Sub:Die Gebrüder Grimm beim literarischen Quartett

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Für die Stellungsnahme wurde Marcel Reich-Ranicki extra aus dem Ruhestand zurück geholt.

Gegen Ende des Jahres 2007 erschien die Geschichte Das Kreuzfeuer über'm Märchenwald. In der Folgezeit gab es viele Spekulationen über die Geschichte, sodass sich die Gebrüder Grimm gezwungen sahen, eine Stellungsnahme zu zeigen. Hierfür wurde Das literarische Quartett regeneriert. Die Teilnehmer der Diskussion, die 2008 live ausgestrahlt wurde, waren Marcel Reich-Ranicki, Martin Schneider, der bei der Märchensatire Die sieben Zwerge mitgewirkt hatte, sowie die Gebrüder Grimm, erzürnt über die Spekulationen.

  • Marcel Reich-Ranicki : Meine Damen und meine Herren, ich heiße sie herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe vom literarischen Quartett. Ich nehme eines vorweg: Dies ist keine Talkshow, denn Talkshows, sind nur Gerede, Gerede, Gerede, 75 Minuten lang und wenn es denn mal gut läuft auch ein paar wenige Gedanken. Nein, meine Damen und Herren, wir werden über Bücher sprechen und wir werden über Autoren sprechen, im Grunde nur über Literatur. Das kann die Literaten erfreuen, sie können sich aber auch ärgern, denn dies ist keine Sendung für die Literaten, sondern es ist eine Sendung für die Freunde der Literatur, die Freunde der Literatur. Und es wird zu einem Streitgespräch kommen, das können wir nicht vermeiden, aber das wollen wir auch gar ...
Versuchte intelligent zu wirken, was ihm offensichtlich misslang: Martin „Maddin“ Schneider.
  • Bruder Grimm 1 : Gelinde, alter Mann, dies ist eine Stellungsnahme, keine Talkshow!
  • Marcel Reich-Ranicki : Ja, wie ich bereits erwähnte, das hier ist keine Talkshow. Im übrigen möchte ich sie darauf hinweisen, dass sie um einige Jahre älter sind als ich.
  • Maddin : Aschebescher!
  • Bruder Grimm 2 : Das Kreuzfeuer über'm Märchenwald ist das Ende der Grimm'schen Märchen! Wir fanden zuletzt keine Beachtung mehr in einer Gesellschaft, in der die Leute statt Märchen nur noch das Programmheft oder die Bildunterschriften in Männerzeitschriften lesen!
  • Marcel Reich-Ranicki : Mhm.. die Herren Grimm, schön und gut, sicher sind Märchen schön und gut.. jaaa diese Bildunterschriften sind ohne Zweiffel literarischer Fast-Food... aber ich mein'...
  • Bruder Grimm 1 : Nun sehen sie, auch sie ergötzen sich an solchem Schund! Das ist es, was die Märchen ruinierte! Zeitschriften, Actionfilme, Otto Waalkes...
  • Bruder Grimm 2 : ... Cartoons...
  • Maddin : ... Aschebescher!
  • Bruder Grimm 1: Ich bitte um Ruhe.
  • Marcel Reich-Ranicki : War dieses aprupte... äh... Ende denn auch wirklich nötig. Das war... äh... trotz den Misserfolgen zuletzt nun mal literarische Feinkost, auf dem Niveau eines Sternerestaurants... hmmmmm... ein Schmaus für alle Leckerschmecker in der Literatur.
  • Bruder Grimm 2 : Jaja, Herr Reich-Ranicki, jeder weiß doch, sie sind der Rainer Callmund der Literatur, ständig diese Essens-Metaphorik... Gelinde, mir wird ganz schlecht.
  • Marcel Reich-Ranicki : Soso, meine Herren, was hat es denn dann mit dem Märchen vom Schlaraffenland auf sich? Höh?
  • Maddin : Aschebescher!
  • Bruder Grimm 1 : Das war ja nur eine Geschichte, die das kritisch darstellt.
  • Marcel Reich-Ranicki : Also wenn sie über sowas schreiben, müssen sie sich ja auch nicht wundern, wenn niemand mehr die Märchen kauft.
  • Bruder Grimm 2 : Klingt logisch, schließlich wurde ihre Sendung ja auch wegen zu schlechten Einschaltsquoten abgesetzt. Dennoch ist am Niedergang der Märchen nicht das Essen schuld.
  • Marcel Reich-Ranicki : Also, ich muss sie doch sehr bitten! Ich denke es ist besser die Sendung jetzt zu beenden!
  • Maddin : Aschebescher!

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