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Stephanie auf und zu Guttenberg

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Stephanie auf und manchmal auch unter Guttenberg, geb. Hohenschönhausen, ist vor allem Eines: die ambitionierte Gattin ihres Ehemannes Karl-Theodor Johannes Kevin Johnny Depp Jesus Maria & Joseph … zu Guttenberg, dem überaus gutausehenden, prominenten, eloquenten, kompetenten zukünftigen Bundeskanzler, -präsidenten und Minister Universum.

Schon seit frühester Kindheit träumte die kleine Stephanie von Monaco von roten Teppichen und ihrem Foto auf dem People-Magazin. Der Weg dorthin war übersichtlich: modeln, BWL studieren, in adeligen Kreisen heiraten. Und so geschah es.

Stephanies Karriere

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Um neben ihrem Lebenssinn, dem charmanten Gatten KaTheGut, nach dessen Berufung an den Bundeskabinettsschreibtisch nicht der Marginalisierung anheim zu fallen, drängte es Stephanie ins Rampenlicht. Zwei prestigeträchtige Möglichkeiten boten ihren Benefit an: Tiere oder Kinder. Stephanie entschied sich als Mutter zweier Töchter gegen die Tiere und startete eine sensationelle Kampagne für den Kinderschutz. Wer kann dazu schon nein sagen? Viel lieber hätte sie sich zwar im Fahrwasser prominenter Sympathieträgerinnen gegen Landminen engagiert – wer erinnert sich nicht gern an die rührenden Fotos mit amputierten afrikanischen Waisenkindern? Und wäre ihr Gatte nicht ausgerechnet seinerzeit Verteidigungsminister der Bundesrepublik Deutschland gewesen, sondern ein royaler Bio-Dumbo, hätte sie zweifelsohne damit punkten können. So allerdings musste sie sich mit einem ebenso explosiven aber anrüchigen Thema begnügen: Pädophilie.

Stephanie als Expertin wählt bei RTL zwischen Sex- und Erziehungsratgeber.

Stephanies Entscheidung für Kinder und gegen Pädophilie war nicht nur revolutionär, unerschrocken und mutig, sie erwies sich auch in Sachen Marketing als überaus erfolgreich. Ihr postuliertes Anliegen ist aller Ehren wert, somit ist auch die Form über jeden Zweifel erhaben. Mit dem Thema Kinderschutz hat Stephanie auf und zu Guttenberg in jeder Talkshow freien Eintritt und jede Woche mindestens einen Titel in der BILD. Innerhalb weniger Wochen verfasste (Anne-Ev Ustorf, die sonst für Brigitte und SZ schreibt, für) Stephanie ein Buch gegen Pädophilie und schreibt:
»Es ist kein gutes Gefühl, dass auch unsere Kinder sich dort im Internet tummeln, dort chatten und surfen, wo viele Täter unterwegs sind« Unsere Kinder? Warum nur lässt Frau auf und zu ihre Kinder dort chatten?

Frau auf und zu wurde seit Erscheinen des Buches ca. 237.903 mal interviewt. Sogar bei Beckmann machte Stephanie bereits ihr Mündchen auf und zu und sprach unerschrocken ganz neue Anständigkeiten in die Kamera:

  •  »Wir müssen endlich etwas tun!«
  •  »Wir müssen etwas für die Kinder tun!«
  •  »Wir dürfen nicht wegschauen!«
  •  »Wir müssen endlich hinsehen!«
  •  »Wir müssen alles tun, für unsere Kinder!«
  •  »Wir müssen endlich etwas gegen diesen Schmutz tun!«
  •  »Wir müssen ehrlich sein!«

Mit diesen großen wahren Worten reiht sich Stephanie auf und zu Guttenberg in die Tradition großer deutscher Philosophen und Gesellschaftskritiker ein wie John F. Kennedy (»Ich bin ein Berliner!«), Angela Merkel (»Wir haben die Hannelore Kraft!«) und Franz BeckenbauerAbseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift«), Lothar Matthäus auch Loddar genannt (»Wenn da Ball im Netz licht, is a Dor«). So unerschrocken und trotzdem bescheiden wie Thilo Sarrazin, jedoch unbefleckt wie die Jungfrau Maria, drollig wie Eisbär Knut als Baby und rechtschaffen wie Mutter Teresa widmet sich Stephanie, die Gute, dem letzten großen Tabu und spricht endlich offen aus, was seit Jahren im öffentlichen, politischen und medialen Diskurs ergebnislos breitgetreten wird:
Es gibt Pädophilie im Internet. Schaut nicht weg! Schaut hin! Tabulose Sie (34) zeigt alles!

Stephanie engagiert sich: Das Shooting für dieses RTL-II-Plakat dauerte 8 Stunden! Danke, Stephanie!

Die Ex-Ministergattin fordert

… ganz unverblümt: »Schützt endlich unsere Kinder!« Leider schreibt Stephanie nicht, wer das erledigen soll und wie, denn das weiß sie selbst nicht so genau. Aber der guttenberg'sche Wille zählt und weil's kein Anderer macht, schützt Stephanie die Kinder gleich mal selbst. Im Fernsehen. Beim renommierten Lebenshilfe-Sender RTL II in der Sendung »Tatort Internet«. Schon Tage zuvor beginnt Stephanie mit aller erdenklichen Sorgfalt, die Sendung zu planen. Hochmotiviert durchstreift sie die Edel-Boutiquen nach einem passenden Outfit und dann muss sie auch noch zum Friseur. Nur mit solch akribischer Vorbereitung gelingt es ihr und ihrem Team, potenzielle Kinderschänder aufzuspüren und sie unzureichend anonymisiert dem Zugriff von Bild und Blöd auszuliefern.
Minderjährige Opfer spielen reale Situationen nach. Sie chatten mit erwachsenen Männern und lassen sich Bilder von deren Genitalien schicken. Will das Kind keine Beschreibung dieser Bilder abgeben, wird es von der Journalistin Beate Krafft-Schöning explizit genötig, laut und deutlich »Penis« zu sagen.

Nicht nur Minderjährige und Lockvögel, auch die potenziellen Täter werden ordentlich rangenommen. In einem Stil-Mix aus »Niedrig und Kuhnt« und »Akte X« werden die potenziellen Täter angelockt, verfolgt und gestellt. Direkt vor Ort knöpft die dominante Krafft-Schöning sich diese perversen Schweine genüßlich vor. Das ist Prävention und Aufklärung live: »So, du alte Drecksau, was ich schon immer mal einen Kinderschänder wie dich fragen wollte, hast du wenigstens ordentlich Muffe, dass du morgen gelyncht wirst, du Arschgesicht, widerliches?« Der potenzielle Delinquent schweigt und beguckt seine Schuhe. Sie: »Du hast einem Kind pornografisches Material geschickt. Ich wiederhole für unsere Zuschauer noch mal ganz genau, was darauf zu sehen war: Ein riesen XXX und XXX, Sex mit 7 russischen XXX, 5 megageile XXX und das Ganze mit XXX. Findest du das nicht abartig, du Wichser?« Er schaut immer noch auf die Schuhe. Sie bleibt hart: »Hallo!?« Jetzt weiß der Zuschauer zu Hause schon viel mehr über Kinderschänder: Sie haben interessante Schuhe. »Hallo!?« 

Auch wenn diese Sendung den Eindruck von Voyeurismus erwecken könnte, so geht es doch Stephanie auf und zu Guttenberg nicht ausschließlich darum. Nein, es geht ihr nicht um Effekthascherei oder das quotenträchtige Thematisieren von verschwitztem Schmuddel unter dem Deckmäntelchen des Kinderschutzes. Stephanie will aufklären. Und das gelingt ihr, so umstritten die Sendung auch sein mag. Wer wusste schon vor »Tatort Internet«, was man sich unter XXX, XXX, und XXX vorzustellen hat?

Kunduz, eitel Sonnenschein: Die Frisur hält!

Stephanies Engagement

… geht aber noch weiter: Ihr Mann ist ehemaliger Minister, aber sie ist bereits Präsidentin. Präsidentin des Vereins »Intelligence in Danger«. Dieser Verein hat für Auskünfte über Pädophilie eine 24/7-Hotline geschaltet. Unter 0900 666 666 kann man für € 1,49 pro Minute aus dem deutschen Festnetz (Mobilfunkpreise abweichend) alle Infos aus der Sendung im Detail nachfragen. Die Nummer ist natürlich eingeblendet. Bei einem so tollen Service ist es völlig unwichtig, dass der Verein Spenden sammelt ohne irgendwelche Projekte nachweisen zu können, allein das Ziel ist der Weg. Im Anschluss an »Tatort Internet« folgt die Suchtpräventionsdoku "Grenzenlos geil – Deutschlands Sexsüchtige packen aus" und nach den RTL II News läuft Spiegel.tv Reportage mit »Intimzonen – Frauen sprechen über Sex«.

Stephanie engagiert sich auch für den Weltfrieden. Im Dezember 2010 begleitete die mutige Ministergattin ihren Ehemann ins Kriegsgebiet nach Afghanistan, um mit den Soldaten, Soldatinnen und Johannes B. Kerner zu sprechen und von sich selbst ein Bild am Hindukusch zu machen (Abb.).

Auf eine charismatische Symbolfigur wie Stephanie hat Deutschland, ach was: die Welt gewartet. Stephanie auf und zu ist die Daniela Katzenberger der mittleren Oberschicht. Sie räumt dort Wählerstimmen ab, wo die Grünen zu multi-kulti-homo-schwulesbisexuell sind und die FDP auf eigenverantwortliche Freiheit und schlanken Staat setzt. Von dieser Frau wird man noch viel hören, ob man will oder nicht. Das wird zwar noch etwas dauern aber der bayerische Chef-Titan der Titanen hat jetzt (Okt. 2012) angekündigt, den Felsen in der Brandung, Sohnemann von Eunuch zu Guttenberg wieder in die bayerische Politik zu holen. Dort wird neuerdings wieder ein Landtagsreden-Abschreiber gebraucht.


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