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Raucherpause

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Die Raucherpause ist, positiv definiert, eine bezahlte Arbeitsunterbrechung zur Lungenkrebsförderung von Rauchern, oder, negativ definiert, das, was gesundheitsorientiertere Menschen nicht haben.

Hintergründe

Mitglieder einer Raucherpause nahe einer Helferzentrale, auf die Frage nach dem Helferdasein angesprochen: "Helfen? Ja ja, gleich. Später. Können Sie mir erstmal mit etwas Feuer aushelfen?"

Der klar erkennbare Hintergedanke der Raucher hinter der Raucherpause ist klar: Die Flucht vor dem lähmenden Arbeitsalltag in die nikotingeschwängerten Arme der unbezahlten Kurzurlaubsstunden folgt dem evolutionär antrainierten Muster der Teamarbeit (Toll, ein anderer machts!) und zur Beruhigung des Gewissens, falls dann mal etwas schief geht (Toll, ein anderer hat's gemacht!).
Die Gründe der Arbeitgeber sind hingegen komplexer gestaltet und siedeln sich in einer Langzeit-Kostenkalkulation an: Je mehr ein Mitarbeiter raucht, desto wahrscheinlicher stirbt er vorzeitig und desto eher kann man ihn durch einen viel billigeren und motivierteren Azubi ersetzen, dem dann natürlich ab dem 30. Lebensjahr ebenfalls das Rauchen antrainiert werden muss. Dieser Kreislauf spart deutschen Firmen insgesamt um die 500.000€/ Jahr (und zwei Cent) und kann als eine der treibenden Kräfte hinter der florierenden Wirtschaft gesehen werden.

Arbeitsrecht

Dem Arbeitsrecht zufolge zählt die Raucherpause nicht zur Arbeitszeit und kann demnach auch vollständig untersagt werden. Aus Gründen der Sicherheit ist es für viele Chefs aber sinnvoll, ihren Untergebenen das Rauchen an Orten zu ermöglichen, an denen sie nicht den Fortbestand der Firma gefährden (s. auch Feuerwerksfabrikmitarbeiter oder Tankstellenreparateure). Außerdem besteht nach einem Urteil des Sozialgerichts Berlin kein Anspruch auf eine Unfallversicherung, falls ein Arbeitnehmer während einer Raucherpause zu Schaden kommt. Es bietet sich deshalb durchaus an, schwer verletzten Bauarbeitern eine angezündete Zigarette in die Hand zu drücken, um den vorhergehenden Unfall als Raucherpause zu tarnen.

Rudelbildung

"Ja, wir waren gerade in der Raucherpause, woher wissen sie das?"

"Wo Rauch ist, da ist auch Feuer"... auch wenn dieses Sprichwort nicht allgemeingültig ist, so verleitet es Rauchende doch dazu, sich in Kleingrüppchen zusammenzufinden, um gegenseitig ein bisschen Feuer zu erschnorren. Praktischerweise kann man währenddessen auch sehr gut Konversationen führen und sich gegenseitig räuchern. Angeblich soll dieses Verhalten zusätzlich vor Fressfeinden und Gesundheitsbeauftragten schützen, da diese im Nebel keine Individuen ausmachen können und sich so darauf verlegen müssen, wild um sich schlagend im Kreis zu laufen, um durch Zufall doch noch jemanden zu fassen zu bekommen.

Ausgleichsmaßnahmen für Nichtraucher

Die bestehende Differenz an Arbeitszeit zu gleichem Lohn ist für Nichtraucher oft eine erhebliche psychische Belastung. Für große Firmen werden deswegen Konzepte entworfen, die den Frieden wieder herstellen könnten. Besonders beliebt ist dabei die Nichtraucherpause, in der Nichtraucher sich über einem Kaffee oder Tee mit Leidensgenossen darüber ereifern können, dass sie nie eine Pause bekommen, die Raucher aber schon. Dies wird vereinzelt bereits praktiziert, oftmals aber von den Arbeitgebern aufgrund des zu geringen Maßes an Selbstschädigung abgelehnt (s. auch Abschnitt "Hintergründe").
Deren bevorzugte Methode sind die so genannten konstruktiven Gespräche, die im Einzelfall geführt werden und den Nichtrauchern die nötige Selbstbestätigung geben sollen, dass sie doch die vernünftigeren sind, viel länger leben und da gewiss irgendwann mal eine Mahnung rauskäme, der Personalchef habe bereits ein Auge auf die neue Sekretärin geworfen, was das angeht (das ist nur halb gelogen, er hat tatsächlich ein Auge auf sie oder vielmehr ihren beeindruckenden Hintern geworfen). Es empfiehlt sich dabei, einmalig in das Plastikmodell einer menschlichen Lunge zu investieren, das auf dem Schreibtisch vor sich hin gammeln kann und an dem die Vorzüge einer gesunden Lunge erläutert werden können. Praktischerweise eignet sich das Modell, sobald es verranzt, vergilbt und verstaubt ist, auch gut, um die Nachteile einer Raucherlunge zu demonstrieren (die Kosten belaufen sich hierbei auf lediglich eine halbe Arbeitsstunde pro Jahr oder sogar nur eine halbe Stunde nach der regulären Arbeitszeit und ca. 50€ für die Plastiknachbildung).

Ausgleichsmaßnahmen für Raucher

Auch wenn Nichtraucher sich benachteiligt fühlen mögen, die wahren Leidtragenden der Raucherpause sind nach Erkenntnissen der Tabakindustrie die Raucher selber. Oft sind sie, sofern sie am Arbeitsplatz anzutreffen sind, den Vorwürfen ausgesetzt, sie seien nie am Arbeitsplatz anzufinden, was einem logischen Widerspruch entspräche, da sie in dem Moment da sein müssen, damit man sich bei ihnen beschweren kann. Die Lästereien und Klagen über den kalten Rauchgeruch, den sie verströmen, verstören Raucher außerdem nachhaltig, in der Nähe von ihren nichtrauchenden, nörgelnden Kollegen fühlen sie sich unwohl. Auch die Pflicht, die eigenen Zigarettenkippen auszudrücken und wegzuwerfen und regelmäßig die Raucherecke zu säubern kann nur als bewusste Diskriminierung verstanden werden. Führende Experten von Zigarettenfirmen versuchen ihre Kunden deshalb gezielt auf die Problematik anzusprechen und Lösungsstrategien zu erarbeiten. Herausgekommen sind dabei einige Ansätze, die demnächst in Versuchsumgebungen getestet werden sollen. Dazu werden unter anderem neuartige Ohrenstöpsel getestet, die Klagen über Rauchgeruch automatisch ausblenden und Putzpläne für die Raucherecken, in die Nichtraucher ebenfalls mit einbezogen werden.


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