2 x 2 Bronzeauszeichnungen von Sky und Timbouktu

Einführung fünfstelliger Postleitzahlen in Deutschland

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Das neue Maskottchen: Ein billiger Abklatsch seines Vorgängers

Die deutsche Geschichte ist von Höhen und Tiefen geprägt, die Geschichte ist voll von Kriegen mit Siegen und Niederlagen, voll von Helden und tragischen Gestalten, voll von Abenteuern und feinfühliger Außenpolitik. Noch 1840 bestand Deutschland aus beinahe 40 Einzelstaaten und nun ist es eine Republik.
Herausragende Ereignisse zeugen hiervon, wovon die Befreiungskriege des 19. Jahrhunderts oder der Mauerfall nur die geringsten sind. Das größte Ereignis ist zweifellos die Revolution der deutschen Postverteilungssystematik, der Sieg der automatischen Briefsortierung über das manuelle System, die Einführung der fünfstelligen Postleitzahlen!

Die dunkle Vorzeit

Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe“(Gen 1,1.2), so beschrieb der Soziologe Dr. phil. Mose die Zeit der vier- oder, noch schlimmer, zweistelligen Postleitzahlen. So gab es zu Anfang nur die Postleitzahlen von 1-24, es herrschte ein Chaos und niemand schuf ein Licht, es war einer der vielen Irrtümer des Nationalsozialismus.
Erst 1961 gab es einen ernsthaften Versuch, diese Missstände aufzuheben, unfassbar, da andere Probleme des epistularischen Horrorjahrzehnts schon längst gelöst waren. So schritt Richard Stücklen zur Tat, engagiert, mit gutem Vorsatz zwar, aber ohne Erfolg. Die gegebene Chance, nämlich die Einführung fünfstelliger Postleitzahlen, nutzte er nicht, er wich auf ein schäbiges vierstelliges System aus. Dass die Wiedervereinigung dieses System kippen würde, hatte er anscheinend nicht mit einberechnet. So kam es zum unvermeidlichen Kollaps: Briefe, die man zu seiner Tante Erna Bratwurst nach Bonn schicken wollte, kamen plötzlich bei einer ganz und gar anderen Erna Bratwurst in Weimar an; wer seinem Stralsunder Onkel Otto Jansen einen Pullover schickte, bekam ein Dankesschreiben von einem Herrn Otto Jansen aus Kiel; unangenehm zwar, aber immerhin freundlich.

Der gülden glänzende Weg zum gänzlichen Glück

Seit dem statisch bedingten (das kommt davon, wenn man keine Klebefallen für Mauerspechte aufstellt) Zusammenbruch eines Mäuerchens in Berlin wurde es erst richtig dramatisch. Um das Chaos zu begrenzen, richtete man die Regelung ein, vor die Postleitzahl ein O für Ost oder ein W für West zu schreiben. Da diese Regelung nur notdürftig war, entschieden die Helden des Postvorstandes am 24.10.1991, das ultimative fünfstellige System zu entwickeln. Als Ultimatum stellte man den Denkern das Jahr 1993, man holte die Meinungen von Experten aus aller Herren Länder ein, dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf Schweden gerichtet.
Dann war es so weit: Mit Glanz und Gloria wurde der 30.6.1993 eingeleitet, ein neuer Stempel wurde (sogar schon vorher) eingeführt und ließ das eigens zu dem Ereignis gekürte Maskottchen Rolf mit frohem Schall verkünden:„Denk dran! Ab 1.7. gelten neue Postleitzahlen“.
Und am darauffolgenden Tag kam das Ereignis, das alles verändern sollte.

Der große Tag

Kommt ein Mann in die Apotheke und hält eine Hand hoch. Fragt der Apotheker "Handcreme?". Antwort:"Nein, fünf VIAGRA, ich bin Hotelportier und heute kommt ein Bus mit 20 jungen Französinnen zu mir!" Am nächsten Morgen kommt er wieder in die Apotheke, hält aber beide Hände hoch. Der Apotheker: "Alles klar, zehn VIAGRA!""Nein", sagt der Mann,"Handcreme - der Bus ist nicht gekommen."

Der 1. Juli 1993 war ein warmer, wunderschöner Tag, zumindest solange man nicht im Südwesten Baden-Württembergs lebte (Regen, Gewitter); es wurden bis zu 30° Celsius erwartet, im Norden gab es leichte bis dichte Quellwolken im Laufe des Tages, es wehte ein frischer Wind aus Süd-Ost-Ost-Richtung. Die deutsche Bundesbank senkte ihre Leitzinsen, Steffi Graf war im Wimbledon-Finale und die deutsche Geschichte wurde revolutioniert.
Alles in allem ein gelungener Tag, nicht wahr?
Die vorhin genannte Revolution war natürlich nichts anderes als die Einführung des fünfstelligen Postleitzahlensystems in Deutschland. Wie die meisten Revolutionen ging dieser Wechsel still und friedlich vor sich, es wurden nur vereinzelte Gewaltausbrüche in Deutschland gemeldet, wie etwa in Weil der Stadt oder auf Mallorca.
Ein minutiöser Ablauf dieses Tages würde sich im Kölner Stadtarchiv befinden; dieses ist aber leider aus dem Leim gegangen.
Um es kurz zusammenzufassen: Man änderte kurzerhand die Postleitzahlen, so ungefähr zwischen zwei großen Bissen Gurkensandwich. Unglaublich aber wahr: Die Zeitspanne, die Nero brauchte, um Rom anzuzünden, war ebenso lang (Traurig, aber wahr: Leider gab es damals noch keine Sandwiches, mit denen man sowas hätte messen können.) Und von beiden Ereignissen hat der Mensch profitiert: In Rom ist es immer noch schön warm und Deutschland ist brieftechnisch gesehen das El Dorado, das Land in dem Milch und Honig fließen.

Zudem: Die Geschichte von Rolf

Das ursprüngliche Maskottchen: Rolf B. aus Leinefelde

Oft nehmen wir es ja gar nicht war, die Tragik, die in dieser Welt geschieht... So steht es vermutlich auch mit der Geschichte um das Fünfstellige-Postleitzahlen-Einführungs-Maskottchen Rolf. Rolf B. wurde für diese Arbeit schon zwei Stunden nach seiner Geburt auserwählt, er war perfekt für diese Arbeit. Sobald er sein Abitur in der Tasche hatte, ging er in die Maskottchenschule von Wunstorf am Steinhuder Meer, eine Eliteschule für angehende Profimaskottchen. Dort lernte er alle wichtigen und unwichtigen Fertigkeiten, man lenkte sein Lebensziel nur auf diese eine Aufgabe, man brachte im sogar bei, in Zeichensprache und auf Hawaiianisch die Vorteile des größten Ereignisses der Weltgeschichte zu erklären.
Doch am 17. Mai 1992 brach das Leben von Rolf B. zusammen; aus Kostengründen strich die Post alle seine Medienauftritte und versuchte Rolf auf seine wesentlichen Merkmale zu stilisieren. Als wäre das nicht schlimm genug gewesen, hatte der dafür zuständige Designer tüchtig einen gebechert und diese anspruchsvolle, komplizierte Aufgabe komplett verhauen. Er schaffte es nicht nur nicht, Rolf B.'s einzigartigen Charme, seine Perfektion und seine Hingabe angemessen darzustellen, irgendwie hat er es auch noch fertiggebracht, Rolf B. auf seine Hand zu reduzieren, diese gelb einzufärben und irgendein Gesicht draufzumalen. Nicht zu vergessen, dass diese Hand auch noch Schuhe hatte.
Rolf B. überwand diese Schmach nie, er wurde enttäuscht, er bekam einen Bürojob bei der 08/15-Versicherungs GmbH & Co. KGaA. Diese Hand hingegen wurde der Star, ja praktisch das Markenzeichen der Geschichtsschreibung.
Also, verehrte Leser, wenn ihr zum Thema Die größten Ereignisse der deutschen Geschichte dieses hier auswählt, denkt daran, dass jeder Umschwung tragische Schicksale mit sich bringt, so wie das von Rolf B.

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