Entlassen

Entlassen ist die beste Methode, einen ganz normalen bis dahin ausgeglichenen Menschen zu einem emotionalen Nichts zu degradieren. Es gibt zwei Formen für das Entlassen: einen offiziellen Grund und einen inoffiziellen.

Version 1

Der Entlasser wirft dem zukünftigen Entlassenen vor, nicht reinlich genug zu sein. Der Ersatz für den Entlassenen ist eine blonde Schönheit, die den Chef früh morgens mit einer Tasse Kaffee beglückt und ansonsten sich mit dem Sortieren von den Papierstapeln auf ihrem Schreibtisch beschäftigt. Von Zeit zu Zeit lächelt sie den Chef an, damit der nicht merkt, dass sie eigentlich den ganzen Tag nichts tut.

Version 2

Der Entlasser wirft dem zukünftigen Entlassenen vor, nicht zuverlässig zu sein. Er hatte sich vorgestellt, dass sein Mitarbeiter eigentlich rund um die Uhr nur an die Firma denkt, als er erfährt, dass der zukünftige zu Entlassende sich eine Freundin zugelegt hat, sieht er die Arbeitszeit eingeschränkt. Kann ja wirklich nicht angehen, dass die Mitarbeiter einer Firma ein Privatleben haben... → Siehe auch: Dicky-Skala

Version 3

Der Entlasser wirft dem zukünftigen Entlassenen vor, zuviel zu kosten. Der Entlasser stellt plötzlich am Ende des Jahres fest, dass die Firma die Grenze zu zwölf Mitarbeitern überschritten hat. Die Mitarbeiter denken plötzlich offen über die Bildung eines Betriebsrates nach. Die Stimmung tendiert danach, den zukünftigen Entlassenen zum Betriebsrat zu erklären. Darauf erschlägt der Entlasser zwei Fliegen mit einer Klappe: er entlässt den Kandidaten und dann waren’s nur noch elf - nix mehr mit Betriebsrat.

Beste Zeit zum Entlassen

• Ein Tag vor Weihnachten
• Am Geburtstag des zu Entlassenden
• Ein Tag, nachdem er das Angebot einer anderen Stelle abgelehnt hat.
• Zwei Stunden, nach dem sich der Mitarbeiter ein neues Auto auf Raten gekauft hat.
• Eine Stunde vor der Geburt des fünften Kindes.
• Während der Fußball-EM und -WM