Dreißigjähriger Krieg

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Ein Abdruck aus dem Tagebuch von Johannes Heesters. Mit freundlicher Genehmigung von Frau Simone Rethel.

Der Dreißigjährige Krieg bezeichnet einen Jahrzehnte andauernden Konflikt, in dem die Kirche eine unrühmliche Rolle gespielt hatte. Nach Auswertung des Tagebuchs aus dem Nachlass von Jopi Heesters, begann der dreißigjährige Krieg im Jahre 1618 und dauerte bis 1648. Hier ist man sich aber nicht so ganz sicher, weil während des Dreißigjährigen Krieges noch andere bewaffnete Auseinandersetzungen statt fanden und man jetzt nicht genau wusste, welche wann aufhörte und wo man jetzt übehaupt kämpfte. So fragte Gustaf Adolf am Erntedanktag 1632 seinen Widersacher Wallenstein: "Sind wir eigentlich schon beim Strip-Poker oder spielen wir grad noch Halma?" Woraufhin Wallenstein sein berühmtes Zitat "Spaß muss sein!" hervorbrachte; aber darauf wird später noch einzugehen sein .

Situation in Europa

In Europa war es zu dieser Zeit unheimlich unübersichtlich. Das einzig stabile war das Kopfsteinpflaster in Prag, welches als Auslöser des Krieges noch eine wichtige Rolle spielen sollte. Folgende Parteien hatten Zank untereinander, mit sich selbst, mit Protestanten, Hussiten, Katholiken, Gegenpäpsten, Türken und mit der Pest: Frankreich, Spanien, Niederlande, Brandenburg, Venedig, Savoyen, Polen, Dänemark, Schweden, Baden, Kurpfalz, Böhmen, Siebenbürgen, Mähren, Niedersachsen, Bayern, Mecklenburg, Österreich und noch andere, die dieses wirre Bild komplett machten.

Der Warlord Wallenstein während einer Gefechtspause.

Diese komplizierte Situation begann mit der Aufteilung des Habsburgischen Reiches ein paar Jahre früher. Die drei Brüder Max, Ferdi und Karlchen teilten ein Gebiet, das ungefähr Österreich, die Schweiz, Tschechien und Schwaben ausmachte unter sich auf. Die Habsburger hatten zu dieser Zeit schon einige Feinde, wie z.B. einige deutsche Fürsten und die Türken, die damals schon mit Macht in die EU wollten. Karl war zu der Zeit auch Kaiser von Deutschland, was den Deutschen Fürsten nicht sonderlich gefiel. Maxi regierte zudem in Spanien und Spanien lag im Dauer-Krieg mit Frankreich.

Genau kann man diese Situation gar nicht mehr nachvollziehen, geschweige denn darstellen: Weil nicht nur die Habsburger sehr einfallslos mit den Namen ihrer Sprösslinge umgingen, kann man Väter, Brüder, Onkel, Neffen und sonstige kaum auseinander halten. So hießen alle entweder Phillip, Ferdinand, Maximilian oder Karl und das über Jahrhunderte hinweg.

Nun waren die Habsburger gleichzeitig Kaiser oder König der katholischen Kirche. Und Habsburger und Klerus wollten selbstverständlich Kasse machen und zwar so, wie schon Jahrhunderte zuvor. Egal ob es sich um den Nachlass der Templer oder den Zehnt der Bauern oder um Ablassgebühren handelte. Den Herrschern, die nicht mit den Habsburgern und den Katholiken teilen wollten, kamen die Hussiten und Protestanten gerade Recht: Als Anhänger dieser Glaubensrichtung konnte man ja von sich sagen: "Mit Katholiken und deren Kaiser sowie der Kirchensteuer haben wir nix zu tun."

Kriegsbeginn

Der modische Rudi II war der Kirche ein Dorn in der Krone.

Man muss davon ausgehen, dass der Großteil der Stupidedia-Leserschaft mindestens zwei Semester Soziologie studiert hat; darum kann man es sich hier jetzt sparen, ausführlich auf gruppendynamische Prozesse einzugehen sondern mit dem Ergebnis aufwarten: Bei so vielen Beteiligten brauchte man einen prägnanten Grund, um sich gegenseitig und vor allem gleichzeitig die Köpfe einzuschlagen. Und den hatte man mit dem Prager Fenstersturz gefunden. Es war eigentlich der zweite Prager Fenstersturz. Man hatte den ersten Fenstersturz einfach kopiert, weil es damals nicht unüblich war, unliebsame Sachen wie Exkremente, Küchenabfälle, Fürsten, Bürgermeister oder Pfarrer einfach aus dem Fenster zu werfen. Und nicht jeder wohnte damals Paterre!
Kurz vorher hatte sich im Hause Habsburg ein schändlicher Vorgang, der auch als Habsburger Bruderzwist beschrieben wird, abgespielt. Kaiser Rudi der Zweite war gleichzeitig so etwas wie der erste Harald Glööckler und hatte einen Hang zur vegetablen Pompös-Mode (Werke von Giuseppe Arcimboldo dokumentieren diese Vorliebe des Kaisers). Derart mit Salat- und Kohlblättern bekleidet bildete er einen krassen Gegensatz zur altbackenen Mode der Kirche, die daraufhin voller Empörung Rudis Bruder Matthes anstiftete, Rudi einfach für verrückt erklären zu lassen. Gesagt, getan. Der unter katholischen Einfluss stehende Matthes kam auf den Thron, was aber wiederum einigen böhmischen Fürsten nicht gefiel, hatte doch zuvor Rudi Religionsfreiheit gewährt. Im Laufe des ganzen Theaters wurden dann kaiserliche Gesandte aus dem Prager Fenster gestürzt. Diesbezüglich enthalten die Aufzeichnungen von Heesters ein vielbeachtetes Interview.

Der Vatikan wechselte den Modetraditionalisten Matthes ein.

Interview mit dem fast 80jährigen Heinrich Matthias von Thurn kurz vor Ende das Krieges, den er im Alter von 50 Jahren verursachte.

Interviewer: "Herr von Thurn, woher wussten Sie damals, dass Sie es beim Fenstersturz ausgerechnet mit den kaiserlichen Stellvertretern Jaroslav Borsita von Martinic und Wilhelm Slavata sowie einem unbedeutenden Sekretär zu tun hatten?“

Herr von Thurn: „Das mit den Personen war eher Zufall. Sie sahen wichtig aus und standen in einer Burg..."

Interviewer : „War der 30ig-jährige Krieg geplant?“

Herr von Thurn: „Naja, geplant ist übertrieben. Wir waren da in dieser Burg und da standen die drei und sahen wichtig aus...“

Interviewer : „Um es noch einmal zu konkretisieren: war der Fenstersturz nur ein zufällig willkommener Anlass für einen lange geplanten Krieg oder war der Fenstersturz geplant und der Krieg begann dann rein zufällig?“

Herr von Thurn: „Es war doch klar, dass es Krieg geben musste. Kaiser Rudi hatte uns Gemüsesuppe versprochen und bei Matthes sollte es an Sonntagen nur Fisch geben und dann standen da die drei und sahen wichtig aus...“

Aus ‚Der Dreißigjährige Krieg – ein Roman mit Belegen’ von Jopi Heesters

Eine Handzeichnung aus Jopi's Tagebuch über die wesentlichen Truppenbewegungen.

Kriegsentwicklung

Nachdem es in Böhmen dann zur Sache ging und sowohl böhmische, mährische und pfälzische Truppen involviert waren, schalteten sich irgendwann auch noch die Bayern ein. Plötzlich kämpfte jeder gegen jeden. Man muss sich das ja so vorstellen, dass tausende mehr oder weniger zerlumpte Gesellen durch die Gegend zogen und mal hier ein Dorf und dort eine Stadt angriffen. Und die, die nicht angegriffen wurden, wurden geplündert. Irgendwie mussten sich die Landsknechte ja ernähren. Hatte man eine Stadt erobert, ließ man sich mit seinen Truppen dort nieder, bis die nächste Partei anrückte, um einen rauszuwerfen.
Die Spanier rückten gleichzeitig auf die Niederlande zu und dann gleich weiter in die Pfalz.
Die Dänen zogen gen Niedersachsen und besagter Wallenstein zog ihnen entgegen. Der Böhme Albtrecht von Wallenstein bekämpfte nämlich zusammen mit seinem Kumpel Johann t’Serclaes von Tilly (ein belgischer Jesuit) die Dänen, die ihrerseits von Frankreich unterstützt wurden. 1626 schlugen Wallenstein und Tilly die Dänen und deren Verbündete vernichtend. Wallenstein war im Übrigen ein Stein im Brett der Böhmen und wurde später auch noch gegen den alten Schweden Gustav Adolf eingesetzt.
König Gustav Adolf entwickelte zwar den Schwedentrunk, eine Art Vorläufer der heutigen Druckbetankung, nur mit Jauche statt mit Alkohol, verlor dennoch die ein oder andere Schlacht, und zuletzt auch sein Leben; ein unrühmliches Ende für einen schwedischen König. Da hat es der jetzige Schwedenkönig Carl Gustav ja viel einfacher; auf ihn lauern die Gefahren nicht auf dem Schlachtfeld sondern höchstens im Puff. Aber zurück zum Dreißigjährigen Krieg: Obenstehende Karte verdeutlicht die wesentlichen Kriegshandlungen nur unzulänglich, was aber deutlich wird, ist, dass alles undeutlich war.

Ein Blick, der die Feinde erzittern lässt. Sexkönig Carl-Gustav von Schweden, ein Nachfahre von Gustav Adolf.

Ende des Krieges

Der Krieg endete dann zur allgemeinen Erleichterung ganz unvermittelt mit dem westfälischen Frieden. Hierfür setze sich einige Beteiligte in Münster und die anderen in Osnabrück zusammen und handelten so einiges aus. Die Schweden z.B. bekamen für die Erfindung des Schwedentrunkes die Insel Rügen zugesprochen. Frankreich erhielt die Stadt Metz, die Heimat aller Metzen und die Schweizer erhielten ihre Unabhängigkeit, die sie sich bis heute in Form eines Schwarzgeldstaates erfolgreich bewahrt haben. Deutschland aber blieb ein Flickenteppich aus vielen kleinen Fürstentümern und ist, wie einige Propagandisten anlässlich der Klage der Länder Bayern und Hessen im Jahre 2013 gegen den Länderfinanzausgleich behaupten, es vermutlich bis heute geblieben.


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