Schweinsohr

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Nicht nur Schweine können Schweinsohren haben, der Schweinsohrhai kann das auch.

Schweine und Ohren - beides Begriffe, die normalerweise nicht zueinanderpassen würden, es sei denn, man begibt sich - ähnlich wie beim Arsch mit Ohren - in die Urgruben der Menschheit.

Was man vorneweg jedenfalls erwähnen sollte, ist die Tatsache, dass alles im Zusammenhang mit diesem Thema äußerst bestialisch ist, aber der fachkundige Stupidedia-Leser weiß sich dabei sicherlich zu helfen!

Aus der Sicht des Metzgers

Die kommen aber noch schön ab, Freundchen!

Wäre man ein Metzger, würde man die normalen Schweinsohren den Fettreduzierten vorziehen, und Frische wären demnach natürlich die Besten. Hier einmal vier Variationen, die der geneigte Gastro-Hirsch jederzeit kostengünstig erwerben kann:

Den Bildern nach zu urteilen sind alle vier Varianten ungenießbar, aber doch sind alle vier Varianten Kult in Ländern wie Deutschland, Frankreich und natürlich dem ganzen Osten und China. In Russland z. B. werden im Monat mehr Schweinsohren abgeschnitten, als Wodka in Litern getrunken wird. Was besser ist, sollte jeder selber entscheiden. Jedenfalls wäre das die Erklärung eines Fleischhauerfacharbeiters, kurz gesagt, die Meinung eines Metzgers.

Aus der Sicht des Naturfetischisten

Biologen, Schwammerlsucher oder naturabhängige Wunderkokser würden sicherlich erklären, dass echte Schweinsohren nur im Wald zu finden und am besten abzuschneiden seien, sobald sie bläulich-lila schimmern.

Das heißt nicht, wie manch naturentwöhntes Ghettokind denken würde, dass es sich dabei um eben jene Objekte handelt, die der Metzger zum Fressen gerne hat. Nein, es handelt sich um andere Lebensformen, die auf die gleiche bestialische Weise verstümmelt und missbraucht werden. Diejenigen, die dieser grausigen Tätigkeit nachgehen, benützen dafür spezielle Utensilien.

Bitte, jetzt brauchen nicht alle Tierschützer wegen dieser vordergründigen Sauerei bei Stupidedia anzurufen, nein, denn in Wahrheit handelt es sich um eine spezielle Pilzsorte, den Gomphus Clavatus.

Diese Sorte kann verspeist werden, wenn auch auf eigene Gefahr! Durch den leichten Schimmer von angefaulter Paprika ist dieser Pilz in der Natur sehr gut sichtbar.

Wenn man in Pilzwissen eher ein Laie ist, sollte man sich besser davon fernhalten und lieber mit den anfängerfreundlichen Psylocibin-Schwammerln anfangen! Wenn doch nach dem Verzehr eines Gomphus Clavatus Symptome wie Brechreiz, starke Hautverfärbung und das Absterben einzelner Gliedmaßen erfolgt, dann ist es leider schon zu spät für einen Arzt, und man sollte sich überlegen, was man die letzten Minuten noch alles machen will.

Wenn man jedoch ein wahrer Pilzkenner und -genießer ist und wahrlich die richtigen Schweinsohren erwischt hat, dann ist ein garantierter Gaumenerguss vorausgesagt. Leicht in Butter und Schmalz, evtl. noch etwas frisch geschächtetes Kalbsblut, und schon ist man bereit, danach die Nachbarin in die Weisheiten des Gomphus Clavatus einzuweihen!

Dies wäre wohl die Erklärung eines Baumfetischisten, oder besser gesagt eines Ökoterroristen.

Aus der Sicht des Bäckers

Am Ende eine ziemlich unblutige Sache

Berufsgruppen der Fladen- und Schrotkneter hätten wiederum eine ganz eigene Erklärung dafür, was denn nun Schweinsohren wirklich sind. Denn wie der Fleischzerstückeler (genannt Metzger) auch, ist für den Fladendreher (genannt Bäcker) dieses Objekt der Begierde eine höchst köstliche Angelegenheit.

Der Unterschied besteht darin, dass der Bäcker statt grausam misshandelten Ohren ein grausam misshandeltes Stück Teig hernimmt, darauf mehrstündig einschlägt, und am Ende, wenn der Teig schon denkt, "Jetzt gehe ich aber auf!", auch noch mit einem Messer alles in Streifen schneidet.

Diese werden jetzt nicht zu Sklavenriemen oder Ähnlichem verarbeitet, diese besagten Streifen herausgeschnittenen Teiges werden in einer höchst subtilen Weise in eine bestimmte Form gebracht und danach zur Freude aller bei knusprig-heißen 300 °C in einen Ofen geschoben. Was dann aus dem Ofen herauskommt, nennt man Schweinsohren. Manchmal werden die Spitzen noch in Schokolade getaucht.

Schweinsohren zum Selbermachen

Zutaten:

   1 Paket tiefgekühlter Blätterteig (300 g)
   100 g Zucker
   (nix Grobes, außer destruktive Geräusche sind erwünscht)
   1 Eigelb (egal welches Huhn)

Zubereitung:

   Den Blätterteig auftauen lassen.
   Einzelne Teigplatten aneinanderlegen,
   und die Ränder etwa 1 cm mit Speichel bestreichen.
   Danach die Teigränder etwas darüberlegen,
   so dass eine große Platte entsteht.
   50 g Zucker darauf streuen,
   und den Teig zu einer großen Platte
   von etwa 40 - 50 cm Breite und etwa 3 mm Dicke ausrollen.
   Dabei darauf achten, dass der Zucker vollständig eingerollt ist.
   Die Mitte des Teiges leicht mit einem Messer markieren,
   und auf beiden Seiten jeweils vom Rand aus zweimal umklappen.
   Das Mittelteil leicht mit Speichel bestreichen,
   damit die Schweinsohren beim Backen nicht wieder auseinanderklappen.
   Den Teig in 2 cm breite Streifen schneiden.
   Streifen in der Mitte leicht umbiegen,
   so dass sie wie zwei aneinander gelegte Ohren aussehen (ohne Kopf).
   Oberseite nochmals etwas mit Eigelb bestreichen,
   und mit dem restlichen Zucker bestreuen.
Backblech mit kaltem Wasser abspülen. Schweineohren mit genügend Abstand darauf legen.
Im vorgeheizten Backofen etwa 25 Minuten bei 220 °C backen.
Die Schweineohren sollen eine goldbraune Farbe haben.>br> Nach dem Backen auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.|}}

Eine köstliche Nachspeise, oder wie der Fachmann sagt, ein Leckerli, das sogar jüdische und muslimische Gäste ohne schlechtes Gewissen verzehren dürfen!

Epilog

Es gäbe noch eine Menge anderer Erklärungen wie z. B., dass früher im 15 Jh. den Leuten die Ohren abgeschnitten wurden, wenn sie zuviel Müll geredet haben, oder auch das Piercen und Durchbohren vierbeiniger Lebewesen, oder gar, wie geheime Quellen behaupten, dass es sich dabei um die Exkremente fremdartiger Uranusparasiten handelt. Ein Schweinsohr ist und bleibt ein Schweinsohr, aber jeder darf sich die zum jeweiligen Kontext passende Definition selbst aussuchen.


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