PR-Gag

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PR-Gag ist die Abbreviation für Promotion aus Reaktion und bezeichnet eine vor allem im letzten Jahrhundert starken Zuwachs verzeichnende Kunstform, welche sich auch heute noch grosser Beliebtheit erfreut.

Selbstverständlich sticht bei Betrachtung der Namensgebung der zweite Teil, nämlich die Reaktion, ins Auge. Diese bezieht sich auf die Ursache für jede Ausübung der hier behandelten Kunst. Diese Reaktion also, als welche wir den PR-Gag erkannt haben, erfolgt immer auf eine Notlage, eine auswegslose Situation: Den unbefriedigten Wunsch nach Bestätigung.

Typische Genesis eines PR-Gags

Am Anfang steht jeweils ein Wunsch: Ich will berühmt werden. Dieser Wunsch ist neuesten Forschungsergebnissen zufolge darauf zurückzuführen, dass die Betroffenen in ihrer Kindheit keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu Haustieren hatten. Ausnahmen bilden Promi-Kinder, aber davon später. Diesen Wunsch also will sich unser Betroffener erfüllen, dabei sind bevorzugte Mittel Schauspielerei, eine Gesangskarriere, oder auch einfach lautes Herumschreien. Das Letzte Mittel hat in der Geschichte erstaunlicherweise die grössten Erfolge gebracht, dennoch wird, wohl aufgrund der angenehmeren Ausübung die Schauspielerei am klarsten präferiert. Leider folgt auf die ersten, wunderbar scheinenden Schritte meistens schon die Enttäuschung: Die tanzen mir ja gar nicht nach der Pfeife! Hieraus entsteht oft die Schlussfolgerung, selbst eine Pfeife zu sein. Ohne einen bewundernswerten Akt der Selbstverleugnung wäre der Weg hier also mit Resignation oder Suizid beendet. Vielen aber fällt ob mangelnd entwickelten Gehirnwindungen diese Konklusion nicht auf: Sie suchen also die Ursache ihres bisherigen Scheiterns in anderen Gefilden. Und wo findet der ambitionierte Karrieremensch seine Inspiration? MTV. Hier aber machen sich Prominente in teilweise raffinierter Manier lächerlich. Der aufmerksame Beobachter nimmt dies wahr und übernimmt das Prinzip nötigenfalls. Die internationale Wissenschaftlervereinigung hält dazu den Sinnsatz fest: >Was war zuerst: Die Retardiertheit oder die Berühmtheit?< Wir werden es möglicherweise nie wissen (spricht das Original aus der Nachbarschaft weise). Die Methode wäre in ihrer Allgemeinheit also geklärt. Es existieren nun verschiedentliche Methoden zur Umsetzung des genialen Prinzips. Ein sehr häufiges, deshalb hier in den 'typischen' Verlauf aufgenommenes, Phänomen ist das Zerstören von willkürlichen Gegenständen, Gebäuden, oder gelegentlich auch Menschen (man erinnere sich Mansons). Wiederum ist das letztgenannte zwar das Erfolgsversprechendste, weil pressewirksamste, aber auch das am wenigsten Angewendetste. Oft funktioniert solch ein Schritt gar. Es zeichnen sich hier vor allem grosszügige Institute verantwortlich: Mediengesellschaften, an forderster Front die Glimmerkastenkonzerne. Tatsächlich hat sich die Unterstützung armer Ruhmsüchtiger durch ansprechende Formate wie 'Friesland sucht den grössten Robbenliebhaber' und ähnliche zur wichtigsten Aufgabe der Fernsehindustrie entwickelt. Das war auch Zeit: Zu lange trohnte die langweilige Informationsgewährleistung auf diesem Platz. Wir sind also beim Gag angekommen, der wie gesagt in beispielsweise Mord für Schlagzeilen besteht, oder urinieren im Bundestag, um sich den Wählern bekannt zu machen. Aber nützt diese Kunst auch? Ist das Ziel, möglichst unsterblicher Ruhm, damit zu erlangen? - Es lässt sich feststellen: Kunst muss keinen Zweck erfüllen, nach Schopenhauer sei es gar die Adelsurkunde genialer Werke, nutzlos zu sein... PR ist eine Kunst, das steht fest (wobei zwar doch mindestens 0,02% der also Beworbenen schlussendlich von ihrer Bekanntheit zehren können - manchmal sogar Brot, seltener Rauchlachs mit Kaviarbelag an Trüffelsose).

Promikinder

Jene haben die Ruhmsucht mitsamt der Berühmtheit schon mit der Muttermilch, meist aus überdurchschnittlich grossen Zitzen, aufgesogen. Sie entwickeln eine frühe Abhängikeit von Bekanntheit. Diese wirkt nämlich ähnlich wie Nikotin: Sie tötet. Oder auch nicht, aber es tönt jedenfalls schön erschreckend. Jedenfalls sind Promikinder also determiniert aufzufallen, sie machen eigentlich dieselbe Genesis durch, wie alle anderen PR-Gag-Anwärter, aber der anfängliche Fall ist tiefer (weil vorhanden). Deshalb ist das Bedürfnis nach Ruhm, also auch die Ausübung jener oben beschriebenen, oft verzweifelten, Mittel, hier sehr viel stärker verbreitet als beim Ottonormalmenschen.


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