Boot und muss dieses sehr gut steuern können. Er muss einerseits möglichst nah an den Strand um dem Werfer eine bessere Zielgenauigkeit zu ermöglichen, muss dabei aber auch darauf achten, dass er nicht in seichte Gewässer gerät, da das Boot ja sonst logischerweise im Sand stecken bleibt. Zudem muss er auf die Geschwindigkeit achten. Ist er zu schnell, kann der Werfer weniger gut zielen. Ist er aber zu langsam, geht der Werfer unter.
Der Werfer lässt sich vom Navigator auf Wasserskiern ziehen. Wenn er bei "seinem" Bananenbaum ist, muss er die Kokosnüsse darauf werfen und dabei möglichst viele Bananen treffen, damit sie vom Baum fallen. Für jede Banane, die noch am Baum bleibt, muss das Team eine Strafrunde fahren.
Das Team, das als erstes den Zielpunkt erreicht hat, gewinnt.
Die Regeln
Die Länge der Gesamtstrecke und der Strafrunden richtet sich nach örtlichen Gegebenheiten und wird vor jedem Wettbewerb vom Sportverband festgelegt.
Folgende Regeln müssen beachtet werden:
- Gegnerische Teams dürfen nur links überholt werden, da ansonsten die Gefahr besteht, von Kokosnüssen getroffen zu werden
- Es darf nur geworfen werden, wenn der Sicherheitsabstand zum nächsten Gegner (mindestens 1,95583 m) eingehalten ist
- Bootsmotoren dürfen nur mit Bio-Diesel betrieben werden
Hierfür gibt es keine Regeln:
- Der Werfer darf so viele Kokosnüsse mitnehmen, wie er will bzw. tragen kann
- Der Werfer darf alles mögliche anziehen (auch Rucksäcke), um die Kokosnüsse zu tragen
- Es gibt keine vorgeschriebenen Größen für die Kokosnüsse
- Das Team darf sich sein Boot aussuchen und entscheiden, ob es ein Ruder-, Segel-, Tret- oder Motorboot verwendet
- Es gibt keine Geschwindigkeitsbegrenzungen
Turniere
Jedes Jahr zu Jahresanfang findet immer eines von 3 verschiedenen Turnieren statt. Die restliche Zeit nutzen die Athleten zum trainieren.
Alle zwei Jahre (in den ungeraden Jahren) finden die Weltmeisterschaften statt, die erste 1987 in Osttimor. So wie auch beim Fußball gibt es erst eine Gruppenphase und dann die Ausscheidungsrunden.
Alle vier Jahre (1988, 1992 und dann seit 1994) wird ein olympisches Turnier ausgetragen.
1990 gab es kein Turnier, weil man auf der ganzen Welt den Berliner Mauerfall gefeiert hatte. Seit 1996 gibt es alle vier Jahre das traditionelle Weihnachtsturnier auf den Weihnachtsinseln.
Weltmeisterschaften seit 1987
Zu jeder Weltmeisterschaft treten 16 Nationalmannschaften (jeweils bestehend aus zwei Teams) gegeneinander an, die in 4 Gruppen aufgeteilt sind, von denen jeweils die ersten beiden das Viertelfinale erreichen. Vor dem großen Finale treten noch die Verlierer der Halbfinalspiele gegeneinander an, um den dritten Platz zu ermitteln.
Ergebnisse der Weltmeisterschaften:
Jahr | Gastgeber | 3.Platz | Vize-Weltmeister | Weltmeister |
---|---|---|---|---|
1987 |
Osttimor |
Osttimor |
Karibisches Reich | |
1989 |
Südafrika |
Südafrika |
||
1991 |
Barbados |
Osttimor |
Südafrika |
|
1993 |
Kiribati |
Weihnachtsinseln |
||
1995 |
Weihnachtsinseln |
Ecuador |
Kolumbien | |
1997 |
Bananendeutschland |
Bananendeutschland |
Osttimor | |
1999 |
Antigua und Barbuda |
Osttimor |
Nicaragua |
Aruba |
2001 |
Tokelau |
Trinidad und Tobago |
Aruba |
Nicaragua |
2003 |
Ecuador |
Kolumbien | ||
2005 |
Nicaragua |
Ecuador |
Niederländ. Antillen |
Nicaragua |
2007 |
Bananendeutschland | |||
2009 |
Dominikanische Rep. |
Kolumbien |
Bananendeutschland |
Dominikanische Rep. |
Olympische Spiele seit 1988
Die olympischen Bananiathlon-Turniere finden immer im Rahmen der Winterspiele statt, allerdings immer in einem Nebenort, der sich gemeinsam mit dem Hauptort um die Ausrichtung beim IOC bewirbt. Im Gegensatz zu den Weltmeisterschaften können hier auch mehr als zwei Teams oder auch nur ein Team aus einer Nation teilnehmen, wenn sie sich qualifizieren.
Die olympischen Medaillengewinner:
Jahr | Gastgeber der Winterspiele |
Austragungsort (Bananiathlon) |
Bronze | Silber | Gold |
---|---|---|---|---|---|
1988 |
Calgary (CAN) |
Nassau |
Taiwan |
Osttimor |
Osttimor |
1992 |
Albertville (FRA) |
Basse-Terre |
Bananendeutschland |
Osttimor |
Kiribati |
1994 |
Lillehammer (NOR) |
Lomé |
Ecuador |
Ecuador | |
1998 |
Nagano (JPN) |
Suva |
Fidschi |
Bananendeutschland |
Aruba |
2002 |
San Juan |
Antigua u. Barbuda |
Trinidad u. Tobago | ||
2006 |
Turin (ITA) |
Tripolis |
Bananendeutschland |
El Salvador |
Tokelau |
Weihnachtsturniere seit 1996
Dabei handelt es sich um ein Benefizturnier, das für einen guten Zweck veranstaltet wird. Das Turnier selbst findet zu Jahresanfang statt, die Erlöse aber werden dann zu Weihnachten einer gemeinnützigen Organisation im Land des Gewinners übergeben. Die 10 besten Teams aus der 5-Jahreswertung treten dabei an 9 Turniertagen im Duell-Modus (Jeder gegen Jeden) an. Wer am Ende des Turniers die Tabelle anführt, ist Weihnachtssieger.
Die Weihnachtssieger:
- 1996: Nicaragua
- 2000: Kolumbien
- 2004: Spanien (ließ man gewinnen weil es 2003 von einem Tsunami betroffen war)
- 2008: Jamaika
Trivia
- Gold, Silber und Bronze gibt es nicht als Medaillen sondern als Bananen
- Bananiathleten übernachten während eines Turniers in einem Bananathlon-Hotel (6 Sterne)