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Internet-Sozialpädagoge

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Ein Internet-Sozialpädagoge posiert für ein symbolisches Präventivbild.

Internet-Sozialpädagogen sind die Streetworker des Internets. Sie suchen soziale Netzwerk-Brennpunkte wie YouTube oder den Facebook-Newsfeed auf und versuchen dort, die gefährdeten Kids aus den Netzwerken rauszuholen und ihnen - im Optimalfall - ein geregeltes Leben zu ermöglichen.
Das Berufsfeld des Internet-Sozialpädagogen wurde mit der Entdeckung des Internets durch Angela Merkel geschaffen. In diesem Berufsfeld ansässige Unternehmen, die deutschen Kolumbusse der Moderne, werden auf ihrer Reise ins Neuland von der Bundesregierung subventioniert. Der Beruf verbindet dabei die drei beliebtesten Berufsbilder der Deutschen: "Irgendwas mit Medien", "Irgendwas Soziales" und "Irgendwas mit Menschen".

Ausbildung

Die Aufklärungsarbeit in Youtube-Kommentaren, der erogenen Zone der Internet-Trolle, ist ohne eine gefestigte Psyche nicht zu bewältigen. Nicht nur deswegen bedarf es einer expliziten Ausbildung, bevor der Beruf des Internet-Sozialpädagogen angetreten werden kann. Voraussetzung hierfür sind abgeschlossene Studiengänge in den Bereichen Psychologie oder Sozialpädagogik, zudem ist aus der gymnasialen Unterstufe ein Computerführerschein der Klasse Wordgrundkurs wünschenswert. Mit diesen Qualifikationen kann eine Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz eingereicht werden, die per Brief versendet werden muss. Möglichkeiten einer Bewerbung per Mail (ab 2026) oder per Onlineformular (ab 2028) sollen folgen. Die Ausbildung dauert vier Wochen und wird in Form einer Seminarreise durchgeführt, in welcher, aufbauend auf den Vorkenntnissen der Bewerber, die wichtigsten Berufsinhalte noch einmal vermittelt werden. Das Camp findet dabei in einem fensterlosen Seminarraum irgendwo in Deutschland statt und der erste Tag wird komplett damit verbracht, die Technik zum Laufen zu bringen. Es folgen praktische Übungen in den Kategorien Usernamen wählen und Flamen leichtgemacht, ehe Vorlesungen in den Bereichen Die Argumentation des Internets und Du willst es doch auch - die Hemmungen im Internet verlieren und drauflos beleidigen das Seminar abrunden.

Problemsituationen erkennen

Teile des Wirkungskreises von Internet-Sozialpädagogen.

Städte teilen sich in gute und schlechte Viertel auf, das Internet dagegen ist ein Ort, in dem sogar letzte Vernunftsinstanzen wie die Wikipedia schon lange gebrochen sind und man sein Heil allerhöchstens noch auf blinde-kuh.de suchen kann. Die Aufgabe ist es also, das größte Elend aus dem Leid herauszusuchen und Problemsituationen richtig zu erkennen. Nicht jede Beleidigung im Internet beruht auf einem ernstzunehmenden Problem. Die vier Problemstufen des Cybermobbings helfen Internet-Sozialpädagogen, die Lage verlässlich einzuschätzen, um rechtzeitig mahnende Artikel auf Zeit Online und für die Eltern Family verfassen zu können.

Problemstufe 1 – Anonymes Bashing

Hinter der Schutzmaske der Anonymität formulierte Beleidigungen mit mehr oder weniger eindeutigen Adressaten – meist bekannte Bands oder das aktuelle Politikgeschehen. Der anonyme Basher teilt sich hierbei in zwei Kategorien: „Spiegel Online“-Foristen und offensichtliche Trolle. Je nachdem wie viel restlich verbliebene Ehre der Basher dabei in sich hineininterpretiert, desto cleverer ist das Bashing formuliert, manchmal wird es sogar als ernsthafte Kritik missverstanden. Kritik wird im Internet jedoch direkt gelöscht, sobald sie auf sachlichen Argumenten fußt. Bashing hingegen darf bestehen bleiben, sogenannte Hater sind eher witzig als imageschädigend und es fällt als Kritisierter leicht, Argumentationen umzudrehen und zu gewinnen. Fernab sinnvoller Argumente hauen anonyme Basher aber weiterhin zu jeder Gelegenheit auf ihr Feindbild drauf. Es geht nicht darum, Recht zu haben, sondern um das Befriedigen eines inneren Drangs. Üblich sind sexuelle Unterstellungen, mütter-implizierende Beleidigungen (Hurensohn) und schlechte Kritiken und Bewertungen. Austauschbare Beschimpfungen und Behauptungen sorgen jedoch dafür, dass sich niemand ernsthaft angesprochen oder gar beleidigt fühlen muss – der anonyme Basher ist nicht gefährlich. Basher sind mit ziemlicher Sicherheit schwul und behindert.

Problemstufe 2 – Drohung

Die zweite Problemstufe geht in ihren Merkmalen über, die als Beleidigungen daherkommenden, stummen Hilfeschreie der Verwahrlosung von Bashern hinaus und schreit stattdessen „JUNGE! Gl.. Glei.. Gleich mach' ich.. gleich mach ich was! Spacko ey.“. Neben der literal phrasierten Beängstigung ob des Bewusstseins der heimischen Bleibe samt Androhung diverser Imponderabilien („Ich weiß wo du wohnst und ich mach dich kaputt, JUNGE!“), ist die Problemstufe 2 vor allem eine Huldigung demokratischer Rechtssysteme und die Offenbarung, dass jeder (deutsche) Internetnutzer einen persönlichen, kleinen Anwalt auf dem Schreibtisch sitzen hat, der sich dank niedriger Kriminalitätsraten im heimischen Arbeitszimmer den ganzen Tag lang um Mahnungen und die rechtliche Bewertung von schwammig formulierten Beleidigungen im Internet kümmern kann. Ebenso ist es eine Offenbarung in Bezug auf die beschämenden Zustände bei der Deutschen Post, da die Klagen dieser Anwälte in 99,99% der Fälle irgendwie beim Betroffenen nie ankommen.

Problemstufe 3 – Persönliches Bashing

Hier noch kurz auf "Senden" klicken und.. hoppala! Die Fotos sind jetzt öffentlich im Internet einsehbar!

Das persönliche Bashing stellt eine ganz neue Ebene der Eskalation dar. Doch auch diese Problemstufe ist harmlos - wie nordkoreanische Erstschlagdrohungen. Zwar beleidigt dich nun ein Klarname, ein Mensch den du kennst, allerdings kann dieser Kontakt von dir geblockt, gesperrt und ignoriert werden. Oder man antwortet auf jede Nachricht mit einem lächelnden Smiley, um seinen Gegenüber penetrant in den Wahnsinn zu treiben. Das schafft auch Arbeitsplätze für Pfleger in Irrenhäusern.
Der erfahrene Internet-Sozialpädagoge weiß, dass direktes Online-Bashing oft aus fehlendem Selbstbewusstsein des Trolls heraus entspringt und einfach bekämpft werden kann. Der Troll möchte sich nur einmal stark und erhaben fühlen.
Bei Beleidigungen im Internet hat der Beschimpfte immer die eigene Wahl, ob ihn die Beleidigung nun trifft oder nicht. Es ist seine eigene Entscheidung, wie er damit umgeht. Auf offener Straße wird einem jedoch niemand sagen: "Hey, es ist dein freier Wille, ob dieser Kinnhaken jetzt weh tat oder nicht.". Die Schutzmauer des Internets, hinter der sich der Pöbler versteckt, existiert nämlich auch für die vermeintlichen Opfer. Und diese sitzen zumindest vor ihrem Computer am längeren Hebel. Vor allem wenn sie Photoshop-Kenntnisse und Zugang zu den Fotos des Problemfalls haben. Doch auch wenn Problemstufe 3 an sich noch ungefährlich ist, schicken Internet-Sozialpädagogen hier meistens schon die Praktikanten zum Popcorn kaufen.

Problemstufe 4 – Öffentliches Bloßstellen & Ausgrenzen

Denn in 60% der Fälle folgt auf Problemstufe 3 die nächste Stufe - das öffentliche Bloßstellen. Dem Troll wird es irgendwann nicht mehr reichen im Privaten zu beleidigen und sich selbst feiern und befriedigen zu können. Wer immer nur masturbiert, der will auch mal Sex haben. Der Konflikt wird in die Öffentlichkeit getragen. Und das ist der Punkt, an dem Internet-Sozialpädagogen einschreiten müssen. Der Pädagoge sucht den direkten Kontakt zum Problemfall und versucht dessen Vertrauen zu gewinnen, bevor dieser in Klassenkonferenzen von seinen an ihm desinteressierten, aber auf Außendarstellung bedachten Eltern vor der Schulleitung mit den Worten „Aber zu hause ist Jonathan so ein lieber Junge!“ verteidigt werden muss.

Pädagogische Arbeit

Ebenjene Eltern sind es, zu denen der Internet-Sozialpädagoge Kontakt herstellt, um in die abgenickte Therapie in einem Boot-Camp übergehen zu können. Die Behandlung findet also direkt vor dem eingeschalteten PC statt, was sie von vielen anderen, extern arbeitenden Therapiearten unterscheidet. Es ist aber auch einfacher, Trolle am PC zu therapieren, als Drogensüchtige vor der Methadon-Ausgabestelle.
Ein Internet-Sozialpädagoge betreut im Schnitt 8-10 Problemkinder, von denen unwissentlich 2-3 Spambots sind, sowie einer ein verwitweter Frührentner, der verbittert Nachrichtenportale bekotet. Sowohl in Gruppensitzungen als auch individuell, sollen Vertrauensübungen und „weiche“ Maßnahmen dabei zunächst eine Grundbasis für die gemeinsamen Therapie-Stunden schaffen. Diese Übungen erfolgen zum Beispiel über die invertierte Rick-Roll-Übung (Versenden von Links und Dateien, kombiniert mit wahrheitsgemäßer Erläuterung des Inhalts), oder das Überlassen des eigenen Facebook-Accounts an die Gruppe, ohne hinterher feststellen zu müssen, in mehreren Statusmeldungen zweifelhafte Outings veröffentlicht zu haben. Die erste Woche Therapie folgt dem Leitsatz „Das Jungfernhäutchen wieder zuzunähen ist ein ehrenwerter Anfang!“. Wer nicht mitzieht, muss sich zur Läuterung Schminktutorials auf YouTube angucken und anschließend aus Zitaten von BibisBeautyPalace ein Gedicht zusammenschreiben und vortragen („Blauen Lidstrich find' ich niedlich. Doch das pure Grauen? Gezupfte Augenbrauen!“).

Da hat die Bundesregierung der Zeit mal so richtig auf den Zahn gefühlt! Internet-Sozialpädagogen sind auf Monate hinweg ausgebucht.

Nachweisbare Erfolge

Nach 5-7 Jahren intensiver Behandlung schaffen es die meisten Betroffenen aus den gefährlichen Zonen des Internets wegzukommen und sich geregelt durch das World Wide Web zu bewegen. Der Internet-Sozialpädagoge hat seine Klienten meist durch die gesamte Jugendphase begleitet und in gut 90% der Fälle schafft er es auch, die Betroffenen mit dem Einstieg in das Erwachsenenalter auch zu den Akten zu legen. Zuvor auffällige Verhaltensmuster sind dank der mühevollen und zeitaufwändigen Skype-Therapiestunden mit dem Internet-Sozialpädagogen abgelegt worden und ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Medium Internet beginnt. Denn dann haben die Pflegefälle des Internets entweder gelernt, ihre unverschämten Aussagen sozialverträglicher zu verpacken (Internet-Journalismus), oder sie geben sich in Zukunft als Jünger des Web 3.0 und pflegen ihre Twittersucht, verreisen an Orte, die sich gut für ihren Instagram-Account machen, und teilen bei Tumblr niedliche Katzenbilder. Alle paar Wochen wird als Erinnerung an die alten Zeiten eine Fail-Compilation auf YouTube angeguckt, doch statt grenzdebil zu kichern, entlockt man sich nun ein erschrockenes „Ohhhhh!“, wenn wieder Asphaltkuschelstunde ist. Ohne Subventionen der Bundesregierung und die hervorragende staatliche Ausbildung zum Internet-Sozialpädagogen, wäre diese Entwicklung für die Betroffenen nicht möglich. Aufkommende Kritik, dass diese charakterlichen Änderungen einfach mit dem Reifeprozess eines jeden Menschen zusammenhängen würden, weist die Gewerkschaft deutscher Internet-Sozialpädagogen vehement mit Verweis auf belegbare Studien zu dem Thema zurück.


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