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Zweiärschiges Vierbein-Mopshähnchen

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Hmmmm, lecker!

Das Zweiärschige Vierbein-Mopshähnchen ist (noch) kein reales Tier. Es ist ein angestrebtes Idealzuchtziel, sozusagen eine marktoptimierte Genmmutation auf Hähnchengrundlage.

Hintergrund

Die Hans-Maulwurf-Universität für Sinnlose Studien hat in einer groß angelegten Langzeitmarktforschungsstudie untersucht, welche Teile von Hühnchen bzw. Hähnchen die Kunden westlicher Industrieländer bevorzugen. Dabei hat man herausgefunden, dass mit 32 % die meisten Menschen Keule bevorzugen, während die zweitgrößte Gruppe mit 25 % die Brust wählen würde. Auf dem dritten Platz der Beliebtheitsskala landete mit 17 % der Stietz, auf dem vierten mit 12 % die knusprige Haut und erst auf dem fünften Rang mit 9 % die Flügel. Die restlichen Prozentpunkte teilen sich Rücken, Innereien u.s.w. Bei der Vermarktung von Hühnchenfleisch stehen die fleischverarbeitenden Unternehmen unter immer weiter zunehmendem Preisdruck. Während Brust und Keule relativ gut abzuteilen und gewinnbringend in Westeuropa zu vermarkten sind, wird der Rest unter ungleich höherem Verarbeitungsaufwand entbeint und zu einem deutlich niedrigeren Preis vom Markt abgenommen, um in südamerikanischen Schwellenländern in Form von getrocknetem Hühnerklein als Zutat für Suppen und als Granulat zur Herstellung von Geflügelpatties in der Fastfoodindustrie angeboten zu werden.

Forschungen, Anatomie und Entwicklungsstand

Es ist also nicht verwunderlich, dass die Wissenschaft seit Jahren im Auftrag der Industrie unter Hochdruck an einer Optimierung der anatomischen Beschaffenheit dieses beim Verbraucher erwartetermaßen sehr beliebten Nahrungsmittels tüftelt. Die angestrebte Anatomie erfordert den bisherigen Erkenntnissen zufolge ein Tier, das über mehr als zwei Beine, mindestens zwei Stietze und prozentual gesehen deutlich mehr Haut als ein normales Hähnchen verfügt. Der Studie zufolge besteht für Flügel eher wenig Interesse. Für Füße, Federn und Köpfe der Tiere wird rein gar kein wirtschaftlich interessanter Wert angenommen. Also steuert man als Ziel ein vierbeiniges Huhn ohne Füße an, da sich das mit vorhandenem Genmaterial wohl am ehesten realisieren lassen dürfte. Das Mehr an Haut, die möglichst nackt bleiben sollte, will man mit einem Cocktail aus Mops- Puten- und Froschgenen erreichen. Die Füße verschwinden den Forschern zufolge nach einigen Generationen von selbst, wenn man die Anzahl der Tiere pro Quadratmeter Lebensraum verdreifacht. Als weitaus schwieriger wird bei dem Vorhaben das Erreichen des rechnerischen Anteils der zwei Stietze eingeschätzt. Dabei ist das Problem nicht einmal die Anzahl, sondern die Stelle. Schließlich ist es aus verschiedenen Gründen das Beste, den Kopf durch einen Stietz zu ersetzen, zumal an diesem ja keinerlei wirtschaftliches Interesse besteht. Aber gerade daraus erwachsen den Forschern auch die größten Herausforderungen. So erfordert das Fehlen des Kopfes die lebenslange künstliche Ernährung, die gleich ab dem Schlüpfen aus dem Ei über eine künstliche Nabelschnur und später über einen direkten Magenzugang realisiert wird. Um die daraus resultierenden Mehrkosten zu minimieren soll die Mast weiter beschleunigt werden. Man erhofft sich durch zielgerichtete Züchtung und intensive Proteinmast ein Erreichen des Zielgewichts von etwa 4 kg in 2 Wochen ab Legedatum. Klar ist mittlerweile auch, dass nach einer gewissen genetischen Vorbehandlung der Eier die Küken zunächst wie gewohnt im Ei heranwachsen und erst später ein operativer Eingriff erfolgt, bei dem der Kopf zu einer Art Stietz umoperiert wird. Dieser Arbeitsschritt scheint der aufwändigste zu sein. Um das Verfahren einzusparen hatte man eine Weile mit Genmaterial des Knorkatorsängers Stumpen experimentiert. Während anfänglich auch ein Arschgesicht wuchs, fing es aber im weiteren Verlauf der Entwicklung an, zu viel Scheiße zu labern. Um die Sache trotzdem ökonomisch zu gestalten, versucht man nun die Köpfe maschinell zu entfernen, aus der Halshaut mithilfe von wenigen Stichen einen Stietz zu modellieren und gleichzeitig die Umstellung auf künstliche Ernährung per Magensonde zu realisieren.

Erfolge und Rückschläge

Bei der Entwicklung lief so einiges schief...

Diese Methoden, die im Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummersdorf entwickelt und dort auch erstmals erfolgreich getestet wurden, sind mittlerweile in der Langzeiterprobung. Eine erste Zulassung für die Technologie lässt allerdings noch auf sich warten. Testesser überlebten bereits mehrfach den Verzehr der fertig zubereiteten Schlachttiere. Ökonomisch motivierte Messungen ergaben, dass beim halbautomatischen Schlachtvorgang eine relevante Zeitersparnis zu erwarten ist. Möglicherweise könnte bei vollautomatischer Schlachtung völlig auf osteuropäische Lohnarbeit verzichtet werden, was im Sinne der öffentlichen Meinung wäre. Insider sprachen hinter vorgehaltener Hand von einem Endverbraucherpreis für ein halbes Mopshähnchen von unter vier Euro, was unter Einrechnung der Inflation und bei Berücksichtigung der nicht vor 2028 zu erwartenden Marktreife ein unschlagbar billiger Preis sei.

Nachdem interessierte asiatische Firmen von dieser Technik erfahren hatten, wurde die Zulassung dieser gentechnisch begleiteten Zuchtmethode mit chirurgischer Optimierungskomponente in China beantragt. Das Gesundheitsministerium lehnte die Zulassung aber ab. Begründet wurde die Entscheidung mit dem Fehlen der dort sehr beliebten, leckeren Füße und Köpfe. Allerdings wurde eine Zusammenarbeit beschlossen, die sich auf ähnliche Forschung mit leicht abgewandelter Zielstellung konzentriert. Hierzu entwickeln Forscher und Ökonomen gerade einen Vertrag über den Export des übrig gebliebenen Genmaterials.

Aussichten

Vor dem Hintergrund zahlloser internationaler Lebensmittelskandale wächst die Zahl der Verbraucher, die irgendwann nicht mehr wissen, was sie noch sorglos essen können, drastisch an. Da kommt eine neue Spezies gerade recht. Unbelastet und ohne Vergangenheit geht die neue Tierart ins Rennen. Rufe nach artgerechter Haltung dürften bei einer Retortenkreatur nicht so zahlreich und laut werden, wie man es bei Tieren kennt, bei denen man sich eine "gute alte Zeit" vorstellt, in der diese glücklich und gesund durch Wald und Wiesen streunten. Dabei würden es unsere heutigen Hausschweine aus eigener Kraft nicht mal bis zur nächsten Wiese oder gar zum Waldrand schaffen. Und selbst, wenn man sie dort aussetzte, hätten die fetten rosa Schwabbelviecher nicht die geringste Überlebenschance und das, wo doch die Ameisen heute ihre ernstzunehmensten Fressfeinde sind. Und wer um alles in der Welt würde sich wohl in der freien Natur dazu bereit erklären, die polnische Hausgans mit Unmengen Haferpampe vollzustopfen? Im Wald würde sie jedenfalls den Hauptteil ihrer gewohnten Ernährung nicht vorfinden und schon gar nicht in aufgequollener Form. Aber das sind natürlich Wahrheiten, die militante Tierschützer nicht hören wollen. Umso freudiger werden diese - von Antiatomkraftdemos im Einzugsbereich von Kernkraftwerken mittlerweile wohl ziemlich verstrahlten - Umweltaktivisten die Kunde von der neuen Fleischquelle aufnehmen, die mehr oder weniger vom Reagenzglas direkt auf den Teller kommt, ohne irgendjemandem zu schaden. Und dabei handelt es sich um relativ natürliches Fleisch zu einem bezahlbaren Preis und nicht um "Invitro-Hack" für 300.000 Dollar pro 80 Gramm.

Nebeneffekte

Dazu passt auch, dass kürzlich ein Forscherteam aus den Niederlanden auf diversen Campingplätzen eine Bakterienart entdeckt hat, die Exkremente (auch die von Hühnern oder Menschen) in eine Art Proteinshake verwandelt. Das Produkt soll bald als Alleinfutter zur Verfügung stehen. Vorher stehen aber noch einige anpassende Forschungsergebnisse aus. Mit einem Extrakt, das beim Recycling von Autoreifen anfällt, wird die Konsistenz und die Verträglichkeit verbessert. Ein Aroma, das aus dem Abwasser von Abfüllanlagen gewonnen wird, unterdrückt die anfänglich noch aufgetretene Rückwärtsperistaltik, sodass die Tiere auf maschinelle Weise preiswert und schnell ans Schlachtgewicht herangefüttert werden können.

Rezepte


Linktipps: Faditiva und 3DPresso