Diverses:Wort zum Sonntag/KW 15 2017

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Liebe Gemeinde, Frohe Ostern! Wieder einmal feiert die Christenheit ihren Erlöser, der sich mal kurz übers Wochenende abgelegt hat, um zum Wochenstart wieder fröhlich auf der Matte zu stehen. Damit ist unser aller Herr einer der ersten Verfechter der 5-Tage-Woche, fast 2000 Jahre vor ihrer tatsächlichen Einführung. Sehr löblich.

BV-Bumm

Läuft demnächst zur Tarnung wieder im Barca-Trikot für den BVB auf: Marc Bartra

Das Thema der Woche ist sicherlich wieder einmal der Terror. Gähn. Im Mittelpunkt: Ein großes Fahrzeug. Schon wieder. Doppelgähn. Keine Toten – Tripplegähn. Wäre da nicht die Tatsache, dass es sich bei dem großen Fahrzeug um den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund handelte, der, beladen mit der gesamten Mannschaft, auf dem Weg zum Championsleague-Spiel gegen Monaco war. In einer Hecke neben der Straße detonierten mehrere Sprengsätze, dabei wurden die Scheiben des Busses teilweise zerstört und Abwehrspieler Marc Bartra an Arm und Hand verletzt. Was für einen [Fußball]er jetzt zum Glück nur halb so wild ist.

Während Marc Bartra nun medienwirksam zum Märtyrer stilisiert wird und seine Tage damit fristet, rührende Twitter- und Instagramnachrichten aus dem Krankenhaus zu schicken, verlief die Suche nach den Tätern bislang ohne große Erfolge, obgleich es an Bekennerschreiben nicht mangelte. Gleich ein gefühltes Dutzend davon flatterte der Polizei bislang ins Haus, doch sowohl die Bekennerschreiben des IS, als auch die der Antifa, der Glückbärchis, des Gronkh-Fanclubs Oberzuffenhausen und des Vereins der Eisenbahnfreunde Kreisheim am Weiher stellten sich nicht als authentisch heraus. Bislang noch nicht angekommen sind die Schreiben des FC Schalke 04, der RAF, der AfD und von Frau Gertrude Meier, Rentnerin aus Castrop-Bladenhorst. Aber da kann es sich auch nur noch um Stunden handeln.

Mehr noch als die nahezu inflationäre Bekennung zu dieser Tat erhitzte jedoch etwas ganz anderes die Gemüter; Nachdem das angesprochene Spiel gegen den AS Monaco am Dienstag aus offensichtlichen Gründen ausfiel, setzte die UEFA noch vor dem planmäßigen Ende des Spiels – also keine 4 Stunden nach dem Anschlag – den Wiederholungstermin auf Mittwoch, 18:45 Uhr an. Also wiederum keine 24 Stunden auf die Tat folgend. Es kam, was kommen musste: Borussia Dortmund verlor ein hochklassiges Spiel mit 2:3 und im Anschluss an die Niederlage fiel BVB-Trainer Thomas Tuchel dann urplötzlich auf, dass die Spieler ja völlig traumatisiert waren und die rasche Wiederansetzung der Partie entsprechend einem Skandal gleichkäme.

Zunächst mal: Ja. Eine Spielansetzung direkt am Tag, nachdem dir der Mannschaftsbus um die Ohren geflogen ist, ist für jeden Spieler eine absolute Belastung und von Seiten der UEFA absolut fahrlässig. Dass den Verantwortlichen der heilige Championsleague-Spielplan und die grünen Scheine in der Tasche wichtiger sind, als das Wohlbefinder der Akteure, mit denen sie diese grünen Scheine überhaupt erst verdienen, ist sogar direkt widerlich. Aber warum fällt den Verantwortlichen von Borussia Dortmund das erst nach der Niederlage auf?

Gute Frage.

Ein (R)ausflug mit United Airlines

Von Außen einladend: Ein Flieger von United Airlines

Kommen wir zu einer anderen guten Frage: Wenn der Mannschaftsbus von Borussia Dortmund schon kein sicheres Transportmittel mehr ist, womit sollen wir alle denn dann in Zukunft reisen? Wie wäre es mit United Airlines, die Airline mit dem besonderen Kick? Nämlich einem in die Fresse, wenn du dich trotz gültigem Ticket nicht aus dem Flugzeug werfen lassen willst.

So geschehen vergangene Woche in Chicago, als die Fluggesellschaft in allen Mitteln versuchte, auf dem überbuchten Flug nach Louisville noch Platz für ein paar spontan mitreisende Angestellte zu schaffen.

Es begann mit guter, alter Bestechung; Vier zufällig ausgewürfelten Passagieren wurde Geld geboten, um das Flugzeug sofort zu verlassen und einen anderen Flug zu nehmen. Drei von ihnen nahmen an. Der vierte war der 69-jährige Arzt David Dao, der sich als unbestechlich erwieß. Kein Problem für United Airlines – Anstatt den angejahrten Mediziner auf seinem Platz zu lassen und einfach einen der anderen Passagiere zu fragen, kommen nun Sicherheitskräfte auf den Plan, reißen den sich mit Händen und Füßen wehrenden Dao aus seinem Sitz und schleifen ihn einmal quer durch den Mittelgang zum Ausgang. Das Resultat für den sturen Doc: Zwei verlorene Zähne, eine gebrochene Nase, eine Gehirnerschütterung und ein übersteigertes Interesse der Medien an seiner Lebensgeschichte, inklusive der „dunklen Seiten“. Der Mann möchte die Fluglinie jetzt verklagen, denn „So etwas traumatisches habe ich selbst in Vietnam nicht erlebt.“ Kein Wunder, da ist er ja auch nicht mit United Airlines herausgekommen.

Für United Airlines war dies nur einer von gleich drei peinlichen Vorfällen binnen weniger Tage. Tage zuvor waren zwei Teenager aus einem Flugzeug geworfen worden (kulanterweise nicht während des Fluges, wie mit knapper Mehrheit entschieden wurde). Nun kann es ja durchaus sein, dass Teenager über die Stränge schlagen, betrunken randalieren oder sonstigen Blödsinn veranstalten, der zu einem Rauswurf aus der Maschine führt. Aber dass das Tragen von Leggins dazu gehört, war bislang neu. Dies nämlich war es, das furchtbare Vergehen, dem sich die beiden Mädchen auf dem Flughafen Denver schuldig gemacht haben.

Die Empörungg im Netz war groß; „Das Vorgehen von United gegen Leggings ist etwas, das ich von den Taliban erwarten würde, nicht von einer großen westlichen Fluggesellschaft“, meinte ein Nutzer auf Twitter. Die Fluggesellschaft verteidigte unterdessen ihr Vorgehen. Bei den Mädchen habe es sich um Besitzerinnen eines besonderen Ausweises für Angehörige und Freunde von United Airlines-Mitarbeitern gehandelt, für die – wie für die Mitarbeiter selbst – eine spezielle Kleiderordnung gelte. Für reguläre Kunden hätten die Kleidervorschriften keine Gültigkeit. Der entsprechende Mitarbeiter – Der Vater eines der Mädchen – kam übrigens in kurzen Hosen.

Der dritte Streich dann erst gestern: Ein Passagier wurde während des Fluges von einem Skorpion gestochen, der im übrigen keine Leggins trug, und sich daher natürlich völlig regulär an Bord befand. Das Spinnentier erhielt für das Verlassen der Maschine allerdings ebenfalls keine Entschädigung und bereitet nun wahrscheinlich auch eine Klage vor.

Fälle wie diese scheinen keine Ausnahme bei der viertgrößten Airline der Welt zu sein, wie die "Los Angeles Times" jüngst berichtete. Beispielsweise wurden einem Mann Handschellen angedroht, wenn er seinen Platz nicht für eine von der Fluggesellschaft als wichtiger eingestufte Person, räumen sollte. Eine andere Passagierin erzählte von unhygienischen Zuständen und unhilfsbereiten Crew-Mitglieder. Alles andere als positive Werbung für das riesige Flugunternehmen. Aber welche Amerikaner machen denn in diesen Zeiten schon positive Werbung für sich selbst?

The cake is a lie

Dank Jan Böhmermann wissen wir seit dieser Woche: Fünf Schimpansen aus dem Gelsenkirchener Zoo können einen Nummer 1-Hit schreiben. 15 Mitgliedsstaaten des UN-Sicherheitsrats sind jedoch weder in der Lage, einen Hit zu schreiben, noch sich einmal auf eine gemeinsame Linie im Kampf um den Frieden im Nahen und Mittleren Osten zu einigen.

Das Trauerspiel geht in seine gefühlt 984.Runde. Mittlerweile wäre man ja schon froh, wenn die Vereinten Nationen sich mal auf das Dessert nach dem Sitzungsfrühstück einigen könnten. An Taten, die auf Abstimmungen dieses Gremiums folgen, ist ja ohnehin nicht zu denken. Aber inzwischen ist man bei der UN so weit, dass selbst Abstimmungen, ob man den Chemiewaffeneinsatz in Syrien auf Schärfste verurteilen solle (Also mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem geflüsterten „Du Du Du, das will ich aber nicht nochmal sehen“ die Vorfälle quittieren) am wiederholt wiederholten Wiederholungsveto Russlands scheitern. Um der Demütigung seinerselbst noch eines drauf zu setzen, lobte das Gremium China in höchsten Tönen, sich diesmal enthalten und nicht ebenfalls wieder einmal ein Veto eingelegt zu haben. Die USA fühlten sich von dieser Entscheidung Chinas sogar „sehr geehrt“, so sagte es Donald Trump bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg jedenfalls. Die Enthaltung Chinas sei „wunderbar“. Eine tragische Komödie der politischen Art, die ziemlich genau aufzeigt, wohin das weltpoltische Egoistenballett mittlerweile geführt hat.

Wo wir schon beim Egoistenballett sind: Auch Donald Trump hat sich mal wieder groß hervorgetan und seine Weisheit gezeigt. Der US-Präsident von Toupets Gnaden hat nämlich endlich die Raketenknöpfe gefunden und nutzt die sich aktuell bietenden Möglichkeiten ausgiebig, diese lustigen Spielzeuge auch zu nutzen.

Hmmmm.. Nom Nom Nom...Und jetzt zerbomben wir.... Whatever!

Dabei kann man natürlich Kleinigkeiten durcheinanderwerfen. Zum Beispiel, wen man überhaupt gerade bombardiert hat. So geschehen diese Woche, als Trump in einem Interview mit dem TV-Sender Fox zwar ausgiebig von Schokoladenkuchen schwärmte, dabei aber bedauerlicherweise vergaß, welches dieser vermaledeiten Muslim-Länder er jetzt eigentlich mit 59 Raketen bedacht hatte.

„Ich saß an dem Tisch, wir waren gerade mit dem Abendessen fertig und hatten Dessert – es war das wunderschönste Stück Schokoladenkuchen, das Sie jemals gesehen haben! Ich bekam die Nachricht von den Generälen, dass die Schiffe gesichert und geladen seien. Wir entschieden, es zu tun und die Raketen waren auf dem Weg. Wir feuerten 59 Raketen in Richtung Irak ab.“

MÖÖÖÖP! Falsche Antwort, Donald! Die grobe Richtung stimmte zwar, aber richtig wäre Syrien gewesen. Gut, kann ja mal passieren.

Aber Donald Trump wäre ja nicht Donald Trump, würde er aus solchen Fehlern nicht lernen. Daher schießt Trump jetzt erstmal nur noch auf Länder, die man nicht so schnell verwechselt. So geschehen am Freitag, als Trump den Abwurf einer 11-Tonnen-Bombe (Das sind fast drei ganze Peter Altmaier!!!) über Afghanistan befohl, die dort 36 IS-Kämpfer und vermutlich auch ein paar unwichtige Zivilisten killte. Ach ja, kleiner Gag am Rande: Afghanistan ist das Land, in das Deutschland gerade Flüchtlinge abschiebt, weil es ein absolut sicherers Heimatland ist (Wir berichteten in KW8). Ein Mandat des betont entscheidungsfreudigen UN-Sicherheitsrats hatte Trump übrigens für beide Aktionen nicht. Aber okay, den Vorwurf kann man ihm eigentlich nicht machen, denn bevor dieser Rat irgendwann mal wieder eine echte Entscheidung trifft, wird Thomas Gottschalk Präsident von Nordkorea.

Nordkorea ist übrigens mittelfristig auch ein Ziel, dass es laut Trump wert ist, mal bombardiert zu werden. Dort sitzt nämlich auch jemand, der gern Bombenabwürfe befiehlt und dabei ganz offensichtlich große Mengen von Schokoladenkuchen vertilgt. In Donald Trumps Interesse möchten wir nur hoffen, dass es im Falle dieses Falles nicht wieder zu kleinen Unachtsamkeiten kommt und das falsche Korea bombardiert wird. Das gäbe sicherlich ernsthaften Ärger mit dem UN-Sicherheitsrat. Okay. Das war ein guter Witz.

Der Held der Woche

Zum guten Schluss aber müssen wir von unserem Helden der Woche berichten: Terry Peck.

Wie? Noch nie vom ihm gehört? Okay, nicht schlimm; Terry Peck ist jedenfalls ein Rapper aus Australien, der sich im Mai vor Gericht verantworten muss.

So weit, so normal - Schließlich stehen gefühlt alle Rapper, die irgendetwas auf sich halten, irgendwann mal vor Gericht. Aber wer jetzt meint, Terry Peck wäre branchenüblich in eine Schießerei verwickelt gewesen oder mit 50 Kilo Koks und zwei Nutten in einer Limo erwischt worden, hat falsch geraten.

Nein – Peck steht vor Gericht, weil er in einem Fischrestaurant eine Rechnung von 621 Dollar zusammenfraß (ALLEIN!!), bei Vorlage der Rechnung jedoch aus dem Lokal rannte und ins Meer flüchtete. Mit der Begründung, seine Freundin würde dort gerade ein Kind bekommen. Wie kann man diesen Mann nicht feiern?

So, das war es dann für diese Woche. Nächste Woche wissen wir dann, ob es das Ermächtigungsgesetz Erdogans durch den Ankararer Reichstag geschafft hat. Bis dahin wünschen wir euch allen noch eine frohe Ostereiersuche! Ciao!

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