Mahnwache

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Ohh, deine Kerzen sind aber auch voll schön; und in den Biomarmeladengläsern wirken die so schön sicher und warm.

Die Mahnwache gibt den Bürgern der westlichen Welt die Möglichkeit, an das Leid der Opfer von Verbrechen und Katastrophen (meistens aus der dritten Welt) zu erinnern und gleichzeitig die Verantwortlichen für ihr sträfliches Handeln zu verurteilen, ohne dafür auch einen Cent auszugeben, sich vorher ein eigenes Meinungsbild zu machen und Eigeninitiative zu ergreifen.

Prozedur

Ob es nach einer Katastrophe zu einer Mahnwache kommt, hängt hauptsächlich von den Medien ab. Teilnehmerzahl und Existenz von Mahnwachen sind von der Intensität der Berichterstattung abhängig. Diese wiederum ist an die Opferzahl und der Herkunft der Opfer gekoppelt. Forscher der Mathematischen Fakultät der Universität von Buxtehude haben eine Formel entwickelt, um das Auftreten von Mahnwachen und anderen Gedenkveranstaltungen vorherzusagen.

Zur Berechnung der sogenannten Katastrophenrelevanzzahl werden unter anderem folgende Daten herangezogen:

  • O = Opferzahl
  • HDI = Human Devolpement Index des Herkunftlandes der Opfer(Ausnahme: HDI Deutschland = 1)
  • F = Frauen- & Kinderfaktor

Ist die Gleichung mathematisch erfüllt, so kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu ausführlicher Berichterstattung in den Medien und somit zu den besagten Veranstaltungen.

Ablauf

Personen und Organisationen mit Engagement nutzen soziale Netzwerke um ihren Aufruf zu verbreiten. Gelegentlich schaffen es die Termine der Veranstaltungen vorab sogar in das Programm lokaler Radiosender, womit auch theoretisch die Bevölkerung erreicht werden kann, die nicht im Internet sozial aktiv sind. Jedoch finden Mahnwachen teils unter der Woche zur Nachmittagszeit statt, sodass die arbeitende Bevölkerung sowieso nicht teilnehmen kann. Folglich besteht das Klientel dieser Kundgebungen hauptsächlich aus Studenten, jungen Erwachsenen und einigen wenigen Rentnern.
Wenn Teilnehmerzahlen hoch genug sind oder sich eine Beteiligung der Regierung in irgendeiner Weise an der Tragödie abzeichnet, so lassen sich auch Oppositionspolitiker blicken, bei TV-Übertragung sogar Regierungsmitglieder.
Die Menschen versammeln sich zur vereinbarten Zeit am vereinbarten Ort, um dort organische, äußerst niedrigviskose, organische Fluide wie Palmitinsäuremyricylester mit Luftsauerstoff reagieren zu lassen, sowie Blumen und andere Gegenstände, die mit dem Leid der Opfer zu tun haben, niederzulegen.

Folgen

Die Teilnehmer setzen sich einige Zeit lang mehr oder weniger Intensiv mit dem Geschehen auseinander. Doch bei fast allen Mahnwächter schwindet der Tatendrang sowie das Interesse an dem Sachverhalt spätestens dann, wenn das Thema von den Massenmedien wieder fallengelassen wird. Die Schlussfolgerung, dass eine Mahnwache daher sinnlos ist, muss nicht zutreffen. Nach dem Untergang eines Flüchtlingsschiffes vor Lampedusa im Oktober 2014 mit über 200 Toten zum Beispiel gab es bundesweit Mahnwachen, die unter anderem einen Wandel in der Flüchtlingspolitik der EU forderten. Unter dem Druck der mahnwachenden Bevölkerung sah sich die Politik gezwungen, weitreichende Maßnahmen zu ergreifen, um ein erneutes Auftreten einer solchen Katastrophe zu verhindern. Zufrieden mit diesem Versprechen, zogen sich die meisten Mahnwächter zurück, das Ziel war erreicht, bis im April 2015 vor Libyen...oh Mist, das war jetzt aber ein doofes Beispiel.

Trotzdem bleibt die Mahnwache ein mächtiges Instrument des Bürgers, um Einfluss auf die Regierung zu nehmen. NSA-Informationen zu Folge soll Kanzlerin Merkel beim Anblick von mehreren hundert bis tausend Mahnwächtern vor dem Kanzleramt für 2 Sekunden der Atem stocken, da ihre Regierungspartei im Falle einer Nichterfüllung der Forderungen theoretisch mit einem Wählerverlust rechnen muss. Sollten alle Teilnehmer einer z.B. 2000 Teilnehmer großen Kundgebung bei der nächsten Bundestagswahl nun gegen die Regierung stimmen, so könnte Merkels CDU von 41,5% bei der Bundestagswahl 2013 auf 41,5% im Jahre 2017 abrutschen. Das tut weh!


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