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Mottoparty

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Bitchy in pink - war für ein Spaß!

Die Mottoparty ist eine Unterart der Party, die erfunden wurde, um der Menschheit den Spaß am Feiern zu rauben. Hierbei wird den – zynisch als „Gäste“ – bezeichneten, geladenen Opfern eine möglichst lächerliche oder peinliche Verkleidung vorgeschrieben, mit der sie zu der Veranstaltung zu erscheinen haben.

Hintergrund

In der Antike glaubte der Mensch, dass Götter oder übernatürliche Wesen Plagen über die Menschheit bringen, um sie für Missetaten oder unmoralisches Verhalten zu bestrafen. Im Zuge der Aufklärung und zunehmenden Säkularisierung vieler Teile der menschlichen Gesellschaft setzte sich jedoch eine neue Sichtweise der Dinge durch. Dies hatte verschiedene Ursachen: Zunächst führten naturwissenschaftliche Erkenntnisse dazu, dass Naturkatastrophen ohne die Zuhilfenahme von Göttern oder übernatürlicher Intervention erklärbar wurden. Darüber hinaus spielen in der modernen säkularen Gesellschaft, so wie sie u.a. in Europa vorherrscht, Gottheiten im Allgemeinen eine weitaus geringere Rolle, als dies in der Vergangenheit der Fall war, so dass die Vorstellung von einer „Strafe Gottes“ ihre abschreckende Wirkung verloren hat.

Da die Menschheit aber trotzdem auch weiterhin ein stetiges Bedürfnis nach Bestrafung und Leid empfindet, wurden die antiken, biblischen Plagen nach und nach durch menschengemachte neue Plagen ersetzt. Neben dem Schrottwichteln, Ballermann-CDs, Reality-Soaps, RTL2, der Partei „Die Grünen“ und Jenny Elvers gehört die Mottoparty zu den besonders grausamen dieser modernen Plagen.

Wirkung auf das Individuum

Die Mottoparty beginnt ihre Schreckenswirkung bereits mit ihrer Ankündigung zu entfalten. Erhält man beispielsweise eine schriftliche Einladung zu einer Party, so ist die erste Reaktion im Allgemeinen Freude hierüber. Dies ändert sich jedoch schlagartig, wenn im Text der Einladung das Wort „Mottoparty“ auftaucht. Die übliche Reaktion besteht dann aus lautem Seufzen, Augenrollen und häufig einem laut ausgesprochenen „Och, nöö!“.

Befürworter von Mottoparties

Nicht jeder steht dem Konzept der Mottoparty ablehnend gegenüber. Es gibt auch Menschen, die diese Partys in geradezu fanatischer Weise unterstützen. Manch eine(r) stellt nach Erhalt einer Einladung zu einer Mottoparty die Frage: “Kann man denn nicht einfach so feiern und Spaß haben ohne den Quatsch?“ Befürworter von Mottoparties haben hierauf eine ganz klare Antwort und die lautet: „Nein!!!“. Ungezwungene Freude und regelfreies Ausgelassen-Sein ist dem Mottopartybefürworter fremd. „Das ist doch langweilig“ heißt es dann. Nur wenn alle „Gäste“ gezwungen werden, sich innerhalb eines strikt einzuhaltenden Dresscodes nach starr vorgeschriebenen Regeln zum Horst zu machen, kann Spaß gehabt werden. Anders funktioniert es nicht.

Die Ausrichter/-innen (häufiger –innen) solcher Parties erwecken den Eindruck, sie hätten in Kindergarten und Grundschule an Fasching und beim Kinderschminken immer gefehlt und müssten diese Versäumnisse nun nachholen und zwar unbedingt in einer Form, bei der andere in Mitleidenschaft gezogen werden.

Mottos für Mottoparties

Grundsätzlich gilt: Je größer der Aufwand, den der individuelle Gast betreiben muss, um dem Motto der Party gerecht zu werden, desto besser. Wichtig ist zudem, eine Verkleidung vorzuschreiben, mit der sich der Gast schämt, durch die Stadt zu gehen. Denn der Weg zur Party und der Weg nach Hause sind wichtige Bestandteile des Gesamterlebnisses. Besonders verstärkt werden, kann dieser Effekt durch Mottos bei denen mehrere Themen zu einem verbunden werden.

Geeignete Mottos sind z.B.: „Porno-Zombies meet Sesame Street“, „Halbnackte Vampire gehen zum Standesamt“ oder "Alien-Amazonen im Takka Tukka Land"

Verhalten vor und auf Mottoparties

Hat man keine Ausrede finden können oder gibt es überzeugende Gründe trotz aller Widrigkeiten an der Veranstaltung teilzunehmen (Da ist vielleicht der süße Typ/die heiße Frau, die ich schon seit Wochen anhimmle o.ä.) ist zunächst einkaufen angesagt. Geeignete Kostüme kosten grundsätzlich viel zu viel, wenn man bedenkt, dass man sie nur einmal anziehen wird und sie dann in den Tiefen des Kleiderschranks verschwinden oder mit den Worten „Gott sei Dank ist der Scheiß endlich vorbei“ noch am selben Abend nach Verlassen der Party in die nächste Mülltonne gesteckt werden. Zähneknirschend muss man jedoch die Unkosten in Kauf zu nehmen, da man ja „keine Spaßbremse“ sein will.

In günstigen Fällen hat man mit dem Kauf eines geeigneten Kostüms das Schlimmste bereits überstanden. Bei solchen Mottoparties wird das Outfit einfach auf der Party übergestreift und dann dem Essen und/ oder den alkoholischen Getränken zugesprochen, Wenn es jedoch schlimm kommt, reichen blöde Hüte, affige Kleider und lächerliche Perücken nicht aus. Stattdessen muss der Gast auch noch geschminkt erscheinen oder auf der Party geschminkt werden, was er dann total lustig zu finden hat. Das Argument, dass man ja mit öffentlichen Verkehrsmitteln (siehe ÖPNV) fahren muss, was spät Abends bereits in normaler Kleidung lebensgefährlich ist, geschweige denn als wandelnde Zielscheibe im Deppen-Outfit, wird grundsätzlich nicht anerkannt. Das Motto ist wichtiger als Menschenleben.

Aber auch ungebetenes Schminken ist noch nicht der Gipfel der Gemeinheiten. Ganz besonders grausame Gastgeber bestehen darauf, dass im Laufe des Abends dem Motto entsprechende Partyspielchen durchgeführt werden, die man – wie das Schminken und die Mottoparty an sich – auch total lustig zu finden hat.

Sätze, die man auf Mottoparties sagt

Konversation, ist auf Mottoparties nicht schwer, da bei diesen Veranstaltungen kein Klischee doof genug ist:

„Haaa, wie siehst Du denn aus?“ – Der Klassiker und sofortige Eisbrecher, mit dem jeder andere Gast zu begrüßen ist.

„Mottoparty? Ich höre immer Mottoparty! Ich laufe immer so rum“.

Dies ist der klassische Mottopartyscherz. Im Gegensatz zu normalen Scherzen gehört dieser Scherz zu der Gruppe, die durch häufige Wiederholung besser werden. Er sollte deshalb möglichst jede Stunde von mindestens drei Personen verwendet werden. Als Reaktion auf diesen Witz ist ein einfaches Schmunzeln nicht ausreichend. Üblich ist es laut zu lachen, sich den Bauch zu halten und vorne über zu beugen. Im Allgemeinen ist es bei Mottoparties üblich, möglichst über alles und jeden lautstark zu lachen und eine Begeisterung zu zeigen, die man sonst nur bei der Fußballweltmeisterschaft an den Tag legt. Dass man die Begeisterung meist Vortäuschen muss, ist Teil des Konzepts.


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