Foxconn

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Foxconn ist ein Hersteller für Elektronikschrott. Das in Taiwan gegründete Unternehmen gilt inzwischen als Beispielbetrieb für artgerechte Massenmenschhaltung, wofür es seit 2013 Apples Gütesiegel Made the iPod/iPhone/iPad tragen darf. Es sieht sich seit einigen Jahren regelmäßig mit Kritik an den Arbeitsbedingungen konfrontiert, betont aber, dass an seinem Konzept, das Arbeit und Unterkunft miteinander vereint, nichts auszusetzen sei.

Geschichte

Diese Bauern geben sich aber auch mit nichts zufrieden …

Als 1974 die Wohnungsnot in Taiwan ihren Höhepunkt erreichte, war der Bedarf nach Unterkünften groß und Hotels schossen aus dem Boden wie Pilze. Die Hoteliers haben jedoch die Rechnung ohne die Bevölkerung gemacht: Die armen Bauern und Fabrikarbeiter wollten die neuen Fünf-Sterne-Luxusquartiere einfach nicht beziehen. So schnell die Hotels gekommen waren, verfielen sie also auch wieder – zurück blieben die Ruinen der noblen Einrichtungen. Nun war die Wohnungssituation immer noch nicht entschärft, als Foxconns Gründer Terry Gou eine Idee hatte: Warum nicht einfach mehr Menschen auf einem Ort unterbringen und sie, statt Geld einzufordern, gleich noch in einer Fabrik versklaven verpflichten anstellen?

Prompt kaufte Gou die erbärmlichen Überreste früherer Geschäftsträume auf und baute sie um – auf möglichst wenig Platz sollten möglichst viele Menschen unterkommen (ob er auch in die Entwicklung der japanischen Kapselhotels involviert war, ist bislang ungeklärt). Gesagt, getan: Wasserbetten raus, Doppelstockpritschen rein. Neben die Wohnheime ließ er erste Fertigungshallen für elektronische Plüschspielzeuge setzen – Foxconn war geboren. Die Menschen nahmen das Angebot mit Freuden an; wo sonst lässt es sich so gut wohnen, insbesondere nachdem der Foxconn LaserPlüschBunny 2000 wenig später auch die letzte Bauernhütte in Schutt und Asche gelegt hatte?

Unter der Leitung Terry Gous wuchs Foxconn – und mit Foxconn wuchs Terry Gou. Ab 56 cm werden Schuhabsätze aus Gold nämlich ziemlich teuer. Er baute neue Anlagen, erweiterte seine Wohnkomplexe und war bald schon in der Lage, neue Standorte zu eröffnen und sogar ins Ausland zu expandieren. Auch die Produktpalette war gewachsen: Nuklear-Ionen-Haartrockner, wasserdichte Sandalen mit Blinklicht und kleine lustige Roboteraffen mit Kulleraugen – es gab nichts, was es nicht gibt. Der bisher größte Coup jedoch ist die Kooperation mit dem amerikanischen Unternehmen Apple, für dessen Logo Foxconn das Trägermaterial produziert. Noch immer bildet dies Foxconns Hauptverdienst.

Leben bei Foxconn

Auf wen wirkt das bitte nicht einladend?

Foxconns Wohn- und Arbeitskonzept war zu seiner Zeit revolutionär, weshalb es inzwischen auch von vielen weiteren (überwiegend chinesischen) Betrieben wie dem Markenlabel Primark unter Lizenz übernommen wurde.

Von dem Moment an, in dem ein neuer Foxconn-Mitarbeiter das Gelände betritt, braucht er sich keine Sorgen mehr zu machen. Die Aufnahmeprozedur ist einfach: Der Arbeitssuchende bewirbt sich zunächst an der Eingangspforte. Nachdem er den Knebel- Arbeitsvertrag unterschrieben hat, folgt das Upgrade von seiner alten, nun obsolet gewordenen Staatsbürgerschaft zum erhabenen Status des Foxconn-Mitarbeiters. Arbeits-, Grund- oder Menschenrechte braucht er nun nicht mehr, um all das kümmert Foxconn sich mit seinen eigenen Regeln für seine Mitarbeiter selbst. Kurz darauf bekommt der frischgebackene Angestellte sein Quartier für die nächsten Jahre gezeigt – es bietet alles was man braucht: ein Bett, einen Eimer und ein Gitter vor dem Fenster – zur Unfallverhütung, versteht sich. Noch ist es ruhig im Schlaftrakt, sodass der Angestellte fünf Minuten Zeit hat, sich häuslich einzurichten.

Nun folgt Schritt zwei der Eingliederung in das Foxconn-Ökosystem: die Arbeit. Der Neue wird auf Kosten der Firma mit einer fast frisch gewaschenen Uniform versorgt (der letzte Kontrollbesuch im Betrieb ist nämlich erst zwei Tage her) und an seinen neuen Arbeitsplatz an einem der unzähligen Fließbänder oder Produktionstische geführt. Nach einer kurzen, aber bestimmten Arbeitsmotivation und der Einweisung durch einen Kollegen ist er auch schon bereit, erstes Geld zu verdienen und ein Mitglied von Foxconn, so vollwertig wie ein Zwangsarbeiter in einem ausbeuterischen Mulitmillionenunternehmen fröhlicher Angestellter in einem gemeinnützigen Unternehmen, das bestimmt sogar Bio ist, nur sein kann.

Doch Foxconn steht nicht nur für Arbeit und günstige Unterkunft, es beschreibt ein ganzes Lebensgefühl und bildet in seiner Gänze oft den makroskopischen Lebenskosmos des angestellten Individuums: Bei Foxconn wird geliebt, gelebt und gelacht. Nach und nach bilden sich Freundschaften aus – und vielleicht, wenn die Chemie stimmt, auch die ganz große Liebe, die dann auf eigens von Foxconn organisierten Massenhochzeiten zur Schau gestellt werden kann. Menschliche Beziehungen werden bei Foxconn groß geschrieben, denn glückliche Arbeiter leben länger. Allerdings tun sie das leider auch bei Foxconn nicht ewig. Doch die Statistiken belegen die Mitarbeiterbindung: 90 % der Angestellten bleiben bis zu ihrem Lebensende in der Firma.

Kooperationen

Was hätte unser werter Beethoven nur ohne Foxconn gemacht?

Weltbekanntheit erlangte der Konzern durch seine Geschäftsbeziehung zu dem amerikanischen Multimediageräteanbieter Apple – ein begeisterter Apple-Nutzer kann sich sicher sein, mit jedem seiner kleinen Is das Werk eines bestimmt noch begeisterteren Foxconn-Mitarbeiters in den Händen zu halten. Die beiden Unternehmen agieren in völliger Symbiose: Foxconn baut, Apple spendet das Logo und sackt den Ruhm ein, während es die Firmenpolitik Foxconns lobt. Dadurch lädt es die Diskusionen rund um das Thema jedes mal neu auf – in der Folge wollen mehr Menschen ihren Standpunkt in das Internet hinausposaunen, wozu sie sich neue Apple-Geräte kaufen, was Foxconn mehr Aufträge einbringt, weswegen es mehr Mitarbeiter einstellen kann, wodurch Apple wieder Lob aussprechen kann. So entsteht ein ewiger Kreislauf, der beiden Unternehmen einen steten Aufstieg ermöglicht. Am Ende wird jeder Mensch mindestens ein iPhone und einen iMac besitzen. Außer denen, die die iPhones und iMacs bauen. Die brauchen so etwas nicht.

Doch ist Apple nicht das einzige Unternehmen, das von Foxconn beliefert wird – das Gros der heutigen Elektronik stammt aus den asiatischen Werken. Selbst scheinbar allgegenwärtige Dinge des digitalen Lebens – allen voran die Stupidedia – gäbe es wohl nicht ohne Foxconn. Dessen Mitarbeiter halten also gewissermaßen die moderne Welt am Laufen und versorgen Menschen wie Fünftklässler mit ihren dringend benötigten digitalen Konsumgütern. Auch als Nicht-Apple-Jünger kann der geneigte Technik-Nerd sich also einen frischen Kaffee mit seiner Foxconn-Kaffeemaschine brühen, während er auf seinem Foxconn-Smartphone diesen Artikel über Foxconn liest und seine Foxconn-Schwiegermutter auf den Foxconn-Anrufbeantworter sprechen lässt. Erst die freundlichen Mitarbeiter von Foxconn machen das Leben lebenswert!

Kritik und Korrespondenz

Trotz seiner bereits angesprochenen herausragenden Leistungen in den Bereichen Arbeit, Unterkunft und Arbeit sieht sich Foxconn zuweilen mit harscher Kritik konfrontiert. So werden oftmals die Arbeitsbedingungen in den Werken an den Pranger gestellt, die „unter aller Sau“ seien. Zudem sei die Mitarbeiterzufriedenheit nicht wie angegeben; die Selbstmordrate sei beträchtlich. Solcherlei weist Foxconn jedoch vehement von sich – im Vergleich zu anderen Foxconn-Werken lägen die Arbeitsbedingungen jeweils absolut im Durchschnitt und seit man die Sicherheitsvorkehrungen in Form von Rückhaltevorrichtungen an den Unterkünften verbessert hat, seien Selbstmorde die Ausnahme geworden. Man nehme die Kritik jedoch ernst und prüfe die Sachverhalte noch einmal eingehend; gerne dürften auch Besichtigungstermine vereinbart werden, solange eine Vorlaufzeit von mindestens drei Monaten gewahrt wird. Meist kommt es jedoch nicht so weit: Nach kurzer Zeit scheinen die Medien jeweils zu registrieren, dass ihre Kritik unbegründet ist und lassen das Thema bis zum nächsten Sommerloch ruhen.

Siehe auch

Einzelnachweise

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Snocker15 •
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