Atheismus

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Das heilige Atheistentum, kurz Atheismus genannt, ist eine der großen Weltreligionen. Ein Atheist glaubt, dass es keinen Gott gibt. Dieser Glaube kann unterschiedlich ausgeprägt sein. Viele Menschen, die sich Atheisten nennen, leben in der Illusion, an nichts zu glauben. Sie werden deshalb besser als Agnostiker bezeichnet.

Atheisten gibt es seit es Religionen gibt. Ohne den Glauben der anderen ist der Glaube des Atheisten nicht möglich und das ist das Dilemma des Atheisten. Er lebt in einer ungeliebten Zwangssymbiose mit jenen Religionen, ohne deren Existenz sich seine Identität in eben jenes Nichts auflöst an das er glaubt.

Der Nichtgläubige

Der Nichtgläubige glaubt an keinen Gott und damit ist eigentlich schon alles gesagt. So wie viele Menschen viele Dinge nicht sind, tun oder mögen, ohne darüber ein großes Fass aufzumachen, sieht auch der Nichtgläubige keinen Grund, sich speziell als solchen zu kennzeichnen. Man schmückt sich ja auch nicht mit dem Label „Nicht-Bungeespringer“, „Nicht-Briefmarkensammler“ oder „Nicht-Van-Gogh-Bilder-schön-Finder“ oder gar Nicht-Raucher.

Jedoch stellen sich manche Atheisten auch bewusst gegen Gott. So kletterte der überzeugte Atheist Friedrich im Jahre 1795 auf einen Baum (vermutlich weil in diesem Baum Borkenkäfer hausten und diese seine Lieblingstiere waren; Friedrich-Forscher gehen davon aus, dass er sich in seiner Privatwohnung bis zu 2,7 Billiarden solcher Tiere hielt – das ist eine Zahl mit 15 Nullen (aber nur, wenn die 7 als 0 zählt)!) und rief im 5-Minuten-Takt: „Gott ist scheiße, ich brauche keinen Gott, Gott ist scheiße, Gott ist scheiße!“

Der Atheist

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Dem Atheisten ist der bloße Unglauben nicht ausreichend. Er definiert einen Teil seiner eigenen Persönlichkeit ausdrücklich durch die Ablehnung der Persönlichkeitsstruktur Dritter. Dafür kann das Bekenntnis zum Atheismus nicht auffallend, schrill und laut genug sein. Gar zu schlimm wäre die Vorstellung, dass vielleicht irgendjemand mangels Information denken könnte, er glaube an irgendetwas.

Die Gründe, warum jemand im Atheismus seinen geistigen Halt und Hafen findet, sind sehr unterschiedlich.

Der Atheist aus negativer Prägung

So wie sich niemand Anti-Raucher oder Anti-Alkoholiker nennt, wenn er nicht selbst irgendwann in seinem Leben – auf welche ungefällige Art auch immer – mit Zigaretten oder Alkohol in näheren Kontakt gekommen ist, so liegt auch bei diesem Menschen der Grund für den Drang, den eigenen Atheismus immer und überall nachhaltig zur Kenntnis Dritter zu bringen, darin, dass er mit Gläubigen schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Ein fundamentalistisches Elternhaus, eine nervig-frömmelnde Tante oder ein brutales, katholisches Internat sind da schon die spektakulären Gründe (Friedrich hatte alle drei). Meist ist es die Summe der vielen kleinen Bigotterien des Gläubigen-Umfeldes, welches da Wasser predigt aber Wein trinkt, die dem Betroffenen Religion irgendwann ein Synonym für Jauche werden lässt.

Aus Leere

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Der Atheist aus innerer Leere wurde irgendwann mal dazu genötigt, die Frage zu beantworten, ob er „an Gott“ glaube oder nicht. Zum Nachdenken zu faul, zur Wahrnehmung spirituellen Erlebens zu hohl, ist es ihm nicht möglich, im eigenen Vakuum irgendeine metaphysische Tiefe zu finden, geschweige denn, im außen eine solche zu erkennen.
Und so lautet die Antwort „nein“, meist ohne die Frage wirklich verstanden zu haben.

Immerhin hatte die inquisitorische Forderung nach Herausgabe dieser Information aber so viel Gutes, als dass der Atheist nun erkennt, dass er ein solcher ist und endlich irgendeine Eigenschaft hat, mit der er sich nach Außen präsentieren kann.

Atheist zu sein, ist für ihn eine Art Titel, ein Label, das zudem bequem intellektuelle Überlegenheit attestiert – wider den dummen Gläubigen, die von der Evolution irgendwo auf der Stufe der Neandertaler vergessen wurden!
Wer Atheist ist, dessen Argumente sind per se besser, rationaler und klüger. Da erübrigt sich das lästige Nachdenken. In Mitleid erregender, affektierter Überheblichkeit wettert er über den „Glauben an ein Fantasiewesen das nicht existiert“, ohne zu erkennen, dass – jenseits der Frage nach der exogenen Existenz einer göttlichen Entität – Fantasie selbstredend eine Form von Existenz ist, ein machtvolle dazu, die Fantasie ist immerhin Urheberin jeglicher kulturellen Leistung der Menschheit.

Der Atheist aus Leere ist eine tragische Figur, die nicht erkennt, dass sie ihr eigenes Unvermögen zur Tugend erhebt. Durch das Fehlen jeglicher Fantasie und inneren Reichtums ist er dazu verdammt, ewig in tristem, geistigem Brackwasser zu waten, in einer Welt ohne Inspiration, Muse oder Träume.

Der Herausforderer

Anders als oben ist der Herausforderer nicht Atheist aus innerer Leere: Weder fehlen ihm die Fantasie, noch die Inspiration, ja häufig noch nicht mal konkrete, spirituelle Erfahrungen: Er ist im Gegenteil intelligent und durchaus tiefgründig. Er greift Gott solange an und ebenso die Gläubigen bis – so hofft seine gepeinigte Seele in ihrem tiefsten Inneren – Gott irgendwann mal persönlich „halt Deine dumme Fresse!“ schreit und ihm eine langt. Historischen Berichten zufolge wurde Friedrich von Gott dermaßen eine gelangt, dass dieser von seinem Baum auf dem Marktplatz von Lübeck durch die Zeit ins Rom des 2. Jhds. vor Christus geschleudert wurde. Bei dem Versuch, den verursachten Schaden wieder zu reparieren, brachte Gott den Raum und die Zeit in Europa mächtig durcheinander. So kommt es, dass Italien von oben wie ein Stiefel aussieht und Island wie ein kleiner Drache.

Der Herausforderer will Beweise. Er will Antworten auf die großen Fragen. Er will sich nicht einem unbestätigten Glauben hingeben und versteht nicht, warum andere das in scheinbar tumber Schafsmentalität tun.
Er verabscheut das fromme Gesülze angesichts von Kriegen und Tragödien. Er ekelt sich ob der vielen brutalen Passagen in den „heiligen“ Büchern, heißen diese nun Bibel, Koran, Talmud oder aber Tintenherz. Das Attribut „lieb“ ist definitiv das Letzte, was er speziell dem monotheistischen Gott bescheinigen würde. „Wenn er existiertet, dann will ich nach dem Tod nur 15 Minuten mit ihm alleine sein“ hört man den Herausforderer oft sagen. „15 Minuten, um diesem überheblichen Schwein, das sich offenbar auch noch einen Bruch lacht, wenn mal wieder Hunderttausende verhungern oder von Tsunamis weggespült werden, zu sagen, dass er das größte Arschloch des Universums ist.“

Der Wissenschaftler

Atheistische Wissenschaftler rekrutieren sich zum Glück für den sozialen Frieden oft eher aus den eingangs erwähnten Nichtgläubigen.
Ihr ganzes Tun und Streben ist nunmal diesseitig ausgerichtet und darauf geeicht, Antworten für und in der materiellen Welt zu finden. Wissend, dass dies aber nicht die alleinig seligmachende Herangehensweise ist, leben sie ihren Unglauben meist sehr dezent.

Ausnahmen sind in den ideologisch besetzten Wissenschaftsbereichen zu finden: So wie Genderforscher nicht selten gerne nachweisen würden, dass Frauen biologisch begründbar an den Herd und nicht in Männerberufe gehören, so wie manche Humangenetiker sich über jedes Gen freuen, das eine vermeintliche Überlegenheit bestimmter Rassen dokumentiert, so ist es des Neurowissenschaftlers höchstes Ziel, die Existenz des immateriellen Geistes wasserfest zu widerlegen.

Findet er auch nur den kleinsten Hinweis, der sich in diese Richtung deuten lässt, wird denn auch gleich ein reißender Medien-Hype veranstaltet. Kommen dann die lästigen und unverschämten Nachfragen im Stile von „Aber wenn das so und so ist, warum ist dann jenes nicht so oder warum dieses dann so?“ lautet die Antwort dann typischerweise „das weiß man jetzt noch nicht so genau, aber das finden wir bald raus.“ Danach herrscht wieder Funkstille.
Während der Wissenschaftler im günstigen Falle sehr wohl weiß, dass man zu einer wahren Entzauberung des Phänomens Glauben erst einmal das per Definitionem unlösbare Qualia-Problem lösen müsste, und sich daher einen Rest Demut bewahrt, ist für den nicht-akademischen wissenschaftsgläubigen Atheisten der Fall klar: Die Wissenschaft hat die Religion besiegt.
In unbekümmert-kühner Vorwegnahme wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse versucht er sein gläubiges Umfeld zu bekehren. Dabei stellt sein Eifer jenen eines US-amerikanischen Fernsehpredigers locker in den Schatten.

Der verfolgte Widerstandskämpfer

Dieser Atheist fühlt sich akut bedroht von überall lauernden Missionaren, Inquisitoren und den Schergen des Opus Dei. Die Kirche ist – das hat er sehr wohl durchschaut – die heimliche Weltmacht der Erde. Die Kirche sitzt in der Regierung, ersetzt Politiker durch in Geheimlaboratorien des Vatikans gezüchtete Klone, lagert Atommüll unter seinem Bett und versetzt Coca Cola mit Halluzinogenen.
Die unterschiedlichen Religionen mag er kaum noch zu unterscheiden, das ist auch gar nicht wichtig, denn es handelt sich eh nur um die unterschiedlichen Facetten der einen dunklen Organisation des Bösen.
Die eigentliche Frage, ob er nun „an Gott“ glaubt oder nicht, kann er so gar nicht wirklich beantworten: Keine Zeit hatte er darüber nachzudenken, angesichts der permanenten Bedrohung. Mit „dem da oben“ habe er kein Problem, „wohl aber mit dem Bodenpersonal“, betont er gerne und gehört daher eher zu den wankelmütigen Atheisten oder gar schwachen Agnostikern.

Der spirituelle Atheist

Ist eine Mogelpackung, da sich bei näherer Betrachtung herausstellt, dass er sehr wohl an eine immaterielle, transzendentale Welt glaubt, nur eben nicht an einen Gott. Die Existenz des Geistes komme auch ohne Gott aus, so sein Credo, womöglich ist er sogar felsenfest sowohl von der Nicht-Existenz Gottes als auch von der Existenz seiner transzendentalen Ersatz-Droge überzeugt. Der Buddhismus ginge streng genommen ja auch von einer gottbefreiten, geistigen Dimension aus und sowieso heiße Atheist ja nur „ohne Gott“, nicht jedoch zwangsläufig "ohne Transzendenz".

Damit hat er – ganz nebenbei gesagt – auch noch Recht, also Obacht vor bequemen, voreiligen Schlüssen!

Der spirituelle Atheist ist zwar ein vergleichsweise seltenes Exemplar Mensch, kommt aber durchaus vor. Beispiele sind etwa Friedrichs Cousin Markus-Dorotee, der 1743 geboren wurde, aber durch die oben genannten Unannehmlichkeiten ins 37. Jhd. des muslimischen Kalenders (also 37 Jahrhunderte nach Mohammed) gekommen ist. Das entspricht etwa dem Jahre 2450.

Der religiöse Atheist

Eine spezielle, aber neue Gattung von Atheisten ist der religiöse Atheist. Er hat das Bedürfnis seine Überzeugung öffentlich bekennen und sie auch staatlich als religiöse Bekenntnisgemeinschaft eintragen zu lassen.

Andere religiöse Atheisten drängt nicht die staatliche Gleichberechtigung in Form einer Anerkennung als religiöse Bekenntnisgemeinschaft, sondern die gemeinschaftliche Versammlung, die sich Sunday Assembly nennt [1]. In dieser Versammlung sind religiöse Atheisten bestrebt, heimlich und ganz geschickt, Rituale aus anderen Weltreligionen zu entnehmen und dann für sich selbst zu nutzen. Manche dieser religiösen Atheisten können das Wort Religion einfach nicht ausstehen und nennen sich stattdessen säkularer Atheist, obwohl es auf das Gleiche hinausläuft.

Atheisten und andere Glaubensrichtungen

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Anhänger jeglichen Glaubens sind die natürlichen Feinde des Atheisten. Allerdings wird die Gegnerschaft teilweise unterschiedlich intensiv empfunden: Am stärksten wiegt die Inkompatibilität mit den missionierenden, monotheistischen Religionen Christentum und Islam. Mit den nicht missionierenden Religionen wie dem Judentum oder dem Paganismus besteht eine Art Waffenstillstand, welcher bei Bedarf durchaus auch in eine Zweckallianz gegen anmaßende Bestrebungen seitens der erstgenannten Zwei umschlagen kann.
Den Buddhismus finden die meisten Atheisten sogar ansprechend, mit Pastafaris verstehen sich die meisten Atheisten bestens, viele sind sogar Teilzeit-Pastafaris, ebenso wie sich unter den Pastafaris viele Hobby-Atheisten finden, eine Fusion der beiden Kirchen scheiterte bislang an den Differenzen in Bezug auf den Glauben an des Fliegende Spaghettimonster.

Am wenigsten können Atheisten Agnostiker leiden.
Die bloße Existenz des Agnostikers entlarvt den Atheismus nun mal als das, was er ist: Eine Form des Glaubens, des Glaubens an eine gewisse Nicht-Existenz. Der klassische Konter auf diese Feststellung lautet, dass Nicht-Existenz ja gar nicht bewiesen werden könne, auch nicht die Nicht-Existenz von Einhörnern beispielsweise. Nun sollte man aber meinen, dass bloße Nichtbeweisbarkeit eigentlich gerade für Atheisten kein Grund sein sollte, irgendetwas für Wahr zu halten.

Umgekehrt haben viele Religionen mit Atheisten erst mal weniger Probleme als mit Andersgläubigen. Jeder Gläubige, der weiß, was Glauben bedeutet, weiß natürlich auch, wie schwer es ist, einem (Anders)gläubigen dessen Glauben auszureden. Der Andersgläubige ist daher eine direkte Konkurrenz und Bedrohung der eigenen Wahrheit.
Der Atheist indes, ist ein leeres Gefäß, das potentiell gefüllt werden kann mit der eigenen Leere Lehre und lohnt den Aufwand, dass man sich um ihn bemüht.
Vor allem wiedergeborene Christen (z.B. Evangelikale) gehen in aller Regel davon aus, dass Atheisten arme Schweine sind, die als Kind verprügelt, missbraucht und von drogenabhängigen Eltern zum Klauen gezwungen wurden und nun ein Dämmerdasein zwischen Knast und Entzugsanstalt fristen. In aufrichtiger Nächstenliebe, lassen sie daher jeden Atheisten wissen, dass bei Annahme von Jesus Christus als Erlöser diese Probleme sofort verschwinden werden. Versuche des Atheisten zu erklären, dass er eigentlich gar kein krimineller Asozialer ist, sind in der Regel wenig fruchtbar, da der Christ schließlich weiß, dass diese klassische Ausrede von Satan persönlich in das Herz des Ungläubigen gepflanzt wurde. Schreckhaft reagiert man hingegen in Ländern wie Saudi Arabien auf den Atheismus, wo man ihn unlängst allgemein als Terror eingestuft hat! Amen!

Bücherempfehlungen für Atheisten


Quellen

  1. https://www.sundayassembly.com/
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