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Pfarrerflucht

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Der nachfolgende Artikel könnte deine religiösen Gefühle verletzen oder du könntest gar vom Glauben abfallen. Wenn du in dieser Hinsicht keinen Spaß verstehst, lies bitte hier weiter.

Falls dein fester Glaube unerschütterlich ist, du gar keinen hast oder sowieso schon den Scheiterhaufen vorgeheizt hast, wünschen wir dir viel Vergnügen beim Lesen dieses Artikels.

Gezeichnet, die Hohepriester und Propheten der Stupidedia

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Darstellung einer typischen Pfarrerflucht

Die Pfarrerflucht ist eine beliebte christliche Tradition und auch für Nicht-Christen oft eine äußerst erheiternde Angelegenheit. In seiner Grundform bezeichnet es die grundsätzliche Reaktion des Geistlichen auf eine gescheiterte Mission.


Grunddefinition

Pfarrerfluchten sind generell bei gescheiterten Missionseinsätzen angebracht. Nicht selten kam und kommt es vor, dass vermeintlich heidnische Kulturen nicht unbedingt so angetan von der Vorstellung waren, ihren bisherigen Glauben durch den christlichen zu ersetzen. Gerne kam es vor, dass die Völker dem Pfarrer diese Meinung in voller Deutlichkeit zeigten. Diesem blieb also nichts anderes übrig, als auf der Stelle die Beine in die Hand zu nehmen und sich die Umgebung im Schnellverfahren anzusehen. Da dies unschönerweise doch recht häufig vorkam, wurde irgendwann der Begriff der „Pfarrerflucht“ für diesen Vorgang geprägt.

Geschichte

Römisches Reich

Die Pfarrerflucht ist fast so alt wie das Christentum selbst und hat ihre Ursprünge im Rom der 60er Jahre des ersten Jahrhunderts. Kaiser Nero wollte die Christen nach der großen Grillfete von 64 exklusiv dazu einladen, quasi zum Nachglühen den Zirkusveranstaltungen beizuwohnen und sich exotische Tiere wie z.B. Löwen und Leoparden mal von ganz nah anzusehen. Den christlichen Predigern gab Nero gar die Möglichkeit, wie ihr großes Vorbild Jesus sich ihre Kreuzschmerzen ganz individuell beseitigen zu lassen und mal richtig schön abzuhängen.

Pfarrer zu frühen Zeiten der Pfarrerfluchten

Während viele Christen dem Freizeitangebot des Kaisers folgten, teils auch nach freundlicher Überzeugungsarbeit seitens freundlicher Soldaten, die von da an gerne mal spontan und unangekündigt christliche Versammlungsorte besuchten, flohen die Prediger lieber in alle Himmelsrichtungen. Nero prägte daraufhin den Begriff des „Pater aufugio“ , also des fliehenden Pfarrers. Einen gewaltigen Vorteil hatte die Sache jedoch: Da die Prediger sich nach überall verabschiedeten, verbreitete sich das Christentum so umso gewaltiger.

Wohlstandsjahre

Da die überstürzt aus Rom geflohenen Priester keine anderen Sprachen außer der lateinischen beherrschten, hatten sie es im Ausland leicht. Keiner der Heiden verstand, was der komische Mann in schwarz von ihnen wollte, und so konnten sie auch nicht auf den Blödsinn, der versucht wurde ihnen aufzuzwängen, reagieren. Stattdessen standen sie nur irritiert da und lauschten interessiert der fremden Sprache. Und da es zwischendurch Brot und Wein gab, war dies sogar ganz ertragbar.

Diese Jahre waren die schönsten und unkompliziertesten Jahre des Christentums. Die Pfarrer glaubten ernsthaft, ihren Glauben richtig übermitteln zu können und die Heiden ließen sie gewähren. In diesen Jahren zwischen ca. 300 und ca. 1000 n. Chr. fanden kaum Pfarrerfluchten statt. Doch dies sollte sich ändern.

Jerusalem und zurück – Die Kreuzzüge

Fluchtwege während der Kreuzzüge

Irgendwann um das Jahr 1100 kam der Papst auf eine glorreiche Idee: „Da hinten in Palästina rennen viel zu viele Muslime rum. Die kommen Jerusalem komisch nahe... Vielleicht sollten wir mal ein paar tausend Soldatenpfaffen hinschicken und die Jungs bekehren...“

Gesagt, getan. Da die Kirche großen Einfluss besaß, strömten Tausende gen Jerusalem, um es von des Muslimen zu befreien. Geklappt hat es nicht wirklich. Tatsächlich hatten die Christen nicht damit gerechnet, dass die Muslime sich nicht kampflos zurück in die Wüste verziehen. Stattdessen mussten sie feststellen, dass es außer Sand und Sonne in Arabien auch gute Waffenkonstrukteure und eine Menge äußerst wütender Soldaten gab. Jedenfalls endeten die Kreuzzüge zwischen 1100 und 1250 mit der Plünderung diverser christlicher Städte. Die Christen selber flohen zuhauf gen Westen.

Geschichtsschreiber sehen die Kreuzzüge als Blütezeit der Pfarrerfluchten. Gerüchten zufolge schafften einige die Strecke Istanbul-Rom in weniger als zwei Tagen (zu Fuß!). Wer und wie schnell er wirklich lief konnte leider nicht übermittelt werden. Nur die wenigsten konnten damals schreiben, und die Fernsehübertragungstechnik steckte noch arg in den Kinderschuhen.

Missionieren in der neuen Welt

Häuptling Vergesslicher Büffel auf der Suche nach Missionaren

Ein paar hundert Jahre vergingen. Zwischenzeitlich hatte ein Portugiese namens Kolumbus den Kompass falsch gelesen und war auf einer Irrfahrt nach Indien in der Karibik angekommen. Störte ihn nicht wirklich – In der Karibik gab es ja Palmen, Gold und vor allem jede Menge Heiden zum Bekehren.

Einige andere Entdecker stürzten sich bald auf die restlichen Küsten Nord- und Südamerikas und bald war allen klar, dass es noch eine andere Welt jenseits des großen Teiches gab – Und die kannte noch keine Pfarrer.

In den folgenden Jahren verfuhr Europa mit der neuen Welt wie mit der alten: Die Wälder wurden abgeholzt, die Rohstoffe ausgebeutet und die Bewohner missioniert.

In Südamerika funktionierte das noch ganz gut. Die Missionare hatten leichtes Spiel. Die Azteken starben reihenweise an europäischen, ihnen unbekannten Krankheiten wie Masern, Mumps und Weihrauchseuche. Schließlich war keiner mehr übrig, der gegen das Christentum hätte protestieren können. So wurde ganz Süd- und Mittelamerika streng katholisch.

Im Norden verhielt es sich anders: die Indianer sahen überhaupt nicht ein, den Glauben wechseln zu müssen. Wer anderes behauptete, landete mit einem Pfeil im Hintern am Materpfahl und bekam die Carsten-Jancker-Gedächtnisfrisur verpasst.

Zum Glück für die Missionare entschieden die USA sich später dafür, die Indianer in ihrem Glauben zu belassen und ihnen stattdessen ihre Lebensgrundlagen zu entziehen und sie auszurotten. Die aus den Reservaten geflüchteten Pfarrer gingen derweil Gold suchen.

Abenteuer im Dschungel

Wer zuerst kommt, darf bekehren!

Nachdem Amerika mehr oder weniger durchmissioniert war, wandte sich die Kirche dem Rest der Welt zu. Aber da die Muslime, Hindus und Buddhisten noch immer nicht auf die Kirche hören wollten und diese sich auch keine neuen Kreuzzüge leisten konnte, wurde eine kostengünstige Variante ersonnen: Irgendein lebensmüder Geistlicher mit zu viel Feizeit wurde allein in den Afrikanischen oder Südostasiatischen Dschungel geschickt um nachzuschauen, ob sich dort irgendein unbekannter Urwaldstamm befindet. Wenn ja, dann hieß die Devise: Bekehren bis der Arzt kommt. Der kam allerdings meist nicht – Im Dschungel fanden sich die Krankenwagen nicht zurecht.

Einige wagten tatsächlich den Schritt in den Dschungelwahnsinn – und stießen an ihre Grenzen. Viele der heimischen Völker hatten nicht den geringsten Willen, sich bekehren zu lassen. Die Pfarrer, die allein und somit meist in der Minderheit den Einwohnern entgegenstanden, wurden so zum Spielobjekt folklorischer Eigenarten. Zahlreiche Geistliche, die zur Pfarrerflucht zu dumm, langsam oder ungeschickt waren, endeten so im Kochtopf oder auf individuellen Opferzeremonien. Andere verirrten sich auf der Flucht im Urwald und kehrten nie wieder. Der Vatikan dazu: „Pfarrer gibt’s wie Sand am Meer...“

Pfarrerflucht heute

Für viele Pfarrer ist noch heute Vorsicht geboten

In der heutigen multikulturellen Gesellschaft, in der die Kirche sowieso keine Macht mehr besitzt, ist das Missionieren aus der Mode geraten. Wer aber nun glaubt, die Pfarrerflucht wäre damit Geschichte, irrt: Es gibt sie noch immer.

In der heutigen Zeit flüchten Pfarrer vor allem vor Atheisten, welche in den Großstädten der Welt immer mehr überhand nehmen. Aber auch vor braven Schäfchen, welche die Probleme der Gesellschaft gern am Dorfpfarrer festmachen. Die Macht der Kirche schwindet in der heutigen Zeit immer bedenklicher, was den Vatikan aber nicht davon abhält, an alten Traditionen festzuhalten – wie eben der Pfarrerflucht.

Noch häufiger fliehen die Priester der heutigen Generation allerdings vor den Vätern ihrer Messdiener. Warum bleibt allerdings ein Geheimnis, über dem der kirchliche Mantel des Schweigens liegt. Vielleicht möchte man es aber auch nicht wissen.

Fluchtablauf

Der Ablauf ist denkbar einfach: Durch einen Schlüsselreiz oder das Auftauchen einer bestimmten Person oder eines bestimmten Gegenstands (Kochtopf, Waffenschwingender Irrer, Staatsanwalt, Steuerfahnder) sendet das Gehirn des Pfarrers den Notfallplan 1 mit dem Signalcode „LAUF!“ Dies tut der Pfarrer dann auch. Die Fluchtrichtung ist variabel, aber richtungsgemäß meist gen Vatikan oder Heimat (was manchmal ja dasselbe ist) ausgelegt.

Im „Handbuch des Missionars“ von 1829 heißt es: "Ist der Christenmensch erst einmal davongestartet, so möge er sich vergewissern, ob ein feindlich gesinnter Gottloser ihm folge. Ist dies der Fall, sollte er hakenschlagend versuchen zu entkommen. Dabei empfiehlt es sich, die Flucht den Gegebenheiten anzupassen. Ist der Weg voller Bäume oder herrscht die Steppe vor? Ist der Gottlose bewaffnet und wenn ja, womit? Ist es ein Wurfgeschoss oder ein Buschmesser? All dies muss berücksichtigt werden, um das Heil zu finden.“

Wissenschaftliche Details und Weiterentwicklungen

Pfarrer Fliege beim täglichen Training

Die durchschnittliche Fluchtgeschwindigkeit eines Pfarrers beträgt laut wissenschaftlichen Messungen 34,4 Stundenkilometer. Die Höchstgeschwindigkeiten liegen dabei etwa zwischen 18 und 45 Stundenkilometern. Die starke Variation erklärt sich durch zahlreiche Faktoren: zum einen hängt die Endgeschwindigkeit natürlich von der Dringlichkeit der Flucht und der Grundgeschwindigkeit des oder der Verfolger ab. Fluchterfahrene Pfarrer verhalten sich nicht unähnlich wie Pferde – Sie flüchten also nur so schnell, wie sie wirklich müssen.

Des Weiteren müssen noch zahlreiche äußere Faktoren berücksichtigt werden – Wind und Wetter müssen stimmen, die Strecke frei von Unebenheiten und/oder Steigungen sein und auch die Fluchtausrüstung des Pfarrers muss stimmen.

Tests auf dem Nürburgring haben bewiesen, dass ein aerodynamischer Talar auf 100 Meter gut 1,2 Sekunden ausmacht. Weitere Tests im Windkanal des Vatikans bestätigen dies.

Besonders wichtig ist aber natürlich das Schuhwerk. Zahlreiche katholische Gemeinden schwören seit einiger Zeit auf profillose Hochleistungsslickturnschuhe aus F1-Reifenkautschuk. Die Schuhe bringen im Schnitt gar 3 Sekunden, allerdings müssen die Pfarrer sie richtig einsetzen: So lässt sich nur im Ansatz erahnen, ob die weiche oder sie harte Mischung die richtige ist. Es soll gar Fälle gegeben haben, in denen ein Pfarrer zum Ausgangspunkt der Flucht zurückkehren musste - nur um die Schuhe zu wechseln! Außerdem sind sie bei Regen unbrauchbar, so dass bei feuchten Bedingungen zwischen Regen- und Intermedianschuhen gewählt werden muss.

Trotz aller Widrigkeiten sind die richtigen Schuhe aber das A und O der Pfarrerflucht. Der renommierte Reifenschnüffler und RTL-Vollgasheini Niki Lauda dazu: „Mei, des is wirklich sehr wichtig mit den Roifen..äh... Schuhen. I bin mir goanz sicha – Wenn der Jesus Sneakers getroagen hät, hättn’s den niemals erwischt. Aber so hatter’s nur de depperte Schloappen g’habt – Des konnte net gouatgehe....“

Flucht gescheitert – und was nun?

Tja, hier hat's nicht geklappt mit der Flucht

Pfarrerfluchten wären sicher nur halb so spannend, wenn die Pfaffe immer davonkommen würde. Und natürlich ist es nur menschlich, dass dies in 2000 Jahren Christentumsgeschichte auch vorgekommen ist. Was genau den Pfarrern blüht, wenn sie eingefangen werden, ist Sache der Phantasie der Verfolger. Nicht selten ist dies von den geographischen Gegebenheiten abhängig. Hier eine ungefähre Auflistung von möglichen Schicksalen. (Alle Angaben ohne Gewähr, dafür mit Buchstaben)

Afrikanischer Busch:

  • Krokodilen oder anderem Viehzeug zum Fraß vorgeworfen (genug Auswahl vorhanden)
  • Geschlachtet und liegengelassen als Abschreckung für den nächsten Missionar
  • Pikant gewürzt und mit Schnittlauch serviert

Australien:

  • Von Bumerang erschlagen
  • Feierlich gefangengenommen und vom Ayers-Rock gestürzt

Asiatischer Raum:

  • Im Wok gebraten und mit Reis süß-sauer serviert
  • Mit exotischenheimischen Speisen zu Tode gefoltert
  • Feierliches Harakiri rückwärts
  • Passagiereinsatz im Kamikazeflieger
  • Ohne Essen in den Himalaya geschickt. Eventuell durch den Yeti vergewaltigt

Arabischer Raum

  • Aussetzen in der Wüste (ohne Verpflegung)
  • Steinigung mit Koran
  • Abhacken diverser Gliedmaßen

Nordamerika:

  • Am Materpfahl vergessen und verhungern lassen
  • Von einer Horde Büffel plattgewalzt
  • Ganzkörperskalpiert

Südamerika:

  • Eventuell wütenden Maya-Gottheiten geopfert
  • Zwischen die Pfosten eines Fußballtores gebunden

Des Weiteren auf der ganzen Welt die üblichen Methoden:

  • Erschießen,
  • Erstechen,
  • Erschlagen
  • Sofortkastration mit dem Armeemesser

Fazit

Pfarrerfluchten sind eine wichtige Tradition der Kirche. Sie gehörten immer schon irgendwie dazu. Ort und Zeit mögen gerne unterschiedlich sein, doch aus der Mode kommen sie nie. Daher wird es sie so lange geben, wie es das Christentum gibt.

Und ein jeder kann sich auf eines verlassen – Irgendwo auf dieser Welt flüchtet jetzt in diesem Moment aus irgendeinem Grund ein Pfarrer. Ganz bestimmt.

Literatur zum Thema


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1. Platz beim 13. Stupid Contest

Pfarrerflucht ist ein Gewinner des 13. Stupid Contests.

Für dieses Werk erhält Die Elektrische Orange den goldenen Stupidedia-Stern am Band.

Gezeichnet, die Jury

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