Helden und Schurken

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Helden und Schurken

Dieser Artikel soll eine Klärung herbei führen, was im anglosächsischen und im deutschen Sprachgebrauch Helden und Schurken sind und wie sie sich voneinander unterscheiden.

Dieser Artikel beinhaltet einen Spoiler!

Mein Gehirn spricht zu mir: So einen Artikel zu schreiben, das schaffst du doch niemals!

Ich:

"Schnauze, Gehirn!!

Gehirn:

"Na ja, ist doch wahr. Da musste ich mir den ganzen „Egmont“ von Goethe durchlesen, damit du entscheiden kannst, ob er ein Held war..."

Augen:

"Waaas? Wer hat sich den ganzen Egmont durchlesen müssen??? Mach mal die Tür zu!!! Von aussen!!! Duuuu - GEHIRN!!!"

Milz:

"Wieso ist da oben eigentlich so ein Krach?"

Gehirn:

"Schnauze, Milz!"

Herz:

"Aber es hat sich gelohnt, den Egmont durchzulesen! Hört mir mal zu:
Wie von unsichtbaren Geistern gepeitscht, gehen die Sonnenpferde der Zeit mit unsers Schicksals leichtem Wagen durch; und uns bleibt nichts, als mutig gefaßt die Zügel festzuhalten und bald rechts, bald links, vom Steine hier, vom Sturze da, die Räder wegzulenken. Wohin es geht, wer weiß es? Erinnert er sich doch kaum, woher er kam.

Gehirn:

"Du hast Recht, Herz. Das sind schöne Texte. Aber ich möchte gern noch eine Nachricht an die Preisrichter schicken:
wenn ihr einmal wieder auf die Idee kommen solltet, Bemerkungen wie 'Thema verfehlt' oder 'Mangel an Humor' in eure Urteile hinein zu schreiben, dann solltet ihr vorher zu Risiken und Nebenwirkungen die Meinung eurer Ärzte und Apotheker einholen.

Mund (schlaftrunken):

"Habe ich da eigentlich vorhin etwas von "Schnauze" gehört?"

Gehirn:

"Halt die Fresse, Mund!"

(alle schweigen verbissen)

Siegfried

Siegfried versuchte, sich ein Schwert zu schmieden. Leider haute er sich auf die Finger:

Einer der bekanntesten Helden im deutschen Sprachraum ist Siegfried. Er ist aus der Nibelungensage bekannt. Nachdem er ins Krankenhaus ums Leben kam, weil er seinen Körper nur unzureichend mit Sonnencrème mit Drachenblut gegen Sonnenbrand Lanzen und Schwerter geschützt hatte, konnte er sich im Bewusstsein der Deutschen einnisten. Heute müssen wir ihn aber für einen Schwindler halten (siehe das Kapitel "Drachen").

Siegfried erschlägt den Drachen
Siegfried lernt einen neuen Drachen kennen: Brünnhilde

Schurken

Im anglosächsischen Sprachraum spricht man nicht so oft von „Helden“, dort sind die „Schurken“ wichtiger. Ihnen stehen die „Gutmenschen“, die „Goodies“, gegenüber. Allgemein gibt folgendes:

  1. Ein Gutmensch darf einen Schurken jederzeit erschießen, außer wenn der Schurke ein Polizist ist, dann muss er (der Gutmensch) darauf warten, dass der Polizist zuerst schießt.
  2. Ein Schurke darf zwar jederzeit schiessen, und er tut es auch, aber er trifft nie, jedenfalls nicht dann, wenn er versucht, auf einen Gutmenschen oder Helden zu schiessen.
  3. Wenn anstelle von Schiessen Dynamit verwendet wird, gelten diese Regeln unverändert, nur ist die Situation zu berücksichtigen: wenn zum Beispiel Liebespaare im Bereich der Dynamitexplosion angetroffen werden, dann darf die Dame nicht verunstaltet werden, wohingegen der männliche Liebhaber ruhig einige Blessuren davontragen sollte.

Butch Cavendish

Als wichtigstes Beispiel eines Schurken gilt heute Butch Cavendish, der Gegner des Lone Rangers im gleichnamigen Film. Butch und seine Leute töten Dan Reid, den Bruder des Lone Rangers. Bevor Dan Reid stirbt, schneidet Butch aus Dans Brust das noch schlagende Herz heraus und ißt es auf. Das ist so ekelerregend, dass einer der Gefolgsleute von Butch kotzen muss. Die gelbe Soße, die Kotze, laeuft nur so aus ihm heraus. Wir müssen, um diese Szene richtig verstehen zu können, im Auge behalten, dass der Film Lone Ranger ein Familienpublikum mit Kindern unterhalten soll.

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Milz:

Das mit der gelben Soße musste auf Stupidedia endlich einmal gesagt werden!

Ist der Lone Ranger ein Held?

Hier gibt es offensichtlich jemanden, der den Lone Ranger nicht für einen Helden hält!

Eins ist sicher: er ist ein Gutmensch. Er ist so gut, dass er sich weigert, Schurken kurzerhand zu erschiessen, sondern er möchte sie lieber der irdischen Gerechtigkeit, d.h. dem Staatsanwalt, vorführen, was natürlich misslingt.

Im weiteren Verlauf des Films sprengt der Lone Ranger zusammen mit seinem Freund Tonto einen sehr hohen hölzernen Eisenbahnviadukt. Man sieht dann, wie ein ganzer mit Silberbrocken beladener Eisenbahnzug spiralig in die Tiefe stürzt und in einen Fluss fällt. Das ist ein so toller Anblick, dass es sich deswegen allein schon lohnt, den ganzen Film anzusehen.

Auch der größte Teil der Schurken geht dabei drauf.

Zur Beurteilung des Lone Rangers und seines Freundes Tonto müssen wir aber berücksichtigen, dass er amerikanisches Volksvermögen vernichtet. Zwar gehört die Bahnlinie dem Schurken Latham Cole, aber volkswirtschaftlich betrachtet gehört sie der amerikanischen Nation, mit deren Arbeitskraft und Geld sie errichtet worden ist. Und die Nation braucht die Linie dringend, um vom Osten in den Westen (und zurück) zu fahren. Die Indianer, deren Gebiet bei dem Bau der Eisenbahnlinie widerrechtlich durchquert worden war, hätte man mit einem Bruchteil des Geldes, das für den Wiederaufbau des Viadukts und für die Wiederbeschaffung des zerstörten Zuges aufgewandt werden musste, zufrieden stellen können.

Zwar waren die Indianer ursprünglich nicht mit der Durchquerung ihres Gebietes einverstanden gewesen, aber auch hier hätte man sie leicht zufrieden stellen können, indem man ihnen den Bau eines Spielcasinos erlaubt hätte Nach heutigen Maßstäben muß deshalb der Lone Ranger als Terrorist angesehen werden (siehe dort: Wie ein Held durch sorgfältige volkswirtschaftliche Analyse seiner Taten als Terrorist entlarvt werden kann. Es geht um den Lone Ranger).

Ethik

Nun haben wir uns schon ziemlich weit ins das Gebiet der Ethik vorgewagt und fragen uns „Sind Edward Snowden und Bradley Manning Helden?“ Ist vielleicht Julian Paul Assange auch ein Held?

Erich Kästner hat ethische Maßstäbe für Helden erstellt, die nicht durch Waffen oder Dynamit zu ihrem Ruhm gekommen sind. Er verwendet als Beispiel einen Turner, der auf der Loreley einen Handstand macht und dabei ins Rheintal hinunterfällt, wobei er sich das Genick bricht:

Pergamentrolle.png

Tot aber Held

Er starb als Held. Man muß ihn nicht beweinen.
Sein Handstand war vom Schicksal überstrahlt.
Ein Augenblick mit zwei gehobnen Beinen
ist nicht zu teuer mit dem Tod bezahlt.
Eins wäre allerdings noch nachzutragen:
der Turner hinterließ uns Frau und Kind.
Hinwiederum man soll sie nicht beklagen,
weil im Bezirk der Helden und der Sagen
die Überlebenden nicht wichtig sind.

Egmont

Er war ein Held. Das braucht nicht begründet zu werden.

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Herz:

"Aber du musst schreiben, dass Goethe in diesem Schauspiel die schönen Worte schuf:"
"Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt; Glücklich allein ist die Seele, die liebt!"

Gehirn:

"Na schön. Aber wer ist denn nach Deiner Meinung der größte Held, Herz?"

Herz:

"Arnold Schwarzenegger."

Drachen

Im deutschsprachigen Bereich zeichnet sich der Held häufig dadurch aus, dass er einen Drachen (oder ein anderes Ungeheuer, siehe "andere Ungeheuer") getötet hat. Das gilt vor allem für Siegfried aus der Nibelungensage, von dem schon die Rede war. Die Naturwissenschaft hat allerdings inzwischen eindeutig nachgewiesen, dass die Drachen (sofern es sie jemals auf Erden gegeben hat) bereits zusammen mit den Dinosauriern vor 65 Millionen Jahren ausgestorben sind und dass es damals noch keine Menschen gab. Deshalb ist jeder Mensch, der behauptet, einen Drachen getötet zu haben, ein Lügner. Das gilt also auch für Siegfried, den sogenannten Drachentöter.

Humphrey Bogart

Die "Caine" war sein Schicksal.

Wir zögern nicht, auch Humphrey Bogart einen Helden zu nennen, obwohl er gar kein Deutscher ist: Seine Aussage „Schau mir in die Augen, Kleines“ aus dem Film "Casablanca" hat Weltgeltung! Wichtiger aber für seine Einstufung als Held ist die Tatsache, dass er als „Rick“ gegen die Nazis kämpfte und einen Nazi-Polizisten erschoss, wobei er anschliessend dem örtlichen Polizeichef zurief „Verhaften Sie die üblichen Verdächtigen!“ Der tat das auch, und das war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Als Humphrey Bogart sich mit Schiffen einliess, hatte er zunächst Erfolg, und zwar mit der „African Queen“. Aber dann war die „Caine“ sein Schicksal...

Andere Ungeheuer

Moby Dick: Sind Wale Ungeheuer? Ist Kapitän Ahab, der Kapitän der Peecock, ein Held?

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Käptniglo hat unter dem Pseudonym Iglomael in Diverses: Moby Dick darueber wichtige Informationen zusammengetragen und dazu auch seine Meinung gesagt. Dies ist ein hervorragendes Übungsgelände, auf dem wir beweisen können, dass wir auf Draht sind!

Berlin

Leider stand ein Tisch dazwischen.

Ein Schurke ließ den Berlinern die Frage vorlegen: „Wollt ihr den totalen Krieg?“ Die Berliner antworteten mit „Ja!“. Bis heute wissen sie nicht, warum sie so geantwortet haben. Einer seiner Generäle wollte ihn in die Luft sprengen. Leider stand ein Tisch dazwischen.

Der Herr der Kampfdrohnen

Seinen Friedens-Nobelpreis erhielt er schon, bevor er überhaupt angefangen hatte, den Frieden in der Welt abzusichern. Ist er ein Held?

Ist dieser Mann ein Held?

Hier (Mitte) grüßt er die Menschen, die ihn am 22. September 2013 wählen sollen (oder schon gewählt haben).

Er gab Anfang Oktober 2008, zusammen mit der Bundeskanzlerin, in der Finanzkrise eine Garantie für private Einlagen bei deutschen Banken. Beide durften das nicht und hätten im Falle, dass die Garantien in Anspruch genommen worden wären, auch nicht das Geld dazu zur Verfügung gehabt. Trotzdem - oder vielleicht auch gerade deswegen - war ihre Tat eine „heldische“ Tat.

Ein eindeutiger Held wäre er geworden, wenn er seine Drohung, die Kavallerie gegen die Schweiz loszuschicken, wahr gemacht hätte und selbst an der Spitze der Kavallerie in die Schweiz hineingeritten wäre.

Wenn ja, wenn nein – wenn und aber? Lasset uns auch darüber diskutieren.

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Mein Gehirn sagt zu mir:

"Du willst immer alles nur diskutieren, anstatt den Stupidedianern einfach deine Meinung zu sagen und darauf zu bestehen, dass sie akzeptiert wird."

Ich:

"Ich gebe dir Recht, Gehirn, aber die Diskursethik hat in dieser Welt eine lange Geschichte und verschlingt bei Wikipedia 82.287 Bytes. Wenn du mir das zutraust, werde ich einmal einen Stupidedia-Artikel über "Diskursethik" schreiben. Aber am schoensten wäre es, wenn wir zu dem Thema einen "Stupidedia-Contest" bekämen."

Herz:

"Also Ich finde, unser Herr und Gebieter hat denen da draussen sehr schön seine Meinung gesagt. Ich halte ihn sogar für einen Helden!"

(Aus verschiedenen Teilen meines Körpers erschallen Beifallrufe und intensives Klatschen.)

Galle:

"das ist alles ganz gut, aber mir wäre jetzt ein halber Liter guten Rheinweins lieber."

Ich:

"sollst du haben, Galle. "

Milz: (kreischt)

"und was kriege ich?"
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Nun noch etwas Nachdenkliches. Denn auch das gehört zum Humor dazu. Es könnte sein, dass ich heute zum letzten Mal an einem Stupidedia-Wettbewerb teilnehme. Immerhin bin ich schon 82. Ich weiss natürlich, dass solche Bemerkungen in einen "lexikalisch" gemeinten Artikel nicht erwünscht sind: ich hätte "Diverses" davor setzen müssen.

Die Schiris werden es mir, wie immer, ankreiden.

Ich setze dagegen:

For what is a man, what has he got?

If not himself, then he has naught

To say the things he truly feels

and not the words of one who kneels

The record shows

I took the blows

and did it my way!

Frank Sinatra ist für mich ein Held, seitdem er im Film "Verdammt in alle Ewigkeit" das Trompetensolo spielte.

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Inzwischen hat sich erwiesen, dass Peer Steinbrück ein Held ist: er wagte es, in der von 17 Millionen Menschen beobachteten Fernseh-Diskussion den Beamten zu sagen, dass ihre Altersbezüge nur noch proportional zu den Bezügen von uns Rentnern steigen werden.

Auch Frau Angela Merkel ist eine Heldin: sie wagte es, vor 17 Millionen Menschen zu sagen, dass mit ihr keine Ausländer-Autobahn-Maut möglich ist (obwohl ihr Partner Seebohm sagte, dass ohne eine solche Maut seine Beteiligung an der naechsten Regierung nicht möglich ist.)

Auch Barack Obama ist ein Held, denn er hat am "Ritt der Kavallerie gegen die Schweiz" teilgenommen, den Steinbrück zwar ankündigte, aber dann doch nicht durchführte.

Neue Schurken sind mir nicht bekannt.

Ich werde euch, Stupidedianer und -Rinnen, in guter Erinnerung behalten, wenn ich dort oben auf der Wolke sitze:

I DID IT MY WAY!


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