Protestsong

Aus Stupidedia, der sinnfreien Enzyklopädie!
Wechseln zu: Navigation, Suche

Der Protestsong ist eine vorzugsweise mithilfe einer Akustikgitarre verbreitete Massenvernichtungswaffe, die besonders von Randgruppen aufgrund ihrer Flexibilität gerne verwendet wird.

Wer ist schuld?

Als Erfinder des modernen Protestsongs gilt der lange Zeit erfolglose Musiker Bob Dylan. Schon als Jugendlicher immer ein Außenseiter und bei den Pfadfindern hemmungslos gemobbt, beschloss er, sich an den Jugendlichen und vor allem Pfadfindern dieser Welt zu rächen. Dies war die Geburt des Protestsongs, der heute nicht nur an beinahe allen Lagerfeuern dieser Welt sein Unwesen treibt, sondern auch auf Demonstrationen, in WGs und vor Regierungsgebäuden zu finden ist.

Ausdrucksweise

Auffällig ist der hohe Anteil an Fragen in einem Protestsong. Der Sänger erwartet hierbei natürlich nicht wirklich eine Antwort, da diese eine Lösung seines Problems zur Folge haben könnte. Die Lösung der Probleme würde wiederum dazu führen, dass der Protestsong überflüssig wird. Wäre wiederum der Protestsong überflüssig, so würde der Sänger arbeitslos werden. Wäre wiederum der Sänger arbeitslos, könnte er einen Protestsong über Arbeitslosigkeit schreiben. Dieser genau durchdachte Kreislauf ist das Geheimnis der Hartnäckigkeit des Protestsongs. In seinem Lied fordert der Sänger oft zum Kampf gegen den Gegenstand des Protests auf. Oberstes Gebot, um den Hörer hierzu zu bewegen, ist, ihn auf einer persönlichen Ebene anzusprechen (dies merken wir schon im ersten Protestsong, „Blowin’ in the Wind“, in dem der Hörer mit „my friend“ angesprochen wird). Vorzugsweise werden deswegen die Pronomen „ich“, „du“ und „wir“ verwendet.

Musikalische Merkmale

Der klassische Protestsong wird lediglich mithilfe einer Akustikgitarre vorgetragen. Er besteht zumeist nicht aus mehr als drei Akkorden. Beliebt sind die Kombinationen G – D – C (nörgelig) und Am – Em (depressiv). Der routinierte Protestsänger bedient sich aber nicht des ordinären Akkordeschrammelns, sondern untermalt seinen Gesang durch eine Zupfbegleitung. Bei dieser kann man sich sicher sein, dass man sie auf wahlweise einer Simon & Garfunkel-, Reinhard Mey-, oder Joan Baez-Platte in identischer Form vorfinden wird. Auch beim Gesang kann man hauptsächlich die beiden Attribute „nörgelig“ oder „depressiv“ verwenden. Beliebt ist ein bewusst miserabler Gesang in der Tradition des Erfinders Bob Dylan. Dieser soll die Relevanz des Textes hervorheben. Oft erinnert der Gesang an Geräusche aus der Flora und Fauna, wie beispielsweise:

Leider ist es mittlerweile komplizierter geworden, einen Protestsong über seine musikalischen Merkmale zu identifizieren, weil er sich oft hinter der Fassade anderer Stilrichtungen wie beispielsweise klassischer Rockmusik verbirgt. Der einzige Weg, einen Protestsong mit Sicherheit als solchen zu identifizieren, führt somit also über den Text.

Textliche Merkmale

Das Herz eines Protestsongs ist von jeher der Text, da der Protest in den meisten Fällen über diesen ausgedrückt wird. Dem Namen entsprechend besteht der Inhalt des Textes also darin, dass der Sänger gegen eine bestimmte Sache ist und nun auffordert, gegen diese anzukämpfen. In der langen Geschichte des Protestsongs haben kreative Songwriter schon Lieder gegen zahlreiche Themen geschrieben, doch da der Einfallsreichtum auch hier nicht unbegrenzt ist, kehren einige Themen immer wieder.

Die beliebtesten Themen

Zweck

Während das oberflächliche Ziel sämtlicher Protestsongs zuerst einmal darin besteht, die Welt zu retten, gehen Experten davon aus, dass die in den Songtexten beklagten Probleme in den meisten Fällen lediglich Vorwände sind. Tieferschürfende Recherchen legen die Vermutung nah, dass der tatsächliche Zweck des Protestsongs in den meisten Fällen durchaus egoistisch ist.

Selbstdarstellung

Der Sänger leidet unter einem Minderwertigkeitskomplex und hat das Ziel, zum Star zu werden. Mit pseudo-besorgten Texten versucht er, sich von den zahlreichen anderen Bewerbern abzuheben. Er hofft, durch den Protestsong gleichzeitig auf musikalischer wie intellektueller Ebene Berühmtheit zu erlangen und so zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Rache

Die Rache ist der ursprüngliche Beweggrund für die Entstehung des Protestsongs. Auch heute noch versuchen viele junge Erwachsene, die zu ihrer Jugendzeit nicht nur bei den Pfadfindern, sondern auch in kirchlichen Jugendgruppen, alternativen Cliquen oder WGs, auf diversen Anti-Atomkraft-Demos oder auf den Bahnhöfen großer Städte gelitten haben und es am Ort ihres Leidens heimzahlen wollen, indem sie eine lautstarke Interpretation von „We Shall Overcome“ zum Besten geben.

Rebellion

Gerade bei sehr jungen Interpreten von Protestsongs finden wir oft den tragischen Fall, dass der Jugendliche beginnt, mit Protestsongs zu experimentieren, um gegen seine Eltern zu rebellieren. Den besorgten Eltern graut bei der Vorstellung, ihr Sprössling könnte ein gammliger, in unhygienischen WGs lebender Hippie werden, der den ganzen Tag illegale Substanzen konsumiert, und er wird aus Rebellion genau das. Dieser Grund erledigt sich heute allerdings immer mehr von selber, weil die meisten Eltern selber Alt-68er sind und die Jugendlichen zum Kontrast lieber Emos oder Spießer werden.

Interpreten

Der Protestsong erfreut sich bei vielen alternativen Musikstilrichtungen einer gewissen Beliebtheit als Waffe. Der klischeehafte Interpret eines Protestsongs ist aber der sogenannte Müslifresser oder Müslim, ein Relikt aus den 80er Jahren, das in den meisten Fällen einen Bart, Birkenstock-Latschen und selbstgestrickte Kleidung trägt.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso