Angorakatze

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Angorakatze
PaulUlrich.JPG
Junger Angorakater der Unterart paulus ulricensis.
Deutlich erkennt man bereits im Alter von sieben Wochen
die außerordentliche Schönheit
Systematik
Klasse: Säugetier
Unterklasse: Teuflische Säugetiere
Ordnung: Raubtiere
Unterordnung: Gefährliche Raubtiere
Familie: Kotzen
Unterfamilie: Wollkatzen
Gattung: Flauschartige Wollkatzen
Verbreitung: Menschenkäfige
Fortpflanzung: Wollenflug
Ernährung: Liebe, Glück und Schönheit
Wissenschaftlicher Name
felis silvestris catus formosus maximus

(Max Mustermann, 1945)

Obwohl die Angorakatze (esp. felis silvestris catus formosus maximus) allgemein als eine Spielart der Hauskatze (esp.felis silvestris catus) angesehen wird, liegt ihr Ursprung im Nebel der Geschichte verborgen. Es heißt, die Göttin Freyja, die auch den Beinamen Herrin der Katzen führte, habe sie aus Sternenglanz, Spinnweben und Pusteblumensamen geschaffen. Wissenschaftlich ist diese Theorie nicht zu belegen, es kann ihr aber auch nichts entgegengesetzt werden. Außerdem gilt das Erscheinungsbild der Angorakatze als Beleg dafür, dass die Erklärung den Tatsachen entspricht.

Verbreitung

Die Angorakatze ist weltweit verbreitet. In erster Linie findet man sie in der Nähe toleranter, charakterfester Menschen, deren Selbstwertgefühl keinen Schaden nimmt, wenn sie sich einem höheren Wesen bereitwillig unterordnen. Einige wenige Angorakatzen, die den Schauspielerberuf ergriffen haben, erwecken aufgrund ihrer Rollen den Eindruck, sie hielten sich vornehmlich in Gesellschaft gesetzloser Bösewichte auf, doch das ist irreführend. Sollte tatsächlich die eine oder andere Angorakatze mit einem solchen Menschen zusammenleben, spielen dabei andere Kriterien eine Rolle - Bildung, Umgangsformen, Kultur, um nur einige zu nennen. Die Rollen, die von Angorakatzen gespielt werden, sind eigentlich die phlegmatischer, schlechtgelaunter Perserkatzen, die allerdings wegen ihres weniger ansprechenden Äußeren nicht so oft engagiert werden. Zudem fällt es Angorakatzen einfach leichter, das Drehbuch zu lernen.

Körpermerkmale

Die Angorakatze ist nicht nur, wie Katzen im üblichen Sinne, schön. Sie ist schönschönschönschönschön. Sie ist sooooooooo schön. Sie ist anerkannterweise so unendlich, unbeschreiblich, über die Maßen schön, dass jedes andere Lebewesen auf der Erde und sämtlichen anderen Planeten neben ihr sofort hässlich oder wenigstens unscheinbar und farblos aussieht - sogar Diamanten, Baccara-Rosen, Marilyn Manson und Totilas! Verglichen mit einer Angorakatze sind sie einfach nur bäh! Daraus ergibt sich ganz selbstverständlich, dass in vielen Kulturen der Begriff Angorakatze das gängige Synonym für ultimative Schönheit ist.
Deswegen ist ihr Aussehen auch nicht genauer zu beschreiben. Kein Mensch wäre in der Lage, auch nur annähernd die richtigen Worte zu finden.
Alle Angorakatzen sind weiß. Selbst dann, wenn sie eine schwarze, graue oder rote Fellfarbe aufweisen. Sobald sie aus dem Blickfeld verschwunden sind, hat man sie weiß in Erinnerung. Das liegt an der Beschaffenheit ihres Fells, das einige erstaunliche Eigenschaften besitzt (s. unten: Tastsinn).

Sinnesleistungen

Der magische Blick eines erwachsenen Angorakaters

Die Angorakatze ist ein sehr sinnliches Wesen. Beinahe alle Sinne des Menschen werden von ihr angesprochen.

Gesichtssinn (sehen)

Ganz klar muss hier gesagt werden: Die Angorakatze ist nicht zu übersehen. Wenn sie einen Raum betritt, ist sie da. Sie ist eine Erscheinung, die alle Blicke auf sich zieht. Kein Mensch ist in der Lage, wegzuschauen. Ihre Schönheit, ihre Anmut wollen bewundert werden. Sie kennt ihre Schokoladenseite und weiß immer, sich in Szene zu setzen. Egal, in welcher Haltung - sie ist immer eine Augenweide. Sie ist nun einmal sooooooo schön,dass der Mensch selbst wichtige Tätigkeiten unterbricht, nur um sie anzusehen. Darin legt neben dem Tastsinn (s. unten) einer ihrer ganz großen Machtfaktoren.

Gehör

Das hervorragende Gehör, das alle Katzen besitzen, ist bei der Angorakatze ins nahezu unglaubliche gesteigert: die Angorakatze registriert nicht nur Laute, sie hört tatsächlich! Sowohl auf ihren Namen, als auch auf sämtliche Spitz- und Kosenamen, mit denen sie bedacht wird, ohne diese mit Spitz- und Kosenamen möglicher im gleichen Territorium lebenden Artgenossen zu verwechseln. Es sind Angorakatzen beobachtet worden, die auf bis zu zwanzig verschiedene Bezeichnungen hören. Außerdem hören sie auch auf Verbote, sofern sie vernünftig und schlüssig erklärt werden, sowie auf freundlich vorgetragene Bitten, nicht jedoch auf unsinnige Anordnungen oder harsche Befehle.
Leise Töne hört sie generell besser als laute, wobei sie eine Ausnahme macht, wenn es um Musik geht, die sie gern hört. Das ist eine angenehme Seite, sofern sie den Musikgeschmack ihrer menschlichen Bezugsperson teilt. Das ist jedoch nicht immer der Fall (s. unten: Geschmackssinn)

Geruchssinn

Die Angorakatze schmeichelt dem menschlichen Geruchssinn dadurch, dass sie einen leichten Duft von Veilchen verströmt. Diesen kann man verstärken, indem man ihr Oliven anbietet. Die Katze liebt es, sich in der Lake zu wälzen. Diese, in Verbindung mit dem über das Fell abgegebenen Sekret (s. unten: Tastsinn) führt dazu, dass der Veilchenduft sich intensiviert.

Geschmackssinn

Der Geschmackssinn der Angorakatze ist bis zum Äußersten verfeinert. Sie liebt besonders Erdbeeren, Pfirsiche, Ananas und Mangos, die sie langsam und genüßlich verspeist. Niemals wird man sie hastig oder gierig schlingen sehen - das wäre geschmacklos und daher unangemessen. Obwohl sie sich dessen bewußt ist, dass Schokolade, Schichtnougat und Trüffelpralinen auf ihrem Speiseplan eigentlich nicht vorgesehen sind, schätzt sie auch diese Leckereien in kleinen Portionen und großen zeitlichen Abständen. Auch hier gilt jedoch Qualität als oberstes Prinzip. Eine Schokolade, auf deren Umverpackung kein stilisierter Drache zu sehen ist, wird sie immer mit Verachtung strafen. Und man versuche nicht, sie mit minderwertigen Süßigkeiten hereinzulegen. Darauf reagiert sie augenblicklich mit Berührungsentzug (s. unten: Tastsinn). Auch im übertragenen Sinn ist der Geschmack der Angora ohne Tadel. Niemals wird sie sich in Puppenkleidern, mit einem albernen Hut oder einer Schleife um den Hals präsentieren lassen. Ebenso ist es nicht ratsam, sie mit geschmacklosen oder peinlichen Namen wie 'Muschi' oder 'Mietzi' anzusprechen - in solchen Fällen versagt ihr ansonsten so hervorragendes Gehör. Besonders sensible Angorakatzen reagieren darauf sogar mit verstimmtem Fremdschämen dafür, dass der Mensch die Peinlichkeit seines Verhaltens gar nicht erkennt. Nur in einem einzigen Fall versagt der so ausgeprägte Geschmackssinn der Angorakatze hin und wieder, nämlich wenn es um Musik geht. Man hat von Angorakatzen gehört, deren Lieblingsalbum Sgt. Pepper von den Beatles sein soll, und ein Kater bevorzugt sogar Spielmannszüge. Das geht so weit, dass er an St. Martin beim ersten in der Ferne erklingenden Ton einer schrillen Piccoloflöte auf der Fensterbank sitzt und nicht eher von dort weicht, bis das letzte Tschingderassa irgendwo verhallt ist.

Der typische Gesichtsausdruck eines angorasüchtigen Streichlers

Doch da man über Geschmack streiten kann und diese Tiere ansonsten so unvergleichlich wundervolle Zeitgenossen sind, fällt es den meisten menschlichen Mitbewohnern nicht allzu schwer, sich auf die nötigen Kompromisse einzulassen.

Tastsinn

Der Tastsinn macht es dem Menschen unmöglich, sich der Angorakatza zu entziehen. Von der ersten Berührung an verfällt er der hypnotischen Wirkung ihres Fells. Das liegt daran, dass es ein opium-verwandtes Sekret absondert. Menschen, die eine Angorakatze angefasst haben, sehen sofort aus wie Mogli, wenn er von Kaa eingewickelt wird: gaaanz friedlich, glücklich, heiter - und sind schon im nächsten Moment nicht mehr dazu fähig, der Katze irgendetwas abzuschlagen. Dazu kommt, dass das Sekret sehr schnell zu extremer Abhängigkeit führt.
Da die Katze sehr menschbezogen und äußerst berührungsfreudig ist, entsteht eine Art von Symbiose: Die Katze erhält alles, was sie will; im Gegenzug erneuert sie fortwährend den dauerhaften Glückszustand ihrer Bezugsperson.

Verhalten

Sozialverhalten

Angorakatzen sind sehr soziale Wesen. Sie sind immer bereit, sich mit ihrer Umgebung - egal, ob mit Menschen oder anderen Katzen - zu arrangieren, solange ihre Führungsposition anerkannt wird. Daher ist es ratsam, in einer größeren Gruppe von Katzen nur eine Angora zu halten. Sie wird die anderen mit Weisheit und Güte führen, Streitigkeiten im Keim ersticken und die Schwächeren verteidigen. Auch dem mit ihr lebenden Menschen steht sie gern mit Rat und Tat zur Seite, weist ihn ohne Überheblichkeit, jedoch mit der manchmal notwendigen Strenge auf Fehlverhalten hin und erzieht ihn unmerklich nach und nach zu seinem besseren Selbst.

Kommunkikation

Körpersprache

Die Körpersprache ist das von der Angorakatze bevorzugte Kommunikationsmittel. Mit ausdrucksstarken Gesten und beredten Blicken signalisiert sie ihrer Umwelt Neugier, freundliches Interesse, Skepsis, Ablehnung, Verachtung, Amüsement, Ärger, Zuneigung etc. unmissverständlich. Ihr Grundsatz ist: Ein Blick sagt mehr als tausend Miaus.

Lautsprache

Nur im äußersten Fall erhebt die Angorakatze ihre Stimme zu einem sehr speziellen Gesang. Er klingt ziemlich genau wie eine aufgebrachte Handfräse auf höchster Drehzahl. Wenn sie ihn hören läßt, bedeutet das für Mensch und Mittier: Flandern in Not. Jetzt ist es wirklich allerhöchste Zeit, in sich zu gehen, reumütig seine Sünden zu überdenken und auf den rechten Weg - den der Angorakatze nämlich - zurückzukehren.

Telepathie

...in telepathischem Kontakt mit der Angorakatze

Mit dem Menschen ihres Vertrauens verständigt die Angorakatze sich häufig auf telepathischem Weg, speziell wenn er sich aushäusig aufhält. Auf diesem Weg kontaktierte Personen findet man z. B. in der Frischeabteilung im Supermarkt, wo sie mit glasigem Blick etwas murmeln wie: 'Was meinst Du, Paul-Ulrich, willst Du diese Erdbeeren? Ich finde ja, die sehen heute ganz gut aus.' Man kann auch beobachten, wie sie in tranceähnlichem Zustand einen Flummiballspender mit Münzen füttern, den Hebel drehen und anschließend von sich geben: 'Pech gehabt, es ist kein durchsichtiger. Bist Du wirklich sicher, dass Du nicht weißt, wohin Du deinen verbummelt hast?'. Dieses Verhalten trägt ihnen das Mißtrauen ihrer Umwelt und den Ruf, einen an der Klatsche zu haben, ein. Derlei Vorurteile sind jedoch völlig ungerechtfertigt. Sie haben nur das Privileg, gerade die aktuellen Wünsche ihrer Angorakatze über den mentalen Draht entgegenzunehmen.

Instinkt und Lernverhalten

Instinktiv weiß die Angorakatze, dass das ganze Leben ein fortwährender Lernprozess auf dem Weg zur persönlichen Vollkommenheit ist. Daher ist sie stets bereit, ihren Horizont zu erweitern. Es ist ratsam, ihr eine vielseitig sortierte Bibliothek zur Verfügung zu stellen, aus der sie sich frei bedienen kann. Von ihr bevorzugte Bände sind tunlichst in Reichweite zu platzieren - sie schreckt nicht davor zurück, andernfalls auf der Suche nach ihrer Lieblingslektüre das gesamte Regal abzuräumen. Das hat nichts mit Vandalismus zu tun. Es ist nur eine der vielen Lektionen, die der Mensch zu verinnerlichen hat. Auch ihre Pfotenfertigkeit ist erstaunlich. Die Angorakatze erlernt Techniken durch Beobachtung, und sie beobachtet immer und alles. So kann sie in der Regel sehr schnell das Licht an- und ausschalten und die TV-Fernbedienung handhaben, mit der sie sich virtuos durch die Wissens- und Kulturprogramme zappt. Auch die Funktion einer Türklinke erschließt sich ihr schon nach kurzer Zeit, und gern nutzt sie ihr Können, um für sich und ihr Rudel verbotene Räume zu öffnen. Von einem Angorakater ist bekannt dafür, dass er im Wohnzimmerschrank ein leeres Fach entdeckt, in das er Mitkatzen sperrt, um sie für ungehöriges Verhalten zu disziplinieren. Es ist beinahe unmöglich eine Angorakatze daran zu hindern, irgendetwas zu erlernen, das sie gerne lernen möchte. Im Zweifelsfall findet sie eine Fernsehsendung, die ihr Aufschluß gibt.

Geschichte der Domestizierung

Beinahe sofort nach ihrem Erscheinen gelang es der Angorakatze, den Menschen zu domestizieren. Es bedurfte nicht mehr als einer scheinbar zufälligen Berührung, um ihn davon zu überzeugen, dass er mit diesem wunderbaren Wesen unbedingt Wohnraum, Nahrung und Zeit teilen wollte. Leider brachte die Gabe der Beeinflussung aber auch Probleme mit sich. Da unbeteiligte keine Erklärung für die außerordentliche Hingabe bestimmter Menschen an die Katze fanden, verdächtigten sie letztere, Geschöpfe des Teufels zu sein und weiteten diese Behauptung gleich auf die gesamte Katzenheit aus. Das führte parallel zur Hexenverfolgung auch zu einer umfassenden Katzenjagd. Ausgenommen von der Hinrichtung waren weiße Tiere, da weiß von Alters her ein Symbol besonderer Reinheit ist. Da jedoch alle Angorakatzen weiß sind (s. oben: Körpermerkmale), blieb die eigentliche Zielgruppe der Häscher vor der Jagd bewahrt. Vermutlich hätte die Angorakatze längst die Weltherrschaft ergriffen, gingen ihre Bestrebungen in diese Richtung. Sie will aber die Verantwortung, die mit einem so groß angelegten Projekt einhergeht, nicht übernehmen, bevor sie sich zu ihrer endgültigen Vollkommenheit entwickelt hat.

In Kunst und Kultur

J.H. Fragonard (1732 - 1806): Dame mit tanzendem Angora-Teddy
Zu allen Zeiten haben Künstler Anstrengungen unternommen, die Schönheit der Angorakatze darzustellen. So war die Katze in dem Bild "Madonna mit Katze" von Giulio Romano (1499 - 1546) ursprünglich als Angorakatze geplant gewesen. Erst nach endlosen vergeblichen Versuchen trennte der Maler sich von seinem zu hoch gesteckten Ziel und entschied sich für die Abbildung einer einfachen dreifarbigen Hauskatze.

Jean-Honoré Fragonard (1732 - 1806) musste ebenfalls vor der selbstgestellten Aufgabe kapitulieren. Seine Bemühungen endeten tragisch als tanzender Teddy vor einer überdimensionalen Kristallkugel.

Auch Walt Disney erlag dem Charme dieser Rasse. In dem Film "Aristocats" ist die Protagonistin Duchesse als Angorakatze angedacht. Doch auch die Trickfilmzeichner mussten scheitern: Was sie hervorbrachten, sieht bestenfalls aus, wie die junge Victoria Principal mit einem Schwanz.

In der Literatur hat der große britische Autor Douglas Adams ihr ein schönes Denkmal gesetzt: In seinem philosophisch-sozialkritischen Werk "Bis dann - und danke für den Fisch" tritt ein Mann auf, der seine Katze mit Gott anredet. Obwohl Adams es nicht weiter erörtert, verweist er damit noch einmal auf die Geschichte ihrer Herkunft und ihre wahre Natur.


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