Trollkirsche

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Wo gehts'n jetzt lang? Dieser Artikel beschäftigt sich mit der gemeinen Trollkirsche. Für die menschliche Variante, siehe Troll (Internet)
Die gemeine Trollkirsche
Das getrocknete und verkokte Holz der Trollkirsche hat einen sehr hohen Heizwert. Leider ist Trollkohle sehr brüchig, sodass selbst Briketts eine sehr geringe Haltbarkeit aufweisen.

Die Trollkirsche (Atropa Malacolloquiens) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nachtschattengewächse, zeigt aber auch Verwandtschaft mit den Digitalisgewächsen.

Beschreibung

Bei der Trollkirsche handelt es sich um eine spontan sprießende, aber sehr zähe und ausdauernde Krautpflanze, die stark zur Verholzung neigt. Sie erreicht maximale Wuchshöhen von über einem Meter, bleibt aber meist auf einem niedrigen Niveau. Namenhafte Botaniker postulieren sogar einen detrimentiven Einfluss der Tollkirsche auf andere Pflanzen, der diese dazu zwingt, ebenfalls kriechend in niedriger Höhe zu wachsen, oder sie gar in Senken abdrängt.

Verbreitung

Trollkirschen zeigen eine erstaunliche Affinität zu tierischen Organismen und kommen bevorzugt auf Marktplätzen oder in der Nähe von großen Toren vor. Dort können sie bei einer sehr raschen Ausbreitung für schwere Schäden sorgen. Meist stellen sie aber nur ein allgemeines Ärgernis der Anwohner dar. Durch ihre langen und zähen Wurzeln, die sich schon nach wenigen Stunden zu enormen Komplexen ausbreiten können sind sie schwer zu entfernen. Außerdem neigen teilweise herausgerissene Trollkirschen stark dazu, im nächsten Frühjahr erneut zu sprießen. Häufig wird dabei beobachtet, dass sie beim erneuten Ausprießen eine andere Blütenfarbe besitzen und somit einige Zeit lang nicht erkannt werden.

Toxizität

Trollkirschen zeichnen sich durch eine enorme neurophysiologische Aktivität aus. Ihre Blätter und Blüten enthalten flüchtige Alkaloide und Sesquiterpene, die bei Säugetieren für Erregungszustände, Angespanntheit und aggressivem Verhalten führen. Besonders große Gefahr geht von verholzten Trollkirschen aus, die zusätzlich neurotoxische und zähklebrige Harze bilden, die neben den oben beschriebenen, psychischen, auch zu physischen Symptomen, wie Miosis, Schweißausbrüchen, Bluthochdruck und Krämpfen führen.

Selbst die kurzzeitige Anwesenheit in Trollkirschen-Anpflanzungen kann zu alkoholrauschähnlichen Symptomen führen, wobei aber meist aggressive Verlaufsformen auftreten und schwere Kieferkrämpfe zu Beißreflexen führen. Neben diesen inhalativ und dermal wirksamen Toxinen enthalten die Blüten und besonders die Beeren auch das hochspezifische Glykoprotein Maledictosin und das Alkaloid Ludibriamin.

Diese Stoffe bewirken bei oraler Aufnahme eine langanhaltende dissoziative Störung des Nervensystems, die sogenannte Trollkirschenvergiftung.

Trollkirschenvergiftung

Während das Einatmen der weniger giftigen und überall in der Pflanze vorkommenden niederen Toxine nur zu Reizungen führt, kann die orale Einnahme von zwei bis drei Trollkirschen bereits zu einer irreversiblen Störung der Psyche und des Hormonhaushalts führen. Die akute Vergiftung macht sich meist mit dumpfem Schläfenpochen und Ohrensausen bemerkbar. Alsbald setzen eine abnorme Speichelproduktion und Augenzucken ein. Hierauf folgt zumeist eine Phase der übersteigerten Anspannung und Aggression, die in einem Schreikrampf mündet und sich bald darauf in Form von kumulativ wachsenden Wutanfällen wiederholt. Wenn an diesem Punkt keine Besserung eintritt, stellen sich innerhalb von wenigen Stunden schwere dissoziative und delirante Rauschzustände ein, die mehrere Tage lang anhalten oder sich sogar in Form von Neurosen und Psychosen fortsetzen. Beim Charakteristischen Verlauf wird eine völlige Auflösung des Ich-Empfindens beobachtet.

An die Stelle des eigentlichen Ichs tritt dann eine neue, als grenzenlos unfehlbar empfundene Instanz. Außerdem treten Halluzinationen und extreme Formen der Pseudohaluzinationen auf. Vergiftete glauben oftmals, sich in einem Raum, oder Hyperraum voll begeisterter Zuhörer zu befinden. Daher kommt es häufig vor, dass sie rhetorisch komplizierte und wortgewaltige Reden führen und dabei ihre eigenen Bedürfnisse und Pflichten vergessen.

Medikamente zeigen meist eine paradoxe Wirkungen. Auch gut gemeintes Zureden und Beschwichtigungen werden in verzerrter Form aufgenommen und meist wird ihnen mit polemischen Schmähreden oder einem enormen Schwall von unzusammenhängenden Scheinargumenten begegnet. Gleichzeitig steigen Blutdruck und Pulsfrequenz der Patienten in diesem Fall leicht auf ein kritisches Niveau. Daher ist jegliche verbale Interaktion zu vermeiden.

Trivia

Der römische Dichter Albius Tibullus soll im Trollkirschenrausch die damals schwer deutbaren lateinischen Worte „Partibus“, „fac!“ und „Cupisse“ gesagt haben.

Quellen

  • „Die physiotoxische Activität und Relevanz der Trollkirsche“ – Lurz et al.
  • „De cerasa valde impudica, sed saporata“ – Livius

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