Quelltext der Seite Diverses:Warum liegt hier überhaupt Stroh rum?

'''<span style="color: Brown;"><span style="font-size: 15px;">Romantische Komödie von Nils Molitor</span></span>'''<br /><br />
'''<span style="font-size: 22px;">Über die Vergänglichkeit des Lebens</span>'''<br /><br />
<span style="font-size: 16px;">Massentauglich und doch anders. Mit ''"Warum liegt hier überhaupt Stroh rum?"'' schafft Nils Molitor eine nachdenkliche, romantische Komödie in warmen Farben. Der Streifen profitiert zudem von begeisternden Darstellern.</span><br /><br />
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<center>''Charming (Elia Gould), das Stroh verfluchend | © 2013 Photo II Distribution Company A.M.</center>
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Nach 14 [[Jahr]]en ist aus der Ehe von Trixie und Charming die [[Luft]] raus. Gemeinsame Hobbies wie Schönheitsoperationen lasten das Ehepaar nicht mehr aus, besonders Trixie sehnt sich nach neuen Impulsen in ihrem [[Leben]]. Vorbei scheint die [[Zeit]], in der ein gemeinsamer Filmeabend mit einem guten [[Wein]] den beiden reichte, um [[glück]]lich zu sein. [[Regisseur]] Nils Molitor setzt bei der Darstellung dieses Konflikts auf klare, prägnante [[Bild]]er, verdeutlicht die zum Scheitern verdammte Ehe in wenigen Szenen. Bereits zu Beginn des Filmes findet die angespannte [[Situation]] ihren Höhepunkt in einem handfesten [[Streit]] zwischen den Beiden. Am Ende steht Charming vor verschlossenen [[Tür]]en und darf sich eine Bleibe für die Nacht suchen. Vor dem Haus läuft ihm der maskentragende Handwerker Bang in die Arme, welcher an diesem [[Tag]] einen Termin bei dem Ehepaar vereinbart hatte. In trashiger Slow-Motion-Einstellung treffen sich die Blicke der beiden und Charming verlässt das Grundstück. Von diesem [[Moment]] an liegt die Frage, ob er und Trixie am Ende wieder vereint sein werden, beständig in der Luft. Regisseur Molitor legte hierbei ein besonderes Augenmerk darauf, dass Trixie's [[Sehnsucht]] nach ihrem Gatten in vielen Szenen durch Seufzer verdeutlicht wird.<br /><br />
<span style="font-size: 14px;">'''Ungewöhnliche Metaphern voller Verlustängste bei kryptischer Detailliertheit'''</span><br /><br />
Charakterlich spröde kommt dagegen [[Handwerker]] Bang daher, doch schon während Trixie die Tür öffnet, fühlt der [[Zuschauer]] eine magische Stimmung das Bild überwabern. Die seelische Ruhe Bangs, welcher die angespannte Stimmung geflissentlich und professionell ignoriert, sorgt für ein Aufeinanderprallen innerer Verlangen. Die frustrierte Trixie versucht den [[sexy|optisch knackigen]] Handwerker durch einen Latexanzug anzumachen, dieser kriegt beim Anblick eines epischen Heizölkanisters jedoch die ausstehende Reparatur des Stromkastens im Keller des Hauses nicht mehr aus dem [[Kopf]]. Konzeptorientiert begibt er sich die [[Treppe]] herunter und auch Trixie scheint von ihren augenscheinlichen Bemühungen Abstand zu nehmen. Doch als dann plötzlich Stroh im Keller liegt, ändert sich die Situation grundlegend und ein wilder Ritt der Gefühle beginnt für Zuschauer und Schauspieler.<br /><br />
<span style="font-size: 14px;">'''Dialogszenen von trügerischer Realitätsnähe'''</span><br /><br />
''"Warum liegt hier überhaupt Stroh rum?"'' ist eine Hommage an dialogschwangere Edelstreifen vergangener Tage. Gerade in Zeiten oberflächlicher Hollywood-Filme in den Kinocharts wirkt die deutsch-belgische Produktion daher äußerst erfrischend. Pointiert bringt Nils Molitor, der auch Drehbuchautor ist, die Situationen mit Witz und Charme auf den Punkt. [[Hyperharte Hammer*** in superengen ***löchern|Sätze wie ''"Dann blas' mir doch einen"'']] sind nicht nur vielschichtig deutbar, sondern schon jetzt in ihrer Einfachheit überaus bestechende [[Klassiker]] der Filmzitate. Und so verbindet Molitor die [[Krise]] des Ehepaares geschickt mit emotionalen Themen wie Kontrolle, [[Macht]] und Analbleaching. Trixie ist hierbei in einer starken Frauenrolle installiert, die auch mal die [[Kontrolle]] übernimmt und obenauf reiten kann. Dialoge und Bilder mischen sich auf überraschende Weise auch in Bezug auf das Verhältnis von [[Inhalt]] und Form. Anders formuliert: ''"Warum liegt hier überhaupt Stroh rum?"'' wirkt bisweilen, als habe Nils Molitor ein Kinoremake von Marek Bireks vieldiskutierter DD-Serie gedreht – ohne Silikon, aber mit viel [[Stil]]. Die Dialogszenen sind dabei von trügerischer [[Realität]]snähe: Auf der einen Seite wirken sie wie direkt aus dem Leben gegriffen, auf der anderen Seite weist natürlich keine Alltagsunterhaltung eine solch hohe [[Dichte]] an Aufforderungen, schlagfertigen Antworten und treffenden Alltagsbeobachtungen auf. [[Improvisation|Improvisiert]] wurde hier nichts, alles ist ein Ergebnis sorgfältiger Verdichtung der Ideen und akribischer Ausarbeitung der Dialoge von Molitor in der Drehbuchphase. Kurzum: Eine Glanzstunde des deutschen [[Film]]s!

{{Autor|Sky|Benutzer:Sky#Artikel}}
[[Kategorie:Berichte und Reportagen]]
[[Kategorie:Film]]
[[Kategorie:Sex]]