Einspruch oida

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Die selbsternannten Bürokraten aus Österreich haben sich dieses nobelpreisverdächtige Werk im Eigenverlag veröffentlicht.

Einspruch oida ist das lyrische Meisterwerk eines unbekannten Mannes in Österreich aus dem Jahr 2015. Er ist nicht zu verwechseln mit dem unbekannten Interpreten, der ständig musikalische Meisterwerke veröffentlicht.

Zustandekommen

Die Muse küsst den Autoren.

Wegen eines Verstoßes gegen das österreichische Mautgesetz musste der Lyriker 2015 ein Bußgeld von 300,-€ bezahlen. Da er sich allerdings während der Zustellung des behördlichen Briefes im Krankenhaus befand und sich selbst als "oft nicht bei Sinnen" betrachtete, legte er leider verspätet einen Einspruch ein. Die Leiden eines kreativen Autoren nunmal. Der Autor zückte geistesgegenwärtig sein Smartphone, als ihn die Muse küsste, und tippte in die Tasten. Das Ergebnis war der Text Einspruch oida und strotzt nur so vor lyrischem Neuland.

Inhalt

Betreff: Einspruch oida
So ned, bei mir sicha ned. Ich mache Einspruch gegen lge in Papier was sein im anhang. Das korrekt von Gesetz und so.
Mfg und Hanga tschanga
Von meinem Samsung Galaxy Smartphone gesendet.

Analyse

Auch Juniorprofessor Hagen Körner verzweifelt an der vollständigen Entzifferung.

Der unbekannte Autor verabschiedet sich von den normalen Konventionen, die von der Gesellschaft aufgestellt wurden, und missachtet diese durch das bewusste Ignorieren jeglicher Rechtschreibung. Konrad Duden rotiert schon nach dem ersten Satz im Grab, da zieht der Autor schon sein zweites Ass und streut Wörter ein, die selbst alte Ägypter bis dato nicht entschlüsseln konnten. Liegt vermutlich auch daran, dass die schon tot sind. Das Wort "lge" ist selbst im Kontext nicht in die normale, deutsche Sprache zu transferieren. Während der erste Satz regulär kein Verb enthält, sondern als Interjektion durchaus populär ist, ist im ersten Teil des zweiten Satzes ein korrekt konjugiertes Verb ("mache"). Dies ist der Höhepunkt des Textes. Danach geht es bergab: Ein falsch konjugiertes Verb ("sein") an falscher Stelle, im letzten Satz fehlt das Verb komplett.
Doch dann, wenn der Leser denkt, es kann nicht mehr besser werden, kommt eine ungewöhnliche Verabschiedung gepaart mit einer 08/15-Verabschiedung. Da der Autor danach anscheinend nicht mehr wusste, wie er weiterschreiben sollte, ließ er sich von seinem Samsung Galaxy Smartphone helfen. Das Handy kann damit sogar als Co-Autor genannt werden.
Neben der Überschrift ist als weiterer Paratext die ursprüngliche Strafverfügung angehängt. Die österreichische Behörde zeigte jedoch nicht ganz so viel Kreativität wie der unbekannte Autor und schrieb ihrerseits einen Antwortbrief im üblichen Beamtendeutsch.

Rezeption

Seit der Veröffentlichung beschäftigten sich die Meister und Experten mit diesem Text. Zunächst von der Behörde, dem der Text zugespielt wurde, verschmäht und ignoriert, musste sich danach das Landesverwaltungsgericht Niederösterreich mit dem Text befassen. Kernfrage war, ob das literarische Werk auch im Sinne des österreichischen Gesetzes als rechtmäßiger Einspruch gilt. Der Richter beantwortete diese Frage eindeutig positiv. Da der Einspruch allerdings zu spät bei der Behörde eintraf, wurde das Schriftstück nicht weiter gewürdigt. Banausen.
Der Text wurde bisher noch nicht für den Literaturnobelpreis nominiert. Auch alles Banausen.

Folgen

Lukrativer Nebenerwerb neben der Eigenproduktion von Katzenbildern: Einsprüche schreiben

Der Lyriker musste die 300,-€ Bußgeld zahlen. Dazu wurde er zwar nicht höchstrichterlich verdonnert, aber er kann sich auch nicht mehr beschweren. Der Autor muss in Zukunft anlasslos Werke verfassen.
Aufgrund der Leichtigkeit, mit der sich Österreicher anscheinend bei Behörden melden können, ohne dass es krumm genommen wird, hat sich seit der Veröffentlichung des Schriftstücks ein wahres Berufsfeld eröffnet. Kiddies, 4chan-User und Til Schweiger können nun gegen Bezahlung Einsprüche schreiben und diese mit lyrischen Feinheiten ausstatten. Dazu zählen massive Rechtschreibfehler, ein paar von 9gag geklaute Memes und siebenunddreißig Ausrufungszeichen. Die einzige Voraussetzung ist das rechtzeitige Abschicken und der erkennbare Sinn der Mitteilung. Solange das Wort "Einspruch" dem Sinn nach erkennbar ist, sollte das aber kein Problem darstellen.


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