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Stockholm-Syndrom

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Das Stockholm-Syndrom ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Geiselnehmer ein positiv-emotionales Verhältnis zu ihren Opfern entwickeln. Das führt in der Regel dazu, dass die Entführer schneller gefunden und dann erschossen oder zumindest festgenommen werden.

Herkunft

Ein schönes Bild von Stockholm, das mit dem Artikel nichts zu tun hat

Nachdem in Schweden, genauer: In Stockholm, im Juli 1973 die Entführung erstmals als Patent angemeldet wurde, entstand das Krankheitsbild des sogenannten Stockholm-Syndroms. Erstmals Erwähnung und Anwendung fand dieses Krankheitsbild in der Aufarbeitung der Geschehnisse des Entführerdramas am Abbnorrmalmstorg vom 23. bis 27. August 1973. In diesen schicksalsträchtigen Tagen wurde das Kreditinstitut Kreditbanken im Zentrum Stockholms Opfer einer Bankräuberei. Hierbei wurden mehrere Angestellte der Bank als Geiseln genommen. In den Tagen bis zur Beendigung dieses Dramas wurde das Gesamtgeschehen in einer sehr objektiven Art und Weise von den gar nicht voreingenommenen Medien überhaupt nicht aufgebauscht. In der Berichterstattung wurde erstmals Bezug auf die Angst der Geiselnehmer und deren Gefühle genommen. Durch diese Berichterstattung wurde aufgezeigt, dass die Geiselnehmer eine größere Angst vor den Polizisten als vor den Geiseln hatten.

In den psychologischen Gesprächen nach diesem Akt des nationalen Terrorismus beobachteten die Therapeuten, dass auch nach Beendigung der Geiselnahme die Verbrecher keinen Hass oder Furcht gegenüber den Geiseln entwickelt hatten. Ganz im Gegenteil: Sie waren ihnen sogar dafür dankbar, ihre Entführer gewesen zu sein. Das ging gar so weit, dass die Geiselnehmer darum baten, durch die Geiseln im Gefängnis besucht werden zu dürfen.

Vorkommen

Das Stockholm-Syndrom ist, wie fälschlicherweise auf einschlägig für ihre zusammenhanglose Beschreibung bekannten Internetplattformen wie z.B. Wikipedia beschrieben, kein kurioses Geschehen. Dieses Syndrom ist ein völlig nachvollziehbares Phänomen, welches auch bei anderen Ereignissen der Geschichte in Erscheinung trat:

  • Obwohl homosexuell, näherte sich der österreichische Maler, Autor, Kriegstreiber und demokratisch gewählte Größenwahnsinnige Adolf Hitler der von ihm eingefangenen Eva Braun. Im Laufe der Gefangenschaft entwickelte H. eine enge Bindung zu seiner Inhaftierten. Diese junge Frau erkannte schnell, dass ein Anbandeln mit ihrem Geiselnehmer sie vielleicht aus dieser Haft entfliehen lassen könnte.
  • Bill Clinton, ehemaliger Gefangener der ehemaligen fast-First Lady der Vereinigten Staaten von Amerika (prä-obamesische Zeitrechnung), Monika Lewinsky, geriet durch eine von L. errichtete Erektion in eine typische Stockholm-Syndrom Situation. Seine Geiselnehmerin, deren vorrangiges Ziel der Diebstahl sämtlicher Phallussymbole des Ex-Präsidenten war, stolperte bei einer Leibesvisitation des C. über sein Gemächt. Die sofort aufkommenden Gefühle der L. führten dann zu der in der Presse propagierten Sperma-Affäre.
  • Auch die die Wachen der seinerzeit in Stammheim inhaftierten Mitglieder der deutschen Terrorzelle RAF entwickelten positive Gefühle gegenüber ihren Schutzbefohlenen. Dieses Verhalten gipfelte bei einem Besuch des Gefängnisdirektors, der Andreas Baader, Ulrike Meinhof und Jan-Carl Raspe zur Feier des Tages durch sein Auftreten als nackter Mann folterte. Die irritierten und von Liebe erfüllten Schließer konnten es nicht ertragen, dass ihre angebeteten diesem grausamen Verhalten ausgesetzt waren. In der Nacht danach erschossen die sichtlich mitgenommenen Wachmänner ihre Angebeteten aus Mitleid.

Behandlung

Das mitunter starke Band, das sich zwischen Geiselnehmer und Geiselopfer entwickelt ist nur schwer zu durchtrennen.
Treten beim Geiselnehmer positiv-emotionale Gefühle für sein Opfer auf, ist er nur schwer von diesen zu befreien. Erschwert wird die Elimination dieser Gefühle auch durch die Tatsache, dass im Verlauf der Gerichtsverhandlung der Geiselnehmer dem Opfer gegenüber sitzen muss. Auch sind ungewollte Briefe des Opfers an den Täter nicht auszuschließen, welche die einmal entfachten Gefühle lodern lassen.
In der Therapie der Täter ist es nur schwer durchsetzbar, die Gefühle des Geiselnehmers zu unterbinden oder zumindest abzuschwächen. Frühere Versuche, die sich in der Art manifestierten, dass die Opfer in Zuchthäuser weggesperrt wurden, schlugen fehl. Aufgrund des Besuchsrechtes hatten die Täter jederzeit Zugang zu ihren ehemaligen Gefangenen. Gesichert ist zwar nichts, es wird aber über eine Dunkelziffer gemunkelt, die die Geburtenrate dieser Begegnungen beschreibt.
Ein anderer Ansatz zu Beginn der Stockholmtherapie war es, die Opfer zu exekutieren. Durch den abrupten Verlust der Bezugsperson sollte den Geiselnehmern anschaulich demonstriert werden, wie negativ sich ihre Gefühle auf das Wohl der angebeteten auswirkte.
In der heutigen, modernen Therapie hat sich das Prinzip der Scheidung durchgesetzt. Man nimmt mittlerweile Abstand von direkter, medikamentöser oder psychosomatischer Behandlung. Täter und Opfer werden in die Zivilisation wieder eingegliedert, wo dann in den meisten Fällen eine Ehe eingegangen wird. Aufgrund des natürlichen Verlaufes einer Ehe, der in Ekel, Abscheu und letztendlich einer Scheidung endet, ist eine Heilung der Täter vorprogrammiert. Die Erfolgsquote beläuft sich laut dem Statischen Bundesamt auf 97,25%.

Literatur

  • Ich vergötterte ein Fliegerkind, Bruno Richard Hauptmann, persönliches Tagebuch, 1935
  • Bobby was a friend of mine, Bonnie Heady and Carl A. Hall, New York Crap Press, 1953
  • Wir liebten uns in Mexico, Glenn I Wright, dt. Ausgabe, Verlegerverlag, 1984
  • Das Stockholm Syndrom - Ein Abriss von Gefühlen und anderen pathologischen Vorgängen im Gehirn, Dr. Ernst Jankowski, 2000
  • Denn zum Lieben ist sie da, Wolfgang Priklopil, Wiener Feinwurstverlag, 2009

Linktipps: Faditiva und 3DPresso