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Diverses:Wort zum Sonntag/KW 44 2017

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Neues Wahrzeichen in Kataloniens Hauptstadt.

Katalonien ist nun endlich unabhängig! Der neue Chef des Landes südlich von Frankreich, Puigdemont, ist nach der Unabhängigkeitserklärung des Parlaments und der Abhängigkeitserklärung Spaniens in seine neue Hauptstadt Brüssel geflogen, um sich Tapeten für den Regierungssitz auszusuchen. Parallel sucht der spanische Ministerpräsident Rajoy Puigdemont. Nur nach Lösungen will niemand suchen. Scheinen ja sehr unbeliebt zu sein.


Terroranschläge weltweit

Autos mit Autos verhindern.

Liebhaber der Katastrophenrelevanzzahl aufgepasst, hier kommt wieder eine Lehrstunde, was in den deutschen Nachrichten wichtig ist und was nicht. Wer erinnert sich noch an den Anschlag in Mogadischu von vor rund zwei Wochen? Damals sind mehr als 350 getötet und mehr als 200 Menschen verletzt worden. In den Nachrichten hat man aber genau drauf achten müssen, ob man etwas darüber erfährt.
Aber dann, diese Woche, große Neuigkeit: An Halloween fährt ein Usbeke, der legal in den USA lebte, mit einem gemieteten Truck durch eine Menschenmenge und tötet acht, in Capslock: ACHT Menschen. Allesamt aus dem Westen zuzurechnenden Staaten. Sofort wissen wir alles über den Täter, irgendwann werden auch noch Sozialversicherungsnummer und Gewohnheiten beim Stuhlgang öffentlich. Ja, die Amerikaner haben ja ein anderes Verständnis von Privatsphäre. Und ganz allgemein eingeworfen: Hätte irgendwer von den Toten eine Waffe gehabt, hätte der Anschlag ja verhindert werden können. Oder ein Auto. Ein Auto mit einem Auto stoppen klappt meistens ganz gut, besser wäre dann aber ein richtiger LKW oder ein Bus gewesen. Vielleicht weiß der ADAC als NRA der Autos ja mehr.
Noch wichtiger als der Anschlag in den USA ist aber die Erkenntnis, dass Bombenleger in Deutschland neuerdings ihre Waffen über Amazon kaufen können. In Schwerin ist ein Syrer festgenommen worden, der einen Anschlag geplant haben will. Nach eigener Aussage soll er Kontakt zu IS-Soldaten gehabt haben und wollte sehr großen Schaden anrichten. Das ist in Schwerin respektive allgemein in Mecklenburg-Vorpommern sehr schwer möglich - da wäre es vermutlich lohnenswerter, sich in die Auricher Innenstadt hinzustellen, da sind mehr Menschen - aber ein geplanter Terroranschlag ist nunmal eine Straftat und muss auch entsprechend bestraft werden. Und da der Terroranschlag verhindert werden konnte, halten sich die politischen Kreise und die BILD-"Zeitung" vorerst mit Forderungen zurück, dass die Polizei mehr Befugnisse braucht, um auf Daten abzugreifen, die zur Ergreifung des Täters führen könnten. Die suchen jetzt einfach nur alle öffentlich abrufbaren Amazon-Wunschlisten nach verdächtigen Gegenständen durch und dann finden sie vermutlich wieder irgendein paar Terroristen. "Personen, die C4 gekauft haben, kauften auch: Draht, Uhrendisplay, Helene-Fischer-LPs". Ein paar der Sachen sind aber auch tatsächlich beim Terroristen angekommen, sodass die Polizei genügend Beweise hatte, den Syrer festzunehmen. Damit war der Terrorist mit seinen Plänen erfolgreicher als Werder Bremen es derzeit in der Fußballbundesliga ist.

Trump twittert mal wieder Scheiße

Zu wenig Frauen in diesem Wort zum Sonntag, daher hier ein Bild von der anderen Trump.

Wundert es noch irgendwen, dass Trump eigentlich nur Bullshit twittert, sobald er in seine kleinen Hände mal ein Smartphone bekommt? Nicht wirklich, oder? Es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis er schreibt: "Launched nuclear bomb today. North Korea will never know what hit it." Und das, bevor die Bombe Nordkorea tatsächlich erreicht.
Sein eigenes Land würde Trump vermutlich nicht nuken. Außer da, wo besonders viele Demokraten wohnen. Da ist er noch am Überlegen. Aber auch ohne Bombe kann er sein Land ziemlich gut zerlegen. Als Staatsoberhaupt sollte er eigentlich wissen, wie eine staatliche Gewalteinteilung funktioniert respektive was der Sinn dahinter ist. Für alle, die damals in der Schule eingepennt sind: Es gibt die Judikative, die Exekutive und die Legislative. Manchmal werden die Medien noch als vierte Gewalt bezeichnet, aber das sind sowieso alles nur Fake News, sofern man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Wie früher im Mittelalter halt.
Als Angehöriger der Exekutive sollte er sich eigentlich aus der Judikative heraushalten. Strafen für andere Personen zu fordern können normale Menschen zwar durchaus tun und auch für den Präsidenten gilt auch die Meinungsfreiheit - wenn er für den Terroristen die Todesstrafe fordert, kann er das durchaus machen; es ist nicht ungesetzlich - aber die Meinung eines Präsidenten ist nun doch mal ein etwas anderes Level als von John Doe. Und ganz abgesehen davon rotiert Trump mit seiner Meinung ja schneller als alle Präsidenten es im Grab tun würden, wüssten sie, was gerade im Weißen Haus geschieht.
"Eine untragbare Situation", sagt sich ein Twittermitarbeiter, der am nächsten Tag keiner mehr sein sollte: An seinem letzten Arbeitstag hat er einfach mal den privaten Account des US-Präsidenten gelöscht. Elf volle Minuten war dieser nicht mehr abrufbar, bis der Konzern dies bemerkte und "Die Meinungsfreiheit gilt für alle!" brüllend den Account wieder herstellte. Fragt sich eigentlich nur, ob die Terms of Service von Twitter eigentlich die Auslösung eines nuklearen Krieges über 140 280 Zeichen ebenso erlauben wie die Forderung einer Todesstrafe. Kommt aber vermutlich drauf an, auf welcher Grundlage die Todesstrafe beruht: Nach US-amerikanischem Recht, nach der Rechtsprechung der Scharia oder nach Bauchgefühl. "Wir verurteilen den Täter zu Pi mal Daumen Todesstrafe" könnte der neue hippe Richterspruch werden.

Let's get ready to rumble

Auf dem Weg zu Manaforts Festnahme.

Stellt euch ein Land vor, in dem ihr jeden Wochentag arbeiten müsstet, ganz ohne Ferientage. Ein Land, in dem Mütter keine Kinderzeit bekommen, und in dem russische Fake-Accounts die wöchentliche politische Agenda beeinflussen können. Ein Land, in dem ein Untersuchungsausschuss kurz vor der Schließung steht, weil seine Untersuchungen die Wahrheit ans Licht fördern. Auf der anderen Seite des Atlantiks existiert ein solches Land. Und so kommen wir auch diesmal im wöchentlichen Weltgeschehen einmal mehr nicht um Nachrichten aus den USA herum.
Robert Mueller ist Republikaner. Das wie aus Holz geschnitzte Gesicht ist umrahmt von einem Kinn, dass so manchen Nussknacker neidisch stimmt. Dieser Mann ist so männlich, Donald Trumps Toupet ist ihm wahrscheinlich auf der Brust gewachsen. Mueller war lange Zeit Chef des FBIs, seit Mai dieses Jahres ist er Sonderermittler mit großer Aufgabe: Er und sein Team sollen Klarheit in die Russland-Affäre bringen und aufdecken, inwiefern Russland die Wahl in den USA beeinflusst hat, inwiefern Mitglieder der Trump-Kampagne mit Russland gearbeitet haben, und ob man durch die App Whistleblower erfolgreich Mitwisser in Hotelräume locken und dort befragen könnte.
Die heiße Phase ist eingeläutet! Robert Mueller, FBI-Sonderermittler im Falle der Einflussnahme Russlands auf die US-amerikanische Wahl, hat die ersten Haftbefehle rausgeben lassen. Paul Manafort, der einstige Wahlkampfmanager von Donald Trump, ist angeklagt worden, im Zuge der Russlandaffäre Geldwäsche betrieben und falsche Steuererklärungen abgegeben zu haben. Klingt nicht so nach Russland? In der Anklageschrift steht auch nichts dazu. Wie wäre es denn dann aber mit George Papanopoulos? Der hat bei einer Befragung durch Mueller erwiesenermaßen die Unwahrheit gesagt und über die russische Botschaft in Großbritannien die Möglichkeit hätte haben können, belastendes Material über Hillary Clinton zu bekommen. Das wäre dann vermutlich mehr gewesen als "HILLARY CLINTON HAT E-MAIL AUF EINEM PRIVATEN SERVER!! PRIVAT!! SERVER!!!1!EINSEINSELF". Lustigerweise machen das die Republikaner zum großen Teil jetzt auch, aber heeey, das interessiert ja keinen. Sind ja schließlich Republikaner. Weiß. Männlich. Denen glaubt man alles. Mehr glaubwürdige Homoerotik aber später.
Auf jeden Fall scheint Mueller aber auf irgendwas gestoßen zu sein, sonst hätte er jetzt kaum Anklagen erheben können. Was sich daraus ergibt, wissen wir noch nicht. Trump wird es sicherlich wieder twittern und dann wissen wir alle Bescheid. Hoffentlich wird sein Account irgendwann wieder gelöscht.

Ein Beben geht durch Hollywood

Irgendwann ist der Laden so krass am Boden, dass wir ihn übernehmen.

Ein Bekannter des Autors ist in einer reichen weißen Familie in einem Dritte-Welt-Land aufgewachsen. Die Familie lebte in einer bewachten Wohnsiedlung, um zu vermeiden, dass niederes Volk in unmittelbarer Umgebung zu sehen war. Die sollten schön in ihren Slums vor sich her hungern, und um ihre nicht vorhandene Würde kämpfen. Ab und zu warf man ihnen mal eine Münze zu, um sich besser zu fühlen. Am besten fühlte man sich dann, wenn die Münze gezielt am Kopf des Bettlers traf, während man im Mercedes langsam vorbei rollte. Der Mercedes wurde vom familien-eigenen Fahrer navigiert, dem man zu Weihnachten doppeltes Gehalt gab, damit man ihn durch das Jahr hinweg dann wieder beleidigen und misshandeln konnte. So eine Behandlung muss man durchhalten, wenn man als privater Fahrer schon dreimal so viel verdient, wie der durchschnittliche Landesbürger, also knapp vier Dollar. Am Tag. Und man hatte eine Haushaltsgehilfin, die dafür bezahlt wurde, dass sie einem die Wäsche wusch, das Frühstück servierte, oder den Hund ausführte, und die dafür geschlagen wurde, wenn sie die Wäsche nicht schnell genug wusch, das Frühstück etwas zu langsam servierte, oder sie heimlich ein Stückchen des Steaks vom Hundes aß. Der Bekannte wuchs also in ganz normalen Verhältnissen auf – dachte er. Seine Erziehung, seine Umgebung, seine unfassbaren Privilegien, ließen ihn denken, dass er sich alles erlauben kann. Und so war er überrascht zu erfahren, dass er vermutlich der Einzige war, der mit 12 Jahren noch in der Badewanne saß und sich von einer Haushaltshilfe den Körper mit Seife sauber waschen ließ. Diese kleine, abscheuliche, aber leider viel zu wahre Geschichte ist eine passende Einleitung zu jemandem, der in der letzten Woche schneller auf dem Boden der Tatsache gelandet ist, als Martin Schulz am Wahlabend: Kevin Spacey. Der Schauspieler fand sich im Mittelpunkt diverser Vorwürfe, von versuchter Vergewaltigung, über noch mehr versuchte Vergewaltigung, bis hin zu vermutlich ausgeführter Vergewaltigung. Seine Reaktion? Er sei schwul. Nachdem sämtliche Vorwürfe bis zu diesem Zeitpunkt von Männern kamen, war dieses Statement ungefähr so überraschend wie das 500-jährige Jubiläum des Reformationstags. Und ja, wir hatten 499 Jahre Zeit uns darauf vorzubereiten. Vorbereiten wollte sich vielleicht auch nur Kevin Spacey – auf seine Rolle als US-Präsident in House of Cards. Kartenhaus-Aus... und Spacey spielt die Schwulen-Karte – man habe es einfach nicht leicht als Schwuler in den USA, wenn man einfach nur ein offener, schwuler Mann sein möchte, der seine Sexualität auslebt und mit 14-Jährigen schlafen möchte. Anderswo haben es Schwule leider wirklich nicht leicht…

Ein in diesem Zusammenhang relevanter Witz

Ägyptische Autoritäten haben in den letzten Wochen radikal versucht, gegen die Schwulenszene im Land vorzugehen, indem sie Männer über die Schwulen-Datingapp Grindr in Hotelzimmer einluden und dort planmäßig festnehmen wollte. Kam aber keiner. Außer Kevin Spacey. Zweimal.

Was ist eigentlich die ePrivacy-Verordnung?

Wer denkt sich den Blödsinn eigentlich immer aus?

Das EU-Parlament sitzt im jetzt katalonischen Brüssel und beschäftigt sich mit ordnungsgemäßen Gurkenkrümmungen, ab und an sieht man ein Sonneborn-Highlight, und meistens ist man damit beschäftigt umzuziehen oder wichtigen Abstimmungen fernzubleiben. Diese Tendenz könnte diesmal dabei geholfen haben, dass eine Entscheidung im Sinne der Bürger getroffen wurde. Die ePrivacy-Verordnung trägt großen Teil zum Datenschutz der Bürger bei und setzt restriktive Maßnahmen gegenüber der Konzerne durch. Hier ein kurzer Überblick:

  1. Keine Datenverarbeitung ohne Einverständnis: Ohne Einverständnis der Nutzer ist es Unternehmen nun nicht mehr möglich, deren Daten zu Gewürzen, Möbeln, oder purem Gold weiter zu verarbeiten.
  2. Einfacher Schutz vor Online-Tracking: Nutzern ist es nun gestattet sich aus Selbstschutz einen kleinen Plastiksticker vor die Webcam zu kleben - dies war bis jetzt illegal und wurde mit Haftstrafen von bis zu 2 Jahren rechtsgültig verfolgt. Ansonsten gilt der altbewährte Trick, zweimal schnell auf Websites links abzubiegen, um zu sehen ob man getrackt wird. Hierzu werden informative Flyer herausgegeben.
  3. Privacy by Default: Datenschutz wird den Nutzern nun aufgezwungen. Man könnte zwar erlauben, dass alle alles sehen dürfen - also dass man quasi nackt im Internet herumläuft - aber weil niemand verschrumpelte Genitalien sehen will, wird man standardmäßig angezogen und muss seine exhibitionistischen Absichten bewusst bejahen.
  4. Grenzen für Offline-Tracking: Das Internet schert sich einen Dreck um Grenzen. Um nationalistischen Parteien wie der AfD, FPÖ und wie sie nicht alle heißen den Wind aus den Segeln zu nehmen, hat man nun die Grenzen dicht gemacht. Wer mit seinem Laptop in ein anderes Land will, muss alle Cookies im Browser explizit angeben. Das fängt bei der Stupidedia an und hört irgendwo bei Pornoseiten auf.
  5. Recht auf Verschlüsselung: Nutzer haben nun das Recht, dass alle ihre Daten verschlüsselt werden. Auch durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, was Zugriffe erheblich erschwert - aber letztens wohl nicht unmöglich macht. Die effektivste Verschlüsselung bleibt die exzessive Verwendung von Ausdrücken wie "i bims", "cus" und "1 nachricht sendenz".
  6. Mehr Transparenz über staatliche Zugriffe: Staatliche Spionage wird nun mit einem aufklärenden Spionage-Siegel für besonders nachhaltige und hochwertige Spionage versehen werden. Nutzer werden so umfassend darüber informiert, dass sie Empfänger guter und sozialer Verfolgung sind.

Wird also alles besser. Yaaaaaay.


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