Maat

Dieses diffamierende Emblem muss ein Maat als Erkennungs-
zeichen tragen

Der Maat ist ein niederer Stiefelknecht der deutschen Marine, der sich zur Belustigung seiner Vorgesetzten allerlei gefallen lassen muss. Zusätzlich gibt es den Begriff Maat in der Handelsmarine.

Die Handelsmarine

In der Handelsmarine steht der Begriff Maat weder für einen Rang noch für einen Dienstgrad. Vielmehr ist es eine Abart des Wortes Magd. Jedes Schiff, das dampft und segelt, hat seit jeher eine Putzfrau an Bord, die gevögelt sein will. Denn sexuelle Anspannung war schon während der Anfänge der Marine ein sehr großes Problem, da Onanie und Masturbation geächtet waren.
Die offizielle Berufsbezeichnung dieser äußerst wichtigen, gefragten und stets beschäftigten Fachkraft war Magd. Im Laufe der Zeit wurde dieser Begriff durch Änderungen in Dialekten, Rechtschreibung, Grammatik und der fortlaufenden Verschleifung von einzelnen Buchstaben zu dem heutigen Maat.

Deutsche Marine

Weiblicher Maat am Bildschirmarbeitsplatz

In der Deutschen Marine bezeichnet das Wort Maat den rangniedrigsten Unteroffiziersdienstgrad. Aufgrund seiner beschränkten Kenntnisse von Abläufen und seiner mitunter sehr geringen Dienstzeit wird er von Vorgesetzten und altgedienten Untergebenen gleichfalls gerne als Sündenbock genutzt. So war es zum Beispiel mal wieder der Maat, wenn der betrunkene Kommandant das Schiff auf Grund laufen lässt oder zwei Offiziere beim Schnellbootfahren miteinander kollidieren.

Dienstalltag

Wie man Maat wird

Um diesen Dienstgrad zu erreichen, braucht es einiges kaum etwas. Neben einer Empfehlung seines direkten Vorgesetzten, die man sich durch andauerndes Schleimen oder per Besetzungscouch verdienen kann (wenn man es nicht drauf hat, Unterschriften zu fälschen). Zudem werden benötigt:

• Arroganz
• Ein Hang zum Sadomasochismus
• IQ von mindestens 50, maximal 80
• ein gewisses Maß an körperlicher Durchhaltefähigkeit
• Einen Windows-Führerschein

Sobald man all dies vorweisen kann, wird man auf einen achtwöchigen Lehrgang geschickt, während dem man auf die neue Rolle als Vorgesetzter Lachnummer vorbereitet wird.

Was ein Maat tut

Sobald nun der Soldat ein Maat ist, besteht sein täglicher Dienst aus einer Vielzahl von Tätigkeiten. Die häufigsten sind:

• Vorgesetzte grüßen
• Untergebene zurückgrüßen
• Aus Vorschriften vorlesen, um anderen klar zu machen, dass er (angeblich) etwas zu sagen hat.
• Mannschaftsdienstgrade von A nach B schicken, wobei C ein McDrive ist.
• Ansonsten die gleichen Tätigkeiten, die auch ein Hauptgefreiter ausführt. Nur besser bezahlt.

Bis zu diesem Zeitpunkt war der vorherige Mannschaftsdienstgrad nur für seine eigenen Fehler verantwortlich. Doch mit der Beförderung zum Maat bekommt dessen Vorgesetzter die Erlaubnis, den Maaten auch für die Fehler Anderer verantwortlich zu machen. Ein weiterer elementarer Bestandteil des Daseins als Maat ist es, Obermaaten neidvoll hinterherzublicken. Denn für diesen Rang braucht es weder Vordienstzeit oder Grundausbildung noch irgendeine militärische Qualifikation. Ein ziviler Berufsabschluss, zum Beispiel zum Maler, Arzthelfer oder Bürokaufmann ist hier völlig ausreichend.

Wie man Maat bleibt

Dies ist der leichteste Job der Welt. Also Maat bleiben.
So sich der im Dienstgrad befindliche an seine aussichtslose Situation angepasst hat und in dieser völlig aufgeht, kann es mitunter passieren, dass Resignation Einzug findet. Um Maat zu bleiben, gibt es nun zwei Wege:

Maat bleiben aufgrund persönlicher Qualifikation

• Laut Soldatenlaufbahnverordnung sollte ein Maat nach einem Jahr bei entsprechender Leistung und Eignung zum Obermaat befördert werden. Viele erreichen diese Weihen jedoch nicht, da sie schlicht und ergreifend nicht dafür qualifiziert sind und ihnen nur eine Eignung zum Maat ausgestellt wurde. Oder weil das Dienstzeitende schneller war.

Maat bleiben aufgrund Intervention durch Vorgesetzte

• Ein anderer Weg, seinen Rang zu ändern, ist ein Disziplinarverfahren. Stellt man sich dumm genug an oder stellt man etwas an, das dumm genug ist, um eine Degradierung zu rechtfertigen, wird dies durch ein Disziplinarverfahren festgestellt. Will der zu bestrafende Marineangehörige weiterhin Maat bleiben, ist er sehr von Gunst und Gusto seines Vorgesetzten abhängig. Denn der entscheidet im Zweifelsfall, welche Art der Bestrafung optimal ist. In höheren Rängen ist dies übrigens der Weg, befördert zu werden.

Militärische Wortspiele

• Herr Maat, Herr Maat, ein U-Boot naht!
• Der Affe kaut vom Baum die Rinde, der Maat stets an der Monatsbinde.
• Herr Maat, Herr Maat, ein Attentat!
• Herr Maat, prüf' er sein Sackgewicht, an Backbord kommt Laboe in Sicht.
• Der Maat sitzt auf des Mastes Spitze und kaut an seiner Tripperspritze.
• Senkt die Rohre, hebt die Leiber, die Pier steht voller nackter Weiber. Bleibt liegen, der Maat hat gelogen, die Weiber sind alle angezogen.

Trivia

• Im Abschnitt Handelsmarine ist ein Weckspruch der deutschen Marine äußerst geschickt untergebracht.
• Frauen im Range eines Maaten der deutschen Marine werden dienstlich als "Maat (weiblich)" bezeichnet.
• Laut Meinung des Bundespräsidenten ist der Maat einem Heeres-Unteroffizier gleichgestellt. Wie niedlich. Denn:
• Der militärische Dienstgrad Maat leitet sich vom ägyptischen Gott Maat ab.

Siehe auch

Gefreiter	Stabsgefreiter	Leutnant
Obergefreiter	Oberstabsgefreiter	General
Hauptgefreiter	Unteroffizier	Admiral