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DHL

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Die DHL ist ein von der Deutschen Post gekauftes Logistikunternehmen, das seinen Namen vom bekannten Warnlabel der ehemaligen Paketpost Die Haben Lieferprobleme erhalten hat. Ähnlich wie UPS trägt die DHL damit ihren Unternehmensgeist im Firmennamen, auch wenn sie der Volksmund abschätzig Deutsche Hinterhof Logistik schimpft. Die DHL sieht sich mit ihren 220 Filialen mit über 500 Millionen Mitarbeitern in drei Staaten der Erde selbst als das internationalste Unternehmen an, das es gibt. Internationaler sind nur die katholische Kirche, HIV und der Welthunger. Die DHL ist so international, dass sie alle Umsicht für ihr intranationales Geschäft fahren lassen musste. Dafür haben die DHL-Firmenphilosophen seit der GmbH-Gründung 2002 vier neue Ziele des Unternehmens formuliert:

  1. Das Leben der Menschen verlangsamen.
  2. Die Investoren erfolgreich machen.
  3. Ein positives gesellschaftliches Trugbild von sich vermitteln.
  4. Pakete grundsätzlich zu spät, beschädigt oder gar nicht ausliefern, dafür aber Respekt verlangen.

Die Idee hinter DHL ist, dass die Menschen ein zuverlässiges Logistikunternehmen brauchen, um Kram von A nach B zu befördern und solange es das noch nicht gibt, müssen sie sich mit DHL zufrieden geben.

Geschichte


Bilder von der DHL - Firmengründung. Jeder will dass größte Stück vom Aktienuchen

Der Erfolg der DHL begann 1969 in den USA. Drei Seifenvertreter hatten ihr Leben am Existenzminimum satt und begannen, Inselknaben aus Honululu als billige Arbeitskräfte für kalifornische Villenbetreiber zu schmuggeln. Das besondere an diesem Firmenkonzept war, dass die Warenfrachtbriefe schon vor dem Versenden der Ware auf Honululu eintrafen, damit man sie gleich darauf verschwinden lassen konnte. So konnten die billigen Arbeitskräfte schon vor ihrer Einreise in die USA verzollt werden, ohne, dass es unangenehme Fragen zwecks Aufenthaltsrecht oder fehlender Luftlöcher in den Transportcontaineren gab. Nach ersten grandiosen Erfolgen zu Schiff kauften die mittlerweile in Mexiko wohnenden Seifenvertreter eine Luftlinie, die sie DHL Worldwide Express nannten.

Als im Jahr 2002 die USA ihre Einreisebestimmungen und die Kontrollen an den Flughäfen massiv verschärften brach ein wichtiger Kundenstamm des Unternehmens weg. Die DHL verkam zusehends und musste einige ihrer Frachtmaschinen an Air India outsourcen. Noch im gleichen Jahr erlitt ein Firmengründer nach einem gescheiterten Selbstmordversuch einen Nervenzusammenbruch. Er hatte versucht, sich mit DHL-Paketklebeband an einem Türreck zu erhängen. Das erste mal war es natürlich gerissen, beim zweiten Versuch fand er den Anfang des Klebebands auf der Rolle nicht mehr.

Die beiden anderen Gründer fusionierten mit der Deutschen Post AG, die gerade auf dem Shareholdergroßmarkt für ein neues Sozialprogamm einkaufen war. Nächtelange führten die obersten Consulter knochenharte Verhandlungen um die Gründung einer GmbH von Worldwide Express und weiteren gescheiterten Frachtexperimenten, die sich nur auf ein minimales Ziel konzentrieren ließen: Schädigung oder Zerstörung von UPS. Das wurde dann auch gleich als Firmenmaxime festgehalten.

Immerhin konnten die DHL-Gründer viel aus ihrem alten Unternehmen retten. Gut, natürlich nicht ihr Geld oder die Unternehmensstruktur oder die Unternehmenslogistik oder das Personal, ja selbst das Firmenlogo musste dem kotzgelben Corporate Design der Post weichen, aber immerhin durften die Gründer noch den Schriftzug des Logos mitbestimmen. Das dürfte dem machthungrigen Zumwinkeladvokaten gar nicht geschmeckt haben. Die Post, die sich bereits 2001 eine knappe Mehrheit an der Unternehmensrendite gesichert hatte, sah es zwar auf weitere Anteile ab, ließ aber ein den Firmengründern vorbehaltenes Aktienpaket von 44 % unberührt. Das wurde zur Sicherheit sogleich vom DHL-Hauptquartier in Brüssel in die USA geschickt. Unglücklicherweise verschickten es die DHL-Gründer im eigenen Unternehmen, das Aktienpaket ging folglich verloren und die Post konnte 2002 mit vollen Unternehmensanteilen und schon im Voraus sinkenden Kursen DHL International an die Börse bringen.

In den kommenden Jahren folgte allerlei unnützes Zeug wie eine globale Paketmarke, die die DHL als großen Erfolg verkaufte oder ein "Innovation Center", um die zukunftsweisende Kraft der DHL zu erfinden. Seit die DHL in Sachen umweltbewusste Logistik auf kerosinbetriebene Flugzeuge verzichtet und stattdessen auf Tretradbetrieb umgestiegen ist, war auch wieder Geld für einen neuen Flughafen in Halle/Leipzig da. Öh...

Unternehmensstruktur und Firmenphilosophie

Das Konzept

Die DHL übernimmt mittlerweile viel Verantwortung für Dinge, nach denen keiner gefragt hat. Neben UPS bekämpft das Unternehmen Verantwortungslosigkeit als zweiten großen Missstand dieser Erde. Das bedeutet, dass die DHL mit ihrer logistischen Kernkompetenz überall in der Welt an Punkten aushilft, in denen Not, Misstand und Armut herrschen und damit sein eigentliches Kerngeschäft in allen Industrienationen vernachlässigt. Experten nennen das Verantwortungsverlagerung.

Mit Verlagerungen kennt sich die DHL übrigens auch aus, denn seit einigen Jahren existiert die DHL Supply Chain als viertes Standbein des Unternehmens, mit der Menschen ihr Gefahrengut teuer zwischenlagern lassen können. Wer hatte nicht schon den Gedanken, dass das Bahnhofsschließfach zu eng geworden ist für das ganze Crystal Meth und wer kennt das nicht, dass man für den nächsten Domino Day einfach wieder keine passende Lagerhalle findet? Diese Probleme gehören jetzt der Vergangenheit an. Nur für das vorläufige Endlager in der Asse möchte auch die DHL keine Verantwortung übernehmen. Schade.

Egal ob Waffenlieferungen in dubiose Dritte-Welt-Länder oder ein neues Sparpaket für Griechenland, die DHL liefert angeblich verantwortungsvoll alles überall hin. Der nächste Schritt, den das Unternehmen für 2015 gehen will wird damit logischerweise die Ausweitung der Verantwortung auch auf regionaler Ebene sein. DHL-Postboten werden bald Reifen wechseln, kaputte Türklingeln reparieren, Gehwege enteisen und Fenster putzen, wenn es der vermeintlichen Vernetzung der Menschheit dient.

Die Mitarbeiter

Die DHL verwendet viel Zeit darauf, Programme zu entwickeln, die den Eindruck vermitteln, sie sei ein nachwuchsförderndes und mitarbeiterfreundlices Unternehmen. Gleichzeitig wird mit den InitiativenGo“ und „Go Zeitarbeit“ vielen Arbeitnehmern ein beruflicher Paradigmenwechsel ermöglicht, damit man sogar mehr ungebildete Fachkräfte auf Weiterbildungsschulungen schicken kann.

Als Mitarbeiterstamm werden hauptsächlich Büroangestellte im Fracht- und Lagersektor des Unternehmens bezeichnet, aber auch die unkündbaren Beamtenaltlasten, die man mit viel Verantwortung an Positionen verschoben hat, wo sie keinen größeren Schaden anrichten können. Teilweise sind sie auch mit den alten Schaltersesseln in ihren Reichspostgebäuden verwachsen, sodass sie für den Paketversand kaum noch eine bedeutende Rolle spielen dürften.

Nach Auskunft der Firmenwebsite steht auf diesen Schildern: Hurra! Ein Hoch auf DHL!

Größten Wert legt das Unternehmen darauf, die Zufriedenheit seines Mitarbeiterstamms vollständig sicherzustellen. Daher zählen der Vollständigkeit halber die Paketboten nicht mehr zum Mitarbeiterstamm, selbst wenn einige über die Aktion „Go Zeitarbeit“ den Weg zurück ins Unternehmen gefunden haben. Günther Wallraff deckte 2011 in zwei Undercoveraktionen, einmal als Spezialversandfracht und einmal als Expressbrief verkleidet, die Zustände an der Basis auf und brachte damit die DHL öffentlich in Verbindung mit Lohndumping.

Walraff hatte herausgefunden, dass die DHL-Postboten teilweise 16-25 Stunden am Tag arbeiteten, davon sieben Stück die Woche, 30 Stück im Monat ohne Feiertage oder Pausen oder gesetzliche Krankenversicherung. Manche Postboten durften während der Fahrt nicht einmal wehmütig aus dem Fenster blicken. Alte und Lahme wurden in unachtsamen Momenten überfahren, um die Versicherungen für den Arbeitsschutz zu sparen. Fahrtenbuch und Uniformen mussten selbst angeschafft und eingefärbt werden, das Firmenlogo wurde lediglich in einer geheimen Fabrik auf Provision aufgebügelt, in die man die Kinder der Postboten zum Arbeiten verschleppt hatte. Den Anreiz für die tägliche Arbeit bildete der Bruttolohn, den man ihnen an einer Angelrute vor die Windschutzscheibe gehängt hatte. Der war von solcher Höhe, dass sich viele DHL-Postboten in ihrer Freizeit mit Organtransporten für örtliche Intensivstationen etwas dazuverdienten, um wenigstens auf die Hälfte der Grundsicherung zu kommen. Meistens war es aber zu wenig, um als Aufstocker durchgehen zu können.

Nach den Enthüllungen korrigierte die DHL diesen Kurs in der Belegschaft und entschied sich, künftig die Zustände in der Mitarbeiterschaft zu verschweigen und durch behutsame Repressionen zu überhören. Die seitdem gehäuften psychischen Probleme und Selbstmordversuche unter den Paketboten sorgen für eine natürliche Auslese und damit insgesamt für einen entspannteren Umgang mit dem Thema Lohndumping. Im Jahr 2012 soll ein DHL-Laster ein Attentat auf Günther Wallraff verübt haben, als dieser gerade als verdeckter Geisterfahrer auf der A7 unterwegs war. Erfolglos.


Günter Wallraff deckte als Frank Appel verkleidet in Undercover Boss die Missstände im Lohndumping auf.In Erinnerung an ihre Ursprünge arbeiten die Leute heute noch in hässlichen Uniformen, die an Sportkleidung der Nachkriegszeit erinnern.

Das Liefersystem

Chaosprinzip

Immer sicher, immer zuverlässig.

Viele Menschen bemühen sich, Einblick in die verschlungenen Wege der DHL-Paketzustellung zu erhalten. Das sollten sie lieber sein lassen, denn in aller Regel werden sie erbost feststellen, dass die Logik hinter der Logistik unnötig kompliziert und absolut irrational ist. Solange der Konzern aber behauptet, dass das Chaos ein effizienzsteigerndes Mittel ist kann er sein "System" auch vor den Stimmen seiner Kritiker erfolgreich verteidigen. So kompliziert ist es auch gar nicht, wie an einem Beispiel gezeigt werden kann:

Frau Mustermann aus Abbensen bei Hannover möchte ein Paket bis zu 10 Kilo, ordentlich versichert und abgewogen nach Hildesheim (ca. 40 km. Luftlinie) versenden. Sobald das Paket die Waage des Postschalters passiert hat, beginnt seine Reise durch viele Hände und Stationen.

  • Erste Station: Zunächst einmal muss das Paket aus dem Lager der Annahmestelle abgeholt werden. Wie häufig hier ein Bote vorbeischaut, um das Lager auszuräumen hängt von der Lage des Paketaufgabeortes zusammen. In der Regel gilt: Je größer die Stadt, desto dichter die Abholzeiten, in Berlin z.B. alle acht Minuten. In Abbensen kommt im Abstand von zwei Wochen die Postkutsche aus Hannover, um die Fracht zum nächsten DHL-Auto zu bringen, wenn die Pferde und das Wetter mitspielen.
  • Zweite Station: Hat die Fracht in einem DHL-Sprinter ihre Station verlassen, geht es für die Pakete an einem geheimen Ort irgendwo in Westdeutschland. Hier werden sie je nach Wohlgefallen willkürlich in Auslieferungscontainer geworfen, die irgendwie irgendwohin gehen. Zuvor werden die Pakete von den Angestellten des Lieferzentrums gewogen, hin und hergeworfen und vereinzelt auch geöffnet, um nach Wertgegenständen zu suchen. Die Kalligraphieabteilung des Lieferzentrums mit seinen studierten Paläographen erfasst alle manuell ausgestellten Versandaufkleber, die sie möchte, um im Zweifelsfall richtig abgebuchte Pakete falsch versenden zu können oder das Paket an den Absender zurückgehen zu lassen, mit dem Hinweis, dass er die Adresse noch einmal ordentlich schreiben soll. Im Sinne der Chancengleichheit werden mittlerweile auch mehr Ananalphabeten und Legastheniker in der Versandettikettierungsabteilung der DHL-Lieferzentren eingestellt.
  • Dritte Station: Hat das Paket das Lieferzentrum verlassen, wird es über den Flughafen Hannover verzollt und ins DHL-Zentrallager nach Singapur ausgeflogen. Dort liegt es etwa drei Wochen, bevor es über New Castle, die Antarktis und Kapstadt zurück nach Deutschland, genauer nach Obertshausen in die Nähe von Frankfurt am Main kommt. Von diesem großen Paketzentrum wird es nun per Spedition in ein kleineres Auslieferungszentrum nach Harsum gebracht.
  • Vierte Station: In kleineren Auslieferungszentren wie Harsum werden die noch nicht auf der Reise kaputtgegangenen Pakete planmäßig zerstört. Häufig kommt es auch vor, dass sich die Auslieferungszentren untereinander Pakete vor der Auslieferung zusenden, aus Spaß. Wenn sich die Mitarbeiter der jeweiligen Auslieferungszentren an den Paketen ausgetobt haben, werden sie in ein Postauto gesteckt und als zugestellt markiert.
  • Fünfte Station: Der Paketklumpen erreicht seinen Bestimmungsort, wobei die Übergabe vom Empfänger (sofern er von dem Paket noch weiß) schriftlich mit einem unleserlichen Krakel bestätigt werden muss. Ist der Empfänger nicht da, um zu krakeln, wird er routinemäßig benachrichtigt, dass das Paket in der nächsten Pack- oder Paketstation auffindbar ist, wobei meist noch kleine Raufwolken und Totenköpfe auf die Benachrichtigungen gemalt werden, weil die dort abgelegten Pakete als nicht zugestellt gelten und sie der Paketbote zur Ernährung seiner zwölf Kinder auch nicht bezahlt bekommt. Der Empfänger in Hildesheim hat ab dem Zeitpunkt dieser Benachrichtigung sieben Tage Zeit zur Abholung, ansonsten wird das Paket über Obertshausen, Kapstadt, die Antarktis, New Castle, Singapur und Hannover direkt an den Absender zurückgeschickt.

DHL-Postboten

Im Rahmen der neuen Umweltpolitik lassen DHL-Boten auch mal das Auto stehen...

DHL-Postboten sind laut offizieller DHL-Propaganda langjährig geschulte und hochmotivierte Facharbeiter. Tatsächlich sind DHL-Postboten Menschen, die firmeneigene Häscher in einer schwierigen Lebensphase am Busbahnhof geködert haben. Sobald sie den Arbeitsvertrag unterschrieben haben, gehören sie mit Leib, Hab und Seele dem Unternehmen. Den brutalen Hass auf ihre Lebenssituation projizieren sie nicht selten auf ihre Kundschaft, wenn sie sie denn mal zu Gesicht bekommen.

DHL-Postboten werden nur für das bezahlt, was sie tun, nicht für das, was sie sagen, daher kommunizieren sie allein über vorgedruckte Benachrichtigungskärtchen, die den Empfänger über den Status seines Pakets meistens im Unklaren lassen. Was überhaupt Schwierig an DHL-Postboten ist, ist, dass ihnen die Empfänger in 98 % aller Fälle noch nie in ihrem Leben begegnet sind, denn DHL-Postboten kommen immer dann, wenn niemand zu Hause ist. Wann das ist, hängt vom Kunden ab, da stellt sich das Unternehmen einhundertprozentig verantwortungsvoll drauf ein. Außerdem werden die Boten wöchentlich ausgewechselt, damit ihre Psyche stabil bleibt, um wenigstens einen Monat Paketdienst zu überstehen.

...oder kommen gleich mit dem Bus.

DHL-Postboten haben genau drei Möglichkeiten, ein Paket auszuliefern. Die einfachste Variante wäre, dass sie den Kunden an der Tür antreffen, weil der sich für das Eintreffen des Paketboten extra frei genommen hat. In diesem Fall schaffen es DHL-Paketboten, ein Paket zu bringen, zu übergeben und die Empfangsbestätigung zu unterschreiben, ohne den Kunden nur ein einziges mal ins Gesicht gesehen oder mit ihm gesprochen zu haben. Die zweite Möglichkeit wäre, dass der DHL-Paketbote den Empfänger nicht antrifft, so wie er es bevorzugt. In dem Fall wird der Postbote jeden Weg gehen, um nur nicht das Paket wieder (auf eigene Kosten und Arbeitszeit) mitzunehmen, auch wenn jede Paketwand einzeln durch den Briefschlitz geschoben werden muss. Der liebste Ansprechpartner für solche Situationen ist der verschrobene Nachbar, der beim Anblick des Postboten oft schnell Reißaus nimmt, oft ohne Erfolg. Wenn Postboten einen Nachbarn erspäht haben, sind sie wie Bluthunde, das Paket fliegt im Zweifel sogar über den Gartenzaun.

Eine unkompliziertere, relativ neue Möglichkeit ist auch der Ablagevertrag, der den Postboten ermächtigt, Pakete grundsätzlich an verabredeten Geheimverstecken, wie Falltüren im Vorderhaus, Panikräumen, Gullis oder hohle Baumstämme zu hinterlassen oder Erpresserpakete mit Leichen und abgeschnittenen Ohren gleich im nächsten See zu entsorgen. Zudem kommt diese dritte Variante der wohl innovativsten Einrichtung des verantwortungsvollen Unternehmens nahe, der Packstation.

Die Packstation

Die DHL ist bisher das einzige Unternehmen, das Packstationen abietet. Warum wohl? Nun, vielleicht, weil der Weg zu einer Packstation mindestens genauso lang ist wie zur nächsten Postfiliale. Das bedeutet für die Zielgruppe einer Packstation, dass sie zu den Öffnungszeiten einer gewöhnlichen Postfiliale (meist bis 5 vor 12) so beschäftigt ist, dass sie nur nachts Zeit hat, um sich um ihre Post und vermutlich auch ihren Müll zu kümmern... Zudem funktionieren Packstationen nur national, Geldwäschergeschäfte u.ä. lassen sich damit kaum abwickeln, genausowenig kann man wegen der Fachgröße keine Leichen darin verschwinden lassen. Das grenzt die Zielgruppe der nachtaktiven Kunden natürlich noch weiter ein.

Packstationen sollten möglichst sicher sein, damit die gesammelten Wertgegenstände, die die Postboten dort einlagern nicht zur unbezahlten Selbstbedienung einladen. Daher mietet DHL für ihre dorfgroßen Stationen grundsätzlich schlecht einsehbare und unbekannte Ecken an öffentlichen Plätzen als Standorte an. Sollten enthusiastische Diebebsbanden sich dennoch entschließen, die Kunden der Packstation um ihre Waren zu erleichtern, so wird sie sicher die nicht vorhandene Beleuchtung oder die fehlende Videoüberwachung davon abschrecken, einfach vor den Stationen zu warten. Naja, wenigstens ist die Bedienung trotz aller Sicherheitsmerkmale sehr einfach. Nach der Onlineanmeldung muss man sich schlicht und ergreifend seine 50-stellige TAN-Nummer merken und kann dann zu jeder Tages- und Nachtzeit am spannenden Paketversand teilnehmen.

Der Montag

Wie regelmäßige DHL-Kunden wohl bemerkt haben, kommen montags keine DHL Pakete mehr. Nun, warum ist das so? Trotz der guten Arbeitsatmosphäre und dem vorzüglichen Umgang mit der Belegschaft schienen doch in der Vergangenheit viele DHL-Mitarbeiter den Samstag Abend zu missbrauchen, um sich so gründlich zu besaufen, dass sie das Gefühl hatten, sie könnten noch eine weitere Woche in ihrem ausbeuterischen Lohnsklavenverhältnis durchhalten. Das führte in den letzten Jahren dazu, dass die Mitarbeiter, die am Sonntag Schicht im Paketzentrum hatten entweder auf einer Bahre zur Arbeit rollten oder vom Restalkohol vernebelt allerlei witzige Fehler in der Versanabfertigung machten. Diese Mängel haben Arbeitsoptimierer aus der DHL-Personalabteilung HR Standards & Guidelines, behoben, indem sie die 160 Stunden-Woche eingeführt haben, verteilt auf Montag bis Samstag, sodass der Sonntag nun als freier Tag für die deutschen DHL-Mitarbeiter zurückbleibt. Nach wie vor besteht also kein Grund, warum Motivation und Service der DHL-Zentren zu wünschen übrig lassen sollten. Jede andere Behauptung wäre völlig überzogener Enthüllungsjournalismus.


Finanzen, Preise und Angebote

Ein ganzes Departement beschäftigt sich bei DHL mit Finanzen und Global Business Service, was zwar nichts bedeutet, aber schick klingt. Die DHL braucht ein Finanzdepartement, um den vielen Aktionären zu erklären, warum man seit der AG-Gründung 2002 nach einigen katastrophalen Einbrüchen bei den Zählerständen immer noch einen rasanten Abwärtstrend von rund einem fünftel des Aktienstartwerts zu verzeichnen hat. Böse Zungen behaupten, die Firmenvorstände hätten damals von dem Kapital Telekomaktien gekauft.

Um von diesen Missständen abzulenken hat das Unternehmen ganz im Sinne seines Konzepts der Verantwortungsverlagerung jede Menge Alibis (sog. Sektoren) geschaffen, um seinen Gläubigern wenigstens eine sinnvolle Investition von Firmengeldern zu suggerieren. Sie sollen das Unternehmen mit der "Strategie 2015" "in die Zukunft führen" und haben lustige Namen wie "Automotive" oder "Life Sciences & Healthcare". Wenn es nach Vorstandschef Frank Appel ginge, würde die DHL auch eigene Sektoren haben, um Liebe zu transportieren, wenn man nur irgendwie vom massiven Regelungsbedarf bei der nationalen Paketzustellung ablenken kann.

Wer ein ganz normales Paket versenden will, der sollte bei der DHL darauf achten, dass es das willkürlich festgelegte Maximalgewicht von 10 Kilogramm nicht übersteigt. Am besten sollte das Paket auch nicht breiter sein als einen halben Meter und am allerbesten verschickt man seinen Kram gleich in nochmal so teuren DHL-Kartons, die ohnehin die besten Maße für den Versand haben. Wer sich an die Gewichtsobergrenze hält, der weiß auch, dass alles, was man so zu verschicken hat keinesfalls ein Gewicht von zehn Kilo erreicht, sondern meistens 11, 10,3 oder 10,09 Kilo hat, wobei am Schalter jeder Regentropfen mitzählt. Den Mitarbeitern an den Schaltern ist es ohnehin am liebsten, man schickt gar keine Pakete, da das Wiegen und Bekleben derselben sie beim Däumchen Drehen stört. Wer Briefbomben mit Zeitschaltuhren verschickt, sollte zusätzlich auf die Tageszeit achten, es kann auch mal sein, dass so ein Standardversand noch das ganze Wochenende im Lager liegen bleibt, wenn gerade etwas besseres zu tun ist.

Hier die Preise im Überblick
  • 1 Päckchen (unversicherte Fracht bis 2 kg ohne Ankunftsgarantie) 4,10 Euro (online 4.09 Euro)
  • 1 Pluspäckchen M (unversichertes Paket bis 10 kg ohne Ankunftsgarantie) 5,99 Euro
  • 1 Paket bis 2 kg (Päckchen mit Ankunftswahrscheinlichkeit) 4,99 Euro (nur online, nur manchmal)
  • 1 Paket bis 10 kg (versicherter Karton, mehr nicht) 6,99 Euro (online 5,99 Euro + 1 Euro Aufpreis
Druckerpapier für die Marke)
  • 1 Paket bis 20kg (Übergröße, geringe Ankunftwahrsscheinlichkeit) 11,99 Euro (+ diverse Aufpreise und böse Blicke)
  • 1 Paket bis 31,5kg (doppelte Übergröße, verschwindet ganz sicher) 13,99 Euro (+ 50,34 Euro Servicepauschale und diverse
Flüche des Postboten)
  • 1 Paket über 31,5kg Unmöglich, Spaßversand

Für alle hier gelisteten Preise kann man auch auf den Unternehmenszweig DHL Express zurückgreifen, der zwar in der Lieferzeit keinen Unterschied zum Standardversand aufweist (nach dem Chaosprinzip könnte er sogar langsamer sein), dafür aber mindestens das dreifache kostet. Für internationale Preise ist die Tabelle mit dem Faktor 220 zu multiplizieren. Seit die Post 2010 mit dem E-Postbrief (der sog. "Email") im Web 2.0 angekommen ist es auch möglich, nicht so reale Pakete über den Online-Anhang des "E-Postbriefs" mitzuschicken. Dieser kostenpflichtige DHL-Service ist zwar (noch!) um 100% teurer als der Anhang bei unzähligen Freemailanbietern, dafür aber auch viel sicherer. Moment...das muss umformuliert werden..., dass dieser nutzlose Service der DHL um 100 % teurer ist als jeder Freemailanbieter, ist aber umso sicherer. So herum stimmts!


Werbung und sonstiger Schabernack

Wenn die DHL eines versteht, dann ist es, sich überall massiv zu vermarkten. Dabei hat die Werbeaktivität des Unternehmens proportional zum erneuten Anstieg der zunächst gesenkten Paketpreise zugenommen. Als Thomas Gottschalk und sein Bruder 2006 die DHL übernahmen, waren die Werbekampagnen noch sehr bodenständig, mit einem frohen Augenzwinkerhumor und ausgesprochen ehrlich. Die Zustände, Innovationen oder gar Angebote des Unternehmens wurden kaum oder allenfalls am Rande angesprochen. Wozu auch? Es gab ja keine! Außerdem hatte man Thomas Gottschalk, das musste reichen.

Wenigstens hat er es eingesehen

Seit 2008 Vorstandsvorsitzender Frank Appel auf die Bühne trat, wehte ein anderer Wind durch die DHL-Firmenentrale. Visionäritive Worte wurden erfunden und neue Firmenkonzepte bildeten den Ausgangspunkt für die neue DHL-Werbung. Dabei wurden auch unbequeme Wahrheiten verschwiegen und die alten, ursprünglichen Ziele wieder hochgehalten. Gottschalk produzierte seinen letzten Spot für DHL-Express 2011, danach wurde er zu allen Anteilen von Haribo gekauft. Die DHL hingegen ging mit illiadischen Zorn gegen seine Konkurrenten vor und fuhr seine trojanischen Pferde aus dem Stall. Im Jahr 2008 leierte sie die Übernahme einer defizitären Luftflottentochter durch UPS an. Das Geschäft wurde mit einem riesigen Gastpaket besiegelt, das die DHL in die UPS Zentrale nach Atlanta schickte. Im Paket saßen 40 ausgehungerte DHL-Boten, die nach dem Öffnen auf der Suche nach der nächsten Toilette blindwütig über die UPS-Sachbearbeiter herfielen. Im Nachhinein wurde das Ganze als Gag verkauft, was die Angehörigen der Opfer zu bestätigen hatten.

Böse Zungen behaupten ja, dass es die DHL mittlerweile nur noch deswegen gibt, weil sie mit einigen Finanzmitteln und guten Beziehungen den Internetversandhandel kontrolliert. Offiziel hat der Konzern solche Gerüchte schon lange dementiert, da die Haupteinkünfte des Unternehmens im Fracht- und Logistikbereich lägen. Inoffiziell soll Frank Appel die beiden Zalando-Gründer David Schneider und Robert Gentz 2008 auf eine Samwer-Party gebracht haben, wo er mehrmals am Abend vor Glück geschrien haben soll (ob der spätere Werbeslogan "...oder brings zurück!" wohl auf Appels Kappe gewachsen ist?). Auch Amazongründer Jeff Bezos hat lange Zeit verneint, dass er 2012 unter dem Namen Christiano Phantomo einen riesigen Batzen Postaktien gekauft hat. Der Aktionär ist mittlerweile verschollen, Hauptanteilseigner ist ein Kanarienvogel aus Chicago.

Vieles, was aus der DHL- Werbeschmiede kommt, klingt immer noch wie eine Entschuldigung, z.B. die Worte des Vorstandsvorsitzendenden "Wir werden weiter hart an uns arbeiten" im proletarischen Ärmelhochkrempelstil zusammen mit der Meldung über neue Renditen von 55 Millionen Euro. Daher soll über neue Mottos in thematischer und inhaltlicher Nähe zu Wahlkampfslogans nachgedacht werden. So lautete das Motto des neuesten Unternehmensberichts: „Entscheidend ist das "und"!“ Und? Auch selbstironischer wird die DHL-Werbung. So sollen in einer jüngeren Werbeaktion unzählige DHL-Pakete bedruckt mit dem Spruch "DHL ist schneller" zur Auslieferung bei UPS aufgegeben worden sein. Was zunächst als dreiste Lüge erscheint entpuppt sich als intelligenter Humor mit einer Moral: Eine Schnecke ist tatsächlich schneller als eine Muschel und eine Muschel ist viel schneller als ein Stein oder mit mehr Verantwortung in der Stimme: Alles ist relativ.

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