2 x 2 Bronzeauszeichnungen von Animal* und Renamer

Umgekehrte Psychologie der Höflichkeit

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Die umgekehrte Psychologie der Höflichkeit ist eine weit verbreitete Form der umgekehrten Psychologie, in der eine Person von einer anderen durch deren vermeintliche Höflichkeit, Bescheidenheit oder Großzügigkeit mehr oder weniger unbewusst psychologisch dazu gezwungen wird, zugunsten ersterer Person zu handeln bzw. reagieren.

Die umgekehrte Psychologie der Höflichkeit wird demnach von Individuen angewandt, denen ihr eigenes Wohl am Herzen liegt, die aber gegenüber dem anderen nicht egoistisch wirken wollen, da sie Angst haben, deren Sympathie für sie würde darunter leiden. Selbstverständlich funktioniert dies aber auch fast nur bei Menschen, die ähnlich denken oder sich aus Prinzip ein gewisses Maß an Höflichkeit beibehalten wollen; ein Restrisiko, dass die Person, der scheinbare Höflichkeit wiederfährt, nun doch zu ihren eigenen Gunsten handelt, besteht natürlich immer.

Beispiele

Menschenweibchen: Ich bin so fett ...
Menschenmännchen: Nein, bist du nicht.

Die weibliche Person hier hält sich selbstverständlich nicht für fett und will genau das hören, weshalb sie beim Mann ganz bewusst den Eindruck Selbstmitleids und fehlenden Selbstbewusstseins erweckt, um eine tröstende und ehrlich wirkende Antwort zu erzwingen. Würde sie sich arroganterweise als absolut schlank bezeichnen, würde das beim Gesprächspartner neben der abbröckelnden Sympathie womöglich auch eine andere Perspektive der Sicht auf bzw. Definition von Schlankheit erzielen (Najaaa, sooo schlank jetzt auch wieder nicht ...). Die Aussagen oder oft auch selbst die Empfindungen der Menschen wurden hierbei so sehr durch die umgekehrte Psychologie der Höflichkeit manipuliert, dass es überhaupt keine Rolle mehr spielt, ob besagte Person nun objektiv betrachtet Übergewicht hat oder nicht.


Befreundete Person: Gehn wir zu dir oder zu mir?
Befreundete Person der befreundeten Person: Naja ... zu mir, würd ich sagen.

Da Gastfreundschaft in der Gesellschaft gemeinhin als höflich angesehen wird, hat die zweite Person hier, sofern sie wert auf Harmonie in der Freundschaft legt, praktisch gar keine andere Möglichkeit, als wie oben genannt zu antworten, was die erste Person natürlich eiskalt provoziert hat, insbesondere dadurch, dass sie ihr ja scheinbar die Möglichkeit der Entscheidung gab, die eben nicht egoistisch abgehandelt werden will. Hier sitzt offenbar immer derjenige am längeren Hebel, der zuerst fragt.


Gelegenheitsalkoholiker #1: Wem gebührt der letzte Schluck?
Gelegenheitsalkoholiker #2: Mach ruhig du leer.

Selbes Prinzip wie in Beispiel #2; der zweite Komasäufer hat gar keine andere Möglichkeit, da er ja nicht egoistisch entscheiden will, wenn sein Gegenüber schon so nett (so scheint es zumindest) ist, ihm die Wahl zu überlassen.

Fazit

Die umgekehrte Psychologie der Höflichkeit ist ein teuflisches Konstrukt, dem man nur schwer entkommen kann; entweder handelt man eben doch egoistisch (natürlich damit nicht weniger egoistisch als der erste Typ, aber es würde egoistischer wirken), was allerdings unpraktisch ist, da eine Person, die die umgekehrte Psychologie der Höflichkeit anwendet, natürlich auch mit einer höflichen Reaktion rechnet und man dann umso unsympathischer erscheinen würde oder man führt mit dem Jeweiligen ein ernstes, längeres Gespräch über die umgekehrte Psychologie der Höflichkeit und was sie mit den Menschen anrichtet. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Lehren des Egalismus zu studieren.


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