Spiegelwelten:Das Tagebuch des Francis Drake

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Dies ist das Tagebuch von Sir Francis Drake VII, oberster Admiral und Lieblingsfreibeuter der Royal Navy während seines Ein-Schiff-Feldzug gegen alle Feinde New Englands gleichzeitig.

30.11.2011

Sir Francis Drake VII

Liebes Tagebuch,

Ich bin jüngst aufgebrochen um die Feinde der Königin zu knechten und sie für ihre Missetaten, ob geschehen oder ungeschehen sei vorerst ungeklärt, zur Rechenschaft zu ziehen. Mein stolzer Dreimaster und meine tollkühne Crew sind zu allem bereit. Über zwei Stunden lang habe ich die Hafenspelunken New Southhamptons nach den tapfersten der tapferen durchsucht und fündig geworden. Gemeinsam werden wir jeden Gegner in die Flucht jagen und die Schätze der Gegner erbeuten. Manche Leute sagen vielleicht, ich sei altmodisch, doch es gibt’s schöneres als den Klang von Enterharken und das Säbelrasseln bei einem zünftigen Duell auf einem fremden Deck. Ich liebe es.

Wir haben den Kurs 290 eingeschlagen und Segel nun auf einen möglichen, feindlichen Spion namens Bran dem Schwarzen zu. Ich habe glücklicherweise Kenntnis davon erhalten, dass er direkt auf uns zuhalten möchte. Ein mutiger Schachzug. Mutig, jedoch naiv. Ich werde ihn erwarten. Ich werde ihn versenken und seine Schätze erbeuten, falls welche vorhanden sind. Vorher rede ich aber vielleicht mit ihm, man besitzt ja Manieren....

Ich werde mich nun in meine Kajüte begeben und einen Tee trinken. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.


8.12.2011

Liebes Tagebuch,

nachdem wir eine Woche verbracht haben und die Mannschaft sich auf dem kurzen Wege gleich mehrfach im Kurs geirrt hat - Warum hat mir keiner gesagt, dass diese Kompassnadel nach Norden zeigt und nicht auf den Feind? Und warum muss ich als Kapitän gleichzeitig noch Navigator sein? Mir scheint, die größten Helden der Geschichte müssen multitaskingfähig sein. So soll es dann halt sein, dann bin ich eben Multitaskingfähig, denn ich bin einer der größten Helden der Geschichte, ungeachtet der Tatsache, dass mir noch unklar ist, um welche Geschichte es sich handelt.

habe am heutigen Nachmittag die Blockade Ackermanns ungehindert passieren dürfen. Die Glatzköpfigen Besatzer, die sich nahezu erschreckend ähnlich sahen - ist es möglich, dass die alle verwandt sind? - haben mein treues Holzschiff in seiner ganzen Pracht erblickt und die Gasse freigemacht. Zweifelsohne, weil sie die Militärische Übermacht meiner Kanonen und die stolze Segelbeflaggung des Englischen Königshauses in Erfurcht erstarren liess. Sie haben sich über meinen Anblick prächtig erheitert. Ihr lachen war zu hören bis auf das Deck meines Schiffs. Zweifelsohne liegt dies daran, dass ein Treffen mit Sir Francis Drake VII ihr Leben endlich zur Erfüllung gebracht hat und sie so ihr Glück in die Welt hinausposaunten.

Habe nun endlich den Feind im Blick. Er schippert wenige Kilometer vor mir. Ich werde ihm folgen, bis er in der Falle sitzt. Und dann werde ich ihm seine gerechte Strafe zukommen lassen. Denn er hat den größten Verrat überhaupt begangen weil..... äh.... ach, das ist mir entfallen, aber ich sollte mich jedenfalls an ihm rächen, wofür auch immer. Also mache ich das auch. So wahr mein Name Sir Francis Drake ist. Oh Ja.

Ich werde nun den Feind verfolgen. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.


9.12.2011

Liebes Tagebuch,

Verfolge weiterhin das Schiff des Feindes und habe festgestellt, dass dieses wesentlich kleiner ist als ich es für möglich gehalten habe... Nun ja, eigentlich war mit so etwas ja zu rechnen. Man kann nicht davon ausgehen, dass diese fremde, rückständige Kultur auch nur annähernd so Prachtvolle Schiffe erbauen kann wie die Englische. Spiele mit dem Gedanken diesen Kahn einfach sofort abzuschießen, vor allem, da er ziellos in seichte Gewässer fährt und die Rache wohl bald an sich selber ausführen wird, da er unweigerlich auf einer Sandbank auflaufen wird.

Außerdem habe ich ein ein helles Licht am Horizont festgestellt. Dort scheint ein Schiff zu brennen. Aus der Ferne ist allerdings nicht erkennbar, was es für eines ist. Die Guten Manieren eines britischen Gentlemen gebieten es mir, sofort meine aktuelle Aufgabe abzubrechen und dort zu helfen. Vielleicht lässt sich noch etwas retten oder wir müssen im Falle eines Schiffbruchs Überlebende aufnehmen. Wie auch immer, der Seemannkodex geht vor. wir werden beidrehen und diesen armen Teufeln helfen

Ich werde dich über die Geschehnisse auf dem laufenden halten. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.


11.12.2011

Liebes Tagebuch,

Unter Einsatz unseres Leuchtfeuers konnten wir im Rauch und Nebel ein Beiboot des brennenden Schiffes erspähen. Das Schiff selber war leider nicht zu retten. Ich konnte leider nicht einmal erkennen um was für ein Schiff es sich handelte. Werde die Überlebenden aus dem Beiboot vielleicht irgendwann danach fragen, doch nun geht es vordergründig darum, sie hier auf dem Schiff irgendwie unterzukriegen. Nun ja. Unser Schiffsarzt wird sich nun im Lagerdeck um die kümmern und um den Rest kümmere ich mich bei Gelegenheit.

Nun werde ich mich wieder dem widmen, weswegen ich eigentlich hier bin. ich werde umkehren und mich wieder auf die Jagd nach Bran den Schwarzen machen. Ich möchte endlich wissen, wer dieser Mann ist und wie er aussieht.

Ich werde es hoffentlich bald erfahren. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.


8.3.2012

Liebes Tagebuch,

Bin heute auf einem der Lebensmittelsuche geschuldeten Landgang auf den Feind gestoßen. Wer hätte dies für möglich gehalten? Ich gebe zu, ich habe mich sehr gewundert, dass der Feind eine Sprache verlauten ließ, die mich sehr an das Russische erinnerte, obwohl die Insel, die ich auf meiner Suche nach einem Penny-Markt ansteuerte auf meinen Karten als "Widerstand" eingezeichnet ist und zum Reich der Luxusburger zu zählen ist. Aber es musste der Feind sein. Sonst kann ich es mir nicht erklären, wieso diese Menschen sofort das Feuer auf mich, den Erlöser, die Krone der Englischen Krone, den großartigen Captain Francis Drake, eröffnet haben. Ich wollte mich auf einen ehrenhaften Degenkampf mit ihnen einlassen, doch sie Schosen lieber mit Gewehren, sodass ich heldenhaft das Weite suchte. Wr hätte gedacht, dass der Feind so hinterlistig ist? Nun ja, ich werde mich bewaffnen und zurückkehren. Und dann bin ich mal gespant, was diese Typen meinten mit "Tod und Hass dem Russischen Besatzer!". Der bin ich doch überhaupt nicht.

Doch erst mal zu Penny. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.


9.3.2012

Welch vortrefflicher Tag. Der Feind ist geschlagen und der Strampler von Granny sitzt vorzüglich.

Liebes Tagebuch

Ich bin heute nach Widerstand zurückgekehrt und fand verbrannte Erde vor. Wo gestern noch das Feind lagerte, fanden sich heute nur Leichen, Trümmer und kokelnde Asche. Für mich kann dies nur einen Grund haben – Mich. Der Herrgott hat den Feind gestraft, der mich ungerechterweise attackierte. Mich, den ehrenwerten Sir Francis Drake. Es war mir völlig klar, dass dem Herrn ein solcher Frevel, eine solche Absonderlichkeit an der Englischen Herrenrasse nicht gefallen kann und das der Herr im Namen der Englischen Krone die Feinde abstraft.

Nun, ich muss mich ein wenig korrigieren. EIN Feind lief noch herum. Er sprach jedoch kein Russisch, sondern Deutsch und lief begeistert auf mich zu mit den Worten „Faszinierend! Ein Pirat aus dem 16. Jahrhundert“ Weiß dieser Ungläubige nicht, wer ich bin? Ich bin Francis Drake, und kein Pirat aus einer Zeit, die 500 Jahre zurückliegt. Die heilige Inquisition sollte ihn treffen, war mein erster Gedanke. Doch ich habe mich anders entscheiden und diesen Mann, Guido Knopp, stattdessen ehrenvoll erdolcht und enthauptet. Ich nehme einfach mal an, dass er zu den Feinden gehörte, denn was soll er sonst an diesem Ort machen? Recherchen betreiben? Indeed, sicher nicht. Ich werde seinen Kopf der Königin bringen und mich im Glanze meines Sieges sonnen.

Doch zunächst werde ich dem Schiffsmaat sagen, der möge Knopps Gehirn aus dem Schädel löffeln, auf dass er nicht so stinken möge während der Heimfahrt. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.

PS: Habe beim Töten von Guido Knopp erstmals meinen neuen, roten Strampler getragen, den Granny mir zu Weihnachten strickte. Eine Wonne!

31.7.2012

Liebes Tagebuch

Habe angeankert an der Küste von Al Tschak. Nach Wochen auf See war es Zeit für ein Bad in einem Tümpel, um den Fischgeruch aus den Knochen zu bekommen. Es hat leider nicht wirklich funktioniert. Und dennoch hatte diese nicht als Mission eingeplante Mission einen vortrefflichen Erfolg. Es ist mir ein Mann in die Hände gefallen der da flüchtete vor einigen Häschern. Dieser Mann warf sich mir in die Arme, sagte, er sei Aleksandr, der rechtmäßige König von Al Tschak und forderte mich auf, ihn vor seinen Verfolger zu schützen. Doch das ist nicht meine Aufgabe. Ich huldige nur meiner Königin. Aber ich habe zuvor schon von diesem Mann gehört und weiß daher, dass er der Feind ist. Ich habe ihn sofort gefangen genommen und werde seinen Kopf der Königin bringen. Und den Rest auch, wenn er ganz brav ist.

Zunächst werden wir aber gemeinsam auf mein Schiff zurückkehren. Dort lasse ich die Matrosen an meinem Hemd schnüffeln. Das wird ein Spaß. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.

1.8.2012

Liebes Tagebuch

Gestern Abend ist etwas merkwürdiges passiert. Ein silberner Riesenvogel tauchte am Himmel auf, um das Schiff und die Crew zu attackieren. Mit sofortiger Wirkung ließen wir 5 Kanonenkugeln abfeuern und konnten ihn verscheuchen... Zuvor jedoch hat er uns mit etwas, was einem Penny ähnelt bespukt und damit das Großsegel zerrissen. Wir haben es mit der Kleidung unseres Passagier geflickt und konnten die Fahrt fortführen. Wir sind nun in England angekommen. Nun werde ich sofort eine Kutsche nach London nehmen und den Feind bei der Queen abliefern.

Auf das er sich vor seinem Todesurteil keine Lungenentzündung holen möge, denn ich benötige seine Kleidung noch als Großsegel. Nun, wir werden sehen was passiert. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.

15.8.2012

Liebes Tagebuch

Habe heute wieder eine interessante Entdeckung gemacht. Während ich majestätisch durch die Fluten stieß um mir Kokusnüsse von meiner Lieblingspalme auf Memmert zu besorgen stieß ich südlich von Luxusburg auf ein halbes Schiff mit einigen ziemlich raufwütigen Gestalten drin. Sie stellten sich mir als Freibeuter im Namen Garniveras vor, was immer das auch sein mag. Jedenfalls scheinen es Kollegen von mir zu sein. Ich habe als getan, was man mit Kollegen die in Seenot sind so macht - Ich habe sie aufgenommen auf mein Schiff, ihnen Nahrung und frische Kleidung gegeben und werde sie jetzt als billige Sklaven in England verkaufen. Ach es ist so schön, anderen Menschen zu helfen. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch


6.11.2012

Liebes Tagebuch,

Im Name der Britischen Krone bin ich heute in Molldurisch Basnana gelandet, um die heilige Fackel der Olympischen Spiele dort entgegen zu nehmen und sie in meiner geheiligten Heimat der Königin zu präsentieren. Die Übernahme der Fackel erfolgte nach britischer Armeetradition mit erhobenen Säbel, der Hymne der Königin auf den Lippen, gefolgt von einem großen Schluck Whiskey auf die selbigen. Ich war mir zwar erst uneins, wie ich die Flamme unbeschadet auf meinem Holzschiff transportieren soll, doch ich habe mich am Ende mit mir selbst darauf geeinigt, sie als Positionsleuchte auf den ersten Mast zu setzen. Das soll auch Glück für die Überfahrt bringen. Diese werde ich nun angehen, die Winde stehen günstig. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch

12.7.2014

Liebes Tagebuch,

Nach vielen, ereignisarmen Meilen auf hoher See hat mich die Sehnsucht nach Abenteuer übermannt. Ich habe daher heute nachmittag einen Kartoffelsalat gemacht, der mir fürwahr gemundet hat. Meinem Magen scheinbar nicht, denn ich hänge seit Stunden nun über der Reling, um den Salat mit meiner Braut, der See, zu teilen. Ich sehe dies als ein gutes Zeichen, denn Liebe geht bekanntermaßen durch den Magen. Entsprechend groß empfinde ich sie nun.

Während ich den Stückchen meiner inneren Zerwüfnisse beim treiben in den Wellen zusah, dachte ich unsere Königin. Wie groß mag der Ruhm Englands in den letzten Monaten, die wir abgeschottet auf Seee verbracht haben wohl gewachsen sein? Und wie sieht es im Rest der Welt aus? Wo kann man im Namen der glamorösen, britischen Krone, des Empires der überlegenen Kultur, des besten Essens und der stärksten Fußballnationalmannschafts, noch gepflegt entern, brandschatzen und missionieren? Ich muss unbedingt nachsehen, wie es den lieben Mitemenschen auf Land so geht. Nachher definitiv besser.

So setze ich nun die Segel in Richtung.... ähm.... dort. God save the Queen and our glorious king, Hauke Ackermann. Gehabe dich wohl. liebes Tagebuch.


14.7.2014

Liebes Tagebuch,

Habe die Insel erreicht, die von den Eingeborenen "Müllschieberinsel" genannt wird und wurde vom dortigen König freundlich empfangen. Ohnehin muss ich feststellen, dass die Einwohner dieser Insel mir gegenüber mehr als aufgeschlossen sind. Man war sogar bereit, mir meine nicht über Bord geworfenen Essensreste und sonstige Abfälle abzunehmen und zu verwerten. Mir scheint, diese armen Wilden haben noch nie die Zivilisation gesehen, sonst würden sie sich doch niemals auf diesen Dreck werfen?

Daran sieht man die Rückständigkeit dieses Staates sehr gut - Sie müssen mit Müll leben. Wir in England werfen ihn weg und nutzen ihn nicht wieder für etwas anderes. So etwas hat eine große Nation nicht nötig. Never Ever.

Diese Armut kotzt mich an. Ich muss ein anderes Ziel finden. God save the Queen and our glorious king, Hauke Ackermann. Gehabe dich wohl. liebes Tagebuch.


16.7.2014

Liebes Tagebuch,

Haben uns heute auf einem kleinen Eiland eingefunden, weil wir alle mal dringend pinkeln mussten. Haben zwei Tage alles anhalten müssen. Wer dien See liebt pinkelt nicht in sie hinein.

Hier scheint niemand zu wohnen, aber ganz ehrlich, das interessiert uns auch nicht. Diese Insel ist nicht glamorös genug, um für das Englische Königshaus von Belang zu sein. Ich habe hier nichts interessantes gesehen außer... Ja, da am Strand lag eine Flaschenpost, aber ich konnte leider noch nicht hineinsehen. Dummerweise haben wir keinen Flaschenöffner mitgenommen. So ein Unglück. Nun ja, vielleicht an Bord. Gehabe dich wohl. liebes Tagebuch.


19.7. 2014

Liebes Tagebuch,

Tage habe ich damit verbracht, die Flasche zu öffnen. Vermaledeiterweise haben wir Engländer keine Erfahrung im öffnen von Rotweinflaschen, da wir so ein Gesöff einfach nicht trinken. Hätte man diese Nachricht standesgemäß in einen Teebeutel gerollt, hätte ich bereits Freitag gewusst, was in diesem Brief steht.

Mit ist vor Erstaunen glatt das Bajonett von Bord gefallen. Ich habe zwei Küchenjungen hinterhergeworfen, damit sie es suchen. Damit wir keine Zeit verlieren, habe ich veranlasst, alle 30 Sekunden einen Brotkrumen heckseits abzuwerfen, auf das sie der Spur hinterherschwimmen können, sobald sie mein Bajonett gefunden haben. Ich bin gespannt, ob es ihnen gelingen wird.

Es handelt sich um einen Brief des rechtmäßigen Königs von Saphira, der offensichtlich durch ein Monarchiefeindliches Regime niederträchtig abgesetzt und schändlich vertrieben wurde. Ich bin empört. Im Namen der britischen Krone kann ich nicht tatenlos zusehen, wie Gottlose Feinde aller Kronen die Macht in einem Staat an sich reissen, ohne die Inzentiöse Erbfolge der wahren Herrschaft zu beachten.

Wir haben die Segel gen Saphira gesetzt und werden die Flaschenpost des Königs gemäß seines Wunsches seinen Anhängern übergeben, auf dass sie dafür sorgen mögen, dass der König seinen Platz wieder einnehmen kann. Dann kann er mir auch die notwendige Ehre erweisen, wie es sich einem Mitglied des Britischen Empire gehören möge. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch

20.7. 2014

Liebes Tagebuch,

Heute haben wir die Küste Saphiras erreicht. Da ich mich ob der Gefahr durch die Regimefeindlichen Verbrecher nicht zu einem Landgang erwagen kann, habe ich mich mitsamt meines stolzen Schlachtschiffes quer vor ein kleines Fischerboot manövriert und habe die Fischer unter vorgehaltenem Säbel freundlichst dazu aufgefordert, den Brief den Freunden es Königs, zu denen sie sich selber gefälligst auch zu zählen haben, auszuhändigen. Ich gehe davon aus, dass sie das tun werden, schließlich habe ich als Pfand ihren Äppelkahn einbehalten und ihnen großzügig mein persönliches Rettungsboot zur Ausstellung des Briefes geliehen.

Derweil schwelge ich bereits in Vorfreude auf meine baldige Belohnung. Wie mag diese Aussehen? Diese Insel hier ist sehr schön. Vielleicht schließt sie sich ja der Englischen Krone an, aus Dankbarkeit ob meiner großzügigen Wohltat? Es wäre ja wohl das mindeste. Warten wir ab. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch

3.8.2014

Liebes Tagebuch,

Vor Tagen erhielt ich eine Brieftaube der Königin mit dem Inhalt, dass Feinde der Krone ein unbescholtenes Land unterjochen möchten - Mal wieder. Ich habe daher meinen friedlichen Posten vor der Küste Saphiras aufgegeben und bin in Richtung einer kleinen Insel namens Hurricania gesegelt, um dem dortigen König, einem mutigen, jungen Mann namens Scorpio, zu helfen. Doch was musste ich vor der Küste sehen? Der Französische Erbfeind der Britischen Krone kreuzt vor Hurricania und unterstützt die Feinde der Krone. Diese törichten Franzosen. Das war ja sowas von klar. Es sieht alles nach einer militärischen Seeblockade aus. Ich habe eine Meldung nach New London geschickt, auf das die Royal Navy sich der Franzosen annehmen sollte.

Mir selber fiel anschließend auf, dass die dummen Froschfresser unbewaffnete Einheiten durchlassen. Ich habe daher meinen besten Männern den Befehl gegeben, in das Saphirische Fischerboot, welches wir ja immer noch mitschleppen, zu steigen und führe diese Operation höchstpersönlich an. Wir kamen problemlos an den Franzosen vorbei und sind bereits im Hafen von Schees angedockt. Jetzt werden wir uns erst einmal orientieren müssen.

Aus Saphira haben wir im übrigen noch keine Nachricht bezüglich meiner Belohnung erhalten. Das enttäuscht mich ein wenig. Warten wir ab. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch

5.8.2014

Liebes Tagebuch,

Heuer hatte ich Erfolg. Nachdem ich den gestrigen Tag damit verbracht habe, mich mit den ärmlichen Anwohnern des Hafenviertels gut zu stellen, fand ich einen Monarchietreuen Mann, der uns auf Schleichwegen durch den Sumpf in die Hauptstadt führte. Die eigentliche, mir von der Königin aufgetragene Operation war anschließend einfacher, als gedacht. Als wir hinter der Frontlinie der sogenannten Rebellen auftauchten waren diese damit beschäfigt, sich an ihrer selbst zu ergötzen und ihre Blicke ausschließlich gen Palast zu wenden. Es war uns ein leichtes, den, den sie "Müllsack" nennen, von hinten zu überwältigen, in ein Fischernetz zu stopfen und ihn mit uns zu nehmen.

Ich muss davon ausgehen, dass die Häscher der Verbrecher nach uns suchen und uns stellen werden wollen. Ob dies der Gesundheit des Mannes, den sie Müllsack nennen, zuträglich wäre - diese Überlegung überlasse ich ihnen. Ich jedenfalls habe mich in einer versteckten Stallung niedergelassen, überlege mir meine Forderungen, obgleich sie im Namen der Monarchie natürlich selbstverständlich wirken mögen - und erwarte den Konvoi, der bereits gestartet sein muss um mich nach Hause zu holen. Ich werde ausharren. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.


7.8.2014

Liebes Tagebuch,

Die heißen Atem meiner Häscher spürend gelang mir, meinen Männern und dem Mann, den sie Müllsack nennen, heuer unerkannt ein Schiff unseres ehrwürdigen Königs, dass dieser uns in seiner Gnade geschickt hat, zu besteigen. Es soll uns zu unserem Ziel bringen, wo wir unseren Gast auch entsprechend abliefern können.

Wir haben beschlossen, das Fischerboot aus Saphira im Hafen von Schees zu lassen. Solange diese Saphirer mir nicht die Belohnung geben, die ich mir meines Erachtens nach redlich verdient habe, werde ich ihnen doch nicht ihr Eigentum zurückgeben. Wer bin ich denn? Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.

20.8.2014

Liebes Tagebuch,

Geschäftige Tage liegen hinter mir.

Nachdem ich unseren "Gast" auf der Insel meines Königs abgesetzt habe, wo er seine Zeit derzeit fröhlich in einem Strandkorb sitzend fristet, hat mein großer König in seiner vollen Gnade mir ein Fähre zugesandt, die mich zu meinem neuen Eiland geleiten soll, die mir der großherzige und dankbare König Saphiras als Dank für seine Wiedereinsetzung vermacht hat.

Ich habe die Fahne Englands auf dem Mittelpunkt der Insel gehisst und schickte eine beglaubigte Dokumentation davon - die heutige Generation nennt es glaube ich "Selfie" - an die Königin, die mir mit einem Smiley und dem Wort "Rofl" - was immer es bedeuten möge - antwortete. Ich denke mal, damit ist die Insel dem glorreichen Imperium Britanniens hinzugefügt. Ich habe mir zwar erhofft, dass ganz Saphira dem folgen würde, aber nun ja... London wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass der König Saphiras mir einen Zettel mit der Auflistung sämtlicher Gesteins-, Pflanzen-, Tier,- und Erdreicharten der Insel hinterlassen hat und werde sie zum Gegenkorrigieren einem kompetenten, britischen Forscher vorlegen, auf das er diese Anhaltspunkte vervollständigen möge.

Jetzt muss ich nur noch herausbekommen, wie ich wieder zurück zu meinem eigentlichen Schiff komme. Wo ist das eigentlich? Ich muss mal mit meinem Steuermann... äh... wie nennt man es? Skypen. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.

24.8.2014

Liebes Tagebuch,

Ich bin wieder zurück auf meinem geliebten Schiff und zurück auf der See. Schlimme Nachrichten erreichten mich aus Borkum, wo der Mann, den sie Müllsack nennen, wohl von einer Kollaborateurin gekidnappt und von der Insel geschafft wurde. Meine Königin ist erzürnt, aber ich kann mich ja weiß God nicht um alles kümmern.

Die See ist groß, ich habe keine Ahnung, wo Müllsack abgeblieben sein könnte. Zum Glück sind wir Briten ein Volk der Moderne. Ich habe eine SMS an meine Verbündeten geschickt und hoffe, dass sie dem Kodex gemäß handeln. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch

25.8.2014

Liebes Tagebuch,

Mit großer Freude verkünde ich, dass meine Verbündeten den Feind gestellt haben. Ich habe die Nachricht erhalten und.... äh.... wo ist denn das Meer? Äh... Sollten wir nicht Wasser unter dem Kiel haben, wenn wir auf offener See sind? Wir fahren aber trotzdem.

Potzblitz, so etwas habe ich bei Gott noch nicht gesehen... Wie auch immer. Wir sind jedenfalls ohne Wasser nach Memmert gefahren und haben Müllsack und die Diebin entgegengenommen. Nachdem ich mir von der Queen die Rückmeldung erbeten habe, was mit der Verbrecherin passieren solle, hat meine gnädige Königin mich vor die Wahl gestellt, die Rebellin wahlweise kielzuholen, zu vierteilen, oder sonstwas mit ihr zu machen, es bliebe meine Wahl, da das Mädchen für die Englischen Ziele ohne Wert sei. Da Vierteilen nicht meine Art und zum Kielholen mit dem Wasser ein elementarer Bestandteil leider nicht zur Verfügung stand und die Sache entsprechend sinnlos gewesen wäre, habe ich mich dazu entschieden, sie gefesselt in ein Beiboot zu packen und ohne Ruder oder Segel auf See zu belassen. Okay, wie gesagt, es möge gerade keine See vorhanden sein, aber das ist in diesem Fall nicht ganz so wichtig.

Anschließend sind wir - wieder ohne Wasser - weitergesegelt. Ich sollte mich darüber wirklich wundern, aber zu meiner Zeit hat Sir Isaac Newton die Physik noch nicht erfunden, das macht die Sache für mich erheblich erträglicher.

Dann passierte etwas seltsamen. NOCH seltsameres. Plötzlich verschwand die gesamte Umgebung um mich und Müllsack und es tauchte plötzlich eine andere auf. Mein Schiff ist irgendwie weg und wir befinden und jetzt in einer Art Thronsaal mit ziemlich schmutzigen Fliesen und einer Menge Bierflaschen, die unachtsam in die Ecken geräumt wurden. Ich mache mich auf das Schlimmste gefasst. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch


6.9.2014

Liebes Tagebuch,

Die letzten Tage kamen mir vor wie eine Ewigkeit. Wie ich jetzt weiß landete ich im Palast des Königs von Wanne-Eickel. Als ob dies noch nicht schlimm genug gewesen, habe ich fern meiner abgestammten Reviere die Kontrolle über meinen Gefangenen verloren. Ein Mann namens Calamity James schaffte es, ihn mir in den Katakomben des Königspalasts abspenstig zu machen. Ich kochte vor Wut, als ich gemeinsam mit seiner Lordschaft of Shellington und seiner Majestät zu Wanne-Eickel mich auf die Suche nach den Flüchtenden begab, die für mich allerdings am Fuße eines hohen Gebäudes endete, da ich es vorziehen musste, den Aufstieg den höheren Herrschaften zu überlassen.

Als seine Lordschaft of Shellington später wieder hinuntergestiegen war, wirkte er sehr bestürzt und eröffnete mir, dass der mit Calamity Jack und Müllsack geflohene Verbrecher Kevin Boateng alle auf dem Dach befindliche Personen mit einer Waffe bedroht und der König von Wanne-Eickel Boateng beim Versuch, diesem die Waffe abzunehmen, in einen Kampf verwickelte, in dessen Verlauf beide vom Dach stürzten und zu Tode kamen.

Seine Lordschaft und ich sind mit einem Kohlendampfer über den Wanner Kanal und den Rhein nach Altweldeutschland gefahren, wo und meine Männer mitsamt meines Schiffes in einem Seehafen erwarteten. Wir setzen nun die Segel heim nach England. Die Stimmung an Bord ist nicht gut. Ich mache mir schwere Vorwürfe ob der Flucht meines Gefangenen, die letztendlich auch den Tod des Wanner Königs ermöglicht hatte. Ich bin mir nicht sicher, wie die Königin auf diese Nachrichten reagieren wird. Ich hoffe, sie wird Gnade walten lassen mit mir.

Seine Lordschaft of Shellington wirkt angespannt. Auch ihm scheint die Situation nahe zu gehen. Er hat mich aber von jeder Schuld freigesprochen, was mich doch ein wenig beruhigen zu vermag. Ich hoffe, doch in irgendeiner Form mit heiler Haut der Angelegenheit zu entsteigen. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.

27.6.2015

Liebes Tagebuch,

Heuer habe ich in Ochsfort angelegt - es war nicht leicht zu finden, da es sich beharrlichst weigert, auf irgendwelchen Karten zu erscheinen - um den Gatten meiner großherzigen Königin einen Gefallen zu tun. Er hatte mir aufgetragen, den weltbekannten Wisenschaftler Johannes Bierboodt anlässlich seines Geburtstags am heutigen Tage abzuholen und ihm Unterkunft auf meinem Flagschiff zu gewähren.

Ich habe den großen Königinnengatten nach den Gründen dieses Unterfangens gefragt und er antwortete mir, Herr Bierboodt sei in der Stimmung, ausloten zu wollen, ob der Aufenthalt auf einem Piratenschiff des 16.Jahrhunderts in der Tat so spaßig wie in seiner Vorstellungskraft sein möge. Wobei der Umstand, dass keinem der beiden ein anderes Piratenschiff des 16.Jahrhunderts, dem meinigen ausgenommen, geläufig sei, die Entscheidung zu meinen Gunsten fallen ließ.

Ich musste wohl oder übel dieser messerscharfen Logik folgen und so habe ich nun diesen Mann an Bord genommen.

Liebes Tagebuch, ich muss zugeben, dass ich mir einen Mann des Geistes ein wenig anders vorgestellt habe. Ich hatte einen alten Mann im Ausgehrock erwartet, der mein Schiff mit einem Sextanten vermisst und seitenweise Pergament über den Umstand verbrät, dass sich die Erde um den Mars oder sonst irgendetwas anderes dreht - oder eben nicht. Ich hatte zumindest keinen aufgedrehten Harlekin im Trenchcoat erwartet, der den ganzen Tag aufs Meer schaut und "Da ist ein Tümmler!" schreit. Dazu lacht er wie ein Schiffsjunge. Worauf habe ich eingelassen? Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.

30.6.2015

Liebes Tagebuch,

So wahr ich hier stehe, so sehr bin ich davon überzeugt, dass irgendein Herrgott mich zu strafen gesuchet. Unser hoher Gast geht mir gehörig auf die Nerven. Er hört den gesamten Tag nicht auf zu reden und ist scheinbar der festen Überzeugung, ich würde mein Dasein auf Erden nur zum Vergnügen der Menschheit fristen. Ich bitte doch sehr - die Königin ausgeklammert, ist diese Annahme eine Beleidigung sondergleichen und schwer zu verurteilen. Wenn der Königinnengatte mich nicht um die Aufnahme dieses Hallodris ersucht hätte, hätte ich den Mann bereits längst kielholen lassen.

Gestern bat er mich doch tatsächlich darum, einmal ein echtes Piratenabenteuer erleben zu dürfen. Wofür hält der Mann mich eigentlich? Für seinen Vergnügungsdirektor? Das wirklich schlimme ist aber, dass ich angewiesen wurde, dieser Bitte Folge zu leisten.

Sodann segelten wir heute in die Bucht von Memmert, stahlen meinen dort ansässigen Berufskollegen das Abendessen, setzten eines ihrer Beiboote in Flammen und enterten eines ihrer Schiffe. Ich denke, damit ist die Aufgabe erfüllt. Was bitte soll denn ein größeres Piratenabenteuer sein, als mit einem Piratenschiff mit echten ein anderes Piratenschiff mit anderen Piraten zu entern? Ich glaube, dies sollte genügen und wir können uns nach diesem Unfug wieder der ernsthafte Überfahrt widmen.

Unser Gast segelt nun in dem geenterten Schiff hinter uns her. Da ich nicht sicher bin, ob er über nautische Fähigkeiten verfügt - obgleich es mir, wenn ich ehrlich bin, auch vollkommen egal ist - habe ich unsere Schiffe durch ein dickes Tau verbunden, damit er nicht abhanden kommen möge. Ich schleppe ihn nun also hinter mir her. Die Sache hat einen Vorteil - So muss ich nicht mehr die ganze Zeit seinen Ausführungen lauschen.

6.7.2015

Der Königinnengatte - Derzeit der Mann, der das Kommando über mein Schiff hat.

Liebes Tagebuch,

Wieso in aller Herren Namen habe ich 565 Jahre auf diesem Planeten verbracht, um meine geschenkte Zeit mit Angelegenheiten zu verschwenden, die nicht mein Ambrosia sind? Wieso ist mein Schiff zu einem Ausflugskraier für die feine Gesellschaft geworden? Vor einigen Tagen in Southampton war ich zu der festen Überzeugung gelangt, mein Matyrium im Auftrag des Königinnengatten sei fristgerecht mit der Ablieferung des Gesandten Bierboodt beendet - ich hatte falsch gedacht. Stattdessen kam der Königinnengatte höchstselbst an Bord, übernahm das Kommando und ließ auf Kurs Ost drehen. Wir befinden uns nun auf Feindfahrt ins Nirgendwo - Gegen einen unsichtbaren Feind, der unterhalb der Wasseroberfläche lauert und den es möglicherweise nicht gibt.. Soweit jedenfalls habe ich die Herrschaften verstanden. Ich werde nicht schlau aus diesen Wissenschaftlern. Zu meiner Zeit haben sich Wissenschaftler darüber gestritten, wer oder was sich im Kosmos jetzt worum dreht. Sie haben diese Streitigkeiten an Land geregelt und ich hatte meine Ruhe. Wo ist diese herrliche Epoche nur geblieben?

Auf der anderen Seite muss ich dir, liebes Tagebuch, jedoch mit Widerwillen berichten, dass der Königinnengatte mir imponiert. Selten habe ich einen Mann mit einer derartigen Aura des Unbesiegbaren begrüßen dürfen. Nun, er hat mich ungefragt und gegen alle Regeln der königlichen Seefahrt meines Amtes enthoben, solange er selber an Bord verweilt, doch welche Wahl bleibt mir? Dieser Mann führt den Beischlaf mit der Person aus, welche mir untersteht. An dieser Stelle tun sich mir Bilder im Kopf auf, die ich auch mit Rum nicht betäuben kann, also werde ich ihn gewähren lassen, bevor mein Kopf seekrank wird.

Wir befinden uns nun südlich von Saga und steuern weiter in Richtung Ost. Bald werden wir den Rand der Welt erreichen, wo es nichts mehr gibt als Wasser und das unendliche Nichts.

Was ist das?

Ich glaube am Horizont etwas erkennen zu können, was aussieht, wie ein Mann auf einem Floß. Ich muss jetzt nachschauen gehen, um was es sich genau handelt. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.

11.7.2015

Liebes Tagebuch,

Freibeuter-Flagschiffkapitän mit 500-Jähriger Berufserfahrung sucht Freibeuter-Flagschiff, auf dem kein willkürlicher, aber dafür konstant wachsender Haufen von Landratten herumläuft und uns in unbekannte Regionen manövriert, um Inseln, Frauen und Frauen auf Inseln zu suchen. Angebote bitte mit Brieftaube an mich. Vielen Dank.

17.7.2015

Liebes Tagebuch,

Heuer haben wir das neue Eiland betreten, welches der Schwachsinnige wohl einst entdeckte. Ein karger Felsen von einigen Morgen Land inmitten des mystischen Nichts und in unmittelbarer Nähe der Teufelsspalte. So sehr mich der Anblick neuer Landstriche von Natur aus erfreuen mag, so sehr empfinde ich Unbehagen bezüglich des Sinns unserer Expedition. Warum sind wir hier? Weil dieser Vollidiot namens Calamity Jack seine sogenannte Ehefrau an diesem gottverlassenen Ort vergessen hat? Wen bitte stört es? Weibsbilder gibt es wie Sand am Meer. In jedem Hafen stehen ein Dutzend bereit und tun alles für den Viertel einer Dukate. Warum also suchen?

Ohnehin frage ich mich, ob die Herren Landratten sich im Klaren sind, dass eine Frau an Bord - und ich wage zu befürchten, dass dieser unsegliche Umstand für unsere Rückreise in den glorreichen Heimathafen fürwahr eingeplant erscheinet - nichts als Unglück bringt. So steht es in den Logbüchern unserer Vorväter und ich persönlich kann den Gedanken nicht ertragen, dass all die einsamen Stunden im Seegang mit mir und meiner Hand über all die Jahrhunderte möglicherweise umsonst gewesen sind, weil am Ende dann doch ein Weibsbild an Bord unseren Untergang bedeuten möge.

Ich sehe ein großes Unglück auf uns zukommen. Auf uns alle. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch

21.7.2015

Liebes Tagebuch,

Ich schreibe dir, während die Herrschaften sich anschicken, dieses gottverlassene Eiland nach dem Weibsbild des Minderbemittelten zu durchforsten. Tagelang haben wir hier Zeit totgeschlagen und uns den niederen Gelüsten des sogenannten "süßen Lebens" hingegeben. Ich gebe zu, selbt ich war geneigt, mich meiner Strumpfhosen zu entledigen und mich im Ozean benässen zu lassen, während der Königinnengatte am Strand auf einer Klampfe Lieder neuzeitlicher Musiker zu spielen gelüstet. Aber ein wahrer, britischer Kapitän wahrt stets die Fassung, komme, was wolle.

In Abwesenheit der lästigen Gesandtschaft habe ich diese Insel mit der Fahne meines Vaterlandes bestückt und mich zu ihrem Entdecker ausgerufen. Immerhin bin ich der erste zivilisierte Brite, der dieses Eiland betrat und dies ist das einzige, was diesbezüglich zählt. Ich taufe diesen Flecken Land auf den Namen "Neufundland", da ich ihn ganz neu gefunden habe. Ich habe eine Brieftaube an Lord Shellington gesandt, um ihn über unsere neue Kolonie in Kenntnis zu setzen.

Ich frohlocke in Erwartung hoher Auszeichnungen. Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch.


Wie es mit Drake im Anschluss weiterging, erfahren Sie hier

13.4.2016

Liebes Tagebuch,

Heuer habe ich die Insel Memmert erreicht, um meine Berufsgenossen zu unterstützen. Auch wenn die Invasoren sich angesichts meiner baldigen Ankunft offenbar entgeistert vor Angst in die Winde zerstreut haben, so sehe ich den Frieden der Freibeuterinsel Memmert noch immer auf schwereste bedroht. Ich habe der großen Königin berichten lassen, dass ich die Situation hier auch ohne die gütige Zuhilfenahme der königlichen Seegarden im Griff zu haben möge, jedoch werde ich mir vorbehalten, dieses herrlichen Vorteil zu nutzen, sollte sich die mir günstige Situation doch umdrehen.

Ich werde mich nun auf der Insel umsehen. Ich war lange nicht mehr hier und vieles hat sich verändert.

Gehabe dich wohl, liebes Tagebuch


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