SchülerVZ

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Wo gehts'n jetzt lang? Dieser Artikel behandelt den Überwachungsapparat SchülerVZ, für das. Das ähnlich benannte Paralleluniversum findet sich unter Schülervz.
Hier kam der Trend auf, sich nicht direkt zu fotografieren, sondern den Spiegel.

Das SchuelerVZ (VZ = Verzeichnis) ist das letzte große Instrument totalitärer Überwachung und Indoktrination, das die weitgehende Demokratisierung der Welt überdauert hat und verfolgt als solches das Ziel, dereinst als Keimzelle der Wiedergeburt von Willkürherrschaft und Unterdrückung in der westlichen Welt zu dienen. Das SchuelerVZ wird von seinen Betreibern auch oft SchuelerKZ (Konzentrationslager), SchäubleVZ, oder StasiVZ genannt. Durch diese Konzentrationisation wollen sie die supertorillente-unendlichgroßgemachte Schülerschar Deutschlands unterwerfen. Daher ist es nicht zu verwechseln mit dem allseits beliebten SchillerVZ.

Selbstschutz

Nachdem klar war, dass gewalttätige Diktaturen stets am Unmut der Bevölkerung und dem früher oder später daraus resultierenden Widerstand scheitern, musste sich das Prinzip des Totalitarismus auf weitaus subtilere Vorgehensweisen zurückziehen. Das SchuelerVZ zeigt heute die zur annähernden Perfektion gereiften Ergebnisse neototalitärer Überlegungen.

Anstatt sich der Bevölkerung aufzuzwingen wie der klassische, putschende General, der sich zum Diktator erheben will, tut das SchuelerVZ das genaue Gegenteil: Es verschließt sich dem eigeninitiierten Beitritt und ermöglicht nur denjenigen die Anmeldung, die von einem Mitglied die Einladung dazu erhalten haben. Auf diese Weise wird von vornherein ausgeschlossen, dass sich die Mitglieder in irgendeiner Weise bedrängt fühlen – ganz im Gegenteil: ein Gefühl der Dankbarkeit für das scheinbare Privileg der Mitgliedschaft ist das Resultat der Einladung.

Nach der unerwarteten und zumeist als erfreulich empfundenen Einladung folgen weitere Erfolgserlebnisse: Man stellt fest, dass praktisch alle Freunde und Mitschüler schon da sind, man findet gar noch mehr Freunde, als man je zu haben gehofft hatte; fein säuberlich gelistet kann man die Namen und Bilder seiner mehrere hundert Personen umfassenden Freundeschar bestaunen und weiß sich plötzlich als hochgeschätztes Mitglied der Gesellschaft. Und was noch besser ist und alle anderen Annehmlichkeiten weit in den Schatten stellt: Man teilt mit all diesen Leuten einen einzigen großen erbitterten Feind! All die zahllosen Freunde und Freundesfreunde sind ja Leidensgenossen, die von einer fiesen Institution unterdrückt werden, die sich im Gegensatz zum sich dezent zurückhaltenden SchuelerVZ grob aufgezwungen hat und unnachgiebig den Tagesplan beherrscht: die Schule, ein Ort des Grauens, vor dem jeder Schüler fliehen würde, wenn er könnte; im SchuelerVZ findet er nun, wenn auch nicht die Befreiung, doch wenigstens Trost durch den Beistand seiner verständnisvollen Freunde.

Um auch noch das letzte Aufklärungsrisiko auszuräumen, ist die gesamte Gestaltung der Seite auf eine Mischung aus Pink und Weiß beschränkt, die mögliche Verärgerung über das SchuelerVZ automatisch in eine ungefährliche Richtung lenkt: Der Kritiker wird es für kindisch, albern oder nutzlos halten, aber als Unterdrückungsmaschinerie kann er es niemals erkennen, weil die lächerlichen Farben in Kombination mit gekonnt albern wirkenden und inhaltsleeren Ausdrücken wie "gruscheln" Gedanken an Gefahr einfach ausschließen.

Überwachung

Derart abgesichert kann das SchuelerVZ ungehindert seiner Aufgabe nachgehen und Daten über seine mehrheitlich minderjährigen Nutzer sammeln. Dazu ist erschreckend wenig Aufwand nötig, da sich das Opfer in aller Regel durch die Anwesenheit von mehreren hundert Freunden bestens aufgehoben und, angesichts der ständig eingeblendeten Besucher seiner Benutzerseite, von einem unbändigen Mitteilungsdrang beflügelt fühlt. So listet der ahnungslose Tabellenmensch nun ungehemmt seine Hobbys, Vorlieben, Abneigungen, eine kleine unreflektierte Selbsteinschätzung voller Emoticons und andere lustige Dinge auf die bunte Seite, schließt sich jeder Interessengruppe an, die im Entferntesten zu ihm passt, lädt Bilder von sich und anderen auf die dankbare Datenbank und freut sich seiner selbstgewählten Überwachung.
Man mag es als Ironie auffassen, dass sich auf manchen dieser Seiten in den pinken Tabellen auch Thesen finden, die sich empört gegen den Überwachungsstaat Schäubles richten, entschieden gegen jede Einschränkung der Privatsphäre protestierend und schwarz auf pinkweiß lesbar für jeden, der sie eben lesen will.

Doch auch diejenigen, die zaghafter sind und nicht so viel über sich aufschreiben, werden mühelos durchleuchtet. Es genügt schließlich ein Minimum an Offenheit, um bei der Anmeldung den Vornamen, den Geburtstag und den Anfangsbuchstaben des Nachnamens anzugeben. Da gibt es ja schließlich sooo viele, die so heißen und dann Geburtstag haben. Wenige Minuten später wird man noch aufgefordert, seine Schule anzugeben, was man sich nach kurzem Zögern dann auch gefallen lässt – man wurde ja eingeladen und will nun nicht unhöflich sein! – und auf einmal sind es nicht mehr sooo viele, sondern nur noch ein einziger. Dieser wird nun entweder im Irrglauben, noch einigermaßen anonym unterwegs zu sein, verhängnisvoll freizügig mit seinen Kontakten kommunizieren, oder er beginnt den tatsächlichen Sinn des Verzeichnisses zu erkennen, woraufhin er schnell und effizient von dessen Agenten noch im Stadium des ungläubigen Staunens zum Verstummen gebracht wird, bevor er eine wirkliche Gefahr werden kann.

Ferner findet im SchuelerVZ auch eine getarnte staatliche Drogenkontrolle statt (CAPTCHA).

Indoktrination

Die Indoktrination im SchuelerVZ findet so subtil statt, dass man sie nicht bemerkt, selbst wenn man danach Ausschau hält. Die Administration ist sich der Gefahr bewusst, dass fehlgeschlagene Manipulationsversuche in der Regel das genaue Gegenteil ihres eigentlichen Zwecks bewirken und verzichtet daher bis heute weitestgehend auf die Vermittlung einer konkreten Ideologie.

Allgemeinere faschistoide Werte werden dem jungen und formbaren Nutzer aber durchaus nahegebracht. Zum Beispiel lehrt die Seite die Notwendigkeit der Einfügung in eine vorgegebene Rolle dadurch, dass der Nutzer in die Tabelle seiner Benutzerseite keinerlei Text ohne eine vorgefertigte, unveränderliche Überschrift schreiben kann und man manche der ebenfalls standardisierten Fragen nur mit einer kleinen Auswahl an Standard-Sätzchen beantworten können, die es dem Nutzer langsam und sicher abgewöhnen, eine eigene Meinung selbst zu formulieren.

Das alles wirkt jedoch nach außen hin wie Kleinigkeiten, die die Wahrheit lächerlich aussehen lassen, sodass Kritiker sich in den Augen ihrer Zuhörer stets selbst disqualifizieren und das SchuelerVZ mit langsamen und vorsichtigen Schritten unaufhaltsam seinem Ziel entgegengehen kann.

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