Zwei bei Kallwass

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Eine Fernsehzuschauerin nach bereits 4½ Minuten "Zwei bei Kallwass" - der vielversprechende Beginn der KDS-Diät

Zwei bei Kallwass, nicht zu verwechseln mit Zwei bei knall was, ist eine zur Familie der Hartz IV-TV-Serien gehörende Nachmittagstalkshow auf Sat.1.

Die Sendung

Der Name der Sendung stammt noch aus der Zeit, in der man nie über mehr als zwei talentfreie Hobbyschauspieler gleichzeitig verfügte und gilt mittlerweile als veraltet, da das Scham- und Selbstwertgefühl der Menschen proportional zum Anstieg der Arbeitslosenquote immer weiter sanken, sodass sich mehr und mehr Personen zur Teilnahme bereit erklärten. Dadurch treten mittlerweile nicht nur die Protagonisten, sondern auch ihre - meist überraschend im Studio auftauchenden - Familien mit feuriger Leidenschaft gegeneinander an. Sogar das Publikum setzt sich seit ca. 2001 zunehmend aus lebenden Schauspielern zusammen, während es lange Zeit von Schaufensterpuppen und umlackierten Crash Test Dummies dargestellt wurde. Den Beweis hierfür lieferte eine im Februar 2012 gezeigte Folge, in der Frau Kalwass das Publikum kurzerhand aus dem Raum schickte, um allein mit einer Messie-Mutter zu reden. Auch wurde hier erstmals klar, dass das Publikum überhaupt von Frau Kalwass und ihren Gästen wahrgenommen wird.<

Auszeichnungen

Im Jahre 2005 erhielt Zwei bei Kalwass die Auszeichnung Goldenes Problemkind für das beste Casting aller auf Sat.1 ausgestrahlten Serien in der Kategorie "Schauspieltechnische Körperverletzung". Tatsächlich sind alle Studiogäste kostengünstige Laiendarsteller, die dringend mal ins Fernsehen wollten. Der damalige Sat-1-Vorsitzende Honk Haselnuss hielt dies allerdings für einen "geschmacklosen Scherz" und wandte sich hilfesuchend an Hobbydetektiv Bingo Lenßen, der ihm während des Zeitraumes seiner Recherchen zu Stillschweigen riet. Da er bis heute recherchiert, wurde die Auszeichnung nie publik.

Ursprünglich stand für den ersten Platz die eng verwandte Mittagstalkshow "Britt - der Talk um das Eine" im Raum, allerdings stellte sich wenige Wochen vor der Siegerehrung heraus, dass es sich bei Britts Studiogästen gar nicht um Schauspieler handelt. Zugeschrieben wird die skandalöse Enthüllung einem lesblischen verheirateten Schwesternpaar, das in offener Beziehung mit mindestens sieben ihrer Stiefeltern, Cousinen, transsexuellen Cousins und Haustiere lebte (die Dunkelziffer wird deutlich höher geschätzt) und mit Hilfe von Big Brother "mir selber finden" wollte. In einem anschließenden offiziellen Statement entschuldigten sich beide bei Britt; ihnen sei nicht bewusst gewesen, "dat ditte wat hier unter zwee Oogen jeschnackt wird jetze allet leif uff Sendung sein tut."

Die verräterischen Äußerungen fielen in einem vermeintlich privaten Dialog im Schlammbad:

Grunzhilde G.: "Weeßte ick find dit is echt ne jute Idee, wat Britta uns jesacht ham tut. Mit all die Blagen und Schulden und so is dit fotzengeil dat wir jetze mal ne Auszeit jekriecht ham. Und ick hab mir endlich meen Name als Schauspieler jejeben, dit war immer meen großer Traum janz groß rauszukommen auf die rote Teppich und Hinton-Hotel und so. Und dit allet obwohl wa nich mal jespielt ham. Aber dit weeß ja zum Glück keener."

Warzgard G.: "Also isch hab ja kein Problem mit meine Probleme. Isch steh dazu dass isch ein selbstbewusster Frau bin. Isch steh zu meine Kurven und meine sexische Verneigungen und was isch im Fernseher sagen tu. Dis geht mir an Arsch vorbei ob die Leute wissen tun dass dis alles escht sein tun tut."

Die dreiköpfige Jury ist seitdem in psychologischer Behandlung bei Frau Kalwass, was ihr zum nationalen Durchbruch verhalf.

Schauspieler

Frau Kalwass' Patienten weisen zu einem beeindruckenden Prozentsatz ähnliche Biografien auf. Der typische Werdegang eines Kallwass-Patienten:

Zuerst singt der potenzielle Kandidat bei DSDS vor. Bohlen betitelt den talentfreien Möchtegern-Sänger als „Leberwurst auf Beinen“. Er komponiert zuhause auf seinem Schnauzenhobel (moderner Ausdruck für eine Mundharmonika) ein Volkslied, meldet sich bei der ARD bei Andy Borg’s „Mutantenstadl“ an und wird dort ebenfalls abgelehnt. Daraufhin ruft er bei 1Live an, um sich auszuheulen, fliegt aber schon während der Begrüßung aus der Leitung.

Diverse Call-in-Sendungen (z.B.: 9Live) bringen den Therapie-Anwärter um seine letzten Ersparnisse. Pleite, wie er nun ist, sucht er Rat bei Peter Zwegat in der RTL-Sendung „Schuldenfalle“. Dieser lehnt eine Zusammenarbeit ebenfalls ab, weil er „auf so einen Versager keinen Bock hat“.

Frustriert und ratlos versucht er sein Glück als Kleinkrimineller, wird jedoch von Ingo Lenßen oder von Niedrig und Kuhnt & Co. dabei erwischt und vor Barbara Salesch‘s oder Alexander Hold‘s Anklagebank gezerrt. Ein gekaufter Zeuge besticht ihn mit 200 Euro auf der Toilette, der Bestochene gibt die Tat zu und unser Kandidat wird freigesprochen. Seine Kinder oder kleineren Geschwister machen bereits bei der Supernanny Karriere und er selbst ist mittlerweile reif für die Klappsmühle, sprich: Frau Kallwass.

Erkennungsmerkmale

Ein untrügliches Markenzeichen von Frau Kallwass ist ihre Grammatik, die mit hoher Wahrscheinlichkeit besonders gebildet klingen soll, in Wirklichkeit aber einfach nur nervt. So erinnert sich Frau Kallwass nicht an einen Fall, sondern sie "erinnert einen Fall". Woran sie diesen Fall erinnert und wie sie das tut, bleibt offen. Ein ebenso legendäres Markenzeichen der Sprachvirtuosin Kallwass ist es, das Wort "Krebs" mit einem derart kurzen "e" auszusprechen, dass es eigentlich mit drei p geschrieben werden müsste (Kreppps). Auch ihre Eigenart, das "st" beim Wort "Stress" wie im Englischen auszusprechen, soll wohl auf eine recht große medizinische Bildung und eine ebenso große Fähigkeit zur Empathie hinweisen (Studien haben ergeben, dass der durchschnittliche Sat.1-Zuschauer, oft am frühen Nachmittag schon betrunken, sie dadurch tatsächlich für gebildeter hält und ihr im Einzelfall sogar die Erfindung der Relativitätstheorie zuschreibt). Unmissverständlich, aber nicht weniger dämlich ist ihre Auffassung von Schuld, denn an etwas Schuld ist nie jemand, allenfalls ist er "etwas schuld" (das soll wohl den Druck von ihren Patienten nehmen - ein weiterer Hinweis auf ihre Fähigkeit zur Empathie).

In nahezu jederfolge Folge möchte Frau Kallwass nach einiger Zeit "ein Stück weit" vermitteln, "ein Stück" Klarheit, "ein Stück" Realität oder "ein Stück" Gerechtigkeit "hier rein bringen". Verhält sich ein Studiogast entgegen ihrer Vorstellungen, weiß sich Frau Kallwass mit einem in Endlosschleife wiederholten Ausruf der Worte "Stopp!" oder "Nein!" durchzusetzen.

Keineswegs gebildet, sondern vermutlich nur angesichts fehlender Alternativen hat Frau Kallwass gelernt, dass Kinder nicht gezeugt, sondern "gemacht" werden, ebenso wie man keinen Sex hat, sondern "Sex macht". Das Ersetzen präziser Verben durch das primitive, unspezifische "Machen" ist jedoch nur bedingt kallwass-spezifisch, da es auch von Britt mit leidenschaftlicher Regelmäßigkeit praktiziert wird (bei ihr verfolgt diese Angewohnheit aber vermutlich den durchaus sinnvollen Grund, dass ihre Studiogäste sie verstehen).

Zitate

  • "Nein, nein, nein, nein. Neiiin, nein, nein! NEIN!"
  • "Stopp, stopp, stopp. Stopp! STOPP! STOPP!"
  • "Neiiin, halt, stopp - MARTIN??!!!!"
  • "Martin, würden Sie... Sie wissen schon."
  • "Alex?... Könnten Sie die Frau XY ins Studio bringen?"
  • "...wenn es Kreppps gewesen wäre, dann könnte ich sie verstehen, aber..."

Wissenswertes

Wichtige wiederkehrende Elemente:

  • Flucht unmöglich: Frau Kallwass lässt während der ganzen Sendung niemanden das Gebäude verlassen. Alle Patienten werden von ihr bei einem Fluchtversuch sofort zur Rede gestellt. Flucht ist also grundsätzlich zwecklos.
  • Martin / Alex: Ihr Assistent wird eher als ein Sklave gesehen und besitzt die paranormale Fähigkeit, Frau Kallwass durch mehrere Zimmer, Wände und Türen zu hören, wenn sie ihn mit durchschnittlicher Lautstärke ruft. Da Frau Kallwass absolut orientierungslos und damit völlig unfähig ist, bestimmte Studiogäste in verschiedene Räume zu begleiten, muss dies ihr Sklave erledigen.
  • Publikum: Wie in allen Talkshows oder Gerichtssendungen sind die Zuschauer im Hintergrund des Studios nur Dekoration. Sie dürfen nicht aufstehen, nicht gehen, nicht reden, nicht lachen, nichts kommentieren, und wenn Frau Kallwass ihre Tage hat, nicht mal zwinkern oder atmen. Sie dürfen nur am Ende applaudieren und das ganz milde. Zudem haben die Zuschauer anscheinend nichts Besseres in ihrer Freizeit zu tun. Selbst wenn Frau Kallwass eigentlich keine Termine hat und völlig unerwartet Besuch bekommt, ist das Studio voll besetzt.
  • Gebäude: Das Studiogebäude ist riesig und besitzt mehr Räume als der Buckingham Palast. Unzählige Warteräume, Diskussionsräume, Toiletten, Kantinen etc. dienen dazu, zerstrittene Studiogäste voneinander zu trennen.
  • Motto: Das Motto der Sendung lautet: „Früher oder später heult ihr alle!“
  • Schwangerschaftsquote: Die Themenaspekte bei Frau Kalwass sind sehr weitreichend. In 95% der Folgen entpuppt sich jedoch zumindest eine der anwesenden Frauen als schwanger. In 8% der Folgen hat eine der Anwesenden mindestens einen Schwangerschaftsabbruch, eine Fehl- oder Todgeburt hinter sich. In 5% der Folgen behauptet eine Frau, schwanger zu sein, gibt jedoch kurz darauf zu, dass sie gelogen hat. In weiteren 5% der Folgen versucht eine Frau bereits seit längerem, schwanger zu werden, ist jedoch in Wirklichkeit unfruchtbar, hatte eine Pechsträhne oder ihr Mann hat sich heimlich sterilisieren lassen (die genannten Fälle schließen sich gegenseitig nicht aus). In 1 % der Episoden spielen nur Männer mit.
  • Inzest: Mit zuverlässiger Regelmäßigkeit geraten Töchter mit ihren Eltern aneinander, weil diese den Freund der Tochter scheinbar ohne jeglichen Grund vehement ablehnen. Der Grund besteht in einem solchen Fall zu 99,9% darin, dass die Eltern herausgefunden haben, dass die beiden in Wirklichkeit Geschwister (oder zumindest Halbgeschwister) sind. Nach Verkündung dieser Hiops-Botschaft brechen 50% der Töchter in Tränen aus und beichten, schwanger von ihrem vermeintlichen Bruder zu sein. Diesen tabuisierten Super-GAU konnte Sat 1 aber bislang immer vermeiden, da sich schließlich herausstellt, dass die beiden doch keine Geschwister sind, weil entweder mindestens eines der Kinder in Wirklichkeit adoptiert ist oder beide Mütter fremdgegangen sind. Anmerkung: Diese Regelungen treffen auch 1:1 auf die Sendungen Richterin Alexandra Hold und Babsi mit der scharfen Zunge zu.
  • Teenager: Relativ häufig sind Frau Kalwass' Studiogäste "voll in der Pubertät". Infolgedessen sind sie unverschuldet massiv launisch, zickig, emotional, impulsiv und so gut wie jeder äußert im Laufe der Folge mindestens einmal, dass er seinen Vater oder seine Mutter "hasst". Frau Kalwass und meist auch die Eltern wissen zum Glück, dass der Teenie es selbstverständlich gar nicht so meint, sondern lediglich unglückliches Opfer seiner übermächtigen, abgrundtief bösen Hormone ist, also quasi überhaupt keinen eigenen Willen mehr hat. Frau Kalwass beschreibt ihre Teenie-Gäste vorzugsweise mit Worten wie "pfiffig" (alternativ: "clever"), "aufgeweckt" und "selbstbewusst." Gelegentlich spricht Frau Kalwass den Eltern auch ein beeindrucktes Lob für die Intelligenz und / oder Kombinationsgabe der / des Pubertierenden aus. Grund dafür sind i.d.R. gedankliche Meisterleistungen wie z.B. der Verdacht einer Tochter, dass ihre Mutter schwanger ist, weil sie in der hauseigenen Mülltonne einen positiven Schwangerschaftstest gefunden hat, von sich selbst aber weiß, dass sie nicht schwanger ist.
  • Geheimnisse: In 100% der Folgen wird Frau Kalwass mindestens einmal von einem Studiogast um ein Gespräch unter vier Augen gebeten und in ein entsetzliches Familiengeheimnis eingeweiht. Zu 99% überredet Frau Kalwass die Person, das Geheimnis allen Anwesenden inklusive Publikum preiszugeben, oder sie macht im Studio so verräterische Anspielungen, dass der Geheimnisträger gar keine andere Wahl mehr hat, als zu reden. In 1% der Fälle rät Frau Kalwass zu Stillschweigen, was aber nie funktioniert, weil der Studiogast entweder nicht auf sie hört oder sich verplappert oder aber eine andere eingeweihte Person, die meist überraschend im Studio auftaucht, petzt. Wenn alle Stricke reißen, schmettert Frau Kalwass die dramatische Wahrheit einfach so schnell selber heraus, dass der Klient keine Chance hat, sie auf ihre Schweigepflicht aufmerksam zu machen.
  • Unwissende: Zu Beginn einer Folge werden des öfteren Personen erwähnt, die auf keinen Fall in die Sache eingeweiht werden sollen. Es existiert allerdings kein einziger dokumentierter Fall, in dem das geklappt hat, da die entsprechenden Personen entweder von der Gegenpartei ins Studio bestellt und aufgeklärt werden oder aber völlig überraschend auftauchen, da sie zufällig von dem Termin Wind bekommen haben (häufige Ursachen: Frau Kalwass' Visitenkarte, der Anrufbeantworter, der Terminkalender oder das Tagebuch des Geheimnisträgers).
  • Verfügbarkeit der Gäste: Es ist nachgewiesenermaßen noch nie vorgekommen, dass eine Person, die ins Studio zitiert wird, abgelehnt hat oder der Termin verschoben werden musste, weil die Person keine Zeit hatte. Egal, wie berufstätig oder desinteressiert die Personen sind, letztlich kommen sie alle. Ihre Adresse muss Frau Kalwass niemandem mitteilen, da sie jeder kennt. In einem einzigen Fall, in dem ein Mann, der erst zwei Tage in Europa lebte, diesbezüglich ein Manko aufwies, zeigte sich Frau Kalwass mit dem Hinweis "Sie finden meine Adresse im Telefonbuch" hilfsbereit.
  • Nachspann: Um die Zuschauer glücklich zu machen und Frau Kalwass kompetent wirken zu lassen, verzichtet Sat 1 auf negative Ausgänge. Am Ende jeder Sendung werden im Abspann diverse Texte eingeblendet, die immer den positiven Ausgang der Geschichte zeigen, zum Bleistift: „Martin und Christine haben sich wieder vertragen. Christoph, der Martins Auto angezündet, ihn ausgeraubt und mit Christine ein Kind gezeugt hat, entschuldigte sich per SMS bei allen. Martin und Christine verklagen Christoph nicht und nehmen ihn mit Freuden in ihrer Familie auf. Er darf in ihrem Lokal als Klomann arbeiten.“

Sämtliche zerstrittene Personen "nähern sich wieder an". Auch, wenn niemand Einfluss auf den Verlauf der Geschichte haben konnte, das Schicksal hat es noch nie böse mit jemandem gemeint.

Beispiele:

  • Ist die 1%ige Chance eingetreten, dass der Gehirntumor gutartig war?
  • Wird das ungeborene Kind mit drei Ohren zur Welt kommen?
  • Hat der untreue Ehemann seiner Frau ein Kind unterschoben?
  • Ist das bereits beerdigte Unfallopfer nach 80 Jahren wieder aus dem Koma erwacht, hat sich selbstständig aus dem Sarg befreit, aus der Erde gebuddelt und seine Jugendliebe geheiratet?
  • Hat sich der verbitterte Bruder bereiterklärt, der kleinen Schwester sein Herz zu spenden?
  • Hat Mustafa die Familienehre gerettet, indem er seine polygame Schwester mit 27 Messerstichen getötet hat?
  • Haben die Eltern das mongoloide Maultier ihrer Schwiegertochter endlich akzeptiert?

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