2. und 2 1/2. Dramaturgenkrieg

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Der 2. Dramaturgenkrieg war fast so schlimm wie der erste, aber nicht so wichtig wie der 2 1/2 Dramaturgenkrieg (i.W. als DK abgekürzt). Da beide in kurzer Zeitspanne von 1939 bis 1945 stattfanden, soll hier auf beide Kriege in einem eingegangen werden. Der 2. DK fand von September 1939 bis Oktober 1939 (spät nachmittags) statt. Der 2 1/2. DK von Oktober 1939 (dem nächsten Morgen) bis 1945.

Vorgeschichte - Von Vérzeihlle bis Keinwitz

Der Vertrag von Vérzeihlle stellte das Ende des 1. Dramaturgenkrieges dar. Die Hauptpunkte waren, neben der Preisverleihung an Griechenland und China, sowie dem 10 jährigen Klodienst für Frankreich und San Sebastian, auch das Verbot der Kritiker, die Enttheatrisierung San Sebastians und die Gründung des Zuschauerbundes zur Niveauhebung der Dramaturgie nach dem selbstzerstörerischen Jahren 1914 bis 1918. Die bedeutete vor allem für San Sebastian den Verlust der Vormachtstellung im Kultur- und Entertainmentbereich. Doch auch ein bis dahin unbedeutendes Land Namens Preußen litt stark unter den Bedingungen des Vetrages. Die Ensembles dieses Landes, bereits durch den Krieg stark dezimiert, wurden auf ein Einziges Staatstheater mit einer Stärke von 1 Intendanten, 1 Regisseur, 10 Schauspieler und 1 Kostümbildner/Requisiteur/Beleuchter/"Mädchen für Alles" in Personalunion gekürzt.

In Preußen kommt es wie in allen Staaten zur Zuschauerinflation. Nur Burgen kann sich als neue Quotenweltmacht etablieren und bestimmt ab 1921 was auf den Bühnen der Welt gezeigt wird. Dass es hierbei zu Schund, Blödsinn und anderen Unschönheiten kommt, interessiert die Herren in der burgischen Theaterhauptstadt ganz und gar nicht. Im gleichen Jahr beginnt die Volksverdummung in Form des Films ihren Siegeszug. Sein Refugium findet der Film ebenfalls in Burgen, in der bis dato unscheinbaren Stadt Heulischutt.

1920 wird in Preußen das Weimarer Theater gegründet, welches die Auflagen des Vérzeihller Vetrages erfüllen soll. Intendant ist vorerst Fritz E.(rnie) Bert, sein Regisseur Gustl Streuselmann. Doch unter dem Druck der Inflation und des Filmes muss Bert am 30. Februar 1925 mit den Worten "Licht aus. Mir erblindet der Darm." abtreten. Gustl kann sich 1926 noch den Olaf krallen und tritt dann ebenfalls von der Bühne des Weltgeschehens ab. Neuer Intendant wird der senile Schindengurk, der sich mit Dada-Theater einen schlechten Namen gemacht hat. In dieser Zeit taucht unter den Schauspielern ein San Sebastianesischer Kunststudent auf, der sich seit 1919 mit dem Verkauf von schlechten Büchern und eigenartigen Kräutern über Wasser hält (er kann nicht schwimmen). Sein Name soll später zum Symbol für alles Böse werden: Argh-Rolf Flopler. Schindengurk glaubt in ihm jemanden gefunden zu haben, der nicht nur gut mit den Schauspielern sondern auch mit den Zuschauern kann, und macht ihn 1933 zum Regisseur. Kurze Zeit, verstirbt Schindengurk unter misteriösen Umständen im Theaterkeller. Flopler wird nun alleiniger Bestimmer im Weimarer Theater. Er nennt sich selbst in Spielführer, und das Theater in Drittes Theater Wanne-Eikel um. Die Schauspielerschaft wird komplett ausgewechselt, und unter dem alten Ruf aus Verkäufertagen "Heilkräuter!" beginnen sie mit dem rigorosen Wiederaufbau des Preußenschen Theaters. Schon früh wird klar, es geht nicht nur um Kultur sondern um brutale Theatralisierung die nur ein Ziel kennt Totale Aufführung. Besonders hart wird gegen die "masochistische Bedrohung durch den Film" (O-Ton Flopler) und die Spiluden (ebenfalls Flopler) angegangen. Nach und nach wird der Vertrag von Vérzeihlle aufgehoben, das Ensemble aufgestockt, Theater in allen Städten und Dörfern Preußens etabliert und die Nationaltheatralische Aufführungspraxis streng ab dem 4. Lebensjahr eingeprügelt. In den nächsten Jahren kommt es immer wieder zu Streit mit den Nachbarstaaten, welche bei Aufführungen des Dritten Theaters mit Tomaten warfen.

1939 kommt es zum Supergau. An der Ostpreussischen Grenze befinden sich das Lichtspielhaus Keinwitz. Dieses wird am 31. August angeblich von Spiluden der Kleindarstellerrepublik Puhlen (während des 1. DK noch KDR Russland, ab 1920 dann KDR Puhlen, unter der Führung Bob Dylans) angegriffen und niedergebrannt. Später stellt sich zwar heraus, dass dies ein Werbegag war, das nützt aber allen nichts. Der 2. Dramaturgenkrieg beginnt am 1. September 1939 mit den Worten "Vorhang auf, Klappe zu, Maus tot. Heilkräuter!" und dem Vormarsch der Schaumacht (offizeller Name der Schauspielergewerkschaft des Dritten Theaters).

Kriegsverlauf des 2. Dramaturgenkrieges

Angehöriger der Schaumacht bei der Darstellung des Wolfes während der "Märchentage" von Warzau

Den theatralischen Startschuss gab das Schülerquartett Hedwig und Hohlbein, welches mit Eiern auf das Ranziger Theaterhaus warf. Die KDR Puhlen hofft auf dramatische Hilfe aus Frankreich, San Sebastian,England, Burgen und Jesus Christoph. Jegliche Hoffnung wird aber bis zum 28. September niedergebuht. In der Puhlnischen Hauptstadt Warzau kapituliert das Puppentheater Wrzlikowski während der Märchentage von Warzau. Somit ist das gesamte Entertainment in der Hand Floplers und seiner Schaumacht. Der 2. Dramaturgenkrieg endet, weil sich keiner für die KDR Puhlen interessiert, obwohl das Kleindarstellertum große Hoffnung in den Film setzte.

Der 2 1/2. Dramaturgenkrieg: 1939-1945

Im Oktober dann der große Schock für Flopler. Als er in San Sebastian wiedererwartend eine Pygmäengruppe auftreten lässt, bekommt er einen Brief mit folgenden Wortlaut:

-Tach Flopler du Sack.

Das mit den Zwergen is nich lustig.

Es herrscht Krieg.

gez.: Josep Fallhin, Generalintendant "Vlidischko's Possenbude"-

Umgehend wird die Schaumacht mobilisiert und soll die Ostbühne sichern. San Sebastian taucht dort plötzlich auf und beginnt sofort mit tödlich langweiligen Dialogen. Doch kann sich die Schaumacht mit ihrer neuartigen Aufführungspraxis (ein wenig Expressionismus, ein wenig Moderne) bis kurz vor Vlidischko's Possenbude spielen. Dort werden sie von der GeSePU in Schach gehalten. Im Gegensatz zu den Materialaufführungen des 1. DK bestimmt ein neuer Minimalismus die Darstellende Kunst. Das Absurde wird Hauptbestandteil auf den Bühnen. Nicht nur die Kostüme sind langweilig in grün gehalten, auch die Musik wird mit Instrumenten wiedergegeben, die eher aus dem Werkzeugschrank meiner Großmutter zu stammen scheinen. Besonders grausig tut sich hier die singende Säge der Schaumacht hervor, die von den Zuschauern einfach Floplersäge genannt wird.

Bis 1943 passiert aber an der Ostbühne nichts mehr weil alle auf Godot warten. Der hat aber keinen Bock und geht deshalb zum Lachen in den Keller.

An der Westbühne dagegen tut sich einiges. Nachdem auch Frankreich und England beschlossen haben, das klassische Theater am Leben zu halten und dem Flopler mal so richtig den Po zu versohlen, treten sie in den Krieg ein. Flopler reagiert sofort. Seine Trapezkünstler unter der Leitung von Hellmann Göhling (einem Chinesischen Austauschkünstler) und die Clowns von der Schrägen Sorte (kurz Clowns-SS) welche von Peinlich Pimmler geleitet werden nehmen innerhalb von Wochen das gesamten Franzosé-Publikum für sich ein, und vertreiben in der Massenoper von Dünkirchen die englischen Strassenkünstler vom Festland. Es folgt ein Luftkrieg zwischen Göhlings Trapezlern und den Burlesque Wonderboys des englischen Intendanten Kirchenhügel (einem ehemaligen Spiluden). Am 7. Dezember 1941 wird Burgen bei Perle Haribo ein Piratenfilmset kaputt gemacht. Der Eintritt der Filmindustrie in den 2 1/2. DK steht am nächsten Tag fest. In Afrika treibt der alte Füstenfuchs sein Unwesen. Zwei Blitzaufführungen von Schöllers "Maria starrt" und Kleisters "Das Bettchen von Heilbronn" machen ihn zum Obermufti in Nordafrika.

Zurück zur Ostbühne. Die Schaumacht verliert Anfang 1943 ihre Logenplätze in Fallhingrad und bei Vlidischko's Possenbude muss sie sich ebenfalls zurückziehen. Der befehlshabende Regisseur dazu: "Ist halt zu kalt für ein Open Air Event." Endgültig Verloren ist San Sebastian für das Dritte Theater als Fallhin die Kritiker wieder nutzt. In der Kritik am Kursker Bogen und dem Verriss der Seelower Höhen wird die Schaumacht zurückgedrängt. Die Ostbühne wird aufgegeben.

Doch im Westen nichts Neues. Es scheint noch alles gut zu gehen für Flopler, sein Pressesprecher Pebbles muntert die preussischen Zuschauer in seiner Sportpalastrede auf, sich nicht der Filmindustrie und den Spiluden hinzugeben, noch sei der letzte Vorhang nicht gefallen. Die WestSideMächte, wie sich der Zusammenschluss Heulischutts, der Burlesque Wonderboys und dem wiedererstarkten französischen Jesus Christoph Varieté nennt, planen den Supergau, "Die Invasion in der Normandie", ein Stück aus der Feder Schüttelbiers soll innerhalb des Jahres 1944 aufgeführt werden. Eigentlich handelt es sich hierbei um ein Missverständnis, da der Originaltitel "Die Inkarnation des Norman Die" nur falsch abgeschrieben wurde. Unter dem Namen D-Day (Abkürzung für Drama Day) findet am 6. Juni 1944 unter ungeheuren Verlusten, die größte Strandparade der Geschichte statt: Mehrer burgische Kamerateams beginnen am frühen Morgen mit den Dreharbeiten, doch die ausgebauten preussischen Stellungen unter Leitung der Regisseurin Rentier Schliefimstall können mit Hilfe der oben genannten Floplersäge den Ton stören. Dennoch geht der Zuschauerpreis an die WestSideMächte, Floplers Schauspieler und Possenreisser müssen sich zurückziehen. Schliefimstall, die beim Rückzug auf einer Bananenschale ausrutschte, und einen Schocke erlitt, weil niemand mitschnitt, litt seit dem unter Textvergässlichkeit. Auch ein letztes Aufbäumen in den Ardennen mit Hilfe von Mozartkugeln und Zauberflöten hilft nichts. Der 2 1/2. DK wird nun auf preussichem Boden ausgespielt.

Am 8. Mai. 1945 kapituliert die Schaumacht. Zu diesem Zeitpunkt ist Flopler bereits tot. Er hat sich im Keller mit Godot verstritten und daraufhin beim Versuch "Ohr. Letzter Teil" zu verstehen und aufzuführen zu tode inszeniert. Der Rest der Schaumacht wird aufgelöst. Preussen wird in vier Quotenzonen aufgeteilt. Das Theater ist tot. Der Film hat gewonnen. Die letzte Bastion der Nationaltheatralistischen Verbündeten wird noch im selben Jahr brutal niedergebuht: über Hiroshima wird Marcel Reich-Ranicki abgeworfen.

Nachwehen

Neben der Aufteilung in Quotenzonen wird unter anderem erlassen, dass Preußen gar nicht Preußen ist. Offiziell wird der Staat deshalb am 11. November 1947 in Possenrepublik Deutschländer umbenannt. Zum Kanzler wird der Possenrepublikanische Berater (kurz PR-Berater) gekrönt, ohne dass es dafür einer Großen Koalition bedarf. Erster PR-Berater wird Kronrat Wadenhauer, ehemaliger Intendant des Kölner Karnevals.

Den überlebenden Angehörigen des dritten Theaters werden während der Nürnberger Lebkuchentage von Blablabla Salesch die Linzenzen entzogen, worauf hin Göhling, der nach China abgeschoben werden soll, in seiner Umkleidekabine mit Hilfe einer Strumpfhose Selbstmord begeht.

In einer Internationalen Versammlung wird die United Audience gegründet, der Nachfolger des Zuschauerbundes deren Sonderzuschaukommandos blaue Perücken tragen müssen.

Godot wird nicht mehr erwartet. Er taucht zwar in den 50er Jahren auf, wird aber in einer drittklassigen Inszenierung von Haaralt Schidt totgespielt.


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