Literrat

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Literratsingular (ursprünglich Bezeichnug für einen trunksüchtigen Minister/Rat)
Literraten plural (ursprünglich ein Verb, beschreibt den Vorgang eines frühpolitischen Trinkspiels)

Geschichte des Begriffs

Den heutigen Begriff des "Literaten" versteht man als Ausdruck für einen Intellektuellen, der an der Schriftstellerei interessiert ist. In der Entstehungszeit des Begriffs (Renaissance) war er jedoch ganz anders gemeint. Da zu dieser Zeit zwar offiziell schon demokratische Regierungsformen angestrebt wurden, waren dennoch hinter den Kulissen Könige und Landesfürsten allein für die Regierung eines Landes zuständig. Deswegen hatten die Minister (oder auch Räte) nichts zu tun. Da sie dennoch vom König bezahlt wurden für ihre scheindemokratischen Dienste, mussten sie sich irgendwie beschäftigen.

In ihren Sitzungen, in denen sie nichts zu tun hatten, entwickelten sie gegen die Langeweile ein Trinkspiel, das sogenannte Literraten. Da mit der historischen Entwicklung die Minister und Räte immer mehr Bedeutung für die Politik gewannen und die Könige irgendwann nur noch in Schmierblättern die Titelseiten zierten, mussten die Räte sich etwas einfallen lassen, um bei der Öffentlichkeit ernst genommen zu werden. Deshalb fingen sie in den 1890er Jahren an, philosophische und intellektuelle Bücher zu kaufen, um sie hohl auswendig zu lernen und bei öffentlichen Auftritten konfus und missverständlich zu rezitieren. Da niemand genau verstand, was gesagt wurde, und nur Stichwörter aus niveauvollen Büchern klar artikuliert wurden, nahmen doe Medien wie auch das Volk an, die Minister und Räte wären hochintelligent und würdig, das Volk zu regieren.
Der Ausdruck "Literrat" wurde von da an als intellektueller Begriff auch außerhalb der Politik verwendet.

Heutige Situation

Leider hält dieser Trugschluss bis heute an. Immer noch behaupten Minister, Stadt-, Land- und Flussräte und sonstige Politiker, sie hätten Ahnung von Literatur und Wissenschaft und sonstigen anspruchsvollen Themen, doch auch heute noch ist das alkoholfrönende Literraten an der Tagesordung.

Literraten als Trinkspiel

Beim Literraten gibt es mindestens 5 bis beliebig viele Teilnehmer. Jeder bringt ein beliebiges Trinkgefäß in die Runde. (z.B. Mehlschaufel, Vasen, Schüsseln, hohle Kürbisse, Totenschädel,...) Dann wird dieser mit einem starken alkoholischen Gebräu (mit einem vorher bekanntgegeben Alkoholprozentsatz) nach Wahl gefüllt. Ein Freiwilliger, der weder das Gefäß noch das Getränk beigesteuert hat, ist an der Reihe den Pott zu trinken. Die anderen Teilnehmer (bis auf die zwei, die das Gefäß und das Getränk mitgebracht haben) müssen nun anhand des Rülpslautes, des Lallens, des Schwankens und des Erbrochenen raten, wieviele Liter das Füllgefäß umfasst hat. Dabei ist auch der Alkoholprozentsatzes des Getränk zu berücksichtigen. Das Spiel kann beliebig viele Runden umfassen, sollte aber die Dauer von einem Wochenende nicht überschreiten.


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