Callcenter

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Als Callcenter (deutsch: Rufmitte) werden Niederlassungen von Unternehmen bezeichnet, in denen legale Beratung (Hotline) und illegale Abzocke harmonisch nebeneinander unter einem Dach existieren. Zumeist in Billiglohnländern angesiedelt, führen die Beschäftigten oft rund um die Uhr, also ohne Schlaf zu benötigen, Telefongespräche mit den im Vergleich zum eigenen Einkommen vermögenden Kunden. Die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und die Architektur der Gebäude wurde modernen Haftanstalten nachempfunden.

Verlagerung von Arbeitsplätzen (Outsourcing)

In den oftmals tausende von Kilometern entfernten Ländern stehen in der Regel kaum deutschsprachige Arbeiter, besser: Lohnsklaven, zur Verfügung. Daher werden Mitarbeiter aus Deutschland gerne mit der Androhung vom Arbeitsplatzverlust dazu "motiviert", zusammen mit dem Callcenter dorthin umzuziehen. Da dürfen sie dann zu kostengünstigeren Bedingungen für das Unternehmen arbeiten, ohne unnötigen Ballast wie Sozialabgaben, Altersvorsorge und ähnlichem Firlefanz.

Diese Auslagerung von Arbeitsplätzen, das so genannte Outsourcing, führt langfristig jedoch aufgrund der Vielzahl der Beschäftigten zu einer Völkerwanderung. Daher wird es vom Callcenter-Ausschuss des Deutschen Bundestages sehr kritisch betrachtet. Es wurde sogar einmal ein Vorschlag eingebracht, die Kunden, sprich alle Einwohner des Landes, gleich mit in die Billiglohnländer zu verschiffen. Eine enorme Kostenersparnis wäre die Folge, und das freigewordene Land könnte gewinnbringend bei Ebay versteigert werden.

Der freundliche Mitarbeiter

Die dort arbeitenden Lohnsklaven, innerbetrieblich aus Motivationsgründen "Agenten" genannt, sind meist anonyme Stimmen, die vertraglich verpflichtet sind, selbst bei den unmöglichsten & arrogantesten Gesprächspartnern immer nett und freundlich in der Leitung zu bleiben. Man kann sich mit der Stimme beispielsweise über das schlechte Wetter in Polen oder den Hautkrebs der Oma unterhalten, denn der Arbeiter darf ja nicht auflegen! Es ist fast wie bei Domian oder einer Talkshow mit Jürgen Fliege.

Rückruf unerwünscht

Geübte Callcenteragenten helfen somit in jeder Lebenslage "gerne" weiter. Nur zurückgerufen werden möchten sie nicht, deshalb werden die Rufnummern der Arbeiter nur selten mit übertragen. Man will ja schließlich nicht von störenden, unangemeldeten Anrufen der Kunden belästigt werden!

Aufregende Gespräche

Hat man die Vorwahl 0900 oder 0180 gewählt, erhöhen sich Spannung und Nervenkitzel aufgrund der Minute für Minute steigenden Kosten. Derartige Anrufe sollten daher grundsätzlich vom Telefon eines Bekannten durchführt werden. Telefoniert man dennoch auf eigene Rechnung, erspart man sich immerhin den Besuch von Casinos, Pferderennen oder Glücksspielautomaten.

Die Computerstimme

Bei Call-Centern die noch in Deutschland ansässig sind wurde die Mehrzahl der Call-Center-Agents bereits durch Anruf-Computer ersetzt, deren liebreizende Stimme immer wieder verkündet "Drücken Sie die Eins". Beim Aufeinandertreffen von Mensch und Computer kommt es immer wieder zu Missverständnissen, bei denen der Computer gewohnt gelassen und monoton, "Drücken Sie die Eins" wiederholt. Weil der Mensch aber der elektronischen Gelassenheit, des Computers, nur seine emotionale Seite entgegenbringen kann, kommt es hierbei oft zu erhöhter verbaler Aggressivität des Menschen. Um die Computer davor zu schützen wird bei menschlichen Wutausbrüchen der Computer abgeschaltet und es schaltet sich ein Call-Center-Agent in das Gespräch ein.

Tipp: Wenn Sie mit einer Computerstimme verbunden sind und lieber mit einem Menschen sprechen wollen, simulieren Sie einfach einen Wutanfall und beschimpfen Sie den Computer. Sie werden umgehend zu einem freien Mitarbeiter umgeleitet.

Siehe auch


Linktipps: Faditiva und 3DPresso