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VW Tourette

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Der VW Tourette (benannt nach dem franz. Autohersteller und Hobby-Neurologen Gilles-de-la-Tourette) war der erste Versuch des Volkswagenkonzerns, mit einem großräumigen Alltagsfahrzeug die mittelständischen Familien anzusprechen. Bekannt wurde der Tourette durch eine Reihe von Fehlfunktionen, nach denen man später ein gleichnamiges Syndrom beim Menschen benannte.

Konzeptstudie: Öko-Tourette

Ausstattung

Standard

Der VW Tourette verfügte neben Einzelradaufhängung vorne rechts, frontverbautem Quermotor, Diagonalantrieb, Scheiblettenbremsen sowie serienmäßigem ABS und acht Sitzen über alles, was sich der mittelständische Familienvater von damals hätte wünschen können. Außer Motorisierung. Da während der ersten Testläufe bereits klar wurde, dass dieses Fahrzeug eine tickende Zeitbombe sein würde, zogen die Ingenieure ein besonderes Ass aus dem Ärmel und begannen, die Motorleistung des VW Tourette durch gezieltes Einsetzen von Zement und altem Schweröl auf gerundete 17,95 kW zu drosseln. Die Auswirkungen waren eine äußerst interessante Laufruhe und ein Beschleunigen, das bei diesem 3,4-Tonnen-Fahrzeug spürbar auf Sicherheit ausgelegt war. Auf eine Diesel-Variante verzichtete man bewusst, da schon damals klar war, dass der Diesel nur auf dem Papier mit einem höheren Wirkungsgrad überzeugen konnte. Der Einbau eines KdF-Mahlstromvergasers (Hersteller-Claim: "Kraft durch Fahren") wurde erwogen, jedoch mit Blick auf drohende Sonntagsfahrverbote bald verworfen. Eine höhermotorisierte Variante des Tourette wurde aufgrund völkerrechtlicher Bedenken lediglich in die USA ausgeliefert (s.u.).

Ein interessantes, doch leider schwer zu bedienendes Ausstattungsdetail war der variable, speziell für die Zielgruppe der Vokuhila-Prolls entwickelte Schalldämpfer. Für Ampelduelle diente zur Einschüchterung des Kontrahenten die Einstellung "brachial"; war eine Frau in der Nähe, galt "schnurren" als Sound der Wahl. Mundgeblasene Gasbetonsitze mit hervorragendem Seitenhalt grenzten den Tourette als Vorreiter der sportlichen Premiumklasse im Automobilbau von seinen Mitbewerbern ab.

Elektronik

Eine nennenswerte Besonderheit des Tourette bestand in der Tatsache, dass man erstmals vom komplett mechanischen Ansteuern der Geräte absah und die meisten Funktionen des Fahrzeugs in die Hände der Elektronik und des Steuergerätes gab. Aus diesem Grund konnte man die Motorhaube auch ohne Probleme zuschweißen, da schon damals bekannt war, dass Elektronik die wohl am wenigsten fehleranfällige Technik des zwanzigsten Jahrhunderts war. Lediglich beim Nachfüllen von Öl, Kühl- und Scheibenwischwasser konnte es nun zu Problemen kommen - Aber nur, weil es nicht elektronisch war. Im Rahmen der abschließenden Modellpflegemaßnahmen wurden die Ausstattungsoptionen u.a. um beliebte Komfortfeatures wie den radargestörten autonomen Auffahr- und Aufblend-Assistenten (RAAAA: sprich R-Quattro-A), unterbelichtete Radiumscheinwerfer und das beliebte Interieurpaket "Convulsion" mit handpolierten Polonium-Dekorleisten und elektrisch geladenen Briketteinlagen bereichert. Letztere hielten den Fahrer durch zufallsgenerierte therapeutische Reizstromschläge auch auf Langstrecken wach und aufmerksam, waren jedoch der Premium-Ausstattungsvariante „Borderline“ vorbehalten.

Farbpalette

Die Farbauswahl des VW Tourette war grandios: Die Spätschicht-Deppen der Lackierstraße kippten im Suff den Inhalt einiger Farbpötte zusammen, woraus die allseits unbeliebten VW-Farben "malariagrün" (L63Y), "behämmertblau" (LU5A) und "roman-tick-rot" (LF3D) entstanden. Größter Beliebtheit erfreute sich das erst zur Nachtschicht erhältliche Sondermodell in "insane silver metallic" (L94A). Der geringen Verkaufszahlen wegen kam es nie zum Nachordern der Originalfarben. Der aktuelle Lagerbestand an Malariagrün würde nach dem Produktions-Planungs-System noch für ca. 400.000.023,14 VW Tourette reichen.

Bekannte Fehlfunktionen

Tics

Die sporadisch auftretenden Fehler, die der Tourette im gebrauchten Zustand an den Tag legte, nannten tolerante Besitzer liebevoll Tics. Zu diesen Tics gehörten unter Anderem das plötzliche Aufflimmern der Scheinwerfer, welches jederzeit, auch in der Garage, auftreten konnte. Ebenso im Straßenverkehr machte der Tourette durch spontan auftretendes Motoraufheulen, Einlenken, Hupen und Bremsen auf sich aufmerksam. Für viele schien dies ein zu hohes Risiko - immerhin diente der Tourette hauptsächlich dem Transport der Golfausrüstung. Und natürlich dem von Kindern. Die Ingenieure, im Sperrfeuer der Kritik, wehrten sich immer wieder mit dem Argument, dass der Tourette dafür doch über eine infinitesimale Motorleistung verfüge.

Obszönitäten

Die serienmäßige Freisprecheinrichtung hat nie wirklich funktioniert, weil der Lautsprecher aus Designgründen nur noch hinter dem Kühlergrill Platz fand. Dennoch wurde sie weiter eingebaut und softwaremäßig nur unvollständig deaktiviert. Alle Äußerungen des Fahrers oberhalb einer bestimmten Lautstärke wurden verstärkt über den Außenlautsprecher entsorgt. Da es sich bei lauten Lautäußerungen ausschließlich um obszöne Flüche handelt („Is’ grün, du Arsch!“), wurde der VW Tourette für diese durchaus liebenswerte Eigenheit bekannt. Sprachforscher mutmaßen, dass die zunehmende Ehrlichkeit unter Verkehrsteilnehmern hierin ihren Ursprung fand.

Ebenfalls zu den Obszönitäten zählt das Auspuffgeräusch beim Beschleunigen. Bei unpräziser Schalldämpfer-Justierung (also fast immer) klingt es nach hemmungslosen Rülpsern oder feuchten Furzen.

Der Tourette im Kriege

Nach den schweren Rückschlägen des Kriegswinters 1941/42, in dessen Verlauf sich herausstellte, daß "der Russe" doch "eher mehrere waren" (Kriegstagebuch d.Dt. Wehrmacht), forderte das OKW ein Notprogramm für einen neuen schweren Panzerkampfwagen (NSPzkpfWg - Codename "Konsonantengewitter") für den Einsatz im Osten. Das Augenmerk des Heeresbeschaffungsamtes fiel schnell auf den bereits vorhandenen VW Tourette, dessen stabile Gasbetonbodenwanne im Maisonettestil hohe Haltbarkeit bei rationeller Fertigung versprach. Unter der Leitung von Albert Speer entstand so in nur sechs Wochen ein rassiger 2+2-Sitzer, der sich bei einer sportlichen Traufhöhe von rund sechs Metern durch blickwinkelunabhängige Häßlichkeit und den beliebten Ostfrontantrieb der Baureihe auszeichnete. Schon zu Produktionsbeginn stellte sich jedoch heraus, daß der wehrtechnisch überaus gelungene Entwurf fertigungstechnische Tücken barg: allein der bloße Anblick des ungeschlachten Fahrzeugs erschütterte die Belegschaften dermaßen, daß wiederholt ganze Werkschichten zu Erholungsoffensiven in den Frontabschnitt Donezbecken abkommandiert werden mußten. In Folge wurden Karosserie und Fahrschemel in der Serie getrennt voneinander gefertigt und erst in Sonderwerkstätten der Reichskunstkammer unter Leitung von Prof. Thorak endmontiert.

Der Ersteinsatz des "Tourette Ausfg. Ost" im Sommer 1943 geriet nach panikbedingten Anfangserfolgen im Kursker Bogen allerdings zum völligen Desaster. In Folge einer bis heute rätselhaften schleichenden Amnesie im gesamten deutschen Hoheitsgebiet, waren sowohl Antrieb als auch Bewaffnung schlichtweg vergessen worden. Außerdem verloren sämtliche Beteiligten sowohl die Erinnerung an ihre Rolle im Rahmen von Geheimprojekt "Konsonantengewitter", als auch an ihre Mitgliedschaft und Mitarbeit in den Organisationen und Institutionen des 3. Reichs. Sagen Sie mal, worüber reden wir hier eigentlich? Nein, ich trage immer gewichste Stiefel...vielleicht war ich Springreiter? Ich muß jetzt nach Hause, mein Schäferhund ist krank.

Das Ende der Reihe

Als das Volk '98 mit brennenden Mistgabeln und spitzen Fackeln vor dem Volkswagenkonzern protestierte und den Kopf der Personen forderte, die für den Tourette verantwortlich waren, drohte der Vorstand damit, nach und nach alle Automarken aufzukaufen und die Technik des Tourette in jedes verfügbare Fahrzeug zu stecken. Das Volk gab nach. Und so beschloss man, die Serie des Tourette zu beenden und seine ausgewählten Teile in anderen Fahrzeugen weiterzuverwenden. Die Motorsteuerung fand großen Anklang bei Toyota.

Der Tourette in den Vereinigten Staaten

Anders als in den europäischen Ländern kam der VW Tourette in den USA als „Die Tourette“ mit 5 mm Bodenfreiheit und einem 14,3 Liter 12-Zylinder V-Motor zum Einsatz, der neben vier Turbos von einem BiKompressor zwangsbeatmet wurde. Durch das etwas sperrige Aggregat musste man sich den großen Innenraum der Familienkutsche zu Nutze machen und verbaute den Motor kurzerhand in der Mitte des Fahrzeugs.
Anfangs behaupteten die Kritiker, der Tourette würde auf Grund seines hohen Gewichtes und seiner nicht vorhandenen Aerodynamik keinen Erfolg im Rennsport und auf der Viertelmeile verbuchen können, allerdings überzeugte er durch eine Leistung von 1490 kW die, durch fehlerhafte Elektronik, des öfteren exponentiell anstieg.

Die Tourettenwagenmeisterschaften

Die Tourettenwagenmeisterschaften (DTwM) waren ein Fanprojekt in dem es galt, auf dem Daytona-Rundkurs möglichst lange zu fahren, ohne die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren. Hierbei handelte es sich übrigens um die deutsche Variante des Tourette. Sieger war Niki Lauda, der es schaffte, sein Fahrzeug 18,7 Sekunden lang auf gerader Strecke zu halten, bis er auf die Wiese abkam und mitsamt seinem Fahrzeug zu einem Feuerball wurde. Die Siegerehrung wurde am noch brennenden Tourettenwagen durch einen herbeigeeilten Feldgeistlichen vorgenommen, sodass nach einer Gesamtdauer von weniger als einer halben Minute der Sieger des Rennens amtlich feststand. Die Veranstaltung ging als "Die 24 Sekunden von Wolfsburg" in die internationale Sportgeschichte ein, was den aufmerksamen Leser angesichts des Austragungsortes Daytona Beach/Florida zunächst überraschen mag. Die Erklärung geht auf die Gründungsjahre des deutschen Traditionsherstellers zurück, dessen Gründer dereinst die Auffassung vertrat: „Wo eine Tourette rollt, da ist Wolfsburg! Da ist Deutschland!“ Dieser zunächst stark identitätsstiftende Claim sollte jedoch bereits wenige Jahre nach Firmengründung zu erheblichen internationalen Verstimmungen (Weltenbrand) führen, die zu erläutern den Rahmen des vorliegenden Artikels sprengen würde. Es sei lediglich erwähnt, dass die Bezeichnung Branding für die aggressive Schaffung einer Markenidentität in diesen verhängnisvollen frühen Jahren ihren etymologischen Ursprung hat.



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