Grabsteinwichteln

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Der nachfolgende Artikel könnte deine religiösen Gefühle verletzen oder du könntest gar vom Glauben abfallen. Wenn du in dieser Hinsicht keinen Spaß verstehst, lies bitte hier weiter.

Falls dein fester Glaube unerschütterlich ist, du gar keinen hast oder sowieso schon den Scheiterhaufen vorgeheizt hast, wünschen wir dir viel Vergnügen beim Lesen dieses Artikels.

Gezeichnet, die Hohepriester und Propheten der Stupidedia

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Lauscht man aufmerksam, schein ein Raunen in der Luft zu liegen: Nimm mich mit!

Das Grabsteinwichteln ist ein Brauch, der sich in seinen Grundzügen an anderen ähnlich aufgebauten Ritualen orientiert. Intentional beeinflusst ist er durch den wirtschaftlichen und teilweise auch durch emotionalen Druck in allen Schichten der Gesellschaft.

Anfänge

Auf Beerdigungen werden oft einige Kilogramm an Blumen und ähnlichem Schmuck auf frische Gräber gehäuft. Auch in Zeiten der Wirtschaftskrise freuen sich Ehefrauen und sonstige Lebenspartner über floristische oder zumindest dekorative Mitbringsel. Von der geistig noch beweglichen Bevölkerung, kam die Idee auf, ab und an einen Strauss Blumen von einer frischen Grabstelle zu entfernen, heimlich in der Aktentasche nach Hause zu tragen und dort an die oder das Liebste zu überreichen. Sofern das Schicksal dem Blumenfreund wohl gesonnen ist, befindet sich unter Umständen noch eine Schärpe mit passendem Schriftzug an den Blumen. Mit viel Glück stehen dort solch literarisch geniale Meisterwerke wie Unserer lieben Mutti!

Einmal auf dem Friedhof unterwegs, kam schnell die Idee auf, auch andere Dinge einer weiteren Verwendung zuzuführen, die sonst nur dumm auf dem Friedhof herumlungern würden.

Wirtschaftliche Interessen

Der Überlegung folgend, was auf dem Friedhof die wertvollste Ressource sei, passten die Grabsteine am perfektesten in dieses Beuteschema. Waren Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhundert nur aufgegebene Gräber Ziel dieser Form des Recyclings, rückten nach und nach auch betriebsfähige Grabstätten in den Fokus, wenn das vorhandene Material zum Auftrag passte.

Im Gegensatz zu den sterblichen Überresten eines Menschen, die nur beim Organwichteln weiter verwendet werden, sind die Äußeren Kennzeichen seiner Grabstätte meist gut wieder verwendbar. Im allgemeinen wird hier allerdings nur der Grabstein mehrfach für rituelle Zwecke benutzt. Aus Grabeinfassungen werden von Fall zu Fall Designermöbel angefertigt. Auch die Verwendung als Füllmaterial im Beton- und Straßenbau wird oft in Erwägung gezogen.

Etablierter Brauch

Die Gemeinden schieben einen Riegel vor. Immer mehr Sittenlose versuchen die geraubten Grabsteine bei Nacht und Nebel zurückzutragen.

Durch den zunehmenden Mangel an Kaufkraft, entwickelten sich Grabsteine zu einem beliebten Gastgeschenk bei Parties und anderen Festivitäten. Deren Verschwinden von Friedhöfen wurde meist nicht bemerkt oder nicht zur Anzeige gebracht. Und selbst wenn, es gibt ja keine Zeugen. Wurden in der ersten Zeit die vorher angebrachten Inschriften mit geeignetem Werkzeug entfernt, ging man immer mehr dazu über diese als Echtheitsnachweis an den Grabsteinen zu belassen. Grundsätzlich erzeugt ein mitgebrachter Grabstein, dessen eingemeißeltes Sterbedatum sich mit dem Geburtsdatum des Gastgebers deckt, für ein großes Hallo.

Der neueste Trend geht leider zu gefälschten Sterbedaten, die in der Zukunft liegen. Solcherart beschenkte Emos sitzen dann meist den Rest des Abends in der Ecke und heulen den Grabstein und die eventuell vorhandene Auslegeware voll.


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