Kistentum

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Das Kistentum bezeichnet eine Religion, welche sich in zahlreichen Völkern und Kulturen fest verankert hat und sich bis heute hartnäckig hält. Der Name des Glaubens richtet sich nach seinem einzigartigen Kistensystem, welches auf dem hinduistischen Kastensystem aufbaut und trotzdem anders und manchmal auch gar nicht funktioniert. Diese Religion war eine der vielen hinterhältigen Projekte des Jesus Christoph. Er war es, welcher einen Verfallsprozess der Religionen in der Moderne erkannte und zahlreiche Schritte setzte, um jede Modernisierung von Religion und Gesellschaft zu verhindern. Tatsächlich erwies sich diese Religion in der Vergangenheit als sehr stabil. Dennoch gab es auch in den vom Kistentum betroffenen Regionen einen gesellschaftlichen Wandel in unterschiedlichem Maße.

Verbindungen und Abgrenzungen zu anderen Religionen

Das Kistentum ist eine streng moralische, monothistische Offenbarungsreligion. Trotzdem steht sie nicht in der Tradition des christlich-jüdisch-islamischen Kulturkreises, weil...

  • ...das Kistentum erst nach dem Islam entstand und von diesem daher nicht anerkannt wird. (Mohammed hält sich für den "Ralf Siegel" der Propheten. Danach dürfe es keine Propheten mehr geben.)
  • ...das Kistentum die Allmacht Gottes nicht anerkennt.
  • ...das Kistentum von Jesus Christoph konstruiert wurde und somit eine ganz eigene schriftliche Tradition hat.
  • ...das Kistentum Rituale befiehlt, die sogar im Christentum und im Islam längst verboten wurden, z.B. das Essen von Mettwurst

Religionsgründung

Jesus Christoph bediente sich hierfür der Realitätsmanipulationsmaschine. Nur so konnte er sich in die Vergangenheit einschleusen und den Propheten spielen, um seinen Jüngern vor dem Lagerfeuer seine Geschichten zu erzählen. Dies war der Beginn der kistlichen Zeitrechnung. Jesus Christoph ging stets barfuß, prangerte das unmoralische Leben der Armen an und beschwerte sich bei den Reichen, dass es der Unterschicht immer noch zu gut geht. Schließlich hatten die Herrscher diesen Schleimer satt und er "starb" am Ende am Spieß, wobei er sich durch einen Trick im letzten Moment aus der Situation mit seiner Zeitmaschine heraushollte, jedoch seinen Körper zurücklies.

Er versprach seinen Gläubigen stets zurückzukehren. Dies tat er dann auch 200 Jahre später, um sie an den "wahren Glauben" zu erinnern. Durch die Erfüllung seiner Prophezeihung stieg die Anzahl seiner Gläubigen natürlich sprunghaft an, wenngleich nicht jeder glauben wollte, dass es sich bei diesem zweiten Mal tatsächlich um ihn handelte. Auch dieses Mal predigte er Unruhe gegen die Armen und Schwachen, verurteilte den Punk und wurde wieder von den Herrschenden aufgespießt, nur dass dieses Mal seine Maschine versagte und er tatsächlich starb.

Die Institutionalisierung des Kistentums

Nach seinem Tod versuchten sich später immer wieder einzelne als Jesus Christoph auszugeben und in seinem Namen zu predigen, so dass es zu zahlreichen Irritationen kam. Eine dauerhafte Spaltung des Kistentums konnte nur mit größter Mühe verhindert werden. Und Konfliktbereiche gab es jede Menge. Ein Teil der Kisten glaubte nur an die erste Erscheinung ihres Propheten, während andere dagegen glaubten, dass er bis zu zehn Mal aufgetaucht wäre. Es musste ein zentraler Rat gegründet werden, um die Streitigkeiten zu diskutieren. Man einigte sich auf drei Erscheinungen und "korrigierte" die heiligen kistlichen Schriften entsprechend. Die Religionsführer mussten jedoch immer mehr organisatorische Herausforderungen meistern, um die ständig aufflammenden Konflikte schlichten zu können, was schließlich zur Gründung der kistlichen Kirche führte.

Jesus Christoph beanspruchte jedoch nicht, wie etwa in der Tradition der meisten Christen, Gott, oder ein Teil dessen zu sein, sondern besitzt in der kistlichen Theologie nur den Rang eines sterblichen Menschen, eines Propheten, der die Offenbarung Gottes empfängt. Gott ist jedoch nach kistlicher Lehre unaussprechlich. Das bedeutet, dass man ihn nur zu besonderen Anlässen mündlich ansprechen darf und zwar zweimal im Jahr an ganz besonderen Feiertagen. Diese Zeremonie ist jedoch von strengen Ritualen begleitet. Auch sollte man nicht allzu oft und zu allzu nichtigen Anlässen an den kistlichen Gott denken, weil auch das mit der Zeit eine Sünde ist. Wie in allen monotheistischen Religionen, bekommt auch nach kistlicher Lehre der Gott alles mit, was man sagt, schreibt, denkt usw. Außerdem darf der kistliche Gott weder bildlich noch materiell, noch sonst irgendwie dargestellt werden. Im Jahr 455 kistlicher Zeitrechnung wurde dieses Verbot auch auf alle Darstellungen von Jesus Christoph ausgedehnt.

Die Heilige Schrift

Die Heilige Schrift wurde von Jesus Christoph persönlich in hebräischer Sprache verfasst, von kistlichen Jüngern kopiert und oft mit Schönschriften verziert. Während seiner zweiten Erscheinung und Offenbarung ergänzte Jesus Christoph die heiligen Schriften. So entstand die kistliche Bibel, mit etwa doppelt so langem Inhalt wie die christliche Bibel. "Je mehr die Gläubigen da Sentsationsstorys und unterhaltsam-spektakuläre Mythen herumzulesen haben, desto länger werden sie hier nach Antworten suchen, die es freilich nicht gibt, anstatt die Lehre als solche zu hinterfragen", so äußerte sich Jesus Christoph insgeheim.

Die kistliche Bibel und alle religiös relevanten Überlieferungen (die noch als Ergänzung dieser Bibel verwendet werden dürfen, falls einem der Inhalt der Bibel selbst schon zu öde wird), dürfen ausschließlich in hebräischer Sprache geschrieben und gelesen werden. Alle Messen und Gebete finden ebenfalls ausschließlich in dieser Sprache statt. Als man Jesus Christoph fragte, warum er ausgerechnet die hebräische Sprache auserwählt hatte, meinte er. "Frag mich doch nicht. In diesen Regionen, wo ich erscheine, versteht kein Mensch diese Sprache. Die Gläubigen sollen besser selber nicht verstehen, was sie da tagtäglich beten, das macht es erträglicher..."

Glaubensinhalt

So wurde das Theodizee-Problem gelöst

Eine der wichtigsten Maßnahmen des Jesus Christoph zur Festigung der Religion war eine ausdrückliche Absage an eine Allmacht Gottes. Statt dessen meinte er, Gott sei zwar das mächtigste Wesen im Universum, aber eben nicht allmächtig, so dass er nur von reinen Gebeten erreicht werden kann, um zu helfen. Unreine, unaufrichtig gemeinte oder von unreinen Menschen gesprochene Gebete werden gegen den Willen Gottes von bösen Wesen, Dämonen und Kreaturen abgefangen, auf bösartigste Weise interpretiert und schließlich in Form von Katastrophen umgesetzt, die von Naturgewalten über Kleinigkeiten bishin zu persönlichen Tragödien reichen können.

Mit diesem einfachen Trick räumte Jesus Christoph gleich mit einer ganzen Reihe von Widersprüchen auf, die bis heute auf vielen Religionen lasten. Da aber in der kistlichen Lehre Gott zwar gut, aber nicht allmächtig ist, kann er Böses nicht verhindern, so sehr er es auch wolle, wenn die Menschen sich von ihm zu sehr entfernen und sich selbst bösartigsten Feinden Gottes ausliefern. Während in anderen Religionen aber Menschen durch Schicksalsschläge irritiert werden, weil dort Gott sowohl als gut, als auch als allmächtig gilt und sich somit angesichts größter Leiden immer wieder ein Widerspruch aufzeigt, wird dieses Problem in den Lehren des Jesus Christoph im Keim erstickt. Das alte Theodizee-Problem existiert im Kistentum gar nicht. Auffallend ist auch, dass die heiligen Schriften des Christoph von ihm selbst sehr sorgfältig nach inneren Widersprüchen untersucht wurden, um diese zu beheben, so dass die kistliche Bibel auch in anderen Hinsichten zumindest oberflächlich betrachtet, frei von Selbstwidersprüchen ist.

Freilich waren seine Anhänger und die nachfolgenden Religionsführer oft nicht so weitsichtig und veränderten die Schriften seit ihrem Bestehen erheblich, so dass sich kleinere Widersprüche doch noch finden lassen, wenn man sich in diese Materie weit genug vertieft, was aber für das einfache Volk, welches die Bibel nicht einmal lesen kann, irrelevant ist. Dagegen gab es immer wieder Bestrebungen, die ursprünglichen Schriften des Christoph wieder geltend zu machen. Diese wurden jedoch brutalst vernichtet, so dass sich bis heute kein Werk in seiner ursprünglichen Form mehr erhalten konnte.

Reinkarnationslehre und Kistensystem

Die kistliche Gesellschaft wird in Kisten (oder auch Kasten) eingeteilt. Die Einteilung erfolgt nach dem Geschlecht, Alter, Familie, Herkunft, Stand und nach der Religiosität.

Es herrscht strenge Trennung zwischen den Kisten. Es gibt eine klare Hierarchie, die widerum nach den oben genannten Kriterien festgelegt wird:

  • Das männliche Geschlecht hat einen höheren Rang, als das weibliche.
  • Je älter man ist, desto höher der Rang.
  • Aus welcher Familie man kommt ist ebenfalls von Bedeutung. Wenn man in einer Familie lebt ist man allgemein angesehener, als wenn man alleine, oder bloß ein Ehepaar ist.
  • Was die Herkunft betrifft, so werden lokal in ein Dorf hineingeborene Menschen gegenüber neu eingewanderten stark bevorzugt.
  • Das mit Abstand wichtigste Kriterium ist der Stand. Die Königsfamilie und die Religionsführer der kistlichen Kirche haben den höchsten Stand. Gefolgt vom hohen und niederen Adel und Klerus. Am unteren Ende stehen die Bauern.
  • Wer seinen religiösen Pflichten strenger nachgeht, ist angesehener.

Die Kistenzugehörigkeit wird von Geburt an festgelegt. Im Gegensatz zum hinduistischen Kastenwesen, ist ein Aufstieg im Kistentum (wenn auch nur sehr begrenzt) möglich, wenn man sich im Laufe des Lebens durch starke Religiosität, Konservativismus und Moral auszeichnet. Ein Aufstieg in eine höhere Kiste oder ein Wohnorts- oder Berufswechsel ist zwar absolut ausgeschlossen, aber es ist immerhin möglich, innerhalb seiner Kiste einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen Mitgliedern zu erringen. In diesem Fall bekommt man vom Kleriker einen zusätzlichen Titel, wobei jeder Stand einen eigenen für einen solchen Fall hat. Dieser Titel wird dann tätowiert und gilt für den Rest des Lebens.

Abgesehen davon werden alle Kisten (außer der untersten Kiste der Bauern, die etwa 90% der Bevölkerung ausmachen) von Geburt an meistens mit einem Tatoo auf der Brust oder auf der Stirn gekennzeichnet.

Ein Tatoo ist im Kistentum keine Pflicht, sondern eine Sache der Ehre. Denn wer Keines hat, wird automatisch zur niedrigsten Kiste hinzugezählt. Daher lassen sich ganze Familien tätowieren, um ihren höheren Rang kundzutun und bemühen sich meistens um den bereits genannten Zusatztitel. Dieser Zusatztitel wird dann zusätzlich zum ersten Tatoo hinzutätowiert. Bei der niedersten Kiste, ist der Zusatztitel dagegen das einzige Tatoo, welches man überhaupt bekommen kann. Zusatztitel sind hebräische Zeichen und bedeuten soviel, wie "seelig".

Ein Bauer kann also nicht zum Händler, ein Händler kann nicht zum Handwerker, ein Handwerker kann nicht zum Bürger und ein Bürger kann nicht zum Adligen aufsteigen. Aber immerhin kann ein Bauer zum "seeligen" Bauern, ein Händler zum "seeligen Händler" usw. werden. Ein Aufstieg von praktisch nur marginaler Bedeutung, welcher trotzdem gesellschaftlich angesehen ist und schon seit Jahrhunderten reichlich Stoff für Epen und Poesien lieferte.

Dieses ganze Kistensystem wird mit einer Reinkarnationslehre gerechtfertigt. Das heißt, dass ein Aufstieg eines "seeligen" Bauern zur nächsthöheren Kiste, zum Händler sehrwohl möglich ist, aber eben nicht innerhalb eines Lebens, sondern erst bei der nächsten Geburt, wobei nur Menschen mit dem Zusatztitel überhaupt eine Chance auf so einen Aufstieg im nächsten Leben haben, wird weiter argumentiert. Sünder können dagegen nicht nur in ihrem aktuellen Leben, sondern auch für die nächsten Leben bestraft werden, wobei Klerus und Adel gegen solcherlei Anspielungen immun sind, weil sie offiziell von Gottes Gnadentum zu ihrem Posten gelangt sind und daher Gottes besondere Protektion erhalten. Alle anderen seien nach kistlicher Lehre von Gott zu weit entfernt, als dass er ihnen eine garantierte Hilfe geben könne und müssen sich daher durch ein frommes, reines Leben Gott nähern. Dies sei der einzige Weg zur Lebensrettung für Nichtauserwählte, heißt es.

Die Reinkarnationslehre kistlicher Prägung hat jedoch noch zusätzlich ein Erlösungsprinzip. Wer ein besonders hohes Maß an Seeligkeit erreicht hat, der kann von der Wiedergeburt erlöst werden und ins Paradies gelangen. Dieses Paradies stellt eine höhere Existenzform mit mehr Bewusstsein und psychischer Ausgeglichenheit dar, so vermuten viele kistliche Theologen. Am anderen Ende dieser Skala werden "extremen Sündern" nicht nur höllische Leiden, sondern im schlimmsten Fall sogar die ewige, totale Nichtexistenz nach dem Tode angedroht.

Nach kistlicher Lehre ist Gott der ultimative Lebens- und Existenzspender, während seine Gegenspieler die von ihm verstrahlte Lebensenergie abzublocken versuchen. Je mehr Menschen an den kistlichen Gott glauben, desto mehr Energie kann er senden. Es heißt, dass für jeden der aufrichtigsten, frommsten Menschen, Gott genug zusätzliche Energie ausstrahlen kann, um nicht nur diesem Menschen selbst, sondern noch einem Zweitem das Paradies zu schenken.

Dort, wo aber die Lebensenergie Gottes mangelhaft vorhanden ist, reicht sie nur für die niederste, höllische Existenz aus, während Menschen, die keine Energie empfangen können, für immer und völlig aufhören zu existieren.


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