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Fotomontage

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Die Fotomontage ist ein überaus komplizierter Prozess, der seit der Erfindung der Fotografie ständigen Wandlungen unterworfen war. Heute im Hightech-Zeitalter spielen selbstverständlich empfindlichste Apparaturen die Hauptrolle. Hier sollen die Grundlagen grob umrissen, die Geschichte beleuchtet und ein Einblick in die verantwortungsvolle Arbeit des Fotomonteurs gegeben werden.

vereinfachte grafische Darstellung

Foto klein.jpg Basiswissen

Ein Foto besteht aus mehreren, sehr unterschiedlichen Elementen, die mithilfe dafür vorgesehener Geräte in aufwändigen Arbeitsschritten zusammengesetzt werden müssen. Der wichtigste Bestandteil ist dabei natürlich das Bild. Das wird durch eine Kamera eingefangen, auf die Größe eines Fruchtfliegenauges geschrumpft, und in einer kleinen Karte gespeichert. Die anderen Teile dienen lediglich der Vergegenständlichung des Bildes.

Foto klein.jpg Der moderne Montagevorgang

moderne Fotomontage im Reinraum

Der Fotomonteur nimmt später die Bilder aus der Karte und projiziert jedes einzelne auf ein Blatt weißen Brillianzkartons, das er zuvor mit einer hauchdünnen Schicht hochflexiblem Rapidleim besprüht hat. Dann wird mit einer weiteren Schicht Spezialkleister eine ultrazarte nanoaktive Glanzfolie aufgeklebt. Nach dem Glattstreichen mit einem mikrosensiblen Spannfilz wird das Premiumwerkstück in einer UV - Heißluftpresse fixiert und so untrennbar zu einer Einheit verschmolzen. Um diese Arbeiten so genau wie möglich durchführen zu können, bedient sich der Fotomonteur des 21. Jahrhunderts einer ganzen Reihe weiterer hoch empfindlicher Hightech - Geräte, wie dem äußerst sensiblen Fly-eye lense projector, einem computergesteuerten Präzisionskleistergerät mit Microbeschickungsmodul, sowie einem hydraulischen Folien- und Kartonkombispender mit vakuumsensor-gesteuertem Doppelrollmagazin. Nach der Hauptmontage wird der Bildausschnitt opto - elektronisch optimiert und das eigentliche Finalfoto ausgeschnitten. Dazu wird eine elektro - pneumatische Rechteckschlagschere mit Magnetresonanzerkennung verwendet, vorzugsweise inklusive Schnittkantenversiegelung auf verlustfreier Ionisationsbasis. Dieses ganze leistungsfähige High - End - Equipment wird durch hoch komplizierte integrierte Schaltkreise elektronisch miteinander verknüpft und durch spezielle hyperprofessionelle Computerprogramme synchronisiert. Der Montageprozess findet in sogenannten Reinräumen statt, um das Endprodukt und die Technik vor Staubpartikeln zu schützen.

Fotomontage ist heute ein megamodernes Hightech - Verfahren, das ein hohes Maß an IT-Kenntnissen, sowie weitreichendes Wissen über Automatisierungstechnik und eine sehr hohe Genauigkeit erfordert.
Allerdings mussten auch vor dem Computer-Zeitalter schon Fotos montiert werden.

Foto klein.jpg Der Montagevorgang früher

Zu Feuersteins Zeiten waren die Exemplare noch relativ groß. Hier: Die Polaroid Rock Camera
Zum Schutz der Kleidung vor Brandflecken wurde früher häufig nackt fotografiert. Das erklärt auch manchen merkwürdigen Blick auf alten Fotos.

Früher, als die technischen Voraussetzungen noch nicht in diesem hohen Maße gegeben waren, wurden Fotos anders montiert. Man unterscheidet hier zwischen zwei wesentlichen Richtungen. Die 'Sofortbildfotografie', deren Ursprünge in der Steinzeit liegen, zeichnete sich dadurch aus, dass das Bild in der Kamera fertiggestellt wurde. Bei der Glasplattenreproduktion ist das Bild auf einer Glasscheibe o.ä. zwischengespeichert und später auf ein anderes Medium übertragen worden.

steinzeitliche Fotoproduktion

Die ältere Variante ist die steinzeitliche Bildproduktion. Hier saß ein kleines Äffchen mit einem Faustkeil (einer Art urzeitlichem Dremel) eingesperrt in einer Steinkammer. (Der Name "Kamera" als eine Abwandlung des Wortes "Kammer" zeugt noch von diesen Anfängen.) Es sah aus einem kleinen runden Fenster und meißelte das gesehene Bild auf eine viereckige Steintafel. Diese vollautomatischen Geräte wurden auch als Sofortbildkamera bezeichnet. Sie wurden fast ausschließlich durch die Firma Polaroid hergestellt und immer weiterentwickelt. Sofortbildkameras wurden zuletzt aus leichterem Material hergestellt, sodass man sie leichter transportieren konnte. Auch wurden später keine Äffchen mit Faustkeilen mehr benutzt. Seit den 80er Jahren benutzte man Hochglanzfarben und eine schützende Decklachschicht. Die meist gen-manipulierten und geklonten kleinen Künstler wurden 3 Jahre lang am Miniaturpinsel ausgebildet. Der immense Aufwand und immer stärker werdende Proteste von Tierschützern führten schließlich zum Bankrott des Traditionsunternehmens.

Glasplattenreproduktion

Nach der Erfindung des Fensters durch Wilhelm von Gates (1793) und der Erfindung der Ziehharmonika durch Oskar Ziehten (1794) war der Weg frei, beide Dinge zu kombinieren. So entwickelte der Heilbronner Optiker Friedrich Wilhelm Fielmann 1829 die erste Glasplattenkamera. Hierbei handelte es sich um ein Gehäuse, das aufgrund seiner lamellenförmigen Struktur eine Brennweiteneinstellung zuließ. In die "Kammer" wurde eine Glasplatte eingeschoben. Durch mysteriöse magische Vorgänge erschien das Bild auf der Scheibe. Mit einem Schlauch wurde die Hitze eines Feuers auf diese Scheibe geleitet, und so das Bild darauf 'eingebrannt'. Die Glasplatte wurde später mit Licht durchschienen und damit das Bild auf ein Stück Papier geworfen. Hier wurde es per Abpausen fixiert. Das Papier musste dann noch auf ein härteres Material, meist Pappe, aufgeklebt werden. Eine Schutzschicht aus farblosem Latex oder Leinölfirniss bildete den Abschluss der Fotomontage.

Auch auf den meisten heute üblichen Kameras kann man die Glasplatte, und das darauf projizierte Bild noch finden. Allerdings wechselt man die Scheiben heute nicht mehr, sondern nutzt eine Speicherkarte. Darum braucht man auch kein Feuer mehr, da die Bilder nicht mehr eingebrannt werden müssen. Sie werden verflüssigt und in die Speicherkarte geleitet.

Foto klein.jpg Verwechslungsgefahr

* Der Begriff Fotomontage wird oft fälschlicherweise für eine bestimmte Art der Fotografie verwendet. Hierbei handelt es sich jedoch meist um gewöhnliche Fotos, die allerdings aufgrund von gewissen Besonderheiten, wie z.B. der Seltenheit des abgebildeten Objekts, den Verdacht implementieren, nicht die Realität widerzuspiegeln. Der satirische Mitbewerber hat dazu einen aufheiternden Artikel parat, den man dank seiner inneren Plausibilität fast für bare Münze nehmen könnte.
* Auch für Collagen wird die Bezeichnung häufig entlehnt, was jedoch nicht im Geringsten nachzuvollziehen ist, da dieses Eiweiß neben dem Körperfett einer der Hauptbestandteile unseres Körpers ist. Der Zusammenhang ist auch mit einem hohen Maß an Fantasie nicht herstellbar.
* In der Zeit der Montagsdemos in ostdeutschen Großstädten bezeichnete die Stasi die Tage, an denen demonstriert wurde als Fotomontage. Die "Genossen" mussten so viele Demonstranten wie möglich abbilden, da sie hofften, dass sich alles noch zum "Guten" wendet und dann anhand dieses Beweismaterials alle Demonstranten ins Gefängnis kommen.

Foto klein.jpg Wissenswertes am Rande

Wikipedia.PNG
Die selbsternannten Experten von Wikipedia haben ebenfalls einen Artikel zu diesem Thema.

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Entsorgungsklassifizierung von Fotografien (ausgewählte Staaten)

* Deutschland: Fabrikationsklasse: Verbundstoffe, Gefährdungsklasse: Sondermüll
* Simbabwe & Angola: Sekundärrohstoff (Hausbau)
* Rest der Welt: Brennstoff


Linktipps: Faditiva und 3DPresso